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Energiewende - es bleibt schwierig

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Begonnen von zwingenberger, 09. Oktober 2012, 09:29:37

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Groucho

Zitat von: Gamma am 06. März 2017, 17:56:27
Und laß uns nicht vergessen, daß sogar radioaktiver Müll das Bruttosozialprodukt erhöht und außerdem Arbeitsplätze schafft, die auf Jahrhunderte sicher sind.

Polemik ist ja schön und gut, ich mag sie auch, aber etwas faktenbasiert darf sie hier schon sein. Nachdem sich ja KKW moderner Bauart strikt weigern zu explodieren, wird halt auf dem Pferd der Kostenhochrechnung weitergeritten. Während sowas natürlich nie Gegenstand der Betrachtung ist:

https://de.wikipedia.org/wiki/Untertagedeponie_Herfa-Neurode

200.000 t pro Jahr ca. Und das Zeugs bleibt größtenteils auf "ewig" giftig und klingt nicht ab. Man kann sich ja jetzt eine beliebige Zahl an Jahren ausdenken, was das kosten wird. Interessiert aber keine Sau. Wir leben nun mal in unserem technischen Zeitalter und müssen permanent Risiko-Nutzen Abwägungen machen.

Mit Reaktoren neuerer Bauart kann man den "Atommüll" als wertvollen Rohstoff nutzen.

Eine vernünftige Diskussion darüber wäre sinnvoll, geht aber nach bald 40 Jahren Panik schüren offenbar nicht mehr.

Gamma

Zitat von: Groucho am 06. März 2017, 18:50:07
https://de.wikipedia.org/wiki/Untertagedeponie_Herfa-Neurode

Danke für diesen weiteren Beleg, daß man die Kostenfrage bei den Erneuerbaren Energien nicht so hoch zu hängen braucht und daß es angesichts der anderen Risiken, die es so in der Welt gibt, ziemlich bizarr ist, sich einen Kopf darüber zu machen, ob die Feuerwehr mit dem Umgang mit Photovoltaikanlagen überfordert sei. Insbesondere das letztere Thema kommt mir eher so vor wie, Hey, wir mögen keine Erneuerbaren Energien, laß uns mal ein paar Argumente dagegen suchen, egal wie blödsinnig sie sind.

Groucho

Zitat von: Gamma am 06. März 2017, 19:45:50
Zitat von: Groucho am 06. März 2017, 18:50:07
https://de.wikipedia.org/wiki/Untertagedeponie_Herfa-Neurode

Danke für diesen weiteren Beleg, daß man die Kostenfrage bei den Erneuerbaren Energien nicht so hoch zu hängen braucht und daß es angesichts der anderen Risiken, die es so in der Welt gibt, ziemlich bizarr ist, sich einen Kopf darüber zu machen, ob die Feuerwehr mit dem Umgang mit Photovoltaikanlagen überfordert sei. Insbesondere das letztere Thema kommt mir eher so vor wie, Hey, wir mögen keine Erneuerbaren Energien, laß uns mal ein paar Argumente dagegen suchen, egal wie blödsinnig sie sind.

Ach bitte, lass doch mal den Zynismus raus, so ist es keine echte Diskussion.
Das war lediglich ein Beispiel für Technikfolgekosten. Die Deponie muss sein, klar. Aber kannst Du nicht ev. einsehen, dass man das eben abwägen muss? Hast Du Dir da schon mal grundsätzliche Aufgaben gestellt, so mit Größenordnungen und rechnen? Wie man alles zusammenbringt? So möglichst CO2 frei, energiedicht und zuverlässig, mit Platz für freilaufende Hühner, Naturschutzgebieten und nebenbei für 80 Mio Menschen?


Gamma

Ich verstehe weder, welche Art Rechnung Du jetzt im Sinn hast, noch womit Du die Zahlen vergleichen willst, und kann auch in Deinem obigen Beitrag keine Rechnung und keinen Vergleich sehen. Nur die Andeutung, daß alles teurer wird, als viele gedacht haben. Da stimme ich Dir zu. Wir unterscheiden uns darin, daß ich Vertrauen in den technischen Fortschritt habe und Du Angst vor der Zukunft, in der es keine freilaufenden Hühner gibt oder so.

C12

Zitat von: Groucho am 06. März 2017, 19:56:28
Ach bitte, lass doch mal den Zynismus raus, so ist es keine echte Diskussion.
:o der war gut. die meisten deiner Post kommen zynisch rüber; ein paar beiträge zurück schreibst du selber
Zitat
Man könnte jetzt zynisch anmerken: Welch wunderbares Nachhaltigkeitskonzept.
es geht hier doch schon längst nicht mehr um eine echte Diskussion, dazu sind die meinungen zu festgefahren.........

Groucho

Zitat von: C12 am 06. März 2017, 21:07:36
Zitat von: Groucho am 06. März 2017, 19:56:28
Ach bitte, lass doch mal den Zynismus raus, so ist es keine echte Diskussion.
:o der war gut. die meisten deiner Post kommen zynisch rüber; ein paar beiträge zurück schreibst du selber
Zitat
Man könnte jetzt zynisch anmerken: Welch wunderbares Nachhaltigkeitskonzept.
es geht hier doch schon längst nicht mehr um eine echte Diskussion, dazu sind die meinungen zu festgefahren.........

Nuja, dann lass sie uns vernünftig führen. Ich schließe mich da ja nicht aus, was Polemik und Zynismus betrifft.
Mein persönliches Problem ist halt, dass für mich vieles dermaßen abgekaut ist, dass ich halt auch gerne so reagiere.

Der Faden hier ist halt momentan nur noch eine Sammlung der ganzen Probleme. ist ok, aber ev. kann man ihn wiederbeleben.


C12

Damit man die Grafik richtig interpretieren kann, hier noch mal der Link was Primärenergieverbrauch ist
https://de.wikipedia.org/wiki/Prim%C3%A4renergieverbrauch

Groucho

Zitat von: C12 am 19. März 2017, 12:52:28
Damit man die Grafik richtig interpretieren kann, hier noch mal der Link was Primärenergieverbrauch ist
https://de.wikipedia.org/wiki/Prim%C3%A4renergieverbrauch

Merci. Muss man wissen  :grins2:

Aus der Grafik lässt sich auch unschwer erahnen, dass der CO2 Ausstoß nach wie vor auf gleichem Level verharrt. Diesen zu reduzieren, war ja mal der Grund für das EEG, man erinnert sich nur noch schwach daran.

Peiresc

Zitat von: C12 am 19. März 2017, 12:52:28
Damit man die Grafik richtig interpretieren kann, hier noch mal der Link was Primärenergieverbrauch ist
https://de.wikipedia.org/wiki/Prim%C3%A4renergieverbrauch

Hilf einem alten Mann über die Straße. Ich als Laie entnehme der Grafik primitiver Weise, dass die Energiewende  immer teurer wird, ohne das sich groß was ändert, und das seit 17 Jahren, ohne Hoffnung auf Besserung. Ist dieser Eindruck falsch? Was ist an der Verwendung des "Primärenergieverbrauchs" irreführend? Welche Gesamt-Kenngröße wäre besser geeignet?

C12

Zitat von: Peiresc am 19. März 2017, 13:01:10
Hilf einem alten Mann über die Straße. Ich als Laie entnehme der Grafik primitiver Weise, dass die Energiewende  immer teurer wird, ohne das sich groß was ändert, und das seit 17 Jahren, ohne Hoffnung auf Besserung. Ist dieser Eindruck falsch? Was ist an der Verwendung des "Primärenergieverbrauchs" irreführend? Welche Gesamt-Kenngröße wäre besser geeignet?
Irreführend ist die Grafik nicht, nur sollte man wissen was da alles drunter erfasst ist.


Also auch Heizen/Kühlen, Autofahren, Bahn, Flugverkehr, usw usw, siehe link zu Primärenergieverbrauch, auch angelegte Vorräte in Öl/Gas etc.
siehe auch hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Energieverbrauch#Energieverbrauch_in_Deutschland
https://de.wikipedia.org/wiki/Endenergie

Die in der Grafik gezeigte EEG-Vergütung fällt nur für den Bereich "Strom" in dem von mir verlinkten Bild an, also für die 22% Strom am Endenergieverbrauch.
Je nach Gusto kann man daraus halt was ableiten ;)

Groucho

Zitat von: C12 am 19. März 2017, 13:17:09
Die in der Grafik gezeigte EEG-Vergütung fällt nur für den Bereich "Strom" in dem von mir verlinkten Bild an, also für die 22% Strom am Endenergieverbrauch.
Je nach Gusto kann man daraus halt was ableiten ;)

Das ist eine Schwäche der Grafik, ja. Quasi eine etwas polemische Grafik. Andererseits -  wie gesagt, was war denn das Ziel des EEG? Genau dieses wird grandios verfehlt. Ich kann ja auch nix dafür, dass die Intelligenzia in der Regierung meint, mit "wendbarer" Energie, die sich nur auf Strom bezieht, hier einen Erfolg erzielen zu können.

C12

Zitat von: Groucho am 19. März 2017, 13:29:15
wie gesagt, was war denn das Ziel des EEG? Genau dieses wird grandios verfehlt. Ich kann ja auch nix dafür, dass die Intelligenzia in der Regierung meint, mit "wendbarer" Energie, die sich nur auf Strom bezieht, hier einen Erfolg erzielen zu können.
Die Ziele waren:
Zitat
Es soll gemäß Legaldefinition (§ 1 Abs. 1 EEG) im Interesse des Klima- und Umweltschutzes

  -  eine nachhaltige Entwicklung der Energieversorgung ermöglichen,
  -  die volkswirtschaftlichen Kosten der Energieversorgung durch die Einbeziehung langfristiger externer Effekte verringern (Internalisierung externer Kosten),
  - fossile Energieressourcen schonen und
  - die Weiterentwicklung von Technologien zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Quellen fördern.
Festgesetzt in den Köpfen hat sich halt, und da stimme ich dir zu, ist aber EEG=CO2-Reduktion=Klimaschutz.

man sollte (hier im Fred und Allgemein) sehr darauf achten über was man sprechen möchte, um Klima"schutz", CO2-Reduzierung oder halt über EE im Strommark. zwar überlappen sich diese Themanbereiche naturgemäß, aber nicht jedes "Argument" pro-contra ist für alle Diese nutzbar.

Groucho

Bei Twitter gefunden:

ZitatMuss man erstmal schaffen, in so einem Artikel nicht zu erwähnen, dass bis zur Umwandlung in Strom etwa 2/3 der Energie verloren gehen.

https://twitter.com/tp_1024

Geht um einen Artikel vom DLF:

http://www.deutschlandfunk.de/stromtransport-ueber-gasnetze-den-erneuerbaren-energien-den.676.de.html?dram:article_id=382679

Und das zeigt mal wieder eines der Hauptprobleme, man kann Energieerzeugung nicht von der Ökonomie entkoppeln, keinem der Autoren ist offenbar sowas wie Efizienz oder EROI bekannt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Erntefaktor

Dass man da als normaler Mensch, der sich mit dem Thema kaum befasst, sich aber auf eigenlich gute Sender wie DLF verlässt - wer will es einem da verdenken, zu ziemlich falschen Meinungen zu kommen.

RächerDerVerderbten

Verlautbarungen von Ministerien sind eigentlich nicht meine regelmäßige Lektüre, daher weiß ich nicht, was da sonst so üblich ist.

Aber das unterschwellige Gemäkel des BMUB, daß es an Gesetze gebunden ist, und die eifrige Suche nach ner Hintertür haben schon ne Note:

ZitatWir teilen die Unzufriedenheit vieler Menschen in Deutschland mit diesen Genehmigungen. Uns wäre es lieber gewesen, wenn wir sie nicht hätten erteilen müssen. Es ist manchmal so, dass die Rechtslage nicht alles zulässt, was man für richtig und wünschenswert hält.
(...)
Die von manchen vertretene Auffassung, das Atomgesetz lasse ein Verbot der Genehmigung zu, haben wir geprüft. Ergebnis: Es geht nicht!
(...)
Wir lassen derzeit rechtlich prüfen, unter welchen Voraussetzungen eine Stilllegung der Urananreicherung und der Brennelementeproduktion in Deutschland möglich wäre. Denn die Schließung der Uranfabriken wäre der einzige Weg, den Export von Brennelementen zu verhindern.

https://www.facebook.com/bmub.bund/posts/1963714847192480

Wenn ne Partei sowas verzapft, na gut, aber ein Bundesministerium? Versucht das da nicht grade, Außenhandelsvereinbarungen, internationale Verträge, zu torpedieren? :o
If the only thing keeping a person decent is the expectation of divine reward, brother, that person is a piece of shit. Rusty Cohle