Neuigkeiten:

Wiki * German blog * Problems? Please contact info at psiram dot com

Main Menu

Re: Malta, Steine und Tempel

Postings reflect the private opinion of posters and are not official positions of Psiram - Foreneinträge sind private Meinungen der Forenmitglieder und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung von Psiram

Begonnen von Zeitlmair Hubert, 15. Februar 2012, 23:48:57

« vorheriges - nächstes »

Zeitlmair Hubert

Hallo zusammen

Kennt jemand hier die Steintafeln von Burrows Cave, sie enthalten Protosanskrit und sind nach der Radiocarbonmethode ca. 32 000 Jahre alt, entschlüsselt durch einen Herrn Schildmann, weiss jemand ob die echt sind?

Nogro

Zitat von: Zeitlmair Hubert am 15. Februar 2012, 23:48:57
...weiss jemand ob die echt sind?
Virtuell sind sie sicher nicht, aber Steintafeln mit der Radiocarbon-Methode auf 32000 Jahre zu datieren ist schon ein starkes Stück, wo ist denn in den Schriftzeichen der (organisch gebundene) Kohlenstoff? Ansonsten hilft Tante G. bei der Beantwortung der Frage mit ziemlich eindeutigem Ergebnis.
Es genügt nicht, keine Ahnung zu haben. Man muss auch dagegen sein (Hermann Hinsch)

Nogro

Zitat von: Zeitlmair Hubert am 15. Februar 2012, 23:43:26
Neulich hatte ein Homöopath mich darauf hingewiesen, dass die Homöopathie dadurch bewiesen sein könnte, weil wir alle Gedanken haben und Gedanken sind Informationen, da wusste ich nichts dagegen einzuwenden, kann mir jemand helfen ?

Wenn der Informationsgehalt der Gedanken gegen Null geht und diese Nullinformation zur Argumentation benutzt wird, so müßte dann doch nach dem Simile-Prinzip diese Information ein entscheidender Hinweis auf die quantentheoretische Basis der Homöopathie sein.
Es genügt nicht, keine Ahnung zu haben. Man muss auch dagegen sein (Hermann Hinsch)

merdeister

Zitat von: Zeitlmair Hubert am 15. Februar 2012, 23:43:26
Neulich hatte ein Homöopath mich darauf hingewiesen, dass die Homöopathie dadurch bewiesen sein könnte, weil wir alle Gedanken haben und Gedanken sind Informationen, da wusste ich nichts dagegen einzuwenden, kann mir jemand helfen ?


Gedanken sind das Korrelat elektrischer Ladungen (das kann hier sicher jemand besser ausdrücken ;-)). Um Gedanken zu haben, benötigt man ein Hirn, darin sind Zellen mit Leitungen und die sind vernetzt. Extrem vernetzt. Das Hirn mag, wie der Rest unseres Körpers zum Großteil aus Wasser bestehen, die Leitungen der Nervenzellen sind aber gut isoliert.
So ein Bild, wie der Homöopath es nutzt, funktioniert nur solange, wie man es nicht hinterfragen kann, weil einem die Informationen dazu fehlen. Vermutlich hat jemand ihn einmal mit der Frage tief beeindruckt und anstatt mal ein Buch aufzuschlagen, hat er es nachgeplappert.

Ich würde ihm sagen, mein Gehirn sei ein schlechter Beweis für Homöopathie, weil ich das meiste wieder vergesse. So wie Wasser.

Ridcully

ZitatThe items alleged to have been removed from Burrows' Cave are modern, there is no cave, and Burrows is a liar
http://www.flavinscorner.com/falling.htm

Zeitlmair Hubert

Ja klar das sind supergute und vor allem logisch nachvollziehbare Argumente, danke Euch!

Ich fasse eure Infos zusammen:

-Unsere Gedanken entstammen aus unseren Zellen, nicht aus einer höheren Dimension, haben also mechanischen, resp. materiellen Ursprung, zuerst waren die Hirnzellen, die aus dem Chaos der Materie zufällig entstanden sind, zufällig entstandene Hirnzellen die dann auch zufällig das "Gedankensprechen" lernten...

-Unsere Gedanken sind geistlose Elektrizität, die rein zufällig in unseren Hirnzellen aus dem Nichts kommen und haben nicht viel mit Information zu tun, eher eine willkürliche Energie, die sich auch so willkürlich entladen muss

-Diese Elektrizität unserer Gedanken ist vom Wasser isoliert und damit sind auch die darin enthaltenen Gedanken vom Körper isoliert und folglich haben sie keinen Einfluss auf unsere Zellen

-Unser Dasein ist nur körperlicher Natur und unsere Gedanken und Emotionen spielen eine untergeordnete Rolle, keine höhere Intelligenz, sondern alles sinnloses Chaos, das durch Verstand in Grenzen gehalten werden muss

-Da Geschriebenes auf Papier keine Verbindung mit unserer Gedankenwelt hat, so lange es nicht mit unseren Augen gelesen wird, ist damit bewiesen, dass so genannte informierte Globuli, die direkt über unsere Schleimhäute mit den Zellen in Berührung kommen, wie das Papier unter dem Kopfkissen, auch nicht eine Verbindung zu unseren Zellen haben.

Schön, dass ich nicht der Einzige bin, der dies glaubt, denke diese Argumente wird den Homöopathen rein wegen des logisch nachvollziehbaren Inhaltes eurer Aussagen vom Hocker hauen...
:laugh:

Habt ihr noch mehr solche wissenschaftliche Erkenntnisse, die ich mir einprägen könnte, um im treffenden Moment, schlagkräftige Argumente von mir geben könnte?



Nogro

Zitat von: Zeitlmair Hubert am 16. Februar 2012, 17:37:02
Habt ihr noch mehr solche wissenschaftliche Erkenntnisse, die ich mir einprägen könnte, um im treffenden Moment, schlagkräftige Argumente von mir geben könnte?
Gegen das Ausgangsargument (wir haben alle Gedanken und Gedanken sind Informationen) sind die aufgeführten Gegenargumente absolut treffend, gegen solchen hirnrissigen Blödsinn kann man doch bestenfalls nur mit Blödsinn antworten.
Es genügt nicht, keine Ahnung zu haben. Man muss auch dagegen sein (Hermann Hinsch)

Zeitlmair Hubert

Danke für die Infos, ich habe nur dieses Youtube gesehen und dachte mir, dass die Tafeln verblüffend real aussehen.

Man sieht auf diesen Kalksandsteintafeln eine ein paar Millimeter dicke (Oxyd-)Schicht, in dem Moment, als der Typ die Tafel von unten zeigt, diese Tafeln sollen Jahrtausende auf der Unterkannte aufgestellt in einer Höhle gelegen haben und deshalb ist die Unterseite mit weniger Sauerstoff in Berührung gekommen, als der Rest der Oberfläche, welche eindeutig an der Luft reagiert hat. Deshalb sieht die Unterkannte immer noch wie Kalksandstein aus und die darin befindlichen Schriftzeichen deuten auf keinen Unterschied in der "Oxydschicht", sind also reingemeisselt worden, als die Tafel aus Kalksandstein gehauen wurde, nicht später...

Aber wenn die Radiocarbonmethode nicht für die Datierung von Steintafeln geeignet ist, dann ist nicht sicher, dass diese Schicht vorhanden ist, obwohl man sie sieht und messen kann, was wissenschaftlich nicht bewiesen werden kann, existiert vielleicht nicht  :-\




Detritus

ZitatMan sieht auf diesen Kalksandsteintafeln eine ein paar Millimeter dicke (Oxyd-)Schicht, in dem Moment,

Kalksandstein? Oxid-Schicht?? Was in Lyells Namen soll da denn oxidieren?

ZitatAber wenn die Radiocarbonmethode nicht für die Datierung von Steintafeln geeignet ist,


Das ist sie definitiv nicht. Diese Methode ist nur geeignet, organisches (!) Material zu datieren. Sie basiert ganz schlicht auf der tatsache, dass lebende Wesen Kohlenstoff aufnehmen. Und im natürlichen Kohlenstoff besteht zu bestimmten Anteilen aus unterschiedlichen Isotopen. Darunter auch radioaktives Kohlenstoff 14, welches mit einer Halbwertszeit von 5730 Jahren zerfällt. Bedeutet, in totem organischen Material nimmt der Anteil von radioaktivem Kohlenstoff 14 kontinuierlich ab. Kennt man die Ausgangsanteile, kann man auf das Alter der datierten Objekte zurückrechnen.

https://de.wikipedia.org/wiki/C14-Methode

Dr. Ici Wenn

Zitat von: Detritus am 16. Februar 2012, 19:16:16
Kalksandstein? Oxid-Schicht?? Was in Lyells Namen soll da denn oxidieren?

Naja, die Schnittmenge von Leuten, die weder von Chemie noch Geologie rein gar keine Ahnung haben und gleichzeitig auf "alte Prophezeiungen" scharf sind, ist ziemlich groß. Also vom Konzept her - Leuten wunderbare Kalksandsteine Bären aufzubinden - passt das.

Tezcatlipoca

Kalkstein enthält Kohlenstoff, natürlich kann man damit eine Radiocarbon-Datierung versuchen (ob man was messen kann, steht auf einem ganz anderen Blatt) .
Das taugt aber überhaupt nicht dazu, darauf eingemeißelte Schriftzeichen zu datieren.

In der Schule hatten wir Schiefertafeln, die waren bestimmt x-Millionen Jahre alt, und wir haben darauf rumgekritzelt. ::)
Gruß, T.


Nichts, was ein Mensch sich auszudenken in der Lage ist, kann so unwahrscheinlich, unlogisch oder hirnrissig sein, als dass es nicht doch ein anderer Mensch für bare Münze halten und diese vermeintliche Wahrheit notfalls mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln verteidigen wird.

Detritus

Zitat von: Tezcatlipoca am 16. Februar 2012, 19:59:23
Kalkstein enthält Kohlenstoff, natürlich kann man damit eine Radiocarbon-Datierung versuchen (ob man was messen kann, steht auf einem ganz anderen Blatt) .
Das taugt aber überhaupt nicht dazu, darauf eingemeißelte Schriftzeichen zu datieren.

In der Schule hatten wir Schiefertafeln, die waren bestimmt x-Millionen Jahre alt, und wir haben darauf rumgekritzelt. ::)

Ja, Kalkstein enthält Kohlenstoff. Aber der versuch, den mit der Radiokarbonmethode zu datieren, ist nonsens. Sinter könnte man datieren. Das ist aber ein ziemlich heikles Kapitel, bei dem man sehr vorsichtig sein muss, um jede Menge Reservoireffekte zu beachten.
Um etwas mit dieser Methode überhaupt vernünftig datieren zu können, muss das Material in den letzten 60 000 Jahren am Kohlenstoffkreislauf teilgenommen haben.  Das dürfte bei Kalksteinen kaum zu überprüfen sein.

Aber es handelt sich laut Aussage des Threadstarters um Kalksandstein. Hier ist Kalk nur das Bindemittel für Quarzsand.

Und selbst wenn der Stein datiert werden kann (und dazu gibt es Methoden, die sicher weitaus besser geeignet wären, als C-14), hätten wir das Alter des Steins.

Ich kann, um es salopp zu sagen, auch aus antiken Hölzern ein Haus bauen. Aber das Haus wäre damit immer noch nicht antik. Sprich: das Alter des Steins sagt nichts über das Alter der Schriftzeichen aus. Und vermutlich hätte es, bei vernünftiger Probennahme auch Methoden gegeben, die Schriftzeichen zu datieren.


Dr. Ici Wenn

Zitat von: Zeitlmair Hubert am 16. Februar 2012, 17:37:02
Habt ihr noch mehr solche wissenschaftliche Erkenntnisse, die ich mir einprägen könnte, um im treffenden Moment, schlagkräftige Argumente von mir geben könnte?

- Die Geist-Materie Diskussion ist seit ca. 50 Jahren vorbei, sofern man an aktuellem Wissen interessiert ist, weiß man das.

- Begriffe schaffen keine Realität. Sie zeigen nur die Unbeholfenheit dieser gegenüber.