Neuigkeiten:

Wiki * German blog * Problems? Please contact info at psiram dot com

Main Menu

Fleisch soll aus der Uni Basel verbannt werden

Postings reflect the private opinion of posters and are not official positions of Psiram - Foreneinträge sind private Meinungen der Forenmitglieder und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung von Psiram

Begonnen von Omikronn, 21. September 2012, 15:16:51

« vorheriges - nächstes »

Cosmo Kramer

Zitat von: P.Stibbons am 08. Oktober 2012, 09:19:57
Du wirst hoffentlich zustimmen, dass ein kategorischer Unterschied zwischen "weniger Fleisch/Fisch" und "grundsätzlich kein Fleisch/Fisch" besteht, oder?

Es ist faktisch natürlich ein Unterschied.  :grins2:
Er hat nur (für mich) keine Relevanz, da ich mein Essen nach Geschmack, Aussehen, Sättigung, Nährstoffzusammensetzung etc. beurteile. Hier muss ein Mensa-Gericht gut abschneiden.

Wenn es das (durchschnittlich) tut, ist (mir) völlig egal, ob da nun Fleisch/Fisch dabei ist.

Wenn ich mal genau was nach meinem Appetit essen möchte, gehe ich nicht in eine Kantine.


ZitatDie Basler Studenten kämen deutlich glaubwürdiger rüber, wenn sie sich damit auseinander gesetzt hätten, woher ihre Mensa das Fleisch bezieht. Sollte sich nämlich herausstellen (was mehr als wahrscheinlich ist), dass die Mensa Fleisch aus regionalen Erzeugnissen verwendet, dann haben die Studis ein peinliches Eigentor geschossen.

Sie kämen glaubwürdiger rüber, definitv. Wie gesagt, sie wollten offensichtlich ein (welt-)politisches Signal setzen. Und haben dabei vielleicht ein Stück weit den Zusammenhang zu ihrer Mensa aus den Augen verloren.

Das ist dann ein wenig wie Solarzellen anbringen, obwohl doch nie die Sonne scheint.
Wenn das jemand macht, hole ich allerdings nicht zum Rundumschlag gegen die Freunde der Sonnenenergie aus.


ZitatFisch ist noch mal ein anderes Thema.
Hier könnte man hinsichtlich der Hochseefische das Thema Fangmethoden/Überfischung erörtern - allerdings wird heutzutage viel Fisch in eigens eingerichteten Fischfarmen erzeugt.

Und Fischfarmen sind auch nicht prinzipiell das Wahre.

Stichworte: -Antibiotika, Fütterung, Einschleppung von Krankheiten in Wildbestände.


ZitatWeil du voreingenommen bist und unterstellt hast, die Foristen von Psiram reagierten kollektiv irrational, wenn ihre tägliche Fleischmahlzeit in Frage gestellt wird.

Ich lese Dinge wie "Fleisch ist mein Gemüse" und "Ohne Fleisch kein Preisch".
Spaß gehört natürlich dazu, schon klar.....



ZitatWenn man die alte Parole "Denke global, handle lokal" denn überhaupt im Fall der Basler Mensa anwenden will, dann sollte das mit Verstand geschehen.
Der richtige Weg wäre, sich für die verstärkte Verwendung heimischer Produkte einzusetzen und dabei auf artgerechte Viehhaltung hinzuarbeiten - falls dies nicht ohnehin schon in der Schweiz besser funktioniert als in Deutschland.
Wie gesagt, in der Schweiz funktionier vieles, das haben die Studenten ein Stück weit vergessen.

Ich habe in meinem ersten Beitrag auch nur Celsus zugestimmt, dass Fleisch in Mensen (auch nach meiner Erfahrung) selten zu gebrauchen ist.
Da ist die vegetarische Reispfanne, der Grünkernbratling etc.  mit einem Salat für mich meist die bessere Alternative gewesen.

Belbo zwei

Zitat

Ich lese Dinge wie "Fleisch ist mein Gemüse" und "Ohne Fleisch kein Preisch".
Spaß gehört natürlich dazu, schon klar.....

Mach Dir nicht draus der ist was für Bildungsbürger. :grins:




Cosmo Kramer

Zitat von: Belbo zwei am 08. Oktober 2012, 09:51:03
Zitat von: P.Stibbons am 07. Oktober 2012, 21:41:53
@ Antitainment:

Irgendwelche Hinweise auf unseren besonderen Liebling Adriano Mannino?  :teufel

http://www.youtube.com/watch?v=0z2KyRs18Vk

...hab ich da ganz zum Schluss ein Höschen fliegen sehen?....die begeisterte Menge war ja kaum zu halten. :rofl2

Viel interessanter ist doch Bill daneben...

http://www.youtube.com/watch?v=Nd2svo4qysk&feature=related

PS der eine interviewte Forscher sagt, dass man auch kein (wenig) Öl zu sich nehmen sollte. Auch kein pflanzliches...
Nach meiner Kenntnis müssen dem Körper (mindestens die essenziellen) Fettsäuren mit der Nahrung zugeführt werden.

Caldwell Esselstyn heißt der Mann.  Allerdings ist er Chirurg.???

Antitainment

So Dienstschluss...
Ich werd jetzt versuchen den ollen Antrag kurz und knackig zu kommentieren, was eigentlich der Job vom guten Cosmo gewesen wäre. Das fällt jetzt nicht vollständig und allumfassend aus, da erstens meine Kompetenzen begrenzt sind und ich zweitens auch keinen Bock habe bereits bekannte Widerlegungen der veganen Ideologie in aller Ausführlichkeit nochmals breit zu walzen. (Das haben andere schon besser und zu Genüge getan)

Also der Reihe nach:

1. Die Dimensionen der Nutztierhaltung und des Fleischkonsums

Paar Zahlen, keine Quellen und im direkten Vergleich mit Ponders Angaben auch ein wenig mehr Viecher. Mitten im Text wird dann von der Zahlenerhebung für die Schweiz auf eine globale Angabe kommentar- und hinweislos umgeschalten, damit das Ausmaß der "Vernichtung" auch ganz dolle böse ist. Das Ganze wird dann noch im Neusprech als "größte Massentötung" bezeichnet; Fleisch wächst nun mal nicht in der Kühltheke und so muss man Tiere umbringen, wenn man keine Lust hat das Schnitzel durch die Wohnung zu jagen.

2.1 Treibhausgase und Klimawandel
Ach die FAO Studie von 2006 - Spannend, dass ausgerechnet diese immer von den Tofukriegern verwendet wird, da die spätere Ausgabe die Zahlen revidiert.
Hier mal was mit belastbaren Daten:
http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3957.pdf

ZitatMit einem Anteil von 86,9 % der Treibhausgasemissionen ist die Freisetzung von
Kohlendioxid - weit überwiegend bestimmt durch die Prozesse der stationären und mobilen
Verbrennung - Hauptverursacher der Emissionen. Durch den überdurchschnittlichen
Rückgang der anderen Treibhausgase ist der Anteil der CO2-Emissionen an den
Gesamttreibhausgasen seit 1990 um 3 Prozentpunkte gestiegen (s. Tabelle 2). Die
überwiegend durch die landwirtschaftliche Tierhaltung, die Brennstoffverteilung und die
Deponieemissionen verursachten Methanemissionen haben 2008 wie in den Vorjahren einen
Anteil von 5,0 %. Die Distickstoffoxid-Emissionen, die hauptsächlich durch die
Landwirtschaft, die Industrieprozesse und die Verbrennung fossiler Brennstoffe freigesetzt
werden, tragen zu 6,3 % zu den Treibhausgasfreisetzungen bei. Die übrigen so genannten
Kyoto- oder F-Gase verursachen insgesamt etwa 1,9 % der Gesamttreibhausgasemissionen.
Dieses Verteilungsspektrum der Treibhausgasemissionen ist typisch für ein entwickeltes
hoch industrialisiertes Land.

2.3 Zerstörung lokaler Agrarstrukturen, Vertreibung indigener Populationen und Welthunger
Dazu hat Ponder alles Wissenswerte schon gesagt - Für die Schweiz hat das kaum Relevanz und der Veganismus stellt auch keinen Lösungsansatz dar.

2.4 Wasserverschwendung
Das olle Märchen mal wieder. Die Basis dieser wilden Aufstellungen ist nicht das was man eigentlich unter Wasserverbrauch versteht sondern das Modell "virtuelles Wasser".
http://de.wikipedia.org/wiki/Virtuelles_Wasser
Aus nachdienstlicher Schreibfaulheit in kommentierter Form von AV geklaut:
http://www.antiveganforum.com/wiki/Wasserverbrauch

Das der Wasserverbrauch in der Schweiz kein Thema ist bleibt unerwähnt, ebenso die Tatsache, dass Wassersparen in der Schweiz keinen Einfluss auf Gebiete mit Wassermangel hat.


2.5 Nahrungsverschwendung

Da wird kein Fettnapf ausgelassen und nach dem Wasserverbrauch kommt, wie der erfahrene Leser weiß, obligatorisch der Mythos "7-16Kg" Getreide pro Kg Fleisch.
Hier meine Empfehlung an die eidgenössischen Weltretter: Esst mehr Sojapresskuchen und Wintergerste!

2.6 Umweltverschmutzung und Reduktion der Artenvielfalt
Yadda yadda...wie das mit Veganismus verbessert werden soll ist mir schleierhaft, aber da auch nichts belegt wird verfahre ich wie folgt: That which can be asserted without evidence, can be dismissed without evidence.

3.1 Zivilisationskrankheiten
Hier wird Fleisch für Krankheiten verantwortlich gemacht und als einziger Ausweg die vegan-vegetarische Kost angepriesen.
Kaum überraschend dürfte die verwendete Quelle sein: Der angebliche Persilschein der American Dietetic Association ADA
Der Einfachheit halber das hier als Replik: http://www.antivegan.at/ada-bericht.php

3.3 Gesundheit und Milch

Eine gute Kampfschrift kommt natürlich nicht ohne die Milchlüge aus!
http://psiram.com/ge/index.php/Milchl%C3%BCge

4. Tierethische Argumente
Äthik und Tierrecht, die letztlich Legitimation durch Peter "Spezidingenskirchen" Singer erfahren sollen und als Anschauungsmaterial wird die "Doku" "Earthlings" angepriesen, die in Sachen Dokumentation Maßstäbe gesetzt haben muss, zumindest bei Veganern oder all jenen die es gerne werden möchten. Randvoll mit Vakten!

Zu Singer:
http://psiram.com/ge/index.php/Peter_Singer
Und hier hat der Wikiautor den Nagel aber dermaßen auf den Kopf getroffen, indem er geschrieben hat:
ZitatSingers auf dem Utilitarismus fußende ethische Position ist besonders bekannt wegen der expliziten Darstellung der sich daraus ergebenden, teilweise drastischen Schlussfolgerungen.
Und was basteln die Antragsteller aus Singers Thesen, die ihnen offensichtlich nicht steil genug sind:
4.7 Säuglinge und Behinderte essen?
Das wussten viele Omnivore und ovo-lacto Vegetarier vielleicht noch nicht, aber wer tierische Produkte isst, der würde auch Säuglinge und Behinderte essen - Ist so, steht schließlich im Antrag. Wer das nicht so sieht gehört zur Fleischmafia und ist mindestens ein halber Hitler, wobei der war ja Vegetarier...

Jetzt das Fazit, das sich aus all diesen Vakten ergibt:

Die totale Umstülpung auf allen Ebenen und dabei ist keine Nummer zu groß.  :stirn
Zitat:
ZitatSo wie wir uns selber vom Joch der Unterdrückung (Sklaverei, Antisemitismus, Patriarchat und anderen) befreit haben, so müssen wir heute die Tiere von unserem globalen System der Instrumentalisierung, Ausbeutung und industriellen Verwertung befreien und die vollständige Abschaffung der Nutztierindustrie anstreben
Immerhin sind sie so ehrlich und/oder dämlich und geben zu, dass die Mensa nur Vorwand für ein größeres Ziel ist. Heute die Mensa, morgen die Welt.
Besonders schön ist auch diese Passage:
ZitatOhnehin ist ,,Genuss" im Zusammenhang mit unseren tierkulinarischen Gewohnheiten ein unsinniges Argument. Das Genussempfinden ist relativ und damit veränderbar. Ohne zu wissen, was vegan kulinarisch alles möglich ist, kann niemand ernsthaft behaupten, er oder sie müsse irgendwelche Genusseinbussen in Kauf nehmen.
Die selbe Deutungshoheit wie bei Cosmo, die ja eigentlich keine ist, nicht wahr?  :taetschel:
Das klappt dann aber eben nur weil man das so begründet:
ZitatAllerdings ist zu betonen, dass das vegane Menü kein Minderheiten-­‐Menü ist! Es ist im Gegenteil das einzige Menü, das für alle geeignet und gesund ist. So steht es FleischesserInnen, VegetarierInnen, VeganerInnen, AllergikerInnen, Laktoseintoleranten, ökosozial Bewussten, TierschützerInnen und TierrechtlerInnen gleichermassen offen.
Ja nech, wenn knappe 50 Hansel ihren Blödsinn ca 12000 Studenten aufdrücken wollen, nach Adam Riese ungefähr 0,42%, dann ist das niemals nicht ein Minderheiten-Menü. Wir sind alle Veganer, nur wissen wir es eben noch nicht.

Zu guter Letzt kann man sich fragen, was sie denn nun eigentlich wollen, die Weltretter.
6. Forderungen
ZitatDer Studierendenrat der Universität Basel fordert aus all diesen Gründen für alle von der SV-­‐Gruppe betriebenen Mensen der Universität Basel
-­‐ die Einführung mindestens eines täglichen veganen Menüs
-­‐ die Verbilligung des Salatbuffets durch einen Pauschalpreis auf das Niveau des normalen Menüpreises
-­‐ die Abschaffung des Fleisch
-­‐ und Fischangebots

Muss man nichts mehr anfügen denke ich, außer vielleicht, dass sich völlig uneigennützig diese Vereine zur Unterstützung des Putschversuches anbieten: Schweizerischer Verein für Vegetarismus SVV, Vegane Gesellschaft Schweiz VGS, Tier im Fokus TIF.
Eine Frage an dich Cosmo: Findest du es nicht irgendwie bedenklich, wie bereitwillig du auf dem totalitären Altar der Ernährungsnazis deine Freiheit opferst, indem du dich, bei der Faktenverdreherei und den Falschaussagen, widerstandslos anschließt?
Mal davon abgesehen, dass ich einer Person von deinem Bildungsstand beimessen würde, das vorgelegte Pamphlet vor dem Abnicken in Eigenregie abzuklopfen, speziell die Quellenangaben. Das sollte doch für einen Studenten einen Mindeststandard darstellen. (Wobei das eine Minderheit der Basler Studentenschaft irgendwie auch nicht gebacken bekommt; liegt wohl an der Ernährung)
Von einer Verringerung des Fleischkonsums kann auch nicht die allergeringste Rede sein, es geht hier klar um eine ideologisch begründete Abschaffung.

Trivia:
Bei TIF (tier-im-fokus.ch; Sowohl Quelle als auch Unterstützer) findet man, dank P.Stibbons Steilvorlage, auch einen alten Bekannten aus Esowatch-Zeiten:
http://www.tier-im-fokus.ch/nutztierhaltung/kommentar_mannino/
Unser allseits beliebter Transhumi Adriano, der am Threadhighscore gekratzt hat  ;D


P.S.
Anti-Snuff  :wurst:
Kann moderne Nutztierhaltung tiergerecht sein? (Teil 1,2 und 3)
http://www.youtube.com/watch?v=VqBJ7UgEhiE
http://www.youtube.com/watch?v=jix4qnK8PKI&feature=relmfu
http://www.youtube.com/watch?v=zwkkUwCc-Rc&feature=relmfu
Zahlen, Statistiken ... das ist alles total Sarrazin! Ihr müsst richtig fühlen! FÜHLEN! Darum geht es.

Antitainment

Tante Edith:
@Cosmo
Du hast ja erwähnt, dass sich die Basler durch die Berliner haben inspirieren lassen.
Welche Mensa soll es denn sein?
http://www.studentenwerk-berlin.de/mensen/mensen_cafeterien/index.html
Gibt exakt eine vegetarische Mensa; nix mit totaler Abschaffung. (Ist zwar aus meiner Sicht albern, dass es eine vegetarische Mensa gibt, denn vegetarische Alternativen werden auch in den anderen Mensen angeboten, aber nu ja. Wer nicht gerade das Pech hat seine Vorlesungen ausschließlich im vegetarischen Einzugsgebiet zu haben, hat die Wahl - So wie es sich gehört.)

@Basel
Ein Aufruf an alle Esser mit abweichenden Essgewohnheiten:
Unbedingt einen Antrag stellen, dass alle Studenten in den Genuss des Ess- und Seelenheils kommen, ausnahmslos versteht sich. Schließlich handelt es sich um die Rettung der ganzen Welt! (Halal, Koscher, Rohkost, Urkost, Lichtnahrung, Fructarier usw. usw. - Lasst euch nicht den totalitären Ansatz von ein paar dahergelaufenen Graslutschern wegmonopolisieren)
Zahlen, Statistiken ... das ist alles total Sarrazin! Ihr müsst richtig fühlen! FÜHLEN! Darum geht es.

P.Stibbons

@Antitainment:

Je länger man sich dieses krude Zeug betrachtet, desto Kopfweh... :hirn:

Adrianos füllosophische Ergüsse setzen dem noch die Krone auf.
Spaßig - bei den Raubtieren kommen die Antispeziezisten ja doch ins Schleudern und werden ein bisschen speziezistisch:

Zitathttp://www.tier-im-fokus.ch/nutztierhaltung/kommentar_mannino/

Die Existenz karnivorer Arten bzw. von Raubtieren stellt eine besondere Herausforderung dar, theoretisch und praktisch. Hier gilt es ganz besonders zu beachten, dass sich keine speziesistischen Annahmen in die Diskussion einschleichen. Zum Beispiel wäre die Annahme, Arterhaltung sei ein Gut an sich bzw. habe einen intrinsischen Wert, mit einer konsequent anti-speziesistischen Sichtweise nicht vereinbar: Es geht nicht darum, "Arten" (als Abstracta) zu schützen, sondern konkrete, empfindungs- und leidensfähige Individuen. Indirekt-ökologisch kann die Anzahl der Arten durchaus eine Rolle spielen, aber an sich, direkt-ethisch ist es irrelevant, wie viele Arten es in der Welt gibt. Relevant ist, wie es den existierenden Individuen geht – unabhängig davon, zu welchen und wie vielen Arten sie gehören.

Aus anti-speziesistischer und tierrechtlicher Perspektive ist weiter die Frage bedeutsam, wie wir reagieren und welche (technologischen) Schritte wir erwägen würden, wenn Menschen(kinder) unter analogen Bedingungen von Raubtieren bedroht, attackiert und bei lebendigem Leibe verzehrt würden und welche Implikationen das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit genau hat.

Nicht zuletzt kann es hilfreich sein, sich zu überlegen, was zu tun wäre, wenn wir selbst biologische Karnivoren, aber zu denselben ethischen Erkenntnissen gelangt wären.(Anm: Hahaha!!) (Glücklicherweise haben uns die blinden evolutionären Zufälle wenigstens dieses Problem erspart.) Wären wir dann (transhumanistisch!) verpflichtet, uns selbst und unsere Kinder genetisch zu herbivorisieren, sollte sich nur so das (überlebenswichtige) Gemetzel stoppen lassen, dem jährlich Milliarden Tiere zum Opfer fallen?

bayle

ZitatWären wir dann (transhumanistisch!) verpflichtet, uns selbst und unsere Kinder genetisch zu herbivorisieren

Was?

Hier kann uns wohl nur Cosmo weiterhelfen. Erklär uns das!

P.Stibbons

Das kann man nun nicht alles Cosmo anhängen - das ist Mannino pur, und den haben wir hier schon durchgekaut und abgewickelt.

edit:

Wie findet man den alten Thread? - Irgendwie funzt die Suchfunktion nicht mehr gut.


Aha, nun klappts:

http://forum.psiram.com/index.php?topic=7686.msg86118#msg86118

O-Ton Adriano:

ZitatNoch was: Vielleicht sind euch die Freidenker und die Giordano Bruno Stiftung bekannt. Ich bin dort Aktivmitglied, habe in Zürich die Hochschulgruppe "frei denken" mitgegründet und präsidiert (man findet sie auf Facebook). Ein wichtiges Anliegen der Freidenker ist es, sich nicht nur gegen religiösen, sondern ebenso gegen pseudowissenschaftlichen und esoterischen Bullshit auszusprechen. Ich fühle mich also nicht weniger als Esowatcher als ihr. Und gerade darum finde ich das hier so tragisch.

Deswegen haben wir uns in Psiram umbenannt... :teufel

Belbo zwei

Zitat von: P.Stibbons am 08. Oktober 2012, 12:30:13
@Antitainment:

Je länger man sich dieses krude Zeug betrachtet, desto Kopfweh... :hirn:

Adrianos füllosophische Ergüsse setzen dem noch die Krone auf.
Spaßig - bei den Raubtieren kommen die Antispeziezisten ja doch ins Schleudern und werden ein bisschen speziezistisch:

Zitathttp://www.tier-im-fokus.ch/nutztierhaltung/kommentar_mannino/

Die Existenz karnivorer Arten bzw. von Raubtieren stellt eine besondere Herausforderung dar, theoretisch und praktisch. Hier gilt es ganz besonders zu beachten, dass sich keine speziesistischen Annahmen in die Diskussion einschleichen. Zum Beispiel wäre die Annahme, Arterhaltung sei ein Gut an sich bzw. habe einen intrinsischen Wert, mit einer konsequent anti-speziesistischen Sichtweise nicht vereinbar: Es geht nicht darum, "Arten" (als Abstracta) zu schützen, sondern konkrete, empfindungs- und leidensfähige Individuen. Indirekt-ökologisch kann die Anzahl der Arten durchaus eine Rolle spielen, aber an sich, direkt-ethisch ist es irrelevant, wie viele Arten es in der Welt gibt. Relevant ist, wie es den existierenden Individuen geht – unabhängig davon, zu welchen und wie vielen Arten sie gehören.

Aus anti-speziesistischer und tierrechtlicher Perspektive ist weiter die Frage bedeutsam, wie wir reagieren und welche (technologischen) Schritte wir erwägen würden, wenn Menschen(kinder) unter analogen Bedingungen von Raubtieren bedroht, attackiert und bei lebendigem Leibe verzehrt würden und welche Implikationen das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit genau hat.

Nicht zuletzt kann es hilfreich sein, sich zu überlegen, was zu tun wäre, wenn wir selbst biologische Karnivoren, aber zu denselben ethischen Erkenntnissen gelangt wären.(Anm: Hahaha!!) (Glücklicherweise haben uns die blinden evolutionären Zufälle wenigstens dieses Problem erspart.) Wären wir dann (transhumanistisch!) verpflichtet, uns selbst und unsere Kinder genetisch zu herbivorisieren, sollte sich nur so das (überlebenswichtige) Gemetzel stoppen lassen, dem jährlich Milliarden Tiere zum Opfer fallen?


Nimm dem Bub die Fremdwörter weg, wenn er sich am Klang seiner eigenen Worte nicht mehr berauschen kann ist der Spuk schnell vorbei......


Cosmo Kramer

Zitat von: bayle am 08. Oktober 2012, 12:34:49
ZitatWären wir dann (transhumanistisch!) verpflichtet, uns selbst und unsere Kinder genetisch zu herbivorisieren

Was?

Hier kann uns wohl nur Cosmo weiterhelfen. Erklär uns das!

Zu ethischen Fragen äußere ich mich nicht. Das ist mir zu heikel...

Nur so viel, wenn ich selbst die Tiere töten müsste, würde ich neben Vegetabilien wohl nur Insekten und Fisch essen.

P.Stibbons

Ha!

ZitatFleischfreie Mensa?    
   Podiumsdiskussion    
             öffentliche Veranstaltung      
   Datum / Zeit:         08.10.2012 19:00    
   Ort:         im Kollegienhaus der Universität, Aula, Petersplatz 1    
   Veranstalter:         "frei denken uni basel"/skuba    
   Beschreibung:         

Diskussionsteilnehmer:
Prof. Dr. Antonio Loprieno, Rektor der Universität Basel
Patrick Huber, CVP, Student
Adriano Mannino, tier-im-fokus.ch, Student
Jonas Vollmer, Ratspräsidium skuba, Student

Moderation:
Anna Chudozilov, NZZ Campus

Beschreibung:
Der Studierendenrat hat beschlossen, den Antrag auf eine fleischfreie Mensa an der Universität Basel zu unterstützen. Gegen den umstrittenen Entscheid wurde das Referendum ergriffen. Am 9. Oktober wird erneut abgestimmt, allenfalls kommt es zur Urabstimmung.

Der Antrag hat die Gemüter weit über die Universitätsgrenze hinaus erhitzt. Deshalb organisiert der Verein frei denken uni basel zusammen mit der skuba eine Podiumsdiskussion zum aktuellen Thema, an der beide Seiten alle Register ziehen und sich die Argumente nach den hohen Regeln der stilvollen Debatte um die Ohren schlagen werden.

(Anm: Auf Schwyzerdytsch kchommen die Argumente und Fremdwörter besonders c-chuul rüber...)

Wir fragen: Welche Argumente wurden für die Pro- und Kontra-Positionen angeführt und reichen diese Argumente aus, um Fleisch aus der Mensa zu verbannen?

Dr. Ici Wenn

Zitat von: Cosmo Kramer am 08. Oktober 2012, 12:54:33
Nur so viel, wenn ich selbst die Tiere töten müsste, würde ich neben Vegetabilien wohl nur Insekten und Fisch essen.

Hm, dann gehts Dir gar nicht ums Tierwohl, sondern nur darum, dass dann kein anderer die "Drecksarbeit" macht?

Dr. Ici Wenn

Zitat von: P.Stibbons am 08. Oktober 2012, 12:57:10
Auf Schwyzerdytsch kchommen die Argumente und Fremdwörter besonders c-chuul rüber...)

Na, Na! Kein Rassismus hier!  ;D

Ansonsten guter Fund. Steckt da doch glatt unser Transhumaner mit dahinter.

P.Stibbons

N' büschn Rassismus muss schon mal sein... hast du den superc-chuulen Video-C-chlip etwa nicht gesehen?

http://www.youtube.com/watch?v=0z2KyRs18Vk

:grins

"Wat den een sin Uul is, is den annern sin Nachtigall!"