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Sachliche Fehler und unwissenschaftliche Behauptungen im Veganismus-Artikel

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Begonnen von goedel, 05. Dezember 2011, 01:41:49

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Conina

Ich würde auch gern mal wissen, wer es schafft, die Massai auf vegan umzustellen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Massai#Tierhaltung_und_Jagd
ZitatDas Trinken von Rinderblut, teilweise vermischt mit Milch, gehört zum Leben und den Zeremonien dazu. Dabei wird dem Rind der Kopf festgehalten und mit einem Pfeil die zum Anschwellen gebrachte Halsvene angeritzt – jedoch nicht durchtrennt. Nach dem Auffangen von bis zu zwei Litern wird das Rind verbunden und lebt weiter. Nach Zugabe der Milch wird das Gefäß lange geschüttelt, um einen ,,Blutkuchen" zu verhindern. Es wird frisch – aber auch nach einer Reifephase von zwei Tagen – getrunken und ist das Hauptnahrungsmittel der Massai. Es wird saroi genannt.

Quelle
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

goedel

Zitat von: Binky am 08. Dezember 2011, 21:50:05
Ah, das Argument habe ich schon vermisst: Wer tierische Produkte verzehrt, ist schuld am Welthunger. Alle meine Vorurteile wurden damit vollumfänglich bestätigt. Danke!  :-*

Und, können Sie den Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und Welthunger widerlegen? (Ob da eine persönliche Schuld besteht ist erstmal eine andere Frage.) Vorurteile sind übrigens heilbar, und zwar durch Selberdenken.

Zitat
[zynismus]
Warum essen die nicht ihre Exkremente? Dann stimmt wenigstens das Vitamin B12.  ;D [/zynismus]

Pubertäre Witzeleien statt guter Argumente. Und die Falschbehauptungen im Wiki interessieren ja keinen mehr. Hauptsache, es macht einem keiner die geliebte Wurst madig.

HorstHuber

Zitat von: goedel am 08. Dezember 2011, 21:44:03

Alles Pseudoargumente, denn erstens macht das Öl der Sojabohne nur 20% aus (es ist Quatsch es als den eigentlichen Zweck des Sojaanbaus hinzustellen)
Na dann nenne doch mal ein paar Ölreiche Pflanzen die einen höheren Fettgehalt aufweisen und zudem über die zusätzliche Funktion der Sojabohne (Stichwort Leguminose) verfügen.
Zitat
und zweitens bleibt es unterm Strich so, dass man aus 10 Kilokalorien pflanzlicher Nahrungsenergie 1 Kilokalorie Nahrungsenergie in Form von Fleisch herstellt (ob Beifutter oder nicht)
Huhn ca. 1.6:1
Schwein 2.8:1
Rind 7:1 (wobei Rinder hauptäschlich mit Gras vom Dauergrünland gefüttert werden, ca. 2/3 der weltweiten Agrarfläche besteht aus Dauergrünland)
Zudem wird in DE zunehmend die Gülle aus der Tierhaltung in Biogasanalgen verwertet und somit verbessert sich die Gesamtenergiebilanz nochmals.
Zitat
während gleichzeitig alle sechs Sekunden ein Kind an Unterernährung stirbt. Ein Zusammenhang zwischen dem einen und dem anderen ergibt sich daraus, dass die Verfütterung von Soja und Mais an Tiere die Nachfrage und damit die Weltmarktpreise dafür steigen lässt und hungernde Menschen sich oft nicht mehr das leisten können, was sich Fleischproduzenten für ihre Tiere noch sehr gut leisten können.
Vielleicht sollte man sich entscheiden was man will. Zum einen sind die bösen Industriestaaten Schuld am Hunger weil sie ja angeblich billige Nahrungsmittel in die weniger begünstigten Regionen liefern und dann sind sie wieder Schuld weil sie diese Produkte an die Tiere zur Fleisch/Eier/Milch Erzeugung verwenden.

Zitat(Hungernde Menschen und Tierfleischproduzenten also auf dem Weltmarkt in Konkurrenz zueinander stehen und erstere mangels Zahlungskraft den kürzeren ziehen.)
Nein sind sie nicht.

ZitatAber nehmen Sie doch bitte gleich noch den Vegetarierbund als Eso-Spinnerverein mit ins Wiki auf:
https://www.vebu.de/umwelt/probleme-der-viehwirtschaft/201-welthungerkrise-durch-fleischkonsum
Dann weiß man wenigstens sofort, wes Geistes Kind das Wiki ist.

Nochmals ich finde es in Ordnung wenn jemand für sich entscheidet auf tierische Produkte zu verzichten.
Doch verzichtet dieser Jemand auch z.B. auf Baumwolle. Immerhin könnte auf diesen Feldern ja auch Nahrungsmittel angebaut werden. Aus Indien stammen ca. 22% der weltweit verwendeten Baumwolle.
Auch die Fläche die zur Erzeugung von Alkohol- und Tabak- und sonstigen Bewusstseinerweiternde Produkte sind in der Bilanz noch bescheidener.
Auch Schnittblumen (Hauptimporteur für Rosen in DE ist Kenia) sind nicht lebensnotwendig. Auch dies verbieten.

Zu guter letzt. Produkte werden nur angebaut wenn der Erzeuger (Landwirt) auch ein ausreichendes Auskommen generieren kann. Wenn die potentiellen Kunden nicht das Geld haben diese Waren zu kaufen, dann baut der Landwirt weniger Produkte an (denn auch Bauern/Landwirte wollen einen "fairen" Lohn)

Von der Verteilungsproblematik bzw. schlechter Produktivität bzgl. Ertrag, Qualität und Lagerungsverluste (durch z.B. Pilze etc.) möchte ich garnicht anfangen.
 
Deshalb sind für mich einfache Lösungsvorschläge zur Lösung eines hochkomplexen Problems nichts weiter als Eso-Spinnereien.
The intelligence of the creature known as a crowd, is the square root of the number of people in it. (Terry Pratchett)

Binky


Conina

Schön, dass Du Dich mal wieder hier sehen lässt, Horst Huber!!!
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

niedlich

Ich habe mich als Fleischesser in keiner Weise von goedel angegriffen gefühlt.
Conina et al. wirken in der Tat deutlich fanatischer und irrationaler.

@HorstHuber
Na, immer noch der Meinung,  dass in der Hähnchenmast alles super läuft?
Oder ist diese Studie gefälscht?





Conina

Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Ratiomania

BreakingNews: EsoWatch kurz vor Bürgerkrieg? BreakingNews: EsoWatch kurz vor Bürgerkrieg? BreakingNews: EsoWatch kurz vor Bürgerkrieg? BreakingNews EsoWatch kurz vor Bürgerkrieg?

Conina

Na ja, wenn die Abneigung gegen "gelegentliches Lecken von Kot" und das Trinken von Milch fanatisch ist, bin ich es gerne.

Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

niedlich

@Conina:
Ja, wir wissen, wie wir uns gegenseitig -äh- komplimentieren  :-*

niedlich

ZitatNa ja, wenn die Abneigung gegen "gelegentliches Lecken von Kot" und das Trinken von Milch fanatisch ist, bin ich es gerne.
Weder hat goedel gesagt, dass wir Scheiße fressen sollen, noch behauptet, dass Milch eine Giftbombe ist.
Aber genau mit diesen beiden Behauptungen hast du goedel im AVForum schon im Eingangspost diskreditiert und eine sachliche Diskussion verunmöglicht.
:-*


goedel

Zitat von: HorstHuber am 08. Dezember 2011, 22:38:06
Deshalb sind für mich einfache Lösungsvorschläge zur Lösung eines hochkomplexen Problems nichts weiter als Eso-Spinnereien.

Von einfachen Lösungen hat hier keiner gesprochen, nur von existierenden Zusammenhängen.

Aber selbst eine sehr skeptische und vorsichtige Studie zu dem Thema im der Eso-Spinnerei unverdächtigen Science Magazin, die verschiedene negative Rückkoppelungen einbezogen hat, kam immerhin noch zu dem Schluss, dass es bei einer Reduzierung des Fleischkonsums für 3,6 Millionen unterernährte Kinder mehr reichen würde:

http://www.globalchangeblog.com/2010/02/science-magazine-considers-whether-decreasing-meat-consumption-can-increase-global-food-security/

(Und dabei wurde die aktuelle globalisierte Weltwirtschaftsordnung mit ihren nicht unbedingt optimalen Verteilungsmechanismen für lebensnotwendige Güter sogar erst mal als gegeben vorausgesetzt und es wurde z.B. von einer erhöhten Nachfrage nach Fleisch in Schwellenländern bei einer reduzierten Nachfrage in Industrieländern ausgegangen.)

Das ist nicht viel, aber schließlich hat jeder Mensch ein Recht auf Leben und selbst wenn ich nur gemeinsam mit hundert oder tausend anderen Vegetariern auch nur ganz indirekt dazu beitrage, dass nur ein Kind dieser Welt weniger verhungert, wäre das schon eine phantastische Sache.

Mit dem Zusammenhang zwischen Fleischproduktion und Welthunger hatte ich mich bisher nicht weiter beschäftigt, er ist auch wie gesagt nur einer von vielen möglichen rationalen Gründen, auf den Verzehr von Fleisch zu verzichten. Der wichtigste für mich persönlich bleibt meine eigene körperliche Gesundheit, da bin ich mir selbst noch immer der Nächste. Dass ich damit auch leidvolle Existenzen von Tieren vermeiden kann, freut mich zusätzlich, denn besser als als Schlachtvieh zu leben ist es allemal, erst gar nicht geboren zu werden.

heterodyne

Darauf zu achten, daß das Fleisch "ein schönes Leben hatte", nicht jeden Tag Fleisch zu essen, völlig rational und auch emotional verständlich.
Milch als Giftbombe (ja, so hat er's geschrieben, niedlich), kompletter Fleischverzicht als Rettung der Welt (Vegan zu werden hilft keinem einzigen Kind - da ist ein bisschen mehr rundherum nötig - pampers zu kaufen und damit Unicef zu spenden hilft da mehr), Öl als Nebenprodukt der Tierfütterung - hier läßt sich eine gewisse Einseitigkeit erkennen.

Wie hältst du's eigentlich mit Medikamenten? Mit deren Wegfall läßt sich doch auch schön die Überbevölkerung in Griff kriegen.

niedlich

@heterodyne:
ZitatMilch als Giftbombe (ja, so hat er's geschrieben, niedlich)

Wo? Bitte zeigen.

Ich habe nur gefunden, dass ein erhöhter Milchkonsum mit erhöhten Gesundheitsrisiken verbunden sein soll.
ZitatIch habe hier mit Angaben zu wissenschaftlichen Quellen den aktuellen Stand der Ernährungswissenschaft wiedergegeben, der belegt, dass ein hoher Konsum von Milchprodukten mit erhöhten gesundheitlichen Risiken verbunden ist. (Und der heutige Konsum von Milchprodukten in den westlichen Industrieländern ist exorbitant höher als zu allen vergangenen Zeiten. Milch wird ja nicht nur direkt konsumiert, sondern ist auch in zig verarbeiteten Lebensmitteln enthalten.) Ich habe darauf hingewiesen, dass alle als nützlich angesehenen Vitalstoffe aus der Milch ebenso gut aus anderen Nahrungsquellen bezogen werden können, die solche Risiken nicht haben. Ich habe darüber hinaus darauf hingewiesen, dass der größte Teil der Menschheit Milch nicht nur nicht verträgt, sondern völlig ohne Milchkonsum geringere Raten an Osteoporose aufweist. Ich habe darauf hingewiesen, dass die im Veganismus-Artikel gemachten Aussagen zu Kuhmilch als kaum zu ersetzender Protein- und Kalziumlieferanten schlichtweg falsch und von der Ernährungswissenschaft längst überholt sind.