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Wie findet ihr Jutta Ditfurth?

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Begonnen von Thuringian_Lion, 28. August 2011, 10:56:38

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Ridcully

Mein Problem mit dir ist, dass du dir nicht mal die Mühe machst genau zu lesen, was du kritisierst. Auch nicht auf ausdrücklichen Hinweis. Deshalb ist es völlig sinnlos, sich mit dir darüber zu unterhalten. Du diskutierst gegen einen selbst gebauten Popanz.

Nach deinen seltsamen Maßstäben leben wir gerade übrigens in ziemlich unkapitalistischen Zeiten - Stichwort Bankenrettung usw.. Du verwechselst liberale Ideologie mit kapitalistischer Realität, nach dem Maßstab gab es nie und nirgends Kapitalismus. Hab ich oben schon erwähnt.

Averell

Wer hat hier schon wieder den Fluxkompensator angeschmissen und uns ins Jahr 1968 zurück katapultiert?!?!

Alle wieder zurück in den De Lorean aber husch husch!

Thuringian_Lion

Zitat von: Ridcully am 31. August 2011, 19:33:04
Mein Problem mit dir ist, dass du dir nicht mal die Mühe machst genau zu lesen, was du kritisierst. Auch nicht auf ausdrücklichen Hinweis. Deshalb ist es völlig sinnlos, sich mit dir darüber zu unterhalten. Du diskutierst gegen einen selbst gebauten Popanz.

Nach deinen seltsamen Maßstäben leben wir gerade übrigens in ziemlich unkapitalistischen Zeiten - Stichwort Bankenrettung usw.. Du verwechselst liberale Ideologie mit kapitalistischer Realität, nach dem Maßstab gab es nie und nirgends Kapitalismus. Hab ich oben schon erwähnt.

Die Maßnahmen die Zur Zeit getroffen werden um Banken und kriselnde Staaten zu stützen sind auch nicht Kapitalistisch.Weder ich noch irgend jemand anderes hat das Behauptet.Der Wiederspruch auf den Zur Zeit viele Politiker u.a. auch Linke aufmerksam machen nämlich das viele Menschen die auf eine liberale Ideologie gepocht haben nun nach einer solchen Rettung verlangen ist meiner Ansicht nach zutreffend und gerechtfertigt.

Selbstverständlich gibt es auch keinerlei "reinen" Kapitalismus.Ich habe so etwas nie behauptet.Es gibt jedoch eine entsprechende Theorie und Forderung aus dem liberalen kapitalistischen Lager.Unsere Gesellschaftsordnung ist definitiv alles andere als Kapitalistisch ... .

Nur was genau hat die kapitalistische Theorie ... begründet und ausformuliert von Karl Marx und Adam Smith und die Forderungen diverser "Kapitalisten" mit dem Faschismus zu tun?

Ich habe in der Tat den Eindruck das Jutta Dittfurth krampfhaft nach gemeinsamkeiten zwischen Faschismus und Kapitalismus sucht um Menschen die der "Idee des Freien Marktes" , "möglichst niedriger Staatsquote" "Privateigentum , geringer Steuerlast " usw als "kleine Nazis " zu diffamieren.Ebendso kommt immer wieder ein difusser Patriachat Vorwurf durch den ich nicht nachvollziehen kann und der mich vermuten lässt das Jtta Dittfurth die kritische Distanz zu ihren eigenen Positionen verloren hat.

Dabei will ich gar nicht bestreiten das es innerhalb Faschistischer Staaten auch Marktwirtschaftliche und "Kapitalistische" Ansätze gab.Nur gab es genauso ebend auch Planwirtschaftliche Sozialistische Ansätze.Man hat halt beides ausgeschlachtet sowohl politisch im Wahlkampf als auch in der Praxis.

Diese von dir und Jutta Dittfurth vermuteten Gemeinsamkeiten gibt es meiner Ansicht nach nicht.Bei aller sicherlich auch gerechtfertigten Kapitalismuskritik ist es ein Unding so etwas zu konstruieren.

Das Programm der "ökologischen Linken" also der von Jutta Dittfurth gegründeten Partei halte ich nunmal in der Tat für radikal und dogmatisch.Zumindest zu ersteren bekennt man sich auch offen.Wo genau liegt also dein problem?

Darüberhinaus bitte ich dich darum etwas deinen Ton zu mäßigen.Von dir kommen nur Pöbelein und haltlose Unterstellungen.Warum bezeichnest du jedwede diskussion als sinnlos?Ich bin durchaus dazu bereit mir deine Sicht der Dinge anzuhören und sollte mich das überzeugen meine Ansichten zu revidieren.

Nur ist es nunmal so das Jutta Dittfurth meiner Ansicht nach Dinge miteinander vermengt die nichts oder nicht viel miteinander zu tun haben und darauf aufbauend etwas konstruiert um ihr eigenes Weltbild zu stärken.


Illusion-der-Exzellenz

"Und deshalb war der NS-Staat nicht kapitalistisch? Der Begriff Kapitalismus ist nicht identisch mit "freier Marktwirtschaft", es geht um das Privateigentum an den Produktionsmitteln und die Steuerung der Produktion über den Markt. Das ist durchaus mit dem Versuch staatlicher Wirtschaftslenkung vereinbar und auch mit Protektionismus und mit Staatsbetrieben. Eine reine Marktwirtschaft ohne bestimmenden Einfluss des Staates hat es nie gegeben und wird es wohl auch nie geben."

Nur mal so als Einwurf (die meisten Deiner Ansichten könnte ich teilen, es ist also nicht als Kritik, sondern als Hinweis gemeint):

Die Verbindung von Kapitalismus und Faschismus ergibt sich m.E. über den Begriff des Utilitarismus. Beim U. geht es bekanntlich ja um den größtmöglichen Nutzen für die "Gemeinschaft".
Hitler hat m.E. den Begriff des Faschismus sehr einfach definiert, in einem einzigen Satz, der da lautet: "Du bist nichts, Dein Volk ist alles." Das ist ein Extrem-Utilitarismus. Ein solches Extrem hat Smith nicht vertreten, den Utilitarismus an sich aber durchaus (übrigens ist die Grundidee weder eine Erfindung von Smith noch von Marx, tatsächlich finden sich die gedanklichen Grundlagen in den griechischen Poleis der ionischen und klassischen Phase; beide - Smith und Marx - waren Gelehrte, die sich lang und breit mit der griechischen Geschichte auseinandergesetzt haben, das sollte man nicht vergessen, denn dann versteht man deren Äußerungen manchmal etwas besser, finde ich zumindest).
Bei Smith ging es durchaus auch um das "Glück" des Einzelnen, und die Rechnung lautet einfach, wenn alle nach Glück streben (auch 'ne griechische Idee) und dies erreichen, dann hat die Gemeinschaft den größten Nutzen davon. Hitler hat als Gemeinschaft "das Volk" definiert, Smith die Marktteilnehmer. Daraus ergibt sich, daß mit "Gemeinschaft" keineswegs ein Staatswesen gemeint sein muß - es kann sich genauso gut um eine Gruppe von Produktionsmittel- und Kapitaleignern handeln. Nehmen wir mal diese Gruppe, entfernen die Idee von Smith mit dem Glück des Einzelnen (so daß nur noch der Eigennutz der Kapitaleignergruppe bleibt) und setzen in den Hitlerspruch anstelle von Volk mal "definitionsmächtige Gruppe, die über ihre Mittel Einfluß nimmt". Dann kommt was raus? Ich persönlich würde das "Faschistoider Raubtierkapitalismus" nennen. 


Thuringian_Lion

Zitat von: Illusion-der-Exzellenz am 31. August 2011, 22:06:48
"Und deshalb war der NS-Staat nicht kapitalistisch? Der Begriff Kapitalismus ist nicht identisch mit "freier Marktwirtschaft", es geht um das Privateigentum an den Produktionsmitteln und die Steuerung der Produktion über den Markt. Das ist durchaus mit dem Versuch staatlicher Wirtschaftslenkung vereinbar und auch mit Protektionismus und mit Staatsbetrieben. Eine reine Marktwirtschaft ohne bestimmenden Einfluss des Staates hat es nie gegeben und wird es wohl auch nie geben."

Nur mal so als Einwurf (die meisten Deiner Ansichten könnte ich teilen, es ist also nicht als Kritik, sondern als Hinweis gemeint):

Die Verbindung von Kapitalismus und Faschismus ergibt sich m.E. über den Begriff des Utilitarismus. Beim U. geht es bekanntlich ja um den größtmöglichen Nutzen für die "Gemeinschaft".
Hitler hat m.E. den Begriff des Faschismus sehr einfach definiert, in einem einzigen Satz, der da lautet: "Du bist nichts, Dein Volk ist alles." Das ist ein Extrem-Utilitarismus. Ein solches Extrem hat Smith nicht vertreten, den Utilitarismus an sich aber durchaus (übrigens ist die Grundidee weder eine Erfindung von Smith noch von Marx, tatsächlich finden sich die gedanklichen Grundlagen in den griechischen Poleis der ionischen und klassischen Phase; beide - Smith und Marx - waren Gelehrte, die sich lang und breit mit der griechischen Geschichte auseinandergesetzt haben, das sollte man nicht vergessen, denn dann versteht man deren Äußerungen manchmal etwas besser, finde ich zumindest).
Bei Smith ging es durchaus auch um das "Glück" des Einzelnen, und die Rechnung lautet einfach, wenn alle nach Glück streben (auch 'ne griechische Idee) und dies erreichen, dann hat die Gemeinschaft den größten Nutzen davon. Hitler hat als Gemeinschaft "das Volk" definiert, Smith die Marktteilnehmer. Daraus ergibt sich, daß mit "Gemeinschaft" keineswegs ein Staatswesen gemeint sein muß - es kann sich genauso gut um eine Gruppe von Produktionsmittel- und Kapitaleignern handeln. Nehmen wir mal diese Gruppe, entfernen die Idee von Smith mit dem Glück des Einzelnen (so daß nur noch der Eigennutz der Kapitaleignergruppe bleibt) und setzen in den Hitlerspruch anstelle von Volk mal "definitionsmächtige Gruppe, die über ihre Mittel Einfluß nimmt". Dann kommt was raus? Ich persönlich würde das "Faschistoider Raubtierkapitalismus" nennen. 



Dadurch würde aber strengenommen nahezu jede Menschengruppe die in irgendeiner Form nach Materiellen Erfolg , höheren Lebenstandart usw strebt diese Bedingungen erfüllen.Letztendlich ist bzw war es sowohl in westlichen Ländern als auch in den Ostblockstaaten und auch in faschistischen Ländern ein Ziel die Produktion zu steigern um einen wie auch immer gearteten Vorteil zu erlangen.

Daher könnte man von der Definition zynich ausgehend behaupten das alle Menschen die in irgendeiner Form mehr Produktivität wollen Kapitalistisch sind.

Seien es nun Massai die ein paar neue Hütten bauen , Chinesen die eine Neue Landwirtschafts Gemeinschaft errichten oder ebend westliche Großkonzerne.


Illusion-der-Exzellenz

Zitat von: Thuringian_Lion am 31. August 2011, 22:24:34
Zitat von: Illusion-der-Exzellenz am 31. August 2011, 22:06:48
"Und deshalb war der NS-Staat nicht kapitalistisch? Der Begriff Kapitalismus ist nicht identisch mit "freier Marktwirtschaft", es geht um das Privateigentum an den Produktionsmitteln und die Steuerung der Produktion über den Markt. Das ist durchaus mit dem Versuch staatlicher Wirtschaftslenkung vereinbar und auch mit Protektionismus und mit Staatsbetrieben. Eine reine Marktwirtschaft ohne bestimmenden Einfluss des Staates hat es nie gegeben und wird es wohl auch nie geben."

Nur mal so als Einwurf (die meisten Deiner Ansichten könnte ich teilen, es ist also nicht als Kritik, sondern als Hinweis gemeint):

Die Verbindung von Kapitalismus und Faschismus ergibt sich m.E. über den Begriff des Utilitarismus. Beim U. geht es bekanntlich ja um den größtmöglichen Nutzen für die "Gemeinschaft".
Hitler hat m.E. den Begriff des Faschismus sehr einfach definiert, in einem einzigen Satz, der da lautet: "Du bist nichts, Dein Volk ist alles." Das ist ein Extrem-Utilitarismus. Ein solches Extrem hat Smith nicht vertreten, den Utilitarismus an sich aber durchaus (übrigens ist die Grundidee weder eine Erfindung von Smith noch von Marx, tatsächlich finden sich die gedanklichen Grundlagen in den griechischen Poleis der ionischen und klassischen Phase; beide - Smith und Marx - waren Gelehrte, die sich lang und breit mit der griechischen Geschichte auseinandergesetzt haben, das sollte man nicht vergessen, denn dann versteht man deren Äußerungen manchmal etwas besser, finde ich zumindest).
Bei Smith ging es durchaus auch um das "Glück" des Einzelnen, und die Rechnung lautet einfach, wenn alle nach Glück streben (auch 'ne griechische Idee) und dies erreichen, dann hat die Gemeinschaft den größten Nutzen davon. Hitler hat als Gemeinschaft "das Volk" definiert, Smith die Marktteilnehmer. Daraus ergibt sich, daß mit "Gemeinschaft" keineswegs ein Staatswesen gemeint sein muß - es kann sich genauso gut um eine Gruppe von Produktionsmittel- und Kapitaleignern handeln. Nehmen wir mal diese Gruppe, entfernen die Idee von Smith mit dem Glück des Einzelnen (so daß nur noch der Eigennutz der Kapitaleignergruppe bleibt) und setzen in den Hitlerspruch anstelle von Volk mal "definitionsmächtige Gruppe, die über ihre Mittel Einfluß nimmt". Dann kommt was raus? Ich persönlich würde das "Faschistoider Raubtierkapitalismus" nennen. 



Dadurch würde aber strengenommen nahezu jede Menschengruppe die in irgendeiner Form nach Materiellen Erfolg , höheren Lebenstandart usw strebt diese Bedingungen erfüllen.Letztendlich ist bzw war es sowohl in westlichen Ländern als auch in den Ostblockstaaten und auch in faschistischen Ländern ein Ziel die Produktion zu steigern um einen wie auch immer gearteten Vorteil zu erlangen.

Daher könnte man von der Definition zynich ausgehend behaupten das alle Menschen die in irgendeiner Form mehr Produktivität wollen Kapitalistisch sind.

Seien es nun Massai die ein paar neue Hütten bauen , Chinesen die eine Neue Landwirtschafts Gemeinschaft errichten oder ebend westliche Großkonzerne.



Nein. Denn beim Kapitalismus geht es ja - wie der Name ja auch sagt - um Kapital und Kapitalisten.
Wenn ein paar Massai sich eine Hütte bauen, weil sie eine brauchen, dann ist das Bedarfsdeckung und kein Kapitalismus. Wenn die Produktivität gesteigert werden soll ("mehr Brot für alle"), dann ist das kein Kapitalismus und muß noch nicht einmal mit Gewinnstreben zusammenhängen. Wenn ich Kapital wegen einer Renditeerwartung auf dem Kapitalmarkt investiere, dann ist das Kapitalismus. Was Dir sicherlich auch bewußt ist. Das Streben nach Glück des Einzelnen ist ebenfalls nicht unbedingt Kapitalismus, da sich dies auf viele Dinge beziehen kann und nicht nur auf materiellen Besitz oder Kapitalvermehrung - darin liegt ja eine der Pervertierungen des Smith'schen Ansatzes, daß dieses "Glück" einfach umgedeutet wird in einen reinen ökonomischen Materialismus.
Kurz und bündig: Es liegt ein erheblicher Unterschied zwischen dem Kapitalismus und dem Nutzenstreber von Kapitaleignern und der Bedarfsdeckung und dem Wohlergehen des Einzelnen. Und deshalb wurde in der BRD ja auch ein SOZIALE Marktwirtschaft eingeführt (die dieses Prädikat aber nach und nach einzubüßen scheint). Aber eigentlich wollte ich keine Kapitalismusdiskussion starten, sondern lediglich anmerken, wie die Verbindung von Kapitalismus und Faschismus konstruiert werden könnte. Über Kapitalismus und wie schön oder schlecht er ist könnt ihr euch ja weiter unterhalten. Meine Diss schreibt sich hier nicht von allein, darum bin ich hier raus, denn mir läuft die Zeit weg, sorry, ansonsten führe ich gerne Grundsatzdiskussionen. Hat also nichts mit DIr oder dem Thema zu tun.

mintCCC

Capitalism. It works, bitches.  ;D ;D ;D

Copa

Zitat von: Mentha Trecenta am 31. August 2011, 23:11:35
Capitalism. It works, bitches.  ;D ;D ;D

Ja.
Ein Markt entsteht immer, ganz von alleine.
In der DDR gab es auch Märkte.
Knappe Güter waren teuer, genau wie heute.
Aber es waren viel mehr Güter knapp, anders als heute.


So eine Autobestellung, die kurz vor dem Ende der Wartefrist stand, war einige tausend Mark wert:
http://www.uwekaiser.com/ausweise/autobest.htm

Belbo zwei

Zitat von: Frau Kuchen am 01. September 2011, 08:11:49
Zitat von: Mentha Trecenta am 31. August 2011, 23:11:35
Capitalism. It works, bitches.  ;D ;D ;D

Ja.
Ein Markt entsteht immer, ganz von alleine.
In der DDR gab es auch Märkte.
Knappe Güter waren teuer, genau wie heute.
Aber es waren viel mehr Güter knapp, anders als heute.


So eine Autobestellung, die kurz vor dem Ende der Wartefrist stand, war einige tausend Mark wert:
http://www.uwekaiser.com/ausweise/autobest.htm


Ein Problem ist dass weltweit viel zu viele Arbeitskräfte auf dem Markt sind.

Ridcully

Ein Markt ist nicht gleichbedeutend mit einer Marktwirtschaft oder einer kapitalistischen Gesellschaft. Daraus, dass Menschen mit Gütern handeln, lässt sich genauso wenig die Naturnotwendigkeit des Kapitalismus herleiten wie man aus der Tendenz von Menschen, sich gesellschaftlich zu organisieren, die Notwendigkeit eines alles regelnden Staates herleiten kann. Aber dass du nicht mal weist, was Marxisten eigentlich unter Kapitalismus verstehen, zeigt doch schön, dass dieses Geheimnis in der DDR streng gehütet wurde.  ;D

Es gibt ja sogar Leute (Robert Kurz), welche den sogenannten realexistierenden Sozialismus als nachholende kapitalistische Akkumulation deuten. Parallel zur Zeit des Merkantilismus in Westeuropa und der ebenfalls weitgehenden planwirtschaftlichen Modernisierung von Japan, Südkorea, Taiwan etc..

@  Illusion-der-Exzellenz: Den Ansatz finde ich etwas sehr weitgehend. Da kann man doch jede Entscheidung zugunsten des Kollektivs gegen die Interessen ein Individuums als faschistisch denunzieren, und die fallen tagtäglich in jeder Gesellschaft. Das der Einzige tatsächlich nichts zählt, und nicht etwa nur hinter den Interessen vieler Einzelner zurückstecken muss (die ja auch nichts zählen), sondern hinter einer abstrakten Idee wie dem "Volk", ist wohl eher typisch. Nun ist "Faschismus" selbst auch ein furchtbar schwammiger Begriff und meines Erachtens nicht so wahnsinnig hilfreich, weil die verschiedenen so bezeichneten Staaten doch einiges trennt. Mehr als Kapitalismus + autoritäre Herrschaft haben die nicht gemein. Müsste man dann z.b. nicht auch das heutige China als faschistisch bezeichnen?

@ Thüringischer Löwe:

ZitatDie Maßnahmen die Zur Zeit getroffen werden um Banken und kriselnde Staaten zu stützen sind auch nicht Kapitalistisch.Weder ich noch irgend jemand anderes hat das Behauptet.

Oh doch, so funktioniert Kapitalismus: Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren. Du verwechselst wie gesagt liberale Ideologie und Realität.

ZitatUnsere Gesellschaftsordnung ist definitiv alles andere als Kapitalistisch ... .

ROFL - ja klar. Wenn die immer noch nicht kapitalistisch genug ist, hoffe ich doch sehr, dass ich die kapitalistische Utopie nicht mehr erleben muss.

ZitatNur was genau hat die kapitalistische Theorie ... begründet und ausformuliert von Karl Marx und Adam Smith und die Forderungen diverser "Kapitalisten" mit dem Faschismus zu tun?

Kapitalismus ist eine Gesellschaftform und keine politische Theorie. In der liberalen Theorie herrscht Friede, Freude, Eierkuchen. In der kapitalistischen Praxis führt eine allzu erfolgreiche Kapitalakkumulation allerdings a. zu sozialen Spannungen b. zu einer Verwertungskrise des Kapitals mangels ausreichender kaufkräftiger Nachfrage und irgendwann platzenden Spekulationsblasen c. in Folge zu weiteren wirtschaftlichen Krisen und noch mehr sozialen Spannungen. Zeitweise populäre Lösungen: 1. kommunistische Revolution 2. sozialdemokratische Umverteilung 3. faschistische Knute + Geld für Rüstung verpulvern. Von den beiden den Kapitalismus erhaltenden Lösungen ist letztere doch wohl die deutlich aggressivere.

ZitatIch habe in der Tat den Eindruck das Jutta Dittfurth krampfhaft nach gemeinsamkeiten zwischen Faschismus und Kapitalismus sucht um Menschen die der "Idee des Freien Marktes" , "möglichst niedriger Staatsquote" "Privateigentum , geringer Steuerlast " usw als "kleine Nazis " zu diffamieren.

Der Eindruck ist falsch und allein Folge deines mangelnden Leseverständnisses und deines bizzaren Verständnisses vom Begriff "Kapitalismus". Der steht, ich wiederhol mich, nicht für die feuchten Träume irgendwelcher radikalliberalen (libertär nennen sie sich gerne) Ideologen sondern für die in Europa seit gut zweihundert Jahren bestehende Wirtschaftsordnung.

ZitatDabei will ich gar nicht bestreiten das es innerhalb Faschistischer Staaten auch Marktwirtschaftliche und "Kapitalistische" Ansätze gab.Nur gab es genauso ebend auch Planwirtschaftliche Sozialistische Ansätze.Man hat halt beides ausgeschlachtet sowohl politisch im Wahlkampf als auch in der Praxis.

Schwachfug. Aber nun gut, der NS war so sozialistisch wie die BRD oder Südkorea. Zufrieden?  ::)

ZitatDiese von dir und Jutta Dittfurth vermuteten Gemeinsamkeiten gibt es meiner Ansicht nach nicht.Bei aller sicherlich auch gerechtfertigten Kapitalismuskritik ist es ein Unding so etwas zu konstruieren.

Genau so ein Unding wie Stalin einen Kommunisten zu nennen oder auch nur eine ideologische Nähe zu konstruieren. Schliesslich hat er dauernd gegen die reine Lehre verstossen, in der von so komischen Sachen wie Freiheit und Glück des Einzelnen die Rede ist. Merkst du was?

ZitatDas Programm der "ökologischen Linken" also der von Jutta Dittfurth gegründeten Partei halte ich nunmal in der Tat für radikal und dogmatisch.Zumindest zu ersteren bekennt man sich auch offen.Wo genau liegt also dein problem?

Du bist leider unfähig zu benennen, welche Positionen du weshalb für dogmatisch hältst. So ist das keine ernstzunehmende Kritik, mit der man sich auseinandersetzen kann. Radikal sind sie sicher, und mich würde es auch nicht wundern wenn sich da einiges dogmatisches und borniertes finden lässt. Es ist aber nicht schon deshalb dogmatisch, weil sie nicht deinen Glauben an die allein selig machende Wirkung der freien Marktwirtschaft teilen.

ZitatDarüberhinaus bitte ich dich darum etwas deinen Ton zu mäßigen.Von dir kommen nur Pöbelein und haltlose Unterstellungen.Warum bezeichnest du jedwede diskussion als sinnlos?

Weil du nicht zuhörst und ich genauso gut mit einer Wand sprechen könnte. Aber ich versuch es trotzdem, also bitte.

glatzkopf

ZitatEin Problem ist dass weltweit viel zu viele Arbeitskräfte auf dem Markt sind.
früher haben da immer Seuchen und Kriege
aufgeräumt. Was sollen wir da Heute machen?

Belbo zwei

Zitat von: glatzkopf am 01. September 2011, 10:19:47
ZitatEin Problem ist dass weltweit viel zu viele Arbeitskräfte auf dem Markt sind.
früher haben da immer Seuchen und Kriege
aufgeräumt. Was sollen wir da Heute machen?



....um zumindest die damit verbundenen Dumpinglöhne abzumindern gabs da früher mal was das hiess Gewerkschaften  ;D

Wenn ich die Ditfurt richtig verstanden habe ist das ja ein Teil von Ditfurts Esoterikkritik. Was muss ich mich um meine Lebensumstände und die meiner Mitmenschen kümmern wennich selber ein gottähnliches Wesen bin.

@ridcully.......RESPEKT.... das erklärst Du toll, man könnte richtig neidisch werden. :-[

mintCCC

Ridcully: Du darfst aber auch nicht den no-true-scotsman Fehlschluss begehen, was du, wie ich finde, gleich zweimal tust:

1. Indem du Systeme wie die DDR oder die UDSSR als "nicht der wahre Sozialismus" aus der Debatte ausschließt

2. umgekehrt indem du das gleiche Argument bei denen, die den Kapitalismus verteidigen, ausschließt, wenn sie sagen, Bankenunterstützung oder corporatism wären per definitionem kein Kapitalismus. Darauf sagst du, das sei nur liberale Ideologie (worin ich dir ja zustimme, außer im Wort Ideologie, ich würde es Utopie nennen); Du musst aber sehen, dass das gleiche Argument auch deine Darlegungen trifft.

Copa

ZitatWoher dieser komplette Gedächtnisverlust, dieses geschichtslose Starren auf den Moment? Auch in der Krise gilt (frei nach Churchill): Kapitalismus ist die schlechteste aller Wirtschaftsordnungen, außer allen anderen. Hier eine kleine Liste kapitalistischer Errungenschaften, die nicht ganz in Vergessenheit geraten sollten:
http://www.welt.de/wirtschaft/article4017664/Warum-der-Kapitalismus-beibehalten-werden-muss.html

Für mich sprechen die Fakten eine klare Sprache. In dem Essay (erschien zur Krise 2008) werden auch ein paar Mythen über das Raubtier Kapitalismus widerlegt.
Miersch ist wesentlich überzeugender, als Dittfurth.

Belbo zwei

Zitat von: Frau Kuchen am 01. September 2011, 11:09:01
ZitatWoher dieser komplette Gedächtnisverlust, dieses geschichtslose Starren auf den Moment? Auch in der Krise gilt (frei nach Churchill): Kapitalismus ist die schlechteste aller Wirtschaftsordnungen, außer allen anderen. Hier eine kleine Liste kapitalistischer Errungenschaften, die nicht ganz in Vergessenheit geraten sollten:
http://www.welt.de/wirtschaft/article4017664/Warum-der-Kapitalismus-beibehalten-werden-muss.html

Für mich sprechen die Fakten eine klare Sprache. In dem Essay (erschien zur Krise 2008) werden auch ein paar Mythen über das Raubtier Kapitalismus widerlegt.
Miersch ist wesentlich überzeugender, als Dittfurth.

Das Essay tut nur leider so als hätte der "reine" Kapitalismus diese ganzen Verbesserungen gebracht, und nicht auch alle "sozialen" umd "christlichen" Tendenzen die in den jeweiligen Gesellschaften vorhanden waren. Kapitalismus ist aber bestimmt eine tolle Sache solange die Steuern hoch genug sind um die allgemeinen gesellschaftlichen Aufgaben bezahlen zu können, und Probleme die durch die Auswüchse des Kapitalismus (Kinderarbeit und Umweltverschmutzung z.B.) von den entsprechenden politischen Instanzen entgegengewirkt wird. Früher in der guten alten BRD hiess das "soziale Marktwirtschaft" und war wohl keines der schlechtesten Systeme.