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Energiewende - es bleibt schwierig

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Begonnen von zwingenberger, 09. Oktober 2012, 09:29:37

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Sauropode

Und im Nebenschluss kommt es schonmal dazu, dass der Hauptwasserlauf fast trocken fällt.

So wie hier: http://lfvbayern.de/der-verband/aktuelles/energiewende-dreht-fischen-das-wasser-ab-686.html

grober_unfug

Moin,

Zitat von:  GrouchoDie Bürokratie ist da mehr als nötig, believe me  ;D
Nur weil ich das (sehr) unschön finde heisst das nicht das es auch tatsächlich unnötig ist. ;)

Zitat von: Groucho am 05. Dezember 2015, 14:49:08
Ist im Übrigen ähnlich wie bei der Windkraft, die guten Standorte sind längst besetzt (unter einem bestimmten Gefälle und Durchflussmenge rechnet es sich schlich nicht).
Ah ja ein bisschen Energie muss das Medium halt noch mitbringen um die Generatoren anzutreiben und all zu turbulente Strömungen sind sicher nicht erwünscht/optimal.
Zitat von:  aus Sauropodes link,,Das Profit-Streben mancher Kraftwerksbetreiber scheint gerade bei Kleinen und kleinsten Wasserkraftanlagen keine Grenzen zu kennen", ergänzt Willi Ruff, Vizepräsident beim LFV Bayern.
Tja, sind halt nur am guten Zustand des Geldbeutels der Umwelt interessiert.
ZitatUnter den gegebenen Umständen der verschiedenen Interessengruppen kann man durchaus pauschal sagen, dass das Potential zur Stromerzeugung (nicht Speicherung) in D. praktisch ausgeschöpft ist.
Energiewende gescheitert am Gartenzwerg, bitter, aber nicht unerwartet.

Groucho

Zitat von: grober_unfug am 06. Dezember 2015, 16:16:11
Energiewende gescheitert am Gartenzwerg, bitter, aber nicht unerwartet.

Sie scheitert letztlich an der Physik und Ökonomie. Man muss ja den Gesamtverbrauch betrachten, Wasser, Wind, Sonne, Gärgas, alles schön und gut für bestimmte lokale Anwendungen. Als Basis für die gesamte stabile Energieversorgung einer Industrienation, die auch noch ihre Landschaft erhalten und Umweltschutz betreiben will, völlig unmöglich.

ajki

Zitat von: Groucho am 06. Dezember 2015, 17:39:04
völlig unmöglich

Anläßlich des gesteuerten globalen marketing hypes empfehle ich Togal Meister Yoda:

ZitatYoda: "Unmöglich ist immer alles für Dich. Der Bundesregierungen Worte, hörst Du sie nicht?"
Groucho: "Meister, grüne Radfahrer in Bewegung zu versetzen ist eins, aber das hier, das ist etwas völlig Anderes."
Yoda: "Nein! Nichts Anderes! In deiner Vorstellung nur! Vergessen musst Du das, was früher Du gelernt."
Groucho: "Also gut, ich werd's versuchen."
Yoda: "Nein, nicht versuchen. Tu es, oder tu es nicht. Es gibt kein Versuchen."
every time you make a typo, the errorists win

Groucho

Zitat von: ajki am 06. Dezember 2015, 17:50:27
Zitat von: Groucho am 06. Dezember 2015, 17:39:04
völlig unmöglich

Anläßlich des gesteuerten globalen marketing hypes empfehle ich Togal Meister Yoda:

ZitatYoda: "Unmöglich ist immer alles für Dich. Der Bundesregierungen Worte, hörst Du sie nicht?"
Groucho: "Meister, grüne Radfahrer in Bewegung zu versetzen ist eins, aber das hier, das ist etwas völlig Anderes."
Yoda: "Nein! Nichts Anderes! In deiner Vorstellung nur! Vergessen musst Du das, was früher Du gelernt."
Groucho: "Also gut, ich werd's versuchen."
Yoda: "Nein, nicht versuchen. Tu es, oder tu es nicht. Es gibt kein Versuchen."

LOL!

Gamma

Zitat von: Groucho am 06. Dezember 2015, 17:39:04
Sie scheitert letztlich an der Physik und Ökonomie.
Die Ökonomie ist Menschenwerk. Aber könntest Du den Teil mit der Physik näher erläutern?

Conina

Elektrischen Strom kann man nicht in Eimer abfüllen.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Gamma

Zitat von: Conina am 09. Dezember 2015, 12:31:12
Elektrischen Strom kann man nicht in Eimer abfüllen.
Und das verstehst Du unter Physik?

sumo

ist im Grunde der entscheidende Punkt. Man kann Strom nicht sinnvoll und in großen Mengen speichern.
Der Energiegehalt der Kohle, des Öls, des Urans ist im Material, so daß man Kohle dann verbrennt, wenn man Strom braucht. Der Wind weht aber nicht dann, wenn man Strom braucht, und die Sonne scheint tags.
Also muß man die Sonnen-und Windenergie speichern, und das ist physikalisch nicht befriedigend gelöst, wenn es um große Mengen und große Lasten geht.

Gamma

Das ist dann aber kein physikalisches Problem, sondern ein technisches. Wenn mir jemand sagt "Die Suche nach einem Perpetuum mobile scheitert letztlich an der Physik" und auf Nachfrage etwas über Energieerhaltungssatz und Thermodynamik erzählt, ist das in Ordnung. Aber den Verweis auf die Physik, wenn es um die Energiewende geht, kann ich echt nicht mehr hören.

Früher, d.h. in der guten alten Zeit, als Ingenieure noch richtige Ingenieure waren usw., haben sie für technische Probleme technische Lösungen gesucht. Heute wird nur noch rumgejammert (oder betrogen), geht nicht, können wir nicht, schaffen wir nicht, ist zu teuer, wird "wegen der Physik" scheitern, laß uns lieber weitermachen wie bisher, nach uns die Sintflut, sollen sich andere den Kopf zerbrechen, wenn die fossilen Brennstoffe verbraucht sind. Mit dieser "Geht nicht"-Denke hätte der erste Ingenieur nicht mal das Rad erfunden.

Groucho

Zitat von: Gamma am 09. Dezember 2015, 16:55:41
Das ist dann aber kein physikalisches Problem, sondern ein technisches. Wenn mir jemand sagt "Die Suche nach einem Perpetuum mobile scheitert letztlich an der Physik" und auf Nachfrage etwas über Energieerhaltungssatz und Thermodynamik erzählt, ist das in Ordnung. Aber den Verweis auf die Physik, wenn es um die Energiewende geht, kann ich echt nicht mehr hören.

Ich erwähne Physik, weil ein Argument der Vertreter z.B. ist, man müsse nur genügend Anlagen bauen, dann ergänzt/gleich sich aus sich das zur Grundlast. Und das stimmt nun mal nicht.
Großflächige Flauten und Dunkelheit gibt es europaweit.

Zitat
Früher, d.h. in der guten alten Zeit, als Ingenieure noch richtige Ingenieure waren usw., haben sie für technische Probleme technische Lösungen gesucht. Heute wird nur noch rumgejammert (oder betrogen), geht nicht, können wir nicht, schaffen wir nicht, ist zu teuer, wird "wegen der Physik" scheitern, laß uns lieber weitermachen wie bisher, nach uns die Sintflut, sollen sich andere den Kopf zerbrechen, wenn die fossilen Brennstoffe verbraucht sind. Mit dieser "Geht nicht"-Denke hätte der erste Ingenieur nicht mal das Rad erfunden.

Es gibt eine chemische Spannungsreihe, Lageenergie bleibt Lageenergie, die Effizienz eines Wandlungsvorganges sinkt mit jeder Stufe. Energiedichte eines Primärmediums ist gegeben. Das sind grundlegende physikalische Grenzen, die auch der beste Ingenieur nicht aushebeln kann.

Statt Milliarden über Milliarden in die Subvention der Produktion zu stecken, was zuverlässig eine tolle Inovationsbremse ist, vertreibt man lieber Kernphysiker und Ingenieure aus dem Land, fördert spannende Projekte wie Wendelstein X mit vergleichsweise lächerlichen Beträgen.

Die Ökonomie mit "ist menschengemacht" abzutun, funktioniert leider auch nicht. Vorausgesetzt, man will eine führende Industrienation bleiben. Chemische und Schwerindustrie ist vom Einsparungspotential an der Grenze, auch hier regiert Physik. Um Alu zu schmelzen, bedarf es nun mal einer bestimmten Energie, welche auch den Hauptkostenfaktor ausmacht. Man wandert dann halt ins Ausland ab. Mit dem Vorteil, dort auch noch weniger Umweltauflagen zu haben. 

Wir sprechen hier - sicherheitshalber nochmal erwähnt - über das EEG und seine Konstruktion, nicht, das "alternative" Energien irgendwie schlecht wären. Erstere wird scheitern.

Nicht_Peter

Zitat von: Gamma am 09. Dezember 2015, 16:55:41
Früher, d.h. in der guten alten Zeit, als Ingenieure noch richtige Ingenieure waren usw., haben sie für technische Probleme technische Lösungen gesucht. Heute wird nur noch rumgejammert (oder betrogen), geht nicht, können wir nicht, schaffen wir nicht, ist zu teuer, wird "wegen der Physik" scheitern, laß uns lieber weitermachen wie bisher, nach uns die Sintflut, sollen sich andere den Kopf zerbrechen, wenn die fossilen Brennstoffe verbraucht sind. Mit dieser "Geht nicht"-Denke hätte der erste Ingenieur nicht mal das Rad erfunden.
Ächz. Natürlich ist es gut möglich, dass dank dem technologischen Fortschritt in Zukunft ein geeigneter Speicher gefunden wird. Das Problem ist nur, dass wir für die Energiewende einen geeigneten Speicher nicht in 15 Jahren, nicht in 30 Jahren und auch nicht am Sankt Nimmerleinstag brauchen, sondern heute. Ich möchte dir eine Frage stellen: Welcher Speicher kann heute zu vertretbaren Preisen die enormen Fluktuationen erneuerbarer Energien zufriedenstellend ausgleichen? Batteriespeicher, von denen gerade mal Demonstrationsanlagen existieren? PtG, bei dem man die vage Zusage hat, vielleicht im Jahr 2020 konkurrenzfähig zu sein? Pumpspeicherkraftwerke,  für die fast jeder geeignete Standort aber schon belegt ist? Wozu es führt, keinen vernünftigen Speicher zu haben, sehen wir momentan: Gaskraftwerke werden durch negative Strompreise vom Markt verdrängt, obwohl sie eigentlich wichtig für die Energiewende wären, alte Kohlekraftwerke pusten weiter fleißig CO2 in die Luft. Dieser hier schon mehrmals verlinkte Artikel beschreibt das Dilemma:
http://www.zeit.de/2014/50/schmutziger-irrtum-energiewende-klimawandel

uran

Zitat von: Nicht_Peter am 09. Dezember 2015, 17:56:05
Welcher Speicher kann heute zu vertretbaren Preisen die enormen Fluktuationen erneuerbarer Energien zufriedenstellend ausgleichen?
Das Märchen mit den Elektroautos kann ja jeder selber mal überschlagsweise durchrechnen.

Die beste Idee die mir untergekommen ist, sind Hohlkugelspeicher. Man macht eine große hohle Kugel aus Beton und versenkt sie einigen hundert Metern Tiefe. Den Rest kennt man vom Pumpspeicherkraftwerk.

ZitatDie kommerziellen Zielgrößen pro Energiekugel liegen derzeit bei etwa 20 MWh (Entladezeit von 4 Stunden mit einer 5-MW-Pumpturbine) pro Speichereinheit. Große Speicherkapazitäten können errichtet werden, wenn mehrere Hohlkugeln zu einem sogenannten Energiepark zusammengefasst werden. Bei diesen Zielgrößen liegen die Speicherkosten pro Speichereinheit im Bereich von wenigen Eurocent pro Kilowattstunde und bei leistungsbezogenen Bau- und Gerätekosten im Bereich vom State of the Art Pumpspeicherkraftwerken. Die zu Grunde gelegten Untersuchungen und Berechnungen zum Speicherinhalt gehen von einem Lade-Entlade-Wirkungsgrad von 80 bis 85 % aus.
http://forschung-energiespeicher.info/batterie-im-netz/projektliste/projekt-einzelansicht/104/Kugelpumpspeicher_unter_Wasser/

So tief ist ist weder Nord- noch Ostsee und in der Praxis ist es dann auch wieder nicht so einfach wie auf dem Papier, siehe offshore Windparks. Aber vielleicht für ein paar Inseln eine nette Detaillösung.

Groucho

Zitat von: uran am 09. Dezember 2015, 18:39:24
So tief ist ist weder Nord- noch Ostsee und in der Praxis ist es dann auch wieder nicht so einfach wie auf dem Papier, siehe offshore Windparks. Aber vielleicht für ein paar Inseln eine nette Detaillösung.

Das ist ja das Problem, was hier auch schon endlos angesprochen wurde. Skalierbarkeit und letztlich, ob man will oder nicht, Ökonomie.