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Gender

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Begonnen von Conina, 15. August 2012, 10:32:08

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Skrzypczajk

Zitat von: Ladislav Pelc am 15. August 2012, 19:43:22
Zitat von: Skrzypczajk am 15. August 2012, 18:45:34
... liebe MitgliederInnen,
...

Mitglieder_innen heißt das, der Strich (Gender-Gap) ist wichtig, damit auch diejenigen angesprochen fühlen, die sich keinem der beiden "Geschlechter" (die selbstverständlich nur eine gesellschaftliche Konvention sind, eine sexistische noch dazu; auch biologisch betrachtet existieren Geschlechter natürlich nicht) zugehörig fühlen.

Allerdings ist auch das mittlerweile in die Kritik geraten, weil man es als abwertend betrachten könnte, wenn die genannte Gruppe durch eine Lücke dargestellt wird, so als ob diese Menschen weniger wichtig seien als die anderen. Daher wird in manchen Kreisen nur die Schreibweise mit Asterisk (Mitglieder*innen) als wirklich politisch korrekt und gender-gerecht angesehen.

Verzeihung, das wusste ich nicht, bin sehr rückständig. Werde also in Zukunft vorsichtshalber "liebe Mitlebensformen (forminnen?) auf Kohlenstoffbasis" schreiben.

Marsmensch

PS: Eine Extension, die auf keinem meiner Browser fehlt, ist:
http://binnenibegone.awardspace.com/

ZitatBinnen-I be gone ist eine Browser-Erweiterung mit dem Zweck, Binnen-Is aus Webseiten herauszufiltern und um damit für eine bessere Lesbarkeit zu sorgen. Ursprünglich wurde die Erweiterung für Mozilla Firefox entwickelt, mittlerweile gibt es auch eine unabhängige & aktiv betreute Portierung für Google Chrome.

Elfenstaub

ZitatNachdem ich vor einigen Wochen über die grundsätzlich diskriminierende Struktur von Sprache geschrieben habe, möchte ich heute auf ein spezielles Problem des Deutschen (und vieler anderer Sprachen) zurückkommen, das auch hier im Sprachlog schon mehrfach zu erhitzten Debatten geführt hat: Das sogenannte ,,generische Maskulinum". Es hält sich, sowohl im Sprachgebrauch selbst als auch in der Diskussion über Sprache, hartnäckig das Gerücht, man könne bei geschlechtlich gemischten Gruppen von Menschen einfach maskuline Bezeichnungen verwenden, also etwa eine Gruppe von Studentinnen und Studenten einfach als Studenten bezeichnen, und die weiblichen Mitglieder dieser Gruppe seien dann ,,mitgemeint".

Weiter geht es bei:

ZitatFrauen natürlich ausgenommen
von Anatol Stefanowitsch
2-3 Elfen, luftgetrocknet, mit dem Mörser zerstoßen bis die Konsistenz von Puderzucker erreicht ist: Elfenstaub!

Giftig wie Aspartam, süß wie Dihydroxymonoxid und nicht überdosierbar.

Bloedmann

Zitat von: Ladislav Pelc am 15. August 2012, 20:15:03
Zitat von: 0Do3n3rium0 am 15. August 2012, 20:10:21
Das ganze Dilemma lässt sich doch sooo leicht lösen.

Begrüßung:

Sehr geehrte Mitmenschen,...

Genus bei Wörtern:

Statt Fahradfahrer/inn: Mensch, der Fahrrad fährt.

Statt Polizist/inn: Mensch, der der Polizei angehört / im Polizeidienst ist.

Statt Feminist/inn: Ein Mensch, der Anhänger des Feminismus ist.

D.h. die optimalste aller Lösungen ist immer der Relativsatz + Sachwort.

So einfach & politisch korrekt kann die deutsche Sprache sein.  ;D

Nun ja, dafür ist es jetzt in höchstem Maße speziesistisch! Statt Mensch sollte mal besser Lebensform schreiben. Oder willst du etwa, nicht-menschliche Lebensformen ausgrenzen?

Also: Sehr geehrte Mitlebensformen, ...

Unerhört daß unseren Kinder*Innen(?) immer noch ein Mitglied der Gattung Ursus (lat.) auf den Rücken gebunden wird, im Zusammenhang mit den Jahresendfeierlichkeiten um den 24.12. herum.

Sollte es nicht korrekt heißen, die Geschenke bringt eine korpulente Wesenheit*In vom Nordpol mit Bart?
Es gibt so viele Dinge im Leben, die wichtiger sind als Geld... aber sie kosten so viel! Groucho Marx

RächerDerVerderbten

" z. B. das abwertende dämlich gilt volksetymologisch als abgeleitet von Dame, das aufwertende herrlich als abgeleitet von Herr. Tatsächlich sind ,,herrlich" und ,,dämlich" jedoch nicht von den Begriffen ,,Herr" und ,,Dame" abgeleitet "

http://de.wikipedia.org/wiki/Feministische_Linguistik
If the only thing keeping a person decent is the expectation of divine reward, brother, that person is a piece of shit. Rusty Cohle

Bloedmann

Herbert aus Bochum meint:

Frauen machen uns arm,
Frauen sind dekorativ,
Frauen weinen mit Absicht,
Frauen sind einfach nicht objektiv
Oh, Frauen sind so verletzlich,
Frauen sind auf jeder Party einfach unersetzlich.


Frauen kaufen ein,
Frauen haben Menstruation,
Frauen sind ziemlich blöde,
Frauen lästern am Telefon,
Oh,Frau'n wissen allzeit bescheid,
Frauen nerven mit Geschwätz und ihrer Eitelkeit.


Manche Frau ist schwer, manche leicht,
außen hart und innen ganz weich,
werden als Kind schon auf blond gebleicht.


Wann ist 'ne Frau 'ne Frau...?


Frauen lieben Muskeln,
Frauen sind furchtbar laut,
Frauen kriegen Blumen,
Frauen kriegen Orangenhaut,
Oh,Frauen sind einsame Spitze,
verstehen keinen Spaß, versteh'n keine Witze.


Manche Frau ist schwer, manche leicht,
außen hart und innen ganz weich,
werden als Kind schon auf dumm geeicht.


Wann ist 'ne Frau 'ne Frau...?


Frauen kriegen Kinder,
Frauen kriegen einen dicken Po,
Frauen sind keine Menschen,
Frauen trinken Piccolo,
Oh, Frauen sind so verletzlich,
Frauen sind auf jeder Party einfach unersetzlich.


Manche Frau ist schwer,
manche leicht,
außen hart und innen ganz weich
werden als Kind schon auf blond gebleicht.
Es gibt so viele Dinge im Leben, die wichtiger sind als Geld... aber sie kosten so viel! Groucho Marx

Leguan999

Nicht alle Versuche der Gleichberechtigung sind gerechtfertigt, aber kann ich davon ausgehen, dass ihr Gleichberechtigung erstrebenswert findet? Falls ja, wie wollt ihr sie erreichen, wenn Sprache und klischierte Werbemittel nicht diskutiert werden sollen?

Sicher ist es doof, das Wort Mitglied zu "verbessern", zumal man sich darunter ein geschlechtsneutrales Kettenglied vorstellen kann. Zumindest ich tue es meistens. Aber wenn man einen Text liest und davon auszugehen ist, dass alle Mitglieder einer Gruppe männlich sind, dann kommt man doch mal ins Grübeln. Und ja, wenn ich von Studenten und Ärzten und Krankenschwestern lese, dann muss ich eine Leistung erbringen, um mich in den Studenten und Ärzten wiederzuerkennen. Ich finde es tatsächlich unfair. Warum nicht von Studenten, Ärztinnen und Krankenpflegern sprechen? Warum sich nicht die Mühe geben, jedem Geschlecht über den Text verteilt die selbe Aufmerksamkeit zukommen zu lassen? Der Autorin kostet es etwas Zeit, dem Leser nicht.

Ein rosa Überraschungsei für sich genommen finde ich nicht schlimm. Aber die explizit weibliche Zuschreibung stört. Ich mag wohl gelegentlich Rosa tragen, meine Freundinnen können sich damit nicht anfreunden. Dafür kenne ich einige Männer, die mit der Farbe keine Probleme haben und sie unbeschwert tragen. Fazit: Farben sind Geschmackssache und sollten nicht einem Geschlecht zugeordnet werden.

Warum also tun es Firmen wieder? Warum sollen Käufer nicht selbst urteilen können, ob das rosa Ü-Ei oder die lila Legos für das Mädchen oder den Jungen ist?

Adromir

Zitat von: Bloedmann am 17. August 2012, 20:34:21
Herbert aus Bochum meint:
Dat wah nich de Häbärt, dat waren die von J.B.O (jedenfalls in dieser Textversion)

Bloedmann

Zitat von: Adromir am 18. August 2012, 17:51:42
Zitat von: Bloedmann am 17. August 2012, 20:34:21
Herbert aus Bochum meint:
Dat wah nich de Häbärt, dat waren die von J.B.O (jedenfalls in dieser Textversion)
UUps Entschuldigung, ich kenne mich in der Chauvi-Szene nicht so gut aus. :D
Es gibt so viele Dinge im Leben, die wichtiger sind als Geld... aber sie kosten so viel! Groucho Marx

Binky

Zitat von: Leguan999 am 18. August 2012, 09:26:48
Nicht alle Versuche der Gleichberechtigung sind gerechtfertigt, aber kann ich davon ausgehen, dass ihr Gleichberechtigung erstrebenswert findet?

Ja.

ZitatSicher ist es doof, das Wort Mitglied zu "verbessern", zumal man sich darunter ein geschlechtsneutrales Kettenglied vorstellen kann. Zumindest ich tue es meistens. Aber wenn man einen Text liest und davon auszugehen ist, dass alle Mitglieder einer Gruppe männlich sind, dann kommt man doch mal ins Grübeln. Und ja, wenn ich von Studenten und Ärzten und Krankenschwestern lese, dann muss ich eine Leistung erbringen, um mich in den Studenten und Ärzten wiederzuerkennen. Ich finde es tatsächlich unfair. Warum nicht von Studenten, Ärztinnen und Krankenpflegern sprechen? Warum sich nicht die Mühe geben, jedem Geschlecht über den Text verteilt die selbe Aufmerksamkeit zukommen zu lassen? Der Autorin kostet es etwas Zeit, dem Leser nicht.

Weil ich diese sprachlichen Verrenkungen als überflüssig empfinde. Es ist IHMO eine Selbstverständlichkeit, daß bei Personenbezeichnungen beide Geschlechter gemeint sind, ohne sie explizit zu erwähnen. In englischsprechenden Ländern wird das auch nicht gemacht, gibt es da auch solche Diskussionen?


Bloedmann

Gleichberechtigung findet nicht in der Sprache statt, sondern wird im Alltag gelebt oder eben leider nicht. Alle die meinen, über "*Innen" & Co diskutieren müssen, haben zuviel Zeit und sonst keine Sorgen.
Es gibt so viele Dinge im Leben, die wichtiger sind als Geld... aber sie kosten so viel! Groucho Marx

71hAhmed

Zitat von: Leguan999 am 18. August 2012, 09:26:48
Nicht alle Versuche der Gleichberechtigung sind gerechtfertigt, aber kann ich davon ausgehen, dass ihr Gleichberechtigung erstrebenswert findet? Falls ja, wie wollt ihr sie erreichen, wenn Sprache und klischierte Werbemittel nicht diskutiert werden sollen?
Hier hat niemand ein Problem mit sinnvollen Diskussionen zum Thema. Allerdings ist vieles, was bestimmte Gruppen laut in der Öffentlichkeit als "Forschungsergebnis" preisen und daraus Forderungen ableiten, entweder ideologisch gefiltert oder von Anfang an auf die Bestätigung bestimmter Vorstellungen ausgelegt.
Das Ende vom Lied sind dann solche Schwachsinnsaktionen, die letzlich den Spieß nur umdrehen, nichts wirklich verändern und auch ernsthafte und sinnvolle Ansätze ein Stück weit lächerlich erscheinen lassen.

Zitat von: Leguan999 am 18. August 2012, 09:26:48
Sicher ist es doof, das Wort Mitglied zu "verbessern", zumal man sich darunter ein geschlechtsneutrales Kettenglied vorstellen kann. Zumindest ich tue es meistens. Aber wenn man einen Text liest und davon auszugehen ist, dass alle Mitglieder einer Gruppe männlich sind, dann kommt man doch mal ins Grübeln. Und ja, wenn ich von Studenten und Ärzten und Krankenschwestern lese, dann muss ich eine Leistung erbringen, um mich in den Studenten und Ärzten wiederzuerkennen. Ich finde es tatsächlich unfair. Warum nicht von Studenten, Ärztinnen und Krankenpflegern sprechen? Warum sich nicht die Mühe geben, jedem Geschlecht über den Text verteilt die selbe Aufmerksamkeit zukommen zu lassen? Der Autorin kostet es etwas Zeit, dem Leser nicht.
Wieso "davon auszugehen ist"? Den meisten Menschen, die ich kenne, ist durchaus klar, daß bei Aussagen wie "die Studenten" "die Ärzte" diese Begriffe als geschlechtsneutrale Oberbegriffe zu sehen sind, es sei denn, aus dem Zusammenhang ergibt sich etwas anderes.
Über einen Text verteilt unspezifisch mal die männliche und dann die weibliche Form zu verwenden, fürhrt wohl eher zu vermehrten Schwierigkeiten beim Verständnis, ähnlich wie Doppelformen,Binnen-I und was es sonst noch gibt, flüssiges Lesen erschweren.

Zitat von: Leguan999 am 18. August 2012, 09:26:48
Ein rosa Überraschungsei für sich genommen finde ich nicht schlimm. Aber die explizit weibliche Zuschreibung stört. Ich mag wohl gelegentlich Rosa tragen, meine Freundinnen können sich damit nicht anfreunden. Dafür kenne ich einige Männer, die mit der Farbe keine Probleme haben und sie unbeschwert tragen. Fazit: Farben sind Geschmackssache und sollten nicht einem Geschlecht zugeordnet werden.
Sollten nicht ist eine Sache. Da die Zuordnungen aber bestehen ist es sinnvoll, daran zu arbeiten, das zu ändern. Das ist aber eine längerfristige Aufgabe.

Zitat von: Leguan999 am 18. August 2012, 09:26:48
Warum also tun es Firmen wieder? Warum sollen Käufer nicht selbst urteilen können, ob das rosa Ü-Ei oder die lila Legos für das Mädchen oder den Jungen ist?
Könnten die Käufer auch heute schon, auch wenn die Firmen sich an Farbcodierungen orientieren, die nicht sonderlich sinnvoll/wünschenswert sind. Warum tun die Käuferinnen das nicht oder in zu geringem Maß.

Onkel Heinz

ZitatKönnten die Käufer auch heute schon, auch wenn die Firmen sich an Farbcodierungen orientieren, die nicht sonderlich sinnvoll/wünschenswert sind. Warum tun die Käuferinnen das nicht oder in zu geringem Maß.

Das ist eine gute Frage.
So wie ich das sehe, nehmen Stereotypen im Alltagsleben auch eher nicht ab. Ob daran eine "neue Sprache" etwas ändert?

Eine Hürde scheint mir auch die verordnete Regulierung des Sprachgebrauchs. Diese offizielle gendergerechte Sprache wirkt dann eben auch oft so – unglaubwürdig. Vor allem, wenn z.B. die MitarbeiterInnen ein Drittel weniger Gehalt bekommen.

Btw, "inoffiziell" redet so ja auch niemand ("Ich treffe mich heute noch mit meinen Freunden und Freundinnen").

Ratiomania

Eins sollte klar sein:

I.

Wer das weibliche/männliche "Normgeschlecht" ins Zentrum rückt, tritt dann Minderheiten auf die Füße.

Bei Transsexualität mag das angehen, aber nicht mehr so bei Intersexualität und ersterecht nicht bei Transgender.

II.

Soll man die (gefühlte?) Diskriminierung einer Mehrheit durch die einer Minderheit ersetzen?


III.


Stereotypen lassen sich nicht einfach wegwischen.

Es wäre mehr getan, bei allen Bewerbungen Anonymisierung als Standard einzuführen.

Da drückt man die ungerechtfertigte Diskriminierung eher.



Onkel Heinz

Da hat sich jemand eine interessante Lösung einfallen lassen:
Zitat[...] Dagegen möchte ich einen anderen Ort von Geschlechtlichkeit setzen, einen Ort, den es zu erforschen gilt und um den wir kämpfen sollten, er sieht so aus: _.
http://arranca.org/ausgabe/28/performing-the-gap

Oder wir ändern gleich unsere ganze Sprache:
ZitatPusch spricht sich hingegen für ein konsequentes Hinarbeiten auf neutrale Formen aus, ähnlich dem "the" im Englischen. Sie plädiert für "eine rigorose Abschaffung der im Kern diskriminierenden Ableitungen 'nebensächlicher' Formen aus den 'Hauptformen'.
http://diestandard.at/1224776349439/GenderSprache-Raum-fuer-_

Die Motive mögen ja verständlich sein, aber die Diskussion in den Fachkreisen wirkt ein bisschen bizarr ...

Dann sollte man auch überlegen, ob man nicht Namen wie z.B. Kevin und Chantal abschafft, die werden ja auch "diskriminiert" (anderes Thema, ich weiß...) http://www.lehrerfreund.de/in/schule/1s/vornamen-lehrer-vorurteile/

Zitat von: RatiomaniaEs wäre mehr getan, bei allen Bewerbungen Anonymisierung als Standard einzuführen.
Das klingt nach einer gerechten Praxis.
So was testen bestimmte Firmen mittlerweile im Bewerbungsverfahren, davon profitieren auch u.a. auch "Menschen mit Migrationshintergrund" etc...