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möglicher Irankrieg

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Begonnen von prime-pippo, 10. März 2012, 15:32:42

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P.Stibbons

Zitat@P.Stibbons : Selbstverständlich ist die Situation der Israelis extrem schwierig.
Aber die israelische Bevölkerung selbst ist gegen einen Angriff auf den Iran, sollten die USA nicht mitmachen. Und selbst mit armerikanischer Unterstützung sind noch um die 40% dagegen.

Tatsächlich? - Erstaunlich, dass du dir da so sicher bist.

prime-pippo

Zitat von: Antitainment am 14. März 2012, 20:40:18
Ich klink mich mit dir aus der Diskussion ab hier aus, ich seh schon die taz am Horizont.

Die taz bezieht sich doch bloß auf "Le Monde diplomatique". Soll ich versuchen die Originalversion für dich zu fnden?http://de.wikipedia.org/wiki/Gary_Sick  Das ist der Autor.


P.Stibbons : So wurde jedenfalls von einer deutschen Zeitung berichtet. Sicherheit über die Korrektheit kann ich nicht haben, aber ich versuche den Link für dich zu finden
http://www.zeit.de/politik/ausland/2012-03/israel-iran-konflikt?commentstart=25#comments
Zitat
Nach den jüngsten Umfragen meinen 58 Prozent der Israelis, ihr Land sollte nicht im Alleingang handeln, falls sich die Vereinigten Staaten gegen einen Angriff entscheiden sollten. Die Hälfte der Befragten vertraut auf Netanjahu und seinen Verteidigungsminister Barak, in dieser Angelegenheit die richtigen Entscheidungen zu treffen. 65 Prozent der jüdischen Israelis und 47 Prozent der arabischen Israelis wiederum unterstützen einen Angriff auf den Iran, falls er gemeinsam mit den Vereinigten Staaten ausgeführt werden würde.

Aus dem von mir schon genannten Zeit-Artikel. Bei drohender Auslöschung des Staates Israel könnte man erwarten, dass sich noch mehr Israelis für den Angriff aussprechen würden. Aber immerhin 65% der jüdischen Bevölkerung....

PaulPanter

Zitat von: prime-pippo am 14. März 2012, 18:34:04

Zitat von: PaulPanter am 14. März 2012, 00:21:25
prime-pippo du wirst hier im Forum keinen Zuspruch finden. Geh Gold, ein ABC-Anzug und Fresspakte kaufen.

Nichts für Ungut, aber diese Schablonen (der ist Untergangsbeschwörer, Verschwörungstheoretiker, Antizionist, Antisemit) sind doch albern. Ihr wirkt teilweise geradezu konditioniert darauf, immer diese Stigmatisierungen zu bringen.......
Nur weil du im Schwafeln einigermaßen geschickt bist, so kannst du deinen offensichtlichen Judenhass einfach nicht verstecken.
ZitatEin guter Jude ist ein toter Jude, und der böse Jude lebt und wehrt sich, aber das hast du natürlich nicht gemeint, das sind wohl wieder meine Schablonen.
Was anders lese ich auch nicht bei dem raus.
ZitatIch hab mir über die ersten 3 Seiten, mit einigen kleinen, im Nachhinein aber alles andere als ungerechtfertigten, persönlichen Angriffen, dann doch einigermaßen Mühe gegeben sachlich aufzutreten, aber jetzt ist gut.
This. Hab mich hier extra rausgehalten, sonst geh ich noch auf Tiltmodus und das muss nicht sein.
So, bin dann auch hier raus.

Antitainment

Ok jetzt aber letzter Einwurf von meiner Seite:

Gary Sick war doch der nette VT-Onkel der mal frei Sachen bei der October Surprise VT erfunden hat.
http://www.gwup.org/infos/nachrichten/842-so-erkennt-man-eine-verschwoerungstheorie
Solide Quelle und Human Rights Watch, bei denen er ja den Vorstand einnimmt, hat durchaus anerkennenswerte und richtige Sachen abgeliefert, steht aber seit geraumer Zeit in der Kritik:
http://en.wikipedia.org/wiki/Criticism_of_Human_Rights_Watch#Anti-Israel_or_pro-Arab-League_bias

Soviel zu deinen Quellen und es ist ja ganz nett, dass du einen Spiegelartikel gelesen hast und jetzt sogar zusätzlich noch was aus der Taz klaubst, aber man erkennt den Selektionsdrang dahinter doch recht eindeutig.
Neutrale und differenzierte Auseinandersetzung sieht eindeutig anders aus, aber wie schon gesagt, immer feste druff, das klappt schon.

Und als ehemaliger Direktor der Ford Foundation ist man eventuell historisch auch vorbelastet, wobei das jetzt mein ganz persönlicher und völlig unbelegter Seitenhieb ist.

Fröhliches Selektieren weiterhin, Informationen versteht sich und ich schließe mich nun endgültig dem Paul an und bin wech  ;)
Zahlen, Statistiken ... das ist alles total Sarrazin! Ihr müsst richtig fühlen! FÜHLEN! Darum geht es.

P.Stibbons

@ prime-pippo:

Danke für den Link.

Zitat
Nach den jüngsten Umfragen meinen 58 Prozent der Israelis, ihr Land sollte nicht im Alleingang handeln, falls sich die Vereinigten Staaten gegen einen Angriff entscheiden sollten. Die Hälfte der Befragten vertraut auf Netanjahu und seinen Verteidigungsminister Barak, in dieser Angelegenheit die richtigen Entscheidungen zu treffen. 65 Prozent der jüdischen Israelis und 47 Prozent der arabischen Israelis wiederum unterstützen einen Angriff auf den Iran, falls er gemeinsam mit den Vereinigten Staaten ausgeführt werden würde.

Das liest sich doch etwas anders als du es ursprünglich interpretiert hast, oder?
Zitat
@P.Stibbons : Selbstverständlich ist die Situation der Israelis extrem schwierig.
Aber die israelische Bevölkerung selbst ist gegen einen Angriff auf den Iran, sollten die USA nicht mitmachen. Und selbst mit armerikanischer Unterstützung sind noch um die 40% dagegen.

Von den 35 -40 % , die sich nicht explizit für einen Angriff ausgesprochen haben, ist nicht weiter die Rede, oder hab ich was überlesen?
Das könnten auch "weiß nicht..." - Positionen sein.

Ich fürchte, dass die jüngsten Raketenangriffe aus Gaza auf zivile Ziele (Schule, Kindergarten) nicht gerade zur De-Eskalation  der Stimmung beitragen.
Wenn du die Kommentare zum betreffenden Artikel in der liberalen Haaretz liest, dann weißt du, was ich meine.

Die Israelis wissen genau, was ein solcher Präventivschlag bedeuten könnte, und vor allem weiß so gut wie jeder von ihnen, was es heißt und wie es sich anfühlt, im Krieg zu sein.

Dass dennoch über 60 % sich notfalls für einen gezielten Präventivschlag aussprechen, weist darauf hin, wie ernst sie die Situation einschätzen.

prime-pippo

Zitat von: PaulPanter am 14. März 2012, 21:31:07
Nur weil du im Schwafeln einigermaßen geschickt bist, so kannst du deinen offensichtlichen Judenhass einfach nicht verstecken.

Es ist nicht so einfach, mich mit einem Forumseintrag wütend zu machen, aber dir gelingt es einigermaßen. Im wahren Leben würde ich evtl. sogar rechtliche Schritte wegen übler Nachrede unternehmen. Schon ziemlich unfassbar....


Zitat von: Antitainment am 14. März 2012, 21:37:51
aber man erkennt den Selektionsdrang dahinter doch recht eindeutig.
Neutrale und differenzierte Auseinandersetzung sieht eindeutig anders aus

Der Selektionsdrang, sollte er existieren, ginge aber wenn nicht in die Richtung, Israel oder Juden ins falsche Licht zu stellen. Ich bin nur gegen Krieg, und der Erstschlag würde ja vermutlich von Israel ausgehen (Präventivschlag).

Davon halte ich nicht viel, ebenso halte ich von Liquidierungstruppen gegen Wissenschaftler nicht sonderlich viel. Aber was hat das mit Juden zu tun??
Meine Meinung dazu sähe doch nicht anders aus, wenn Deutschland für solche Dinge verantwortlich wäre.  

Zu Garry Sick wusste ich nichts, ich finde die Methode der Stigmatisierung aber nicht immer sinnvoll. Sicher, wenn jemand ständig Unsinn erzählen sollte, ist er nicht mehr glaubwürdig, ich hätte in diesem Fall die konkrete Entkräftung seiner Thesen zum Iran noch interessanter gefunden. Dennoch sind deine Links nicht unwichtig......


Zitat von: P.Stibbons am 14. März 2012, 21:39:17
Von den 35 -40 % , die sich nicht explizit für einen Angriff ausgesprochen haben, ist nicht weiter die Rede, oder hab ich was überlesen?
Das könnten auch "weiß nicht..." - Positionen sein.
Hast du recht, das habe ich nicht ganz richtig abgespeichert. Die müssen sich nicht explizit dagegen ausgesprochen haben


Zitat
Dass dennoch über 60 % sich notfalls für einen gezielten Präventivschlag aussprechen, weist darauf hin, wie ernst sie die Situation einschätzen.
Bei so einer Frage finde ich 60% noch gar nicht so viel (vor der Hintergrund der "Gefahr der Auslöschung"). Vielleicht schätze ich das aber falsch ein.

Chris224

@prime-pippo:

ZitatDie Extremisten werden sich im Recht fühlen

Es gibt EBEN nicht nur die Extremisten. Und dass 40% oder mehr oder weniger werte ich für ein Anzeichen der Vernunft unter den Bewohnern Israels. Ich bewerte das als ein Zeichen von Kritikfähigkeit und auch von Toleranz, obwohl denen seit zig Jahren die Raketen um die Ohren fliegen.

Nenn mir mal ein Beispiel aus dem Iran. Ein Beispiel wo sich Kritikfähigkeit und Toleranz Gehör verschaffen.

Stell dir mal ansatzweise vor, Israel würde DAS mit dem Iran machen, WAS die von dort Unterstützten und Finanzierten Terrortrupps mit Israel machen. Was glaubst du den wieviel 0.0000% dort für eine auch nur Kritische Meinung noch zu haben wären, mal abgesehen davon, das dann auch noch in Taten umzusetzen?
Die Links dazu hast du bekommen, ich setz die net nochmal rein.

Vielleicht solltes du ja die Rolle des Unterhändlers übernehmen, und den bekannten Terrororganisationen dort ein Friedensangebot unterbreiten. Mal gucken, wie lange du dann noch Atmest, aber eines kannst du danach bestimmt, "nachfühlen" nämlich, was es heisst um sein Leben zu Rennen wie die Leute in Israel das schon seit zig Jahren tun.

Tut mir leid, dass ich entgleise aber ich kanns net mehr hören.

P.Stibbons

Zitat
ZitatDass dennoch über 60 % sich notfalls für einen gezielten Präventivschlag aussprechen, weist darauf hin, wie ernst sie die Situation einschätzen.
Bei so einer Frage finde ich 60% noch gar nicht so viel (vor der Hintergrund der "Gefahr der Auslöschung"). Vielleicht schätze ich das aber falsch ein.

Ich schätze mal, dass jeder Israeli in seiner Verwandtschaft oder unter seinen Freunden und Bekannten einen oder sogar mehrere Personen nennen kann, die entweder bei militärischen Einsätzen gefallen oder als zivile Opfer umgekommen sind.

Ein Präzisionsschlag würde bedeuten, dass sie ihre gesamte Luftwaffe losschicken müssten, wenn ich das richtig verstanden habe.

http://www.fr-online.de/politik/gastbeitrag-was-israels-luftwaffe-im-iran-ausrichten-kann,1472596,11784724,item,0.html

Eine solche Entscheidung trifft niemand ohne Not, und sie wird - so denke ich - mit großem Pragmatismus und nüchterener Risikoabwägung getroffen werden.

Ich bin übrigens dafür, dass wir hier im Thread alle mal ein wenig durchschnaufen...  ;)



Chris224

@P.Stibbons

ZitatIch bin übrigens dafür, dass wir hier im Thread alle mal ein wenig durchschnaufen...  ;)

Danke für die Bremse, ich sollte eigentlich mehr auf dich hören und mich net so reinsteigern. geh jetzt zu den Bilchen.

NuEM

Wie praktisch für die Profiteure, dass eine kleine Minderheit auf beiden Seiten so einfach durch gezielte Eskalation den Konflikt am Schwelen halten kann. Kaum nähert man sich an, Bumms geht wieder eine Bombe hoch, die natürlich Vergeltung nach sich zieht etc. pp.

prime-pippo

Zitat von: P.Stibbons am 14. März 2012, 23:08:08
Ich bin übrigens dafür, dass wir hier im Thread alle mal ein wenig durchschnaufen...  ;)

Ich kann gar nicht verstehen, warum es hier zu so verunglimpfenden Auswüchsen gekommen ist........ ich versuche aber ganz nüchtern zu bleiben :grins2:


Hier ein schon relativ alter Link zu den dem berühmten Ahmadinedschad-Zitat, dass Israel ausgelöscht werden müsse. Eigentlich ein alter Hut, aber das Zitat wird immer noch gerne gebracht.  http://www.sueddeutsche.de/kultur/umstrittenes-zitat-von-ahmadinedschad-der-iranische-schluesselsatz-1.287333

ZitatUm es gleich vorwegzuschicken: Es bleiben immer noch genug Äußerungen übrig, in denen Ahmadinedschad dumm, unverschämt und rassistisch über Israel spricht. Es geht hier nicht darum, Ahmadinedschad zu verteidigen, sondern um die journalistische Redlichkeit. Dazu gehört, auch politische Gegner korrekt zu zitieren - und sei es nur, um politische Optionen realistisch zu beurteilen


ZitatDas bedeutet: "Dieses Besatzerregime muss von den Seiten der Geschichte (wörtlich: Zeiten) verschwinden." Oder, weniger blumig ausgedrückt: "Das Besatzerregime muss Geschichte werden." Das ist keine Aufforderung zum Vernichtungskrieg, sondern die Aufforderung, die Besatzung Jerusalems zu beenden.

ZitatUnter den Tisch gefallen ist auch der Kontext, in dem Ahmadinedschad gesprochen hat. Seine Äußerung war nämlich ein Zitat Chomeinis, und Ahmadinedschad fügte hinzu, dass das israelische Besatzungsregime verschwinden müsse, so wie das Regime des Schah verschwunden sei, wie dies Chomeini einst prophezeit habe. Auch dieser Zusatz macht deutlich, dass Ahmadinedschad nicht die Auslöschung Israels forderte oder die Vernichtung des jüdischen Volkes, sondern einen Regimewechsel

ZitatErstaunlich ist in diesem Zusammenhang auch die verschobene Logik unserer Wahrnehmung. Während der acht Jahre, in denen der Reformer Mohammad Chatami Präsident Irans war, wurden westliche Medien nicht müde, darauf hinzuweisen, dass er keine Reformen durchbringen könnte, weil er als Präsident kaum über Macht verfüge und dass diese in den Händen von Revolutionsführer Chamenei liege. Nun plötzlich scheint dies vergessen zu sein

ZitatDie einzige Nation, gegen die das iranische Regime eine Aggression begehen will und begeht, ist folglich die iranische. Denn das iranische Regime ist weit eher eine Bedrohung für die eigene Bevölkerung als für jede andere Nation der Welt


Der Artikel ist von 2008, also nicht mehr ganz aktuell. Aber ich wüsste nicht, warum sich an der Beurteilung der Agressivität des Irans so viel geändert haben sollte.


Und nochmal, es geht mir keinesfalls darum, mich gegen Israel zu positionieren. Ich vermeide allerdings eine Einteilung in Gut und Böse.

Damit man dies nicht zu tun braucht, versucht man doch übergeordnete Regeln aufzustellen, an die sich die Protagonisten zu halten haben.

Und wenn ich mir diese Regeln anschaue, stellt sich doch die Situation nicht so einfach wie "Israel ist gut und fühlt sich bedroht --> Iran ist Böse und will Israel auslöschen"  dar.

-Iran hat den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet, Israel nicht. Das ist eine ganz nüchterne Feststellung. Wenn diese Unterzeichnung das Papier nicht wert ist, muss dies geahndet werden.

-Ein Präventivschlag Israels gegen den Iran ohne direktes Bevorstehen eines Angriffs ist völkerrechtwidrig

-Liqudierungskommandos gegen iranische Wissenschaftler sind völkerrechtwidrig. Wenn sowas in einem "westlichen" Land passieren würde, wäre der Aufschrei riesig

-Chomeini hat seinerzeit eine Fatwa gegen Atomwaffen ausgesprochen

- Ali Chamenei sagt:  Atomwaffen sind «gegen unseren Glauben ... wir betrachten Atomwaffen als eine große Sünde»

- Der Iran unterstützt die Hisbollah in ihren Angriffen auf Israel. Auch das ist selbstverständlich nicht zu dulden


In der Betrachtung nützt es für meine Begriffe wenig, wenn man einen Rechtsverstoß der einen Partei mit einem Rechtsverstoß der anderen Partei zu legitimieren versucht.
Das bringt einen, wie NuEM sagt, nicht weiter, dann folgt Vergeltung auf Vergeltung............

Der Iran verletzt im Inland Menschenrechte, dieses Regime ist also keinesfalls gutzuheißen. Aber Kriege bringen in dieser Situation wenig. Im Gegenteil, lasst das Land zur Ruhe kommen, dann werden sich die Machthaber im innenpolitischen Gefecht (Ahmadindschad gegen Chamenei) vielleicht bald selbst zerlegen........





Landratte

Hi zusammen,

ich kenne mich nicht gut aus, was den Nahost-Konflikt betrifft. Daher will ich mich mit irgendwelchen Halbkenntnissen nicht aus dem Fenster lehnen. Dennoch würde ich gern ein paar Gedanken zu prime-pippos Postings beitragen:

Zitat von: prime-pippo am 14. März 2012, 22:23:17
Der Selektionsdrang, sollte er existieren, ginge aber wenn nicht in die Richtung, Israel oder Juden ins falsche Licht zu stellen. Ich bin nur gegen Krieg, und der Erstschlag würde ja vermutlich von Israel ausgehen (Präventivschlag).

Davon halte ich nicht viel, ebenso halte ich von Liquidierungstruppen gegen Wissenschaftler nicht sonderlich viel. Aber was hat das mit Juden zu tun??
Meine Meinung dazu sähe doch nicht anders aus, wenn Deutschland für solche Dinge verantwortlich wäre.  
Vielleicht geht es nicht darum sich vorzustellen wie meine Meinung wäre, wenn sich Deutschland in diesen Konflikt mit einem Präventivschlag einmischen würde. Sondern zu überlegen, wie wäre es wenn ich in der Haut eines Israelis stecken würde? Ich finde das verändert einiges. Wenn ich mir also vorstelle, dass sich Deutschland in der Lage von Israel befände und sich in unmittelbarer Nachbarschaft eine Gefahr zusammenbraut, die mein komplettes Land mit allem darin was lebt vernichten könnte - dann würde meine Meinung dazu ganz anders aussehen. Möglicherweise würde ich dann auch auf Friedensdemonstrationen verzichten, und mich lieber freiwillig beim Militär melden. Denn da geht es eben nicht um Vergeltung. Sondern darum, sich, seiner Familie, seinem Ort, seinem Land die Existenz zu sichern.
Deshalb stimmt für mich auch dieses hier nicht:
ZitatDas Merkmal, das sich hier ähnelt ist, dass Unrecht mit Unrecht vergolten wird.
Es geht nicht um Vergeltung, um Rache, um Auge um Auge - Zahn um Zahn. Es geht um die Veränderung einer absolut lebensbedrohlichen Situation. Und darum ringt Israel. Für Israel ist es wichtig, einen Atomschlag durch Iran unter allen Umständen auszuschließen - weil es Israel sonst einfach nicht mehr gibt.
Ich denke die andere Wange auch hinzuhalten, das kann man sich leisten, solange es um Standpunkte, um Stolz und Respekt geht. Um ideelle Dinge vielleicht, in einigen Situationen mag es deeskalierend wirken. Im Falle einer ernsthaften Bedrohung des eigenen Lebens würde ICH mir diesen Luxus kaum gönnen.

Zitat
Zu Garry Sick wusste ich nichts, ich finde die Methode der Stigmatisierung aber nicht immer sinnvoll. Sicher, wenn jemand ständig Unsinn erzählen sollte, ist er nicht mehr glaubwürdig, ich hätte in diesem Fall die konkrete Entkräftung seiner Thesen zum Iran noch interessanter gefunden. Dennoch sind deine Links nicht unwichtig.....
Entkräftung von Thesen lohnen sich nur bei ernstzunehmenden Diskussionspartnern. Wenn jemand unseriös ist dann ist es besser, ihm einfach nicht mehr zuzuhören. Meiner Erfahrung nach ist eine Diskussion mit solchen Gesprächspartnern reine Zeitverschwendung, ebenso wie die Beschäftigung mit ihren immer neuen, kruden Thesen.

Noch ein kleiner Nachtrag:
ZitatAhmadinedschad fügte hinzu, dass das israelische Besatzungsregime verschwinden müsse, so wie das Regime des Schah verschwunden sei
Zitat aus Wikipedia zur Erinnerung, was dan dem "Verschwinden" des Schah geschah:
ZitatSchah Mohammad Reza Pahlavi (1941–1979) leitete ab 1963 mit der ,,Weißen Revolution" umfangreiche wirtschaftliche, politische und soziale Reformen ein. Mit den steigenden Öleinnahmen konnte ein Industrialisierungsprogramm aufgelegt werden, das den Iran in wenigen Jahren von einem Entwicklungsland zu einem aufstrebenden Industriestaat machte. Industrialisierung und gesellschaftliche Modernisierung führten von Beginn an zu Spannungen mit den konservativen Teilen der schiitischen Geistlichkeit. Insbesondere Ayatollah Chomeini sprach sich bereits 1963 gegen das Reformprogramm aus. Neben der islamistischen Opposition der Fedajin-e Islam bildete sich eine Linke Guerillabewegung im Iran, die das Land mit ,,bewaffnetem Kampf" verändern wollte. Die 1977 erfolgte Liberalisierung der politischen Diskussion durch eine Politik des offenen politischen Raumes führte zu gewaltsamen Demonstrationen mit Mord- und Brandanschlägen, die das Land in seinen Grundfesten erschütterten. Nach der Konferenz von Guadeloupe im Januar 1979, auf der der französische Präsident Valéry Giscard d'Estaing, Präsident Jimmy Carter aus den USA, Premierminister James Callaghan aus dem Vereinigten Königreich und Bundeskanzler Helmut Schmidt beschlossen hatten, den Schah nicht mehr zu unterstützen und das Gespräch mit Ayatollah Ruhollah Chomeini zu suchen, verließ Mohammad Reza Pahlavi den Iran. Die islamische Revolution hatte begonnen.

Ayatollah Chomeini kehrte am 1. Februar 1979 aus dem französischen Exil zurück. Rasch etablierte er sich als oberste politische Autorität und begann aus der ehemals konstitutionellen Monarchie eine ,,Islamische Republik" zu formen, u.a. durch sukzessive und gewaltsame Ausschaltung aller anderen revolutionären Gruppen. Seine Politik war von einer antiwestlichen Linie geprägt und schreckte auch nicht vor Terror und Massenhinrichtungen zurück. Mit zahlreichen ehemaligen Anhängern - so seinem designierten Nachfolger Großajatollah Hossein Ali Montazeri - kam es darüber zum Bruch.

Von 1980 bis 1988 befand sich das Land in einem Krieg (Erster Golfkrieg), nachdem der Irak das Land angegriffen hatte. Die anhaltende internationale Isolation des Iran lockerte sich zeitweise Ende der 1990er Jahre. Mit dem überraschenden Wahlsieg Mohammad Chātamis bei den Präsidentschaftswahlen 1997 etablierte sich die politische Bewegung islamischer Reformer im iranischen Parlament. So gelang es Chātami zu Beginn seiner Amtszeit, eine Liberalisierung der nationalen Presse durchzusetzen. Die systemkritischen Stimmen bekamen dadurch ein öffentliches Organ, um ihrem Reformwillen Nachdruck zu verleihen.
Das Aufleben der Pressefreiheit dauerte nicht sehr lange an. Der Wächterrat machte die Gesetze mit Verweis auf die Unverträglichkeit mit dem Islam rückgängig und blockierte fortan nahezu alle Reformversuche des Parlaments. Seitdem sehen sich die Reformer mit großen Vertrauensverlusten in den reformwilligen Bevölkerungsgruppen konfrontiert. Die Enttäuschung über die Ohnmacht des Parlaments führte bei den letzten Kommunalwahlen (2003) zu einer sehr geringen Wahlbeteiligung (Landesschnitt 36 %, in Teheran 25 %) und zu einem klaren Sieg der konservativen Kräfte.

P.Stibbons

@ Landratte:

Zustimmung!

@ prime-pippo:

Zitat
- Der Iran unterstützt die Hisbollah in ihren Angriffen auf Israel. Auch das ist selbstverständlich nicht zu dulden

Nun werd doch mal konret.
Wie soll denn deiner Meinung nach dieses "Nicht-Dulden" aussehen?

Allein dieser von dir formulierte Satz müsste dir doch deutlich machen, dass der Iran indirekt dauerhaft in Israel-feindliche Handlungen verwickelt ist.
Das ist ja das Infame.

Hier wird übrigens das Dilemma sehr gut beschrieben:

http://www.haaretz.com/print-edition/opinion/an-iran-attack-is-the-toughest-question-israel-faced-since-1948-1.418747

Zitat...The picture looks gloomy indeed. Israel's policy of prevention has gained some time, but has failed. The international policy of appeasement created an illusion and collapsed. The sanctions imposed were too little, too late, and won't likely stop Iran in time.

Nor did the recent meetings in Washington go well. There is no strategic cooperation between Israel and the United States. There is no trust between U.S. President Barack Obama and Prime Minister Benjamin Netanyahu. The U.S. president did not give the Israeli prime minister any guarantees that immediately after the November elections he will stop Iran at any price.

In short, the world that was meant to save the Jewish state from the terrible dilemma it faces, failed to do so. It's true, there could still be a miracle. Maybe Iran will blink at the last minute. Maybe the United States will sober up at the edge of the abyss. But in March 2012 the feeling in Jerusalem is that Israel is utterly alone. And we are getting closer to the moment of truth. ..

Wenn es für die Betroffenen schon eine 50 : 50  Angelegenheit ist - wie sollen wir aus unserer momentan geradezu paradiesisch sicheren Situation heraus dazu überhaupt etwas sagen?





prime-pippo

Ich finde deinen post auch sehr gut, Landratte. Aber du schilderst die emotionale Seite dieses Konflikts und auf diesem Weg ist
nach meiner Auffassung keine Lösung denkbar.

Eine Situation muss nach gesetzten juristischen Maßstäben beurteilt werden, sonst gehts nicht vorwärts. Diese emotionale Sichtweise, dass die Israelis Angst um ihre Existenz haben wird , so sehr sie menschlich auch nachvollziehbar sein kann, nie zu einer Lösung führen.

Jetzt kann man sagen, was ist das für ein verblendeter Prinzipienreiter, wenn ich Angst um mein Leben habe, sind mir Völkerrecht etc. doch zur Not egal, ich will mich irgendwie retten.
Dazu muss ich aber sagen:

- dass der Iran eine Atombombe baut ist erstmal nur eine unbewiesene Behauptung
- der Iran hat den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet, ist also verpflichtet, den Kontrolleuren Zugang zu gewähren. Warum sollte diese Kooperation nicht möglich sein? Ich lese dazu immer Widersprüchliches. Mal ist Iran angeblich bereit, dann wieder nicht. Was davon stimmt, weiß ich leider nicht.

-dass der Iran mit einer Atomwaffe eine Auslöschung Israels in Form eines atomaren Erstschlags herbeiführen würde, ist ebenfalls eine Behauptung. Wie kommt man zu dieser Annahme?
1. Die Drohung Ahmadinedschads war ein Übersetzungsfehler
2. Ahmadindschad hat über solche Fragen gar nicht zu entscheiden, Chamenei hat dies zu tun
3. Chamenei hat sich gegen Atomwaffen ausgesprochen und versichert, dass Iran kein Land angreifen werde.




Die Lösung muss so ablaufen, dass man erstmal die ideologischen Hürden ganz pragmatisch vergisst und zum gegenseitigen Nutzen kooperiert. Schau dir Saudi-Arabien an, dieses Land verbietet Juden formal die Einreise, die ideologischen und religiösen Trennlinien scheinen gigantisch. Dennoch ist das Verhältnis der Länder zur Zeit ok.


@P.Stibbons: Wie das "Nicht-Dulden" aussehen kann, ist eine schwierige Frage. Es wäre auch vermessen zu glauben, dass ich
dies kompetent beurteilen könnte ;D

Sanktionen etc. finde ich als "Strafe" zwar sinnvoll, wenn aber die Bestrafung die Chancen auf eine Lösung des Gesamtkonflikts eher verschlechtern als verbessern, schießt man sich doch selbst ins Knie......

prime-pippo

ZitatHave all the avenues been exhausted, to the point that there is no chance that the international community could still stop Iran's nuclear program through a diplomatic-economic siege? Is it absolutely clear that the Americans will not stop the Iranian nukes with an aerial bombardment in 2013? Will an Israeli attack indeed delay the Iranian nukes by at least five years? Won't a military attack spark a bloody regional conflict and an endless religious conflict?

P.Stibbons, dein Link stellt gar nicht die Frage, ob das iranische Programm überhaupt auf die Herstellung von Waffen abziehlt?
Ist das also schon klar?