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Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?

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Begonnen von Adromir, 19. Dezember 2011, 01:39:27

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Adromir

Diese Frage stelle ich mir leider immer wieder. Ich sehe es selbst an mir, aber ich lese in diversen Diskussionen immer wieder das selbe: "In meinem Familien-/ Freundeskreis vermeide ich eine Diskussion über Thema XY, um keinen Streit auszulösen".

Da frage ich mich, wenn wir "Skeptiker" es noch nicht mal schaffen, die Personen, mit denen wir positiv emotional verbunden sind zu überzeugen, wie soll man es jemals schaffen, jemanden zu überzeugen, der uns gegenüber eher neutral bis negativ eingestellt ist?

Belbo zwei

...es bleibt wohl nur der "stete Tropfen".

Nogro

Zitat von: Belbo zwei am 19. Dezember 2011, 02:20:17
...es bleibt wohl nur der "stete Tropfen".
Der kann aber auch die andere Seite aushöhlen.
Es genügt nicht, keine Ahnung zu haben. Man muss auch dagegen sein (Hermann Hinsch)

Belbo zwei

Zitat von: Nogro am 19. Dezember 2011, 09:09:14
Zitat von: Belbo zwei am 19. Dezember 2011, 02:20:17
...es bleibt wohl nur der "stete Tropfen".
Der kann aber auch die andere Seite aushöhlen.

...gabs nicht einen Beitrag "wie haltet Ihr das aus".......

Averell

Zitat von: Belbo zwei am 19. Dezember 2011, 09:29:21
...gabs nicht einen Beitrag "wie haltet Ihr das aus".......
JEP! Da habe ich meinen allerersten Post hier vollbracht und versucht meinen Schmerz über die Eso-Doofheit in Worte zu fassen. Weh tut das alles immer noch ganz doll aber esowatch hat mir gezeigt das damit umzugehen. :grins2:

Und an Adromir gerichtet: In meinem Familien-/Freundeskreis befinden sich glücklicherweise keine Esos. Von daher kenne ich diese frustrierenden und oft zwecklosen Diskussionen nicht. Ich würde jetzt aber nicht so eine harte Frontlinie zw. Skeptikern & Neutralos + Negativos ziehen. Es wird immer welche geben, die sich bei Zahnschmerzen ein paar Globulis einwerfen aber beim Tumor dann doch eher ins Krankenhaus gehen.

Ich freue mich jedenfalls auf den 22.12.2012. ;D Mal sehen ob das dann vielleicht einige Spinner wieder in unsere langweilige 3D-Ebene zurückbringt.

mossmann

Adromir, du kannsz nichts machen.
Ich habe aufgegeben und stichele nur noch selten.
Gestern auf der Geburtstagsparty.
Sagt eine Frau zur anderen:
"Ja, bei der Kundalini (Meditation) musst man aufpassen. Ich kenne  Fälle, das sind Leute innerlich verbrannt, weil sie mit der vielen Energie nicht umgehen konnten."
Ich höre sowas und ignoriere es.
Was bringt es, eine Diskussion anzufangen?
Oder mit Spitzfindigkeiten zu sticheln?
Oder sich darüber lustig zu machen?
Damit bringe ich nur miese Stimmung auf die Party und dabei gelte ich eh schon als Kotzbrocken.
Offizieller Sprecher des gemäßigten Flügels der Psiram-Jugend

Nogro

Habe vor einigen Tagen einer 88-jährigen Frau auf ihre Frage hin erklärt, dass ihre Einschlafpillen einen Vorteil haben, nämlich keinerlei Nebenwirkungen zu haben, dafür aber auch sonst wirkungslos sind. Darauf rief mich ihre Tochter an, ich hätte zwar Recht, aber wenn sie die Pillen nunmal von ihrer Lieblingsapotheke empfohlen bekommen hat und sie doch bestimmt helfen...ich habe aufgegeben
Es genügt nicht, keine Ahnung zu haben. Man muss auch dagegen sein (Hermann Hinsch)

rincewind

Zitat von: mossmann am 19. Dezember 2011, 14:06:03
Damit bringe ich nur miese Stimmung auf die Party und dabei gelte ich eh schon als Kotzbrocken.

In einem nächsten Schritt - der sicher nicht immer gelingt - kann man dieses wunderbare Panoptikum der menschlichen Denk- und Verhaltensweisen einfach als Forschungsgebiet sehen. Psychiatrie, Neurologie, Verhaltensforschung - all das sind spannende Fächer. Ich nutze solche Erlebnisse inzwischen als Chance.

Averell

Zitat von: mossmann am 19. Dezember 2011, 14:06:03
"Ja, bei der Kundalini (Meditation) musst man aufpassen. Ich kenne  Fälle, das sind Leute innerlich verbrannt, weil sie mit der vielen Energie nicht umgehen konnten."
Ich höre sowas und ignoriere es.
Was bringt es, eine Diskussion anzufangen?
Oder mit Spitzfindigkeiten zu sticheln?
Oder sich darüber lustig zu machen?
Damit bringe ich nur miese Stimmung auf die Party und dabei gelte ich eh schon als Kotzbrocken.

Respekt. Du scheinst Dein inneres Chi mittlerweile gut im Griff zu haben. :-* Michse hätte da schwer an sich halten um nicht nach weiteren Fällen des berüchtigten Kundalini-Burn-Out-Syndroms zu fragen.

Zitat von: rincewind am 19. Dezember 2011, 14:42:03
In einem nächsten Schritt - der sicher nicht immer gelingt - kann man dieses wunderbare Panoptikum der menschlichen Denk- und Verhaltensweisen einfach als Forschungsgebiet sehen. Psychiatrie, Neurologie, Verhaltensforschung - all das sind spannende Fächer. Ich nutze solche Erlebnisse inzwischen als Chance.
Man kann es auch als echt gut gemachte Comedy sehen. Realsatire.

YorkTown

ZitatDamit bringe ich nur miese Stimmung auf die Party und dabei gelte ich eh schon als Kotzbrocken.
Ach, deswegen lädt mich keiner mehr ein...  ;D

Janus

Zitat von: Belbo zwei am 19. Dezember 2011, 02:20:17
...es bleibt wohl nur der "stete Tropfen".

Ja, der stete Tropfen Diazepam um das zu ertragen. Ich wollte erst Baldrian sagen aber hab lieber was bewiesenes genommen :D

scf

Zitat...es bleibt wohl nur der "stete Tropfen".
Der kann aber auch die andere Seite aushöhlen.

Ohhja, das trifft meine aktuelle Lage sehr gut. Ich bin gerade dabei, ein wenig zu verzweifeln - überall schlägt mir, ich nenne es mal "wunschbasiertes Denken" entgegen. In meiner Familie gibt es eine ziemlich Astrologiegläubige Dame, eine andere Person versucht mich permanent von der Kraft des Geistes über den Körper (und der Wunscherfüllung durch das Universum) zu überzeugen und, was dem Faß den Boden ausschlägt und gerade gewaltig an meiner Basis rüttelt, hat sich nun herausgestellt, dass mein eigener Partner mit Verschwörungstheorien sympathisiert.

Ich muss ehrlich zugeben, dass mich das auslaugt und ich mich ebenfalls auf verlorenem Posten fühle. Problematisch ist für mich weniger das geballte Halbwissen, das mir entgegenschlägt - das könnte man durch eine sachliche Diskussion ja in rationalere bzw fundiertere Bahnen lenken. Der Kernpunkt des Problems ist, dass rationale Diskussion mit derart überzeugten Personen meist nicht möglich ist und mich genau das langsam zermürbt. Ich ertrage es nicht länger, Phrasen à la "Da kannst Du sagen, was Du willst, aber jeder denkende Mensch sieht doch..", "Ach Quatsch, studien, die kann sich jeder ausdenken, die wollen doch alle nur verdienen!" und "Du mit Deinen 'Wissenschaftlern' und ihren 'Theorien'.." anhören zu müssen. Diskussion ist so schlicht nicht möglich - ich bin ein wirklich sehr sachlich-analytischer Mensch, in Gesprächsführung geschult und denke, dass es nicht an mir liegt, dass meine Gegenüber da hochemotional reagieren. Ich versuche lediglich in ruhigem Ton, anzuregen, die Fakten zur Kenntnis zu nehmen und kritisch zu prüfen, ob am anderen Standpunkt nicht doch was dran sein könnte, wobei ich sensibel und schrittweise vorgehe, da ein Holzhammer niemanden überzeugt.

Das scheint aber generell so oder ähnlich abzulaufen, wenn man sich das Argument "Streit vermeiden" anschaut - wenn alle Beteiligten sachlich wären, wäre es doch einfach eine Diskussion. Ich sehe den Grund dafür eher am Mangel an Diskussionsfähigkeit der Familie/Bekannten - wenn sich ein Streit entwickelt, nur weil man etwas anspricht, das man gern diskutieren möchte, läuft etwas gewaltig schief (und nicht unbedingt auf Seite des Skeptikers).

Bisherige, mir so begegnete Reaktionsmöglichkeiten:

-Man nimmt es zur Kenntnis, reflektiert aber nicht. "Ja, gut, dann gibt es diese Studie, aber Du kannst sagen was Du willst (s.o.), es ist etwas dran daran, dass Stiere nicht zu Widdern passen!"

- Jegliche Diskussion wird im Keim erstickt und es geht ad personam los: "Ach, Du und Deine "Argumente", das sind doch alles nur P*sser, die sich wichtig machen wollen" bzw "Wer ist das, die Polizei oder was?" (Originalwortlaut mein Partner zum Thema Esowatch und warum er dort mal nachlesen sollte, was es mit dem Kopp-Verlag auf sich hat..)

- Jegliche Quellen werde als zweifelhaft dargestellt, nach dem Motto "Man kann eh niemandem vertrauen, warum sollte die Aussage eines Wissenschaftlers mehr wert sein als die von dem Typen, der da in seinem Kellerappartment hockt und die Weltregierung untersucht"

- Ganz, ganz, ganz selten: "OH, echt? So funktioniert das mit Homöopathie? Ich dachte immer, das sei was pflanzliches..".

Das ist wirklich eine Ausnahme, aber der Grund, warum ich nicht aufgebe und ich hoffe, dass mir diese Erfahrungen weiterhin Kraft geben, diesen ganzen Krampf durchzustehen. Ich kann es schlicht nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, einfach nichts zu sagen, auch wenn ich mir damit Feinde mache, denn gerade unter den Personen, die mir wichtig sind oder die zu meiner Familie gehören, ist es mir verdammt wichtig, dass sie ihren Verstand gebrauchen und sich nicht von vermeintlich offensichtlichen Erklärungsmodellen einlullen lassen, nur weil sie einfach scheinen.

Insofern würde ich auch nicht sagen, dass man "nicht mal" die eigenen Leute überzeugen kann und dem die Frage gegenüberstellen, wie es dann mit den "unverbundenen" Menschen ist. Letzteres ist meiner Erfahrung nach einfacher - sei es durch die vorhandene Distanz oder warum auch immer, aber Diskussionen mit halb-bekannten sind für mich bisher erfolgreicher und angenehmer verlaufen. Hinzu kommt, dass die weit weniger anstrengend sind als die im eigenen Umfeld - wenn die Leute komplett informationsresistent sind, MUSS man sie ja nicht wieder sehen. Die anderen hat man, mit Pech, jeden Tag vor der Nase..

rincewind

Hallo scf, Deinen Beitrag eben würden wir gerne bloggen, dann erreicht er etwas mehr Leute. Einverstanden?

Averell

Hi scf,
ich glaube, Dein Partner hat Dich so nicht verdient.
MfG
ein total wichtig tuender P*sser

mossmann

Zitat von: YorkTown am 19. Dezember 2011, 15:04:40
ZitatDamit bringe ich nur miese Stimmung auf die Party und dabei gelte ich eh schon als Kotzbrocken.
Ach, deswegen lädt mich keiner mehr ein...  ;D

:-D

man muss echt aufpassen. Bei facebook gelte ich schon als Crank.
Offizieller Sprecher des gemäßigten Flügels der Psiram-Jugend