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Deutsch => Allgemeine Diskussionen => Skeptisches Denken => Thema gestartet von: Adromir am 19. Dezember 2011, 01:39:27

Titel: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: Adromir am 19. Dezember 2011, 01:39:27
Diese Frage stelle ich mir leider immer wieder. Ich sehe es selbst an mir, aber ich lese in diversen Diskussionen immer wieder das selbe: "In meinem Familien-/ Freundeskreis vermeide ich eine Diskussion über Thema XY, um keinen Streit auszulösen".

Da frage ich mich, wenn wir "Skeptiker" es noch nicht mal schaffen, die Personen, mit denen wir positiv emotional verbunden sind zu überzeugen, wie soll man es jemals schaffen, jemanden zu überzeugen, der uns gegenüber eher neutral bis negativ eingestellt ist?
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: Belbo zwei am 19. Dezember 2011, 02:20:17
...es bleibt wohl nur der "stete Tropfen".
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: Nogro am 19. Dezember 2011, 09:09:14
Zitat von: Belbo zwei am 19. Dezember 2011, 02:20:17
...es bleibt wohl nur der "stete Tropfen".
Der kann aber auch die andere Seite aushöhlen.
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: Belbo zwei am 19. Dezember 2011, 09:29:21
Zitat von: Nogro am 19. Dezember 2011, 09:09:14
Zitat von: Belbo zwei am 19. Dezember 2011, 02:20:17
...es bleibt wohl nur der "stete Tropfen".
Der kann aber auch die andere Seite aushöhlen.

...gabs nicht einen Beitrag "wie haltet Ihr das aus".......
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: Averell am 19. Dezember 2011, 10:29:58
Zitat von: Belbo zwei am 19. Dezember 2011, 09:29:21
...gabs nicht einen Beitrag "wie haltet Ihr das aus".......
JEP! Da habe ich meinen allerersten Post hier vollbracht und versucht meinen Schmerz über die Eso-Doofheit in Worte zu fassen. Weh tut das alles immer noch ganz doll aber esowatch hat mir gezeigt das damit umzugehen. :grins2:

Und an Adromir gerichtet: In meinem Familien-/Freundeskreis befinden sich glücklicherweise keine Esos. Von daher kenne ich diese frustrierenden und oft zwecklosen Diskussionen nicht. Ich würde jetzt aber nicht so eine harte Frontlinie zw. Skeptikern & Neutralos + Negativos ziehen. Es wird immer welche geben, die sich bei Zahnschmerzen ein paar Globulis einwerfen aber beim Tumor dann doch eher ins Krankenhaus gehen.

Ich freue mich jedenfalls auf den 22.12.2012. ;D Mal sehen ob das dann vielleicht einige Spinner wieder in unsere langweilige 3D-Ebene zurückbringt.
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: mossmann am 19. Dezember 2011, 14:06:03
Adromir, du kannsz nichts machen.
Ich habe aufgegeben und stichele nur noch selten.
Gestern auf der Geburtstagsparty.
Sagt eine Frau zur anderen:
"Ja, bei der Kundalini (Meditation) musst man aufpassen. Ich kenne  Fälle, das sind Leute innerlich verbrannt, weil sie mit der vielen Energie nicht umgehen konnten."
Ich höre sowas und ignoriere es.
Was bringt es, eine Diskussion anzufangen?
Oder mit Spitzfindigkeiten zu sticheln?
Oder sich darüber lustig zu machen?
Damit bringe ich nur miese Stimmung auf die Party und dabei gelte ich eh schon als Kotzbrocken.
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: Nogro am 19. Dezember 2011, 14:26:24
Habe vor einigen Tagen einer 88-jährigen Frau auf ihre Frage hin erklärt, dass ihre Einschlafpillen einen Vorteil haben, nämlich keinerlei Nebenwirkungen zu haben, dafür aber auch sonst wirkungslos sind. Darauf rief mich ihre Tochter an, ich hätte zwar Recht, aber wenn sie die Pillen nunmal von ihrer Lieblingsapotheke empfohlen bekommen hat und sie doch bestimmt helfen...ich habe aufgegeben
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: rincewind am 19. Dezember 2011, 14:42:03
Zitat von: mossmann am 19. Dezember 2011, 14:06:03
Damit bringe ich nur miese Stimmung auf die Party und dabei gelte ich eh schon als Kotzbrocken.

In einem nächsten Schritt - der sicher nicht immer gelingt - kann man dieses wunderbare Panoptikum der menschlichen Denk- und Verhaltensweisen einfach als Forschungsgebiet sehen. Psychiatrie, Neurologie, Verhaltensforschung - all das sind spannende Fächer. Ich nutze solche Erlebnisse inzwischen als Chance.
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: Averell am 19. Dezember 2011, 14:56:46
Zitat von: mossmann am 19. Dezember 2011, 14:06:03
"Ja, bei der Kundalini (Meditation) musst man aufpassen. Ich kenne  Fälle, das sind Leute innerlich verbrannt, weil sie mit der vielen Energie nicht umgehen konnten."
Ich höre sowas und ignoriere es.
Was bringt es, eine Diskussion anzufangen?
Oder mit Spitzfindigkeiten zu sticheln?
Oder sich darüber lustig zu machen?
Damit bringe ich nur miese Stimmung auf die Party und dabei gelte ich eh schon als Kotzbrocken.

Respekt. Du scheinst Dein inneres Chi (http://www.gesundheitstrends.de/wellness/wohlfuehlen/inneres-tai-chi.php) mittlerweile gut im Griff zu haben. :-* Michse hätte da schwer an sich halten um nicht nach weiteren Fällen des berüchtigten Kundalini-Burn-Out-Syndroms zu fragen.

Zitat von: rincewind am 19. Dezember 2011, 14:42:03
In einem nächsten Schritt - der sicher nicht immer gelingt - kann man dieses wunderbare Panoptikum der menschlichen Denk- und Verhaltensweisen einfach als Forschungsgebiet sehen. Psychiatrie, Neurologie, Verhaltensforschung - all das sind spannende Fächer. Ich nutze solche Erlebnisse inzwischen als Chance.
Man kann es auch als echt gut gemachte Comedy sehen. Realsatire.
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: YorkTown am 19. Dezember 2011, 15:04:40
ZitatDamit bringe ich nur miese Stimmung auf die Party und dabei gelte ich eh schon als Kotzbrocken.
Ach, deswegen lädt mich keiner mehr ein...  ;D
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: Janus am 19. Dezember 2011, 15:26:52
Zitat von: Belbo zwei am 19. Dezember 2011, 02:20:17
...es bleibt wohl nur der "stete Tropfen".

Ja, der stete Tropfen Diazepam um das zu ertragen. Ich wollte erst Baldrian sagen aber hab lieber was bewiesenes genommen :D
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: scf am 19. Dezember 2011, 22:28:00
Zitat...es bleibt wohl nur der "stete Tropfen".
Der kann aber auch die andere Seite aushöhlen.

Ohhja, das trifft meine aktuelle Lage sehr gut. Ich bin gerade dabei, ein wenig zu verzweifeln - überall schlägt mir, ich nenne es mal "wunschbasiertes Denken" entgegen. In meiner Familie gibt es eine ziemlich Astrologiegläubige Dame, eine andere Person versucht mich permanent von der Kraft des Geistes über den Körper (und der Wunscherfüllung durch das Universum) zu überzeugen und, was dem Faß den Boden ausschlägt und gerade gewaltig an meiner Basis rüttelt, hat sich nun herausgestellt, dass mein eigener Partner mit Verschwörungstheorien sympathisiert.

Ich muss ehrlich zugeben, dass mich das auslaugt und ich mich ebenfalls auf verlorenem Posten fühle. Problematisch ist für mich weniger das geballte Halbwissen, das mir entgegenschlägt - das könnte man durch eine sachliche Diskussion ja in rationalere bzw fundiertere Bahnen lenken. Der Kernpunkt des Problems ist, dass rationale Diskussion mit derart überzeugten Personen meist nicht möglich ist und mich genau das langsam zermürbt. Ich ertrage es nicht länger, Phrasen à la "Da kannst Du sagen, was Du willst, aber jeder denkende Mensch sieht doch..", "Ach Quatsch, studien, die kann sich jeder ausdenken, die wollen doch alle nur verdienen!" und "Du mit Deinen 'Wissenschaftlern' und ihren 'Theorien'.." anhören zu müssen. Diskussion ist so schlicht nicht möglich - ich bin ein wirklich sehr sachlich-analytischer Mensch, in Gesprächsführung geschult und denke, dass es nicht an mir liegt, dass meine Gegenüber da hochemotional reagieren. Ich versuche lediglich in ruhigem Ton, anzuregen, die Fakten zur Kenntnis zu nehmen und kritisch zu prüfen, ob am anderen Standpunkt nicht doch was dran sein könnte, wobei ich sensibel und schrittweise vorgehe, da ein Holzhammer niemanden überzeugt.

Das scheint aber generell so oder ähnlich abzulaufen, wenn man sich das Argument "Streit vermeiden" anschaut - wenn alle Beteiligten sachlich wären, wäre es doch einfach eine Diskussion. Ich sehe den Grund dafür eher am Mangel an Diskussionsfähigkeit der Familie/Bekannten - wenn sich ein Streit entwickelt, nur weil man etwas anspricht, das man gern diskutieren möchte, läuft etwas gewaltig schief (und nicht unbedingt auf Seite des Skeptikers).

Bisherige, mir so begegnete Reaktionsmöglichkeiten:

-Man nimmt es zur Kenntnis, reflektiert aber nicht. "Ja, gut, dann gibt es diese Studie, aber Du kannst sagen was Du willst (s.o.), es ist etwas dran daran, dass Stiere nicht zu Widdern passen!"

- Jegliche Diskussion wird im Keim erstickt und es geht ad personam los: "Ach, Du und Deine "Argumente", das sind doch alles nur P*sser, die sich wichtig machen wollen" bzw "Wer ist das, die Polizei oder was?" (Originalwortlaut mein Partner zum Thema Esowatch und warum er dort mal nachlesen sollte, was es mit dem Kopp-Verlag auf sich hat..)

- Jegliche Quellen werde als zweifelhaft dargestellt, nach dem Motto "Man kann eh niemandem vertrauen, warum sollte die Aussage eines Wissenschaftlers mehr wert sein als die von dem Typen, der da in seinem Kellerappartment hockt und die Weltregierung untersucht"

- Ganz, ganz, ganz selten: "OH, echt? So funktioniert das mit Homöopathie? Ich dachte immer, das sei was pflanzliches..".

Das ist wirklich eine Ausnahme, aber der Grund, warum ich nicht aufgebe und ich hoffe, dass mir diese Erfahrungen weiterhin Kraft geben, diesen ganzen Krampf durchzustehen. Ich kann es schlicht nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, einfach nichts zu sagen, auch wenn ich mir damit Feinde mache, denn gerade unter den Personen, die mir wichtig sind oder die zu meiner Familie gehören, ist es mir verdammt wichtig, dass sie ihren Verstand gebrauchen und sich nicht von vermeintlich offensichtlichen Erklärungsmodellen einlullen lassen, nur weil sie einfach scheinen.

Insofern würde ich auch nicht sagen, dass man "nicht mal" die eigenen Leute überzeugen kann und dem die Frage gegenüberstellen, wie es dann mit den "unverbundenen" Menschen ist. Letzteres ist meiner Erfahrung nach einfacher - sei es durch die vorhandene Distanz oder warum auch immer, aber Diskussionen mit halb-bekannten sind für mich bisher erfolgreicher und angenehmer verlaufen. Hinzu kommt, dass die weit weniger anstrengend sind als die im eigenen Umfeld - wenn die Leute komplett informationsresistent sind, MUSS man sie ja nicht wieder sehen. Die anderen hat man, mit Pech, jeden Tag vor der Nase..
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: rincewind am 19. Dezember 2011, 22:51:04
Hallo scf, Deinen Beitrag eben würden wir gerne bloggen, dann erreicht er etwas mehr Leute. Einverstanden?
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: Averell am 19. Dezember 2011, 23:26:33
Hi scf,
ich glaube, Dein Partner hat Dich so nicht verdient.
MfG
ein total wichtig tuender P*sser
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: mossmann am 20. Dezember 2011, 10:37:25
Zitat von: YorkTown am 19. Dezember 2011, 15:04:40
ZitatDamit bringe ich nur miese Stimmung auf die Party und dabei gelte ich eh schon als Kotzbrocken.
Ach, deswegen lädt mich keiner mehr ein...  ;D

:-D

man muss echt aufpassen. Bei facebook gelte ich schon als Crank.
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: Wolleren am 20. Dezember 2011, 22:34:55
Steilvorlage!
Zitat von: mossmann am 20. Dezember 2011, 10:37:25
...
man muss echt aufpassen. Bei facebook gelte ich schon als Crank.

Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Glaube ich nicht.
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: The User am 21. Dezember 2011, 11:26:28
Zitat von: Nogro am 19. Dezember 2011, 14:26:24
Habe vor einigen Tagen einer 88-jährigen Frau auf ihre Frage hin erklärt, dass ihre Einschlafpillen einen Vorteil haben, nämlich keinerlei Nebenwirkungen zu haben, dafür aber auch sonst wirkungslos sind. Darauf rief mich ihre Tochter an, ich hätte zwar Recht, aber wenn sie die Pillen nunmal von ihrer Lieblingsapotheke empfohlen bekommen hat und sie doch bestimmt helfen...ich habe aufgegeben
Wo ist dein Problem? Dass Placebos wirken, ist doch wissenschaftlich belegt. :)
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: Nogro am 21. Dezember 2011, 11:57:57
Zitat von: The User am 21. Dezember 2011, 11:26:28
Wo ist dein Problem? Dass Placebos wirken, ist doch wissenschaftlich belegt. :)

Und es ist auch bekannt, dass ein Placebo um so besser wirkt, je teurer es ist :-)
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: Omikronn am 21. Dezember 2011, 12:26:48
ZitatWo ist dein Problem? Dass Placebos wirken, ist doch wissenschaftlich belegt. :)

@The User
Aus Wikipedia, gleich der erste Satz: Ein Placebo (lat. ,,ich werde gefallen") im engeren Sinn ist ein Scheinarzneimittel, welches keinen Arzneistoff enthält und somit auch keine durch einen solchen Stoff verursachte pharmakologische Wirkung haben kann.

Deine Verwendung der Worte "wirken" und "wissenschaftlich belegt" ist in dem Kontext in dem du sie verwendest mindestens grob irreführend.
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: Belbo zwei am 21. Dezember 2011, 12:50:22
...manchmal könnte man meinen

Ja!

Joachim Faulstich in den Öffentlich/Rechtlichen

http://www.youtube.com/watch?v=osyZ6uTYf5g&feature=related
http://das-heilende-bewusstsein.de/

Die Redaktion des Films Rätselhafte Heilung erreichen Sie unter folgender e-mail-Adresse:
heilung@hr-online.de


Da musste erstmal anargumentieren.

Den haben wir bisher nur als Regisseur?

http://www.psiram.com/ge/index.php?title=Wolfgang_Maly

Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: The User am 22. Dezember 2011, 10:38:50
@Omikronn
Danke, aber ich weiß, was Placebos sind… Ich bin von keiner Placebo-Lobby, was auch sehr komisch wäre, die nennen ihre Sachen nämlich meist nicht „Placebo“.
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: niedlich am 22. Dezember 2011, 10:55:21
@Nogro:
ZitatHabe vor einigen Tagen einer 88-jährigen Frau auf ihre Frage hin erklärt, dass ihre Einschlafpillen einen Vorteil haben, nämlich keinerlei Nebenwirkungen zu haben, dafür aber auch sonst wirkungslos sind. Darauf rief mich ihre Tochter an, ich hätte zwar Recht, aber wenn sie die Pillen nunmal von ihrer Lieblingsapotheke empfohlen bekommen hat und sie doch bestimmt helfen...ich habe aufgegeben

Einer 88 Jährigen zu erklären, dass ihre Schlafpillen schrott sind, ist in etwa so sensibel wie einem 3 Jährigen seinen Kuschelteddy zum Einschlafen wegzunehmen mit dem Hinweis: "Der Teddy kann dich gar nicht beim Schlafen beschützen. Ist doch nur ein blödes  Stofftier" (außer, die 88 Jährige würde durch die Pillen in den finanziellen Ruin getrieben, was ich aber für unwahrscheinlich halte).




Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: Nogro am 22. Dezember 2011, 11:25:42
Zitat von: niedlich am 22. Dezember 2011, 10:55:21
Einer 88 Jährigen zu erklären, dass ihre Schlafpillen schrott sind, ist in etwa so sensibel wie einem 3 Jährigen seinen Kuschelteddy zum Einschlafen wegzunehmen
Hast i.A. ja recht, hab aber die Sache etwas "verfremdet", es handelt sich um meine Mutter und die kennt mich in dieser Hinsicht und kann die Angelegenheit (so glaub ich) etwas besser einschätzen als ein 3-jähriges Kind. Eigentlich regt mich der Apotheker am meisten auf.
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: The User am 22. Dezember 2011, 13:59:38
Ach es ist deine Mutter, bei irgendjemandem Fremden hätte ich das eben auch etwas „unsensibel“ gefunden.
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: Averell am 22. Dezember 2011, 15:21:54
@Nogro: Dann sei ein braver Junge und schenke Deiner Mama zu Weihnachten 'ne Großpackung von den Pillchen und gönne ihr den kleinen Spleen. :grins2:
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: Nogro am 22. Dezember 2011, 16:02:41
Nee, zu teuer
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: heterodyne am 29. Dezember 2011, 09:49:42
Ich höre auch dauernd: "Mit schüssler 8 habe ich die kommende Erkältung abgewehrt" oder "Wir nehmen alle Schüssler 7, damit wir nicht krank werden". Ich sag nix mehr. Sie wissen eh, daß ich das Zeug für wirkungslos halte...wer von selber nicht sieht, daß die Schüssler 7 Kinder öfter krank sind als die komplett "unbehandelten" [1] und entsprechende Hinweise mit "Ich weiß, du glaubst nicht daran" abtut - was soll ich da noch sagen?
Steter Tropfen hat nur dann eine Chance, wenn nicht aus hunderttausend Zeitschriften und Apotheken und von Ärzten die Geldmacherei vorangetrieben wird.

[1] ja, ich weiß, anekdotisch und so, aber für sie sollte es eigentlich ein Argument sein
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: Omikronn am 29. Dezember 2011, 13:08:51
Zitatwer von selber nicht sieht, daß die Schüssler 7 Kinder öfter krank sind als die komplett "unbehandelten" [1] und entsprechende Hinweise mit "Ich weiß, du glaubst nicht daran" abtut - was soll ich da noch sagen?
Ich höre diese Antworten von den entsprechenden Leuten auch.

Mein Problem dabei ist, dass ich nicht zwingend gute Bekannte die aus Unsicherheit oder Uninformiertheit unkritisch sind ins offene messer reinlaufen lassen will. Daher lasse ich mich, mit  Ausnahme von wirklich gläubigen mit denen man sowieso nicht diskutieren kann, auch auf den verbalen, vorprogrammierten, Streit ein. Die meisten Leute sind einfach extrem unsicher und uninformiert und lassen sich darum einlullen. Irgendwelche Erlebnisse gepaart mit Unwissenheit führen aus meiner sicht zu massiver Eigeninterpretation und somit kommt man zu bestimmten Schlüssen die ein Weltbild zementieren. Diese zementierten Mauern muss man meiner meinung nach als Gegenüber nicht nur niederreissen, man muss den Leuten auch das entsprechende Material in die Hand geben und denen u.U. zeigen wie man im Übertragenen Sinn seine Mauern neu, und auf korrekte Art und Weise, aufbaut.
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: Belbo zwei am 29. Dezember 2011, 13:16:53
Zitat von: Omikronn am 29. Dezember 2011, 13:08:51
Mein Problem dabei ist, dass ich nicht zwingend gute Bekannte die aus Unsicherheit oder Uninformiertheit unkritisch sind ins offene messer reinlaufen lassen will. Daher lasse ich mich, mit  Ausnahme von wirklich gläubigen mit denen man sowieso nicht diskutieren kann, auch auf den verbalen, vorprogrammierten, Streit ein. Die meisten Leute sind einfach extrem unsicher und uninformiert und lassen sich darum einlullen. Irgendwelche Erlebnisse gepaart mit Unwissenheit führen aus meiner sicht zu massiver Eigeninterpretation und somit kommt man zu bestimmten Schlüssen die ein Weltbild zementieren. Diese zementierten Mauern muss man meiner meinung nach als Gegenüber nicht nur niederreissen, man muss den Leuten auch das entsprechende Material in die Hand geben und denen u.U. zeigen wie man im Übertragenen Sinn seine Mauern neu, und auf korrekte Art und Weise, aufbaut.

Fein beschrieben, bei vielen echten Gläubigen ist eh Hopfen und Malz verloren, es geht um die die noch nachdenken.
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: heterodyne am 29. Dezember 2011, 15:02:36
Zitat von: Omikronn am 29. Dezember 2011, 13:08:51
Zitatwer von selber nicht sieht, daß die Schüssler 7 Kinder öfter krank sind als die komplett "unbehandelten" [1] und entsprechende Hinweise mit "Ich weiß, du glaubst nicht daran" abtut - was soll ich da noch sagen?
Ich höre diese Antworten von den entsprechenden Leuten auch.

Mein Problem dabei ist, dass ich nicht zwingend gute Bekannte die aus Unsicherheit oder Uninformiertheit unkritisch sind ins offene messer reinlaufen lassen will. Daher lasse ich mich, mit  Ausnahme von wirklich gläubigen mit denen man sowieso nicht diskutieren kann, auch auf den verbalen, vorprogrammierten, Streit ein. Die meisten Leute sind einfach extrem unsicher und uninformiert und lassen sich darum einlullen. Irgendwelche Erlebnisse gepaart mit Unwissenheit führen aus meiner sicht zu massiver Eigeninterpretation und somit kommt man zu bestimmten Schlüssen die ein Weltbild zementieren. Diese zementierten Mauern muss man meiner meinung nach als Gegenüber nicht nur niederreissen, man muss den Leuten auch das entsprechende Material in die Hand geben und denen u.U. zeigen wie man im Übertragenen Sinn seine Mauern neu, und auf korrekte Art und Weise, aufbaut.
Absolut - aber wie's schon dasteht - du kannst sachlich, informativ und fundiert sein, was du willst. "Schulmedizin", "Pharmamafia", zusammenwürfeln von absolut gerechtfertigten Ängsten wegen Fehlern im System mit Misstrauen gegen Medizin an und für sich - das kommt dir hochemotional und mit viel NAchdruck um die Ohren. Sie geben immerhin alle Antibiotika, wenn sie der Arzt verschreibt, sie gehen noch(?) zum Arzt, da möchte ich nichts verschlimmern. Eine hat mir erzählt, sie nimmt keine B12Spritzen mehr (ich habe die (höchstemotionale und nur begrenzt zusammenhängende) Erzählung nur begrenzt verfolgen können, offensichtlich handelt es sich um Unfähigkeit,  B12 zu resorbieren) weil das ja auch nur eine Kampagne der Pharmamafia sei, eine Apothekerin habe ihr Schüsslersalze empfohlen (ich weiß nicht welche, irgendwas mit Phosphor) und seit sie die nehme seien alle Symptome weg (sind sie das? sie ist depressiv, wenig belastbar, ....). Ich bekomme eine unheimliche Wut auf Apotheker (obwohl ihr die wahrscheinlich nicht empfohlen hat, sie könne mit den Spritzen aufhören) und habe keine Ahnung, was ich tun kann. Ich kann es nur akzeptieren. Sie ist erwachsen und sollte wissen, was sie tut. Es geht mir Scheixxe damit.
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: rincewind am 29. Dezember 2011, 15:36:42
Zitat von: heterodyne am 29. Dezember 2011, 15:02:36
Ich kann es nur akzeptieren. Sie ist erwachsen und sollte wissen, was sie tut. Es geht mir Scheixxe damit.

Man sollte sich immer im Klaren sein dass psychische Störungen nichts exotisches sind, sondern eher Alltag, in dem Fall z.B. könnte man das vermuten:

http://de.wikipedia.org/wiki/Dissoziative_St%C3%B6rung (http://de.wikipedia.org/wiki/Dissoziative_St%C3%B6rung)

Das macht das Ganze natürlich nicht besser, aber man geht ev. mit etwas mehr Verständnis an die Sache.
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: Omikronn am 29. Dezember 2011, 17:29:21
In mehreren Fällen verhielt es sich bei mir so, dass ich anfing den Leuten zu erklären dass ich sie, resp. ihren Standpunkt nicht verstehen könnte. Man kann so versuchen die Leute erklären zu lassen was sie zu solchen Schlussfolgerungen treibt und warum sie sich so entscheiden wie sie es eben tun. Bei mir klappt es dann am besten wenn ich den Leuten folgendes klar machen kann: Dass ich genau so Antworten wie sie Suche oder genau so unsicher/unwissend bei gewissen Themen bin da ich ja kein Universalgenie bin das einfach alles weiss. Dass das was ich kritisiere die Methoden sind die zu irrigen und/oder z.T. fatalen Entscheidungen führen und dass ich da mit Logik und mit möglichst grosser Genauigkeit arbeite. Vereinfacht gesagt: Mach den Leuten klar dass du ihr Problem zu verstehen versuchst und wenn du es verstanden hast zu trotzdem völlig anderen Schlüssen kommst. Mach ihnen dann auch klar wie du zu deinen Urteilen kommst.

Das hat bei mir machmal eine gute Gesprächsbasis geschaffen bei welcher die Leute zumindest ein wenig Aufnahmefähigkeit zeigen. Den entsprechend "gefärbten" Leuten kann ich, auf eben dieser Basis aufbauend, ins Gewissen, resp. Logikzentrum reden. Sowas braucht halt leider viel Zeit, Geduld und Nerven und wird i.d.R. nicht mit einer oder zwei Diskussionen erreicht.
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: Conina am 29. Dezember 2011, 17:40:51
Ich hab´s aufgegeben und begegne den Bescheidwissern meist nur noch mit Spott.
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: Omikronn am 29. Dezember 2011, 17:49:10
ZitatIch hab´s aufgegeben und begegne den Bescheidwissern meist nur noch mit Spott.
Spott ist nur selten von Nutzen...  
Bei Verwandten oder Freunden hab ich noch nicht aufgegeben, gegenüber Unbekannten mutiere ich jedoch auch immer mehr zum sog. evidenzbasierten Arschloch und es gefällt mir sogar.
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: hamer_nein_danke am 29. Dezember 2011, 18:13:15
@Omi: Like :-)
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: Lync am 30. Dezember 2011, 08:26:00
Morgen Zusammen,

ich wohne in einer homöopathischen und anthroposophischen Hochburg.

Ich bin umringt. Mir begegnet die Homöopathie quasi täglich. Meist erzählen mir Menschen mit einem ,,gewissen Glanz und Stolz" in den Augen, dass sie bei einer Heilpraktikerin waren oder ein homöopathisches Mittel ihnen beim XYZ-Wehwehchen geholfen hat. Mir kommt es so vor, als ob sich diese Menschen für besonders fortschrittlich oder innovativ halten. Die meisten meinen übrigens, dabei handele es sich um ein Heilpflanzenmittel. Versuche ich aufzuklären, bekomme ich fast immer den einen Satz um die Ohren geknallt ,,Wer heilt ....!", oder ,,Es hat aber geholfen...!"
Ich habe schon 3 Mal den Arzt gewechselt, weil man mir entweder ein homöopathisches Mittel empfehlen wollte oder noch besser, kein homöopathisches Mittel mit der Bemerkung, ,,Ich schreibe Ihnen etwas Homöopathisches auf!" Hallo?????
Gestern habe ich eine Apothekerin gefragt, ob sie mir vielleicht einen Hausarzt wisse, der keine homöopathischen Mittelchen verschreibt bzw. nicht hinter dieser Philosophie stehe.
Der Blick dieser Dame und die Erwiderungen waren unsäglich. Sie meinte dann auch noch, dass Naturheilverfahren und Homöopathie dasselbe seien und sie eine entsprechende Zusatzausbildung besäße. Wieder dieser stolze Blick!

Wisst ihr, ich fühle mich wie ein Ungläubiger im Vatikan.
Ich bin es soooooo leid. :kotz: :kotz:

Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: velniuksti am 30. Dezember 2011, 10:23:08
Moin zusammen,

hier mal eine "Positiv-Meldung": Ich halte bei Esoquatsch immer noch freundlich aber bestimmt dagegen. Auch ich gelte deswegen schon als "Kotzbrocken", was so weit geht, dass man mit mir nicht mehr diskutieren will. Meistens stelle ich mich in einer Diskussion erstmal neugierig dumm, wenn dann Erklärungen wie "naja Quanten und so" kommen ist es meistens so lächerlich, dass bei konkreteren Nachfragen wenigstens ein anderer anfängt darüber nachzudenken und das ist es schon wert. Das Problem ist, dass es immer mühsamer ist einen komplexen Zusammenhang zu erklären als einen Poser-Satz rauszuhauen, das versuche ich immer auf die andere Seite abzuwälzen.
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: Omikronn am 30. Dezember 2011, 11:41:09
ZitatWer heilt hat recht.
Nein hat er nicht, da er nicht weiss wie und somit ob er heilt. Da kann man dann auch canium excrementum verschreiben!

Ist dann üblicherweise meine Antwort. Dieses nicht-Argument geht mir schon länger auf die Nerven.
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: 71hAhmed am 30. Dezember 2011, 16:48:11
Zitat von: Lync am 30. Dezember 2011, 08:26:00
Morgen Zusammen,

ich wohne in einer homöopathischen und anthroposophischen Hochburg.

Mein Mitgefühl hast du.

Zitat von: Lync am 30. Dezember 2011, 08:26:00
Ich bin umringt. Mir begegnet die Homöopathie quasi täglich. Meist erzählen mir Menschen mit einem ,,gewissen Glanz und Stolz" in den Augen, dass sie bei einer Heilpraktikerin waren oder ein homöopathisches Mittel ihnen beim XYZ-Wehwehchen geholfen hat. Mir kommt es so vor, als ob sich diese Menschen für besonders fortschrittlich oder innovativ halten. Die meisten meinen übrigens, dabei handele es sich um ein Heilpflanzenmittel. Versuche ich aufzuklären, bekomme ich fast immer den einen Satz um die Ohren geknallt ,,Wer heilt ....!", oder ,,Es hat aber geholfen...!"

Die Verwechslung von "alternativen" und naturheilkundlichen Verfahren ist mangels Wissen und dank der unermüdlichen Werbearbeit der Glaubologen leider sehr verbreitet.Da die gerne mit Anekdoten a la"...Tante Frieda/mir hats geholfen..." arbeiten, habe ich mir angewöhnt, für den Anfang mit eigenen Erfahrungen "...mir hats NICHT geholfen, obwohl ein ausgebildeter Homöopath (Namen eines anerkannten H. einfügen)..." zu antworten.

Die Aussage:"Wer heilt, hat recht" stimmt; aber nur, wenn derjenige einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Therapie und Heilwirkung belegen kann und da sieht es günstigstenfalls sehr schlecht aus; nachdem ist eben NICHT gleich wegen.

Zitat von: Lync am 30. Dezember 2011, 08:26:00
Ich habe schon 3 Mal den Arzt gewechselt, weil man mir entweder ein homöopathisches Mittel empfehlen wollte oder noch besser, kein homöopathisches Mittel mit der Bemerkung, ,,Ich schreibe Ihnen etwas Homöopathisches auf!" Hallo?????

Das allein wird dich nicht retten, du solltest eher mit dem Arzt reden, ob er das ernst meint oder aufgrund der Erwartungen eines Großteils der Patienten erst mal so anfängt. Die Damen und Herren Mediziner sind nämlich AUCH selbstständige Gewerbetreibende, die zum Lebensunterhalt die Nachfrage berücksichtigen müssen. Und bei so einer Umgebung
Zitatich wohne in einer homöopathischen und anthroposophischen Hochburg
ist der Ansatz wohl kaum zu vermeiden.
Vor allem, wenn die Gläubigen nicht wirklich Ahnung von ihrem Glaubenssystem haben.

Zitat von: Lync am 30. Dezember 2011, 08:26:00
Gestern habe ich eine Apothekerin gefragt, ob sie mir vielleicht einen Hausarzt wisse, der keine homöopathischen Mittelchen verschreibt bzw. nicht hinter dieser Philosophie stehe.
Der Blick dieser Dame und die Erwiderungen waren unsäglich. Sie meinte dann auch noch, dass Naturheilverfahren und Homöopathie dasselbe seien und sie eine entsprechende Zusatzausbildung besäße. Wieder dieser stolze Blick!

Da hat die Dame wohl nicht wirklich in der Ausbildung und Zusatzausbildung aufgepasst. Am besten liest du dich ein wenig in die Grundlagen ein (kostet ca. 30 min.) und ärgerst dann die Verkäufer  :angel:. Die meisten haben nämlich auch keine Ahnung, trotz behaupteter Zusatzausbildung, sonst würden sie gar nicht erst Homöopathisches so auf die Schnelle über den Tresen verkaufen, das entspricht nämlich keinesfalls den Regeln der Homöopathie (gründliche Anamnese, sorgfältige individuelle Mittelauswahl etc.). Ausserdem bekommst du meistens das schulmedizinische Kraut in potenzierter Form (geht GAR nicht-> Simile-Prinzip).
Seit ich das so mache, werde ich in den hiesigen Apotheken nicht mehr mit dem Kram belästigt, erst recht nicht, wenn andere Kunden anwesend sind  ;D

Zitat von: Lync am 30. Dezember 2011, 08:26:00
Wisst ihr, ich fühle mich wie ein Ungläubiger im Vatikan.

Im Vatikan könntest du wenigstens als Ausgleich die gesammelten Kunstschätze aus mehreren Jahrhunderten bewundern.

Zitat von: Lync am 30. Dezember 2011, 08:26:00
Ich bin es soooooo leid. :kotz: :kotz:

Verständlich.
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: Belbo zwei am 30. Dezember 2011, 17:05:49
Zitat von: Lync am 30. Dezember 2011, 08:26:00
Morgen Zusammen,

ich wohne in einer homöopathischen und anthroposophischen Hochburg.

Ich bin umringt. Mir begegnet die Homöopathie quasi täglich. Meist erzählen mir Menschen mit einem ,,gewissen Glanz und Stolz" in den Augen, dass sie bei einer Heilpraktikerin waren oder ein homöopathisches Mittel ihnen beim XYZ-Wehwehchen geholfen hat. Mir kommt es so vor, als ob sich diese Menschen für besonders fortschrittlich oder innovativ halten. Die meisten meinen übrigens, dabei handele es sich um ein Heilpflanzenmittel. Versuche ich aufzuklären, bekomme ich fast immer den einen Satz um die Ohren geknallt ,,Wer heilt ....!", oder ,,Es hat aber geholfen...!"
Ich habe schon 3 Mal den Arzt gewechselt, weil man mir entweder ein homöopathisches Mittel empfehlen wollte oder noch besser, kein homöopathisches Mittel mit der Bemerkung, ,,Ich schreibe Ihnen etwas Homöopathisches auf!" Hallo?????
Gestern habe ich eine Apothekerin gefragt, ob sie mir vielleicht einen Hausarzt wisse, der keine homöopathischen Mittelchen verschreibt bzw. nicht hinter dieser Philosophie stehe.
Der Blick dieser Dame und die Erwiderungen waren unsäglich. Sie meinte dann auch noch, dass Naturheilverfahren und Homöopathie dasselbe seien und sie eine entsprechende Zusatzausbildung besäße. Wieder dieser stolze Blick!

Wisst ihr, ich fühle mich wie ein Ungläubiger im Vatikan.
Ich bin es soooooo leid. :kotz: :kotz:



Ich  kann das so gut nachvollziehen, mich hat es ja nun in den eher alpin ländlichen Raum verschlagen, und es glaubt hier (zumindest ein bisschen) jeder an Mondholz, Warzenbesprechungen, Rutengänger, Blutstillung per Telefon, Wasseradern und natürlich Granderwasser. dieses s.g. Wissen wird mit einer Selbstverständlichkeit vorgetragen als wäre es komplett bewiesen und wenn Du nachfragst wirst Du so angeschaut wie ich jemanden anschaue der von "freier Energie" spricht. Ich hatte mal eine Diskussion da wurde mir dann Faschismus vorgeworfen weil ja auch ich andere Meinungen nicht gelten lassen wolle. Na ja wir haben ja noch uns
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: glatzkopf am 30. Dezember 2011, 17:29:58
ZitatIm Vatikan könntest du wenigstens als Ausgleich die gesammelten Kunstschätze aus mehreren Jahrhunderten bewundern.
ist auch nichts wirklich Echtes, der Daniel hat da einen sehr kleinen Schniedel!
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: 71hAhmed am 30. Dezember 2011, 17:49:38
Zitat von: glatzkopf am 30. Dezember 2011, 17:29:58
ZitatIm Vatikan könntest du wenigstens als Ausgleich die gesammelten Kunstschätze aus mehreren Jahrhunderten bewundern.
ist auch nichts wirklich Echtes, der Daniel hat da einen sehr kleinen Schniedel!

Erstens ist Grösse nicht alles, zweitens gibts da nicht nur den und drittens, wenn man nach dem Urlaub (http://nextnature.net/wp-content/uploads/2008/09/michelangelos_david_530.jpg) so aussieht, kommt es auch nicht mehr drauf an.
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: Belbo zwei am 30. Dezember 2011, 17:51:30
Zitat von: 71hAhmed am 30. Dezember 2011, 17:49:38
Zitat von: glatzkopf am 30. Dezember 2011, 17:29:58
ZitatIm Vatikan könntest du wenigstens als Ausgleich die gesammelten Kunstschätze aus mehreren Jahrhunderten bewundern.
ist auch nichts wirklich Echtes, der Daniel hat da einen sehr kleinen Schniedel!

Erstens ist Grösse nicht alles, zweitens gibts da nicht nur den und drittens, wenn man nach dem Urlaub (http://nextnature.net/wp-content/uploads/2008/09/michelangelos_david_530.jpg) so aussieht, kommt es auch nicht mehr drauf an.


*rofl* ....wie geil  ;D ;D ;D
Titel: Re: Stehen Skeptiker auf verlorenem Posten?
Beitrag von: Suricata am 30. Dezember 2011, 19:39:34
Ich drehe den Spieß gerne um.

Nach dem Motto: ,,Meinem Mann, meinen Kindern, meinen Haustieren und mir hat Homöopathie noch nie geholfen". Sind meine persönlichen Erfahrungen weniger Wert, oder sollten wir uns nicht doch darauf einigen, dass persönliche Anekdoten keine allgemeingültige Aussagekraft haben?"

Dann erwähne ich auch gerne die hom. ,,Arzneimittelprüfungen" und frage wie es ihm/ihr gefällt, dass da mitunter Träume zur Prüfung ausschlaggebend sind (Kopfkissenprüfungen) und ob er/sie nicht auch der Meinung ist, dass teilweise 8 Prüfer doch etwas wenig sind. (Bsp: Boris Peisker, Microwave)
Nebenbei erzähle ich auch davon, dass säckeweise Rohglobuli übers Internet bestellt werden kann und auch die kleinen Braunglasfläschchen günstig online zu erwerben sind:

,,Da lohnt sich eine ,Ich-AG', denn Kontrolle ist ja ausgeschlossen. Keiner kann nachprüfen, ob in Pulsatilla C 30 überhaupt Pulsatilla drin ist, oder ob es je dafür verwendet wurde!"

Das macht so manchen dann doch misstrauisch und die ,,Ich-kenne-mich-damit-gar-nicht-aus-Fraktion" habe ich so überzeugen können, sich mit der Thematik mal genauer zu befassen. Die lehnen inzwischen dankend ab, wenn ihnen jemand Homöopathie empfiehlt.
Hin und wieder wird mir zwar unterstellt, ich würde versuchen zu missionieren, aber auch da drehe ich den Spieß um:
,,Gläubige missionieren ohne Belege und schwurbeln von ,geistartiger Kraft'. Und das passt ja wohl eher zu den Homöopathen".

Natürlich gelingt es mir nicht einen echten Glaubuli zu überzeugen, aber die Leute, die sich damit noch nie richtig beschäftigt haben, finden es gut, dass ich darüber aufkläre. Sie erfahren so auch den Unterschied zwischen Homöopathie und Phytotherapie.

Und da neutrale Zuhörer/Leser mitbekommen, dass die Homöopathen ganz schnell persönlich (beleidigend) werden, (logisch...weil denen die Argumente fehlen), während ich die ganze Zeit über stets sachlich bleibe, erkennen sie, dass auf Seiten der Glaubulis eigentlich nur Fanatismus übrig bleibt. Und das schreckt doch viele ab!
   
Ich habe von esowatch, gwup aber auch durch die science-blogs eine Menge gelernt. Danke!