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Begonnen von fenkt, 16. Januar 2012, 21:34:03

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duester

Nuja. Jutta Dittfurth (!) hält sie für "esoterisch". Die Grünen sind seit ihren Anfängen weit gekommen, nämlich bis ins Establishment. Ich finde die Sache mit den "grünen Bürgerräten" aber nicht so prickelnd - um die Frage "Basisdemokratie" versus "repräsentative Demokratie" drehen sich ja endlose Debatten und ich bevorzuge die Regierungsform mit dem Minderheitschutz.

sailor

Ist das jetzt Volksfront von Judea gegen die Judäische Volksfront?

War doch klar, dass sich die Klimabewegung radikalisiert und ihren homegrown(sic) Totalitarismus auf die Straße bringt.

PeterPan

Zitat von: Scipio 2.0 am 07. Oktober 2019, 15:46:19
Das trifft es wohl auch deutlich eher.

Generell trifft das fehlen einer allgemeinen Definition nicht nur auf Sozialismus sondern auch auf Konservatismus und Liberalismus zu. Da kann dann auch jeder rein interpretieren was er will.

Das ist doch das tolle daran - so kann jeder seine Klientel bedienen, anstatt sich mit dem Geschriebenen/Gesagtem auseinanderzusetzen. Auch ist es hilfreich diffus zu bleiben um Gegenargumente besser abzuweisen. Schön wachsweich bleiben.

Ein gutes Beispiel ist auch die soziale Marktwirtschaft. Der Wikipedia-Artikel zeigt unterschiedliche Definitionen je nach Ökonom und Denkrichtung. Mir fällt der Schwenk der Definition in Richtung Walter Eucken in Deutschland seit grob 1980 auf.

PS.
Von einem Bekannten ein amüsante Aussage aufgeschnappt:
"Liberal-Konservative sind liberal wenn es darum geht das andere ihre gesellschaftliche Stellung verlieren, aber konservativ wenn es um einen selbst geht."

In dieser Dichotomie ist Sozialismus wenn ich nicht von etwas profitiere.

Scipio 2.0

ZitatEin gutes Beispiel ist auch die soziale Marktwirtschaft. Der Wikipedia-Artikel zeigt unterschiedliche Definitionen je nach Ökonom und Denkrichtung. Mir fällt der Schwenk der Definition in Richtung Walter Eucken in Deutschland seit grob 1980 auf.

Mir ist bei meinem kleinen Selbststudium in Sachen Wirtschaftswissenschaften aufgefallen dass es ein Kaleidoskop an Denkrichtungen und Schulen zu geben scheint. Es schien mir so, als würde sich das auch immer weiter aufsplitten anstatt dass sich da mal ein Kern an Erkenntnissen formieren würde. Insgesamt scheint mir Wirtschaftswissenschaften einige unschöne parallelen zur Esoterik und Theologie aufzuweisen....

ZitatDas ist doch das tolle daran - so kann jeder seine Klientel bedienen, anstatt sich mit dem Geschriebenen/Gesagtem auseinanderzusetzen. Auch ist es hilfreich diffus zu bleiben um Gegenargumente besser abzuweisen. Schön wachsweich bleiben.

Blöd bloss wenn dann nichts brauchbares herauskommt.....

Zitathomegrown(sic) Totalitarismus

Was soll das sein?

duester

Zitat von: Scipio 2.0 am 08. Oktober 2019, 18:34:10
Mir ist bei meinem kleinen Selbststudium in Sachen Wirtschaftswissenschaften aufgefallen dass es ein Kaleidoskop an Denkrichtungen und Schulen zu geben scheint. Es schien mir so, als würde sich das auch immer weiter aufsplitten anstatt dass sich da mal ein Kern an Erkenntnissen formieren würde. Insgesamt scheint mir Wirtschaftswissenschaften einige unschöne parallelen zur Esoterik und Theologie aufzuweisen....

Ich erwäge kurz, ob ich das Vorgehen in den Disziplinen mit nicht-linearem Erkenntnisgewinn und den Zusammenhang von Theorie und Empirie erläutern möchte, dann stelle ich fest, dass ich das bei jemandem mit einem "kleinen Selbststudium" für vergeblich halte und lege dir nur nahe, dein "kleines Selbststudium" zu erweitern. Google mal nach "Arrows Unmöglichkeitstheorem", turn den mathematischen Beweis nach und dann frag dich, ob das etwas ist, an das man glauben muss.

Scipio 2.0

Gut ich sehe mir das mal an, sobald ich Zeit habe.

sailor

@scipio: Alle Wissenschaften haben sich quasi aufgefächert, da die zunehmende Erkenntnismenge nicht mehr ohne weitere Spezialisierung fassbar und vor allem weiterentwickelbar ist. Konnte um 1870 ein "Historiker" quasi den gesamten damals bekannten Wissensstamm herunterbeten gibt es heute Professoren, die sich nur mit einem speziellen Thema befassen (bspw. mit der SS, Prof. Bernd Wegener kann ich da nur empfehlen). Darüber hinaus sind die Geisteswissenschaften (und dazu zähle ich mal die Wirtschaftstheoretiker) immer am Rand des "Esoterischen", weil sich menschliches Verhalten nun mal nicht mathematisch vorhersagen lässt. Alle volkswirtschaftlichen Modelle sind nun mal Modelle, die auf Vereinfachung und dem "Herausstreichen" von Variablen beruhen. Deswegen "wiederholt" sich Geschichte auch nicht und deswegen gibt es keine volkswirtschaftlichen Allheilmittel.

Homegrown Totalitarismus: Alles, was bisher aus der Ecke ER kam liest sich für mich sehr totalitär. Sekte trifft es auch ganz gut, aber die meisten Sekten sind totalitär. Die Klimabewegung hat nun auch, wie andere soziale Bewegungen, dieses Ende des Spektrums erreicht (in einer ihrer vielen Gruppierungen). Dazu war anscheinend noch nicht mal äusserer Einfluss (Repression oder starke gesellschaftliche Ablehnung) notwendig.

eLender

Zitat von: duester am 08. Oktober 2019, 06:15:25
Jutta Dittfurth (!)

Ups, Judda ohne von und zu Dittfurth. Ich habs halt nicht so mit Namen. Und so ganz folgen kann ich der auch nicht. Ich habe wohl nur nach einem Vorwand gesucht, bei den XR nicht mitmachen zu müssen. Dann kann ich zumindest weiter in meinem SUV (Small Underdog Vehicle) rumkurven.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Daggi

Sie hat schon lange den "von" abgelegt. Vater war Hoimar von Ditfuhrt.

Juliette

Zitat von: eLender am 07. Oktober 2019, 22:14:13

Zitatvon Jutta Ditfurth:
Ich empfehle ebenso dringend, Kinder und Jugendliche darüber aufzuklären, dass sie sich lieber an Aktionen von Fridays für Future beteiligen sollen (sofern diese nicht mit XR
zusammenarbeiten), bei Ende Gelände und dem Widerstand im Hambacher Forst.
https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=2473953562693374&id=942561139165965&__tn__=K-R

Sollten das gar Kandidaten fürs Wiki sein? Seit ich Greta habe weinen sehen, wollte ich da eigentlich mitmachen, damit endlich mal was passiert. Aber "esoterische Sekte" und Bilderberger - nein danke. Dann doch lieber Apokalypso.

Ditfurth trennt in ihrem Beitrag zwischen "FfF" und XR. Ihre Kritikpunkte betreffen XR.

Daggi

ein paar Artikel zu XR:

https://taz.de/Debatte-um-Extinction-Rebellion/!5632122/

https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/extinction-rebellion-analyse-der-klima-rebellen-a-1290401.html

und die de-Wikipedia schreibt (Stand von heute):

Kritik
Nach Aussage des Protestforschers Dieter Rucht vom 5. Oktober 2019 sei im Hinblick auf die Bedeutung in Deutschland zu berücksichtigen, dass die Aktivistengruppe in Deutschland bislang relativ klein und die von der Gruppierung selbst angegebene Größe ,,ein Stück weit aufgeblasen, mehr Schein als Sein" sei. Durch die Möglichkeit, dass jedermann mit wenigen Mausklicks eine ,,Ortsgruppe in Gründung" auf der Website erzeugen könne, sei ,,die Präsenz weitgehend eine Webpräsenz und keine physische Präsenz".[45]

Nach Ansicht der Publizistin Jutta Ditfurth vom 6. Oktober 2019 unterscheide sich XR durch eine eschatologische Weltsicht, Intellektuellenfeindlichkeit und Unklarheit in ihren Forderungen und Aussagen sowohl zum Staat als auch zum Kapitalismus von unterstützenswerten Bewegungen wie Fridays for Future und Ende Gelände und sei daher nicht zu empfehlen.[46]

Ein Artikel in The Guardian kritisierte, dass die Organisation überwiegend aus Mitgliedern mit weißer Hautfarbe bestehe und keine inklusive Kultur aufweise.[47] Die Aktionen seien vor allem auf die Bedürfnisse und Erfahrungen der weißen Mittelklasse abgestimmt. So sei es unverantwortlich, Aktivisten mit schwarzer Hautfarbe dazu aufzurufen, sich von der Polizei verhaften zu lassen.[47]

duester

Zitat von: eLender am 08. Oktober 2019, 21:42:51
Zitat von: duester am 08. Oktober 2019, 06:15:25
Jutta Dittfurth (!)

Ups, Judda ohne von und zu Dittfurth. Ich habs halt nicht so mit Namen.

Das Ausrufezeichen bezog sich gar nicht auf den Namen, sondern darauf, dass hier ausgerechnet eine Person sektiererische Tendenzen, Weltuntergangsprophezeiungen und "zivilen Ungehorsam" anprangert, die das alles nicht so schlimm fand, als sie noch mittendrin war. JD identifizierte sich mit der ersten Generation der RAF (= Sachbeschädigung als Mittel und Sektenstruktur), war in den 80ern bei den Grünen (= permanenter Weltuntergang) und hat dann eine ökologische Linksaußen-Partei ins Leben gerufen (= autoritäre Strukturen). Die Dame ist schlicht pissig, weil XR die Öffentlichkeitswirkung erreicht, die sie nicht geschafft hat. Wenn sie in der Lage wäre, zu reflektieren und ihre Kritik an XR mit Einsichten zur eigenen Verblendung zu verbinden, würde ihre Warnung bei mir ankommen. Ohne Reflektion ist das für mich ein klassisches "Look who's talking ...".

eLender

Zitat von: Juliette am 09. Oktober 2019, 09:31:02
Ditfurth trennt in ihrem Beitrag zwischen "FfF" und XR. Ihre Kritikpunkte betreffen XR.

Schon klar, FFF sind die Guten und XR sind die Bösen (weil Gandhi und Atomkraft und so). Wahrscheinlich kann man FFF aus irgendeiner "linken" Perspektive ("hört auf die Wissenschaft!", Kernkraft / Geoengineering als Option) auch maledeien. Abgesehen davon, dass ich es mit Protestbewegungen eh nicht so habe, kann ich der Jutta auch nicht folgen. Weil:

Zitat von: duester am 09. Oktober 2019, 10:55:30
Das Ausrufezeichen bezog sich gar nicht auf den Namen, sondern darauf, dass hier ausgerechnet eine Person sektiererische Tendenzen...

Seh ich ähnlich. Die war schon immer Meisterin darin, den eigenen Unsinn als das einzig Selig-machende zu verkaufen. Vor allem sich selbst.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Schwuppdiwupp

Man könnte ja auch mal die Botschaft ohne Berücksichtigung ihres Überbringers betrachten.
Ach, was weiß denn ich ...

duester

Die Botschaft ist ja zweiteilig:

1) Beschreibung XR = unabhängig vom Übermittler, aber andere Quellen verfügbar.
2) Hysterie (Weltuntergangssekte) = nicht unabhängig vom Übermittler.

Wenn Jens Spahn als Gesundheitsminister & praktizierender Katholik eine Studie zu den "psychischen Folgen von Schwangerschaftsabbrüchen" in Auftrag gibt, dann betrachte ich die Ergebnisse mit grösserer Skepsis als wenn jemand die Studie initiiert, der sich als Agnostiker bezeichnet - bei letzerem würde ich vermuten, dass er es wirklich wissen will, bei Jens Spahn gehe ich davon aus, dass er in einer vorgefassten Meinung bestätigt werden möchte und sich deshalb dieses Thema für die eingehendere Befassung ausgesucht hat.

An mir geht - aufgrund der Person JD - nur die "Warnung" vorbei. Meine Einschätzung von  XR ist davon unabhängig.