Neuigkeiten:

Wiki * German blog * Problems? Please contact info at psiram dot com

Main Menu

Islam/Islamisten

Postings reflect the private opinion of posters and are not official positions of Psiram - Foreneinträge sind private Meinungen der Forenmitglieder und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung von Psiram

Begonnen von Kinderarzt, 01. Januar 2009, 06:08:12

« vorheriges - nächstes »

OpaqueShadow

Da hab ich dich falsch verstanden, tut mir leid :-[

Dachte es war die Ermordung eines Tyrannen allgemein gemeint, auch ausserhalb der eigenen Staatsgrenzen.

Osama Bin Laden als Beispiel für einen Tyrannen ist natürlich auch falsch, er war ja nie wirklich ein Herrscher.
Leider fällt mir im Moment kein halbwegs zeitnaher Fall ein.

AnnaLena

Welcome back, Herr Kinderarzt  ;D

Conni

Aus dem Blog:

ZitatWie viele zerrüttete Familien! Welche Lieblosigkeiten, Egoismen, Krankheiten, Psychosen, Süchte, kriminelle Delikte und Selbstmorde, Gewaltakte und Brutalitäten wegen einer verwahrlosten Jugend, die ein geregeltes Familienleben mit Vater und Mutter oft nicht mehr kennt. Jeder merkt zwar, dass unsere sog. pluralistische, liberale, multikulturelle Gesellschaft moralisch wie wirtschaftlich (schließlich hängt das eine vom andern ab) auf dem Tiefpunkt angelangt ist, aber eine der wesentlichen Ursachen, nämlich die Zerstörung der Familie durch die Missachtung des unterschiedlichen Schöpfungsauftrages von Mann und Frau die falsche "Chancengleichheit" der Geschlechter und die daraus resultierende Berufstätigkeit der Mütter, das will man nicht wahrhaben!

Die sind auch nicht besser. Zum Glück haben die keine Bomben, solche verblendeten wären sich auch in der Lage mit einem Sprengstoffgürtel für den "Herrn" zu kämpfen.

Und das alles wegen der pöhsen beruftätigen Frauen ....

#)

(Appell an mich selber: Bitte nicht aufregen, gaaanz ruhig bleiben, dann lieber diesen Zettel ausdrucken und zerfetzen, das baut Aggressionen ab .... )

OpaqueShadow

Ja echt schämt euch, ihr seid an allem Schuld.
Das heute morgen der Kaffe alle war, ich in der Dusche ausgerutsch bin und mein Auto nicht ansprang war alles Gottes Strafe.
Weil Frauen Arbeiten gehen anstatt sich um Küche, Kinder und Kirche zu kümmern.

Um das ganze Perfekt zumachen gibt es dann noch sowas "Katholische Pfadfinderschaft Jeanne d'Arc"
Sie war ja das Sinnbild für eine unterwürfige und hörige Frau. Als Zeichen der Hochachtung seitens der Kirche wurde sie sogar auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
:ironie:

Roland K.

Zitat von: Conni am 19. Februar 2009, 16:04:06

Wenn es was gutes für der Gesellschaft an sich haben sollte, einen betrügerischen Ivestmentbanker zu ermorden, warum dann nicht gleich Blutrache? Wo ziehen wir Grenzen? Das DARF ein Richter nicht brücksichtigen. Es gibt persönliche Tatumstände, die er berücksichtigt, wenn man nämlich selber über den Tisch gezogen wurde. Das Gewaltmonopol muss immer beim Staat liegen, sofern es ein demokratisch legitimierter ist (Und da fällt ja Tyrannenmord aus, oder?)

Um Missverständnissen entgegenzutreten: Ich hatte gemeint, dass es zwar (eventuell) sein könnte, dass die Ermordung eines Investmentbetrügers gesamtgesellschaftliche Vorteile haben könnte (Anzahl der Menschen mal ihre jeweilige Lebensqualität), dass dieses aber weder von einem Richter berücksichtigt werden darf, noch es gut wäre dies zu berücksichtigen, weil die Tat "Mord" bereits von der Legislative generalisiert worden ist und diese Generalisierung in Gesetze gefügt worden ist. Dagegen muss und wird ein Richter die individuelle Tat (nicht jedoch die Tatkategorie) und die Person des Täters berücksichtigen.

Ich denke, dass jede Ideologie, einschließlich Nationalsozialismus und Islam, positive und negative Auswirkungen auf die Gesellschaft und ihre Individuen hat. Es ist zwar vernünftig und legitim bestimmte Ideologien in ihrer Gesamtheit zu verurteilen, aber es käme ja heute auch keiner auf die Idee Raketen oder Düsenflugzeuge zu verurteilen, weil sie Entwicklungen des Nationalsozialismus sind.

mfg
Roland K.

Conni

Das Reichtsautobahn-Argument zieht bei mir nicht. Solche Dinge könnte jeder Staat bauen, unabhängig von der Ideologie.
Da kann man nicht sagen, dass es etwas Gutes speziell des Nationalsozialismus war.

Schau-ma-amoi

Zitat von: Roland K. am 20. Februar 2009, 12:01:35

Um Missverständnissen entgegenzutreten: Ich hatte gemeint, dass es zwar (eventuell) sein könnte, dass die Ermordung eines Investmentbetrügers gesamtgesellschaftliche Vorteile haben könnte (Anzahl der Menschen mal ihre jeweilige Lebensqualität),

Roland, dieses Argument würde ich allerdings nur im Freundeskreis bemühen, denn das Zurückstellen des Individuums hinter "dem Gesamten" ist eine typischer Mechanismus totalitärer Systeme.

ZitatIch denke, dass jede Ideologie, einschließlich Nationalsozialismus und Islam, positive und negative Auswirkungen auf die Gesellschaft und ihre Individuen hat.

Das ist, wie ich anfangs meinte, eine Sackgasse. Oder kurz: ja, und?

Der Mörder ist ein Mörder, auch wenn er ein braver Embryo war.



Conni

Zitat von: Schau-ma-amoi am 20. Februar 2009, 18:04:49
Zitat von: Roland K. am 20. Februar 2009, 12:01:35

Um Missverständnissen entgegenzutreten: Ich hatte gemeint, dass es zwar (eventuell) sein könnte, dass die Ermordung eines Investmentbetrügers gesamtgesellschaftliche Vorteile haben könnte (Anzahl der Menschen mal ihre jeweilige Lebensqualität),

Roland, dieses Argument würde ich allerdings nur im Freundeskreis bemühen, denn das Zurückstellen des Individuums hinter "dem Gesamten" ist eine typischer Mechanismus totalitärer Systeme.

Zudem werden die Mordopfer bewertet nach mehr oder weniger "lebenswert".

Re-Mission

Zitat von: Schau-ma-amoi am 18. Februar 2009, 07:34:50
Zitat von: OpaqueShadow am 17. Februar 2009, 23:30:43
n Abend allerseits

ich werf mal meine 2€cent dazu

zum Thema Religion allgemein:

ich denke schon das Religion ein großer evolutionärer Vorteil war.


http://www.chronologs.de/chrono/blog/natur-des-glaubens/grundlagen/2009-02-12/homo-sapiens-evolvierte-religiosit-t.-und-auch-der-neandertaler.


Wenn man Religionen verstehen will, darf man nicht beim Juden-, Christentum und beim Islam beginnen, sondern man muss die Naturreligionen untersuchen. Manche Forscher vermuten, dass selbst unser Verwandter, der Neandertaler, bereits eine Form des Jenseitsglaubens praktizierte.

Daraus zu schließen, es gäbe so etwas wie ein Religionsgen oder es existieren nun tatsächlich irgendwelche Götter und Geister, ist aber falsch.

Religion ist menschliches Denken und Verhalten und damit nichts anderes als eine Form des denkenden Menschen, sich mit der Umwelt auseinandersetzen und diese zu erklären. So gesehen ist religiöses Verhalten intelligent, zumindest war es dies vor 100.000 Jahren.

Unsere Vorfahren lebten nicht in wohlgeordneten Häusern der Städte und damit über weite Strecken geschützt vor der oft genug bedrohenden, ja tödlichen Umwelt, sie waren dieser unmittelbar ausgesetzt und ausgeliefert. Für die wenigsten Naturerscheinungen, die für uns heute selbstverständlich geworden sind, gab es keine ,,vernünftige" Erklärung. Wenn du mal mittten in der Pampa stehst und da zieht so ein richtig kräftiges Gewitter auf, kannst du vielleicht erahnen, wie es dazu kommen konnte, einen Gewittergott zu erfinden, der dich nun dafür bestraft, weil du gestern deine Frau verprügelt hast.

Und da unser Denken zentristisch ist, wir uns mental also immer in das Zentrum des Geschehen rücken, räumen wir diesen Gewitter- und allen anderen Göttern menschliches Fühlen, Denken und Handeln ein. Der Gott ist damit eine Art Übermensch. Somit darf auch ein Gewittergott zornig sein und - ganz Mensch - er bestraft dich, weil du eine Untat begangen hast. Hier erfüllt die Religion nicht nur Erklärungsfunktion, sondern auch Rechtssystem.

Auf diese Weise entsteht ein Pantheon von großen und kleinen, wichtigen und weniger wichtigen Göttern, Feen, Geistern usw.

Heute wissen wir aber (in etwa), wie ein Gewitter entsteht (bei den Esos bin ich mir da nicht ganz sicher). Zumindest haben wir eine latente Vorstellungen davon, dass es dabei mit rechten Dingen zugeht. Religion hat sich überlebt.

Trotzdem, auch heute gibt es immer wieder noch Religionsfunktionäre, die Naturkatastrophen als Rache eines Gottes bezeichnen.





Das mit den Naturgewalten ist natürlich richtig. Durch Religion/Aberglauben wird versucht, mit schicksalhaften Mächten in Kontakt zu treten, Unbeeinflussbares zu beeinflussen. In der Diskussionkommt aber bislang ein ganz entscheidender Faktor etwas zu kurz: Die Erkenntnis der eigenen Sterblichkeit!

Todesfurcht und Furcht vor den Toten, auf ein "Jenseits" gerichtete Ängste und Hoffnungen sind wohl mit die maßgeblichsten Faktoren bei der Enstehung von Religion/religiösem Denken. Man sagt, so manch ein Skeptiker wäre spätestens auf dem Sterbebett mit einem Male überaus gläubig geworden. Aber ich denke mal, ihr bleibt hier alle eisern...*g*

Ach ja, nochwas anderes: Neulich wurde in der FAZ wieder mal eines der vielen neuen Bücher rezensiert, die  uns im gegenwärtigen Darwin-Jahr mit evolutionstheoretischen Weisheiten beglücken wollen. Titel und Autoren sind mir entfallen, ich erinnere mich nur daran, daß darin die These vertreten wurde, daß die angeblich egalitär lebenden Sammler und Jäger der Altsteinzeit angeblich gar keine Religion gehabt hätten. Deren Platz habe die Kunst voll und ganz eingenommen. Erst als sich im Zuge des Ackerbaues hierarchische Strukturen gebildet hatten, habe sich zur Kunst "die böse Schwester" Religion mit ihren herschsüchtigen Göttern gesellt. Ach je, habe ich mir gedacht, auch die Darwinisten brauchen ihre Sagen und Märchen. Die Sehnsucht nach dem friedlichen Urzustand ist scheinbar unverwüstlich...

Re-Mission

Zitat von: OpaqueShadow am 17. Februar 2009, 23:30:43

Zum Islam:

Ich finde den Islam nicht besser oder schlechter als jede andere Ideologie, im Endeffekt geht es um die oben genannten Punkte, es geht um Effektivität.
Möglichst viele Menschen unter einen Hut zu kriegen und Erfolgrech zu kontrollieren, um für derren Überleben zu sorgen.
Mir fällt keine Ideologie ein die da anders ist. Sollte es eine gegeben haben, wird sie wohl nicht allzulange durchgehalten haben.
Und der Islam hat es bisscher recht gut hingekriegt, immerhin eine der ältesten und (viel wichtiger) mächtigsten Religionen.
Die Zeit wird zeigen ob und wie sich der Islam anpassen muss um das alles zu gewährleisten. (ich bin wirklich gespannt)

Der Islam ist die jüngste der großen monotheistischen Religionen, ist aber aus humanistischer Sicht weit hinter das Judentum zurückgefallen. Aber in der Tat: Sein Zwangssystem sucht seinesgleichen. Er besteht im wesentlichen aus inhumanen Zwängen. Die Bibel - insbesondere das NT - bietet Interpretationsspielraum, der Koran kaum, obwohl natürlich gerne von Seiten der "üblichen Verdächtigen" nach Kräften versucht wird, die Dinge schönzureden und zurechtzubiegen.

Und noch was: Katholen-Bashing ist hierzulande recht billig zu haben. Man versuche Vergleichbares in islamischen Staaten mit dem Islam (Man werfe etwa dort vor Gericht mit Ausdrücken die mit Christenf***e  vergleichbar sind um sich). Man vergleiche die Toleranz, mit der hierzulande den Muslimen (auch von Vertretern der Kirchen, von denen etliche den "Dialog" suchen, was mir als Atheist ein extra ungutes Gefühl verschaffen würde) im allgemeinen entgegengetreten wird  (freie Ausübung der Religion, Bau von Moscheen, Diskussion um die Einführung islamischen Religionsunterrichtes, Lebensmittel-Einkaufsführer von "Dhimmis" (Verbraucherzentrale) für Muslime, damit sie ja nicht mit unreinem Christenfraß in Berührung kommen, in vielen Fällen besondere Berücksichtigung des kulturellen Hintergrundes vor Gericht ...) mit der Behandlung von Andersgläubigen in den meisten islamischen Ländern. Man befasse sich mit der Geschichte der Islamisierung, etwa durch diesen nicht "unvoreingenommenen" aber dennoch lesenswerten Text, der politisch-korrekte Mythen mal aus einer anderen Sichtweise (christlich/konservativ? Hilfe!) heraus beleuchtet :

Europäer haben sich daran gewöhnt zu glauben, eine so genannte ,,islamische Zivilisation" sei der abendländischen im Mittelalter haushoch überlegen gewesen – so, als ob die in der Tat hochstehende Zivilisation dieser Gebiete nicht bereits vor der islamischen Eroberung existiert hätte; so, als ob die an römische bzw. altpersische Kultur gewöhnten Christen, Juden und Zoroastrier es nötig gehabt hätten, von räuberischen Beduinen Nachhilfe in Zivilisation zu bekommen; so, als ob der Islam als Religion auch nur das Geringste mit den geistig-kulturellen Leistungen zu tun gehabt hätte, die in diesem Raum auch nach der islamischen Eroberung noch für einige Jahrhunderte erbracht wurden; so als ob nicht beiden großen Djihadwellen – der arabischen und später noch einmal der türkisch-osmanischen – nach einem steilen, aber kurzen Aufstieg ein jeweils Jahrhunderte währender Verfall gefolgt wäre. Ein Verfall, den man, anders als die vorangegangene Blütezeit, inkonsequenterweise nicht dem Islam aufs Konto schreibt.

http://www.korrektheiten.com/2009/02/16/wie-islamisierung-funktionierte-und-funktioniert-und-funktionieren-wird/


Schau-ma-amoi

Zitat von: Re-Mission am 21. Februar 2009, 06:55:59In der Diskussionkommt aber bislang ein ganz entscheidender Faktor etwas zu kurz: Die Erkenntnis der eigenen Sterblichkeit!

Todesfurcht und Furcht vor den Toten, auf ein "Jenseits" gerichtete Ängste und Hoffnungen sind wohl mit die maßgeblichsten Faktoren bei der Enstehung von Religion/religiösem Denken. Man sagt, so manch ein Skeptiker wäre spätestens auf dem Sterbebett mit einem Male überaus gläubig geworden. Aber ich denke mal, ihr bleibt hier alle eisern...*g*

Erstens wurde dies sehr wohl erörtert und zweitens ist die Besinnung an eine höhere Macht am Sterbebett (und im Alter) zwar ein gelegentlich durchaus vorkommendes Element aber nichts mehr als eine Schwäche der Ratio.

ZitatAch ja, nochwas anderes: Neulich wurde in der FAZ wieder mal eines der vielen neuen Bücher rezensiert,
Man muss die FAZ nicht lesen

ZitatTitel und Autoren sind mir entfallen, ich erinnere mich nur daran, daß darin die These vertreten wurde, daß die angeblich egalitär lebenden Sammler und Jäger der Altsteinzeit angeblich gar keine Religion gehabt hätten
Das ist Unfug, aber kein Mensch ist verpflichtet, die FAZ zu lesen. Die Jäger und Sammler hatten aber zumindest einen Vorteil: sie kannten noch kein Christentum.


Schau-ma-amoi

Zitat von: Re-Mission am 21. Februar 2009, 07:44:01
Der Islam ist die jüngste der großen monotheistischen Religionen, ist aber aus humanistischer Sicht weit hinter das Judentum zurückgefallen.
Weder gibt es ein Zurück- noch ein Vorfallen. Diese historizistischen Wertigkeiten hat schon Popper aufgezeigt.
Wie kann man nur so stupid die beiden Religionen mit den Gesamtgesellschaften gleichsetzen, so als ob wir etwa unsere Leistungen dem Christentum zu verdanken hätten.  :o

ZitatAber in der Tat: Sein Zwangssystem sucht seinesgleichen.
Lern Geschichte. Es ist nie zu spät. Dazu gibt es Bücher, deren Verwendung hier kurz gezeigt wird:
http://www.youtube.com/watch?v=brAlzKHYFnA

ZitatUnd noch was: Katholen-Bashing ist hierzulande recht billig zu haben.
Net. weinen. Brauchst a Taschentuch?

ZitatMan versuche Vergleichbares in islamischen Staaten mit dem Islam
Dieser Vergleich ist lächerlich. Religion ist EIN Aspekt einer Gesellschaft.  $)
Mit dem Koran oder auch der Bibel in der Hand kann man jede Handlung rechtfertigen. Es soll christliche Gesellschaften geben, deren Führungskräfte einen Eid auf die Bibel leisten, um dann ungeniert im Namen dieser Bibel auf Raubzug zu gehen. Auch in der Gegenwart. Aber auf diesem Auge sind wir ja blind. Und böse sind per se die anderen. Wie bei kleinen Kindern.
Dass der Islam in den/vielen heutigen arabischen Ländern instrumentalisiert wird, zeigt sich daran, dass er in den verschiedenen Staaten anders gelebt wird. Was man "dem Islam" vorwerfen kann und muss, ist die Tatsache, dass er sich instrumentalisieren LÄSST. Diesen Vorwurf muss man allerdings zuvorderst an das Christentum richten. Dort, wo Religionsfunktionäre Macht haben, nützen sie diese auch, egal welche Religion dies ist.

ZitatEuropäer haben sich daran gewöhnt zu glauben, eine so genannte ,,islamische Zivilisation" sei der abendländischen im Mittelalter haushoch überlegen gewesen
In der Tat ein sehr voreingenommener Text.
,,Das" Mittelalter umfasste an die 1000 Jahre. Um über Zivilisation zu diskutieren und diese noch mit Werten der Gegenwart auszustatten, - natürlich mit ,,unseren" Werten, müsste man den Begriff vorausdefinieren.
Die tatsächlich vorhandene, ich sag mal unscharf, Überlegenheit der damaligen islamischen Kultur gegenüber jener des christlichen Europa – die man in der Tat  als kulturelle Nudisten bezeichnen konnte – hat verschiedene Ursachen, die nur zum Teil dem Christentum angelastet werden können.

Zitatso, als ob die in der Tat hochstehende Zivilisation dieser Gebiete nicht bereits vor der islamischen Eroberung existiert hätte;
Man kann auch in einem Blog oberflächlichen Unsinn schreiben. Es wird ja nicht behauptet, dass die Islam-Heinis Erfinder der Wissenschaft und der Kunst waren, sondern diese wird in Relation zum damaligen Europa betrachtet. So verblendet muss man erst mal sein, um diese gewaltige Kluft zugunsten des Islam, genauer den Arabern, nicht zu erkennen.
Außerdem wäre es den Christen unbenommen gewesen, jenes Wissensgut, dass die klassischen Griechen aufgebaut haben, ebenfalls zu übernehmen, zumal sie ja die ersten waren, die damit nicht nur in Berührung gekommen sind, sondern die ganz wesentlich von den klassischen Denkern (Platon, Aristoteles, Plotin) geprägt und "zivilisiert" wurden.

Roland K.

Hallo Schau-ma-amoi,

Dein positives Menschenbild und Deine antirassistische Einstellung in allen Ehren, aber Deine prinzipielle Verteidigung des Islams entbehrt jeder Grundlage. Der Islam muss von uns Menschen, die wir Freiheit, Demokratie, Gleichberechtigung, Menschenrechte ... u.s.w. lieben, mit allen uns zur Verfügung stehenden gewaltfreien Mitteln genauso bekämpft werden, wie wir den Faschismus (einschließlich des Nationalsozialismus) kompromisslos bekämpfen müssen. Eine gute Argumentation, warum der Islam an sich - und nicht nur der radikale Islam - bekämpft werden muss, findest Du in

http://www.chronologs.de/chrono/blog/un-zugeh-ouml-rig/islam/2009-01-17/radikaler-islam-vs.-islam-wo-steckt-die-gefahr

und der dortigen Diskussion. Man kann Re-Mission für seine kompromisslosen Worte nur danken.

mfg
Roland K.

Schau-ma-amoi

Zitat von: Roland K. am 23. Februar 2009, 12:05:40
Hallo Schau-ma-amoi,
Servus, Roland!

ZitatDein positives Menschenbild und Deine antirassistische Einstellung in allen Ehren,
Vorab: mein Menschenbild ist gar nicht so positiv, für einen 68er bin i zu jung und für einen guten Menschen halte ich mich auch nicht, also nix mit Gutmensch.

Zitataber Deine prinzipielle Verteidigung des Islams entbehrt jeder Grundlage.
???.
So wird jeder Gedankenaustausch fragwürdig. Ich bin ein vehementer Gegner aller Religionen. Auch des Islam. Ich verteidige den Islam weder prinzipiell, noch sonst wie. Dieses archaische Weltbild widert mich an.

ZitatDer Islam muss von uns Menschen, die wir Freiheit, Demokratie, Gleichberechtigung, Menschenrechte ... u.s.w. lieben, mit allen uns zur Verfügung stehenden gewaltfreien Mitteln genauso bekämpft werden, wie wir den Faschismus (einschließlich des Nationalsozialismus) kompromisslos bekämpfen müssen.
Na, dann kämpf mal. Nur zu. Ich werde dich nicht aufhalten. Vielleicht berichtest du hier gelegentlich vom Schlachtfeld.

ZitatEine gute Argumentation, warum der Islam an sich - und nicht nur der radikale Islam - bekämpft werden muss, findest Du
Ich suche nichts.

Ich hätte mir eigentlich eher erwartet, dass du mit Argumenten auftrittst, damit ich auch weiß, warum du in die Schlacht ziehst, den fürchterlichen Feind, der uns Frau und Kind entreißen und versklaven will und alle unsere Werte niedertrampelt.

Um mich zu überzeugen, musst du dich schon ein bisserl mehr bemühen, als nur ständig deine Angst vor dem Bösen zu wiederholen, untermauert mit Schlachtparolen.

Apropos Angst: in meiner Kindheit gabs bei uns mal die Angst vor den Chinesen, die ,,gelbe Gefahr" nannte man das. Damals lebte Mao noch. Na, ja, wurde nix draus. Umsonst gefürchtet.  :(

Dann kam die Angst, weiß der Teufel warum, vor den Russen: würden sie über Ungarn nach Wien einmarschieren oder über die damalige CSSR? Na, ja, wurde nix draus. Umsonst gefürchtet.   :(

Die nächste Angst war der Atomkrieg. Das ging so weit, dass man in unserer Gegend Bunker baute, wer ein Häuserl sich errichtete, wurde angehalten, ein gemauertes Loch in die Erde zu bauen – dies wurde sogar mit öffentlichen Mitteln gefördert. Na, ja, vergeblich. Wurde auch nix draus. Umsonst gefürchtet.  :(

Kaum war diese Angst vorbei, kam die nächste Angst: die Umwelt-Angst, etwa das Waldsterben. Unser schöner Wald sollte verschwinden, saurer Rege und so. Na, ja, wieder für den Hugo, wurde nix draus. Die Wald wollte nicht sterben. Umsonst gefürchtet.  :(

Ja, danach kamen die acht Todsünden der Menschheit von K. Lorenz. Es würde mit uns den Bach runtergehen. Wurde auch nix draus. Umsonst gefürchtet.  :(

Die Angstkette riss nicht ab. Diesmal sorgte der ehrenwerte Club-of-Rome für Abwechslung in der Ödnis. Jedermann hatte nun wieder Angst. Wieder gab es Diskussionen im Radio, im TV (Internet-Blogs gabs noch nicht) , in den Zeitungen, überall standen die Menschen und diskutieren den nahen Weltuntergang. Manche zogen sich eine Latzhose an und ,,stiegen aus", um sich ökologisch autark zu ernähren. Dauerte meistens nicht lang. Wurde auch nix draus. Umsonst gefürchtet.  :(

Mit der Iranrevolution ändert sich die politische Weltlage irgendwie. Dann kam noch der Zusammenbruch des Kommunismus und schließlich die Terroranschläge in den USA. Nun begann eine neue Angst zu blühen: die Angst vor dem Islam, vor diesem Terroristenpack, den Kameltreibern.

Vielleicht bin ich schon zu alt für deine Angst? Habe ich schon zu viel Angst erlebt? Oder könnte es vielleicht sein, dass auch ich irgendwann lernfähig werde und mich nicht länger an der Nase herumführen lasse? Dass ich es satt habe, Bunker zu bauen, Latzhosen anzuziehen, Nahrungsmittel zu bunkern oder in den Krieg zu ziehen?

Die Geschichte mit der Angst ist beileibe noch nicht zu Ende. Du hast mit deiner jetzigen Angst Konkurrenz: es gibt die Angst vor der Klimaerwärmung! Derzeit haben wir es mit einer Angst im Doppelpack zu tun. Allah UND das Klima! Wobei, lieber Roland, jetzt haben wir noch eine Rezession und es noch übler kommen: schon wieder Angst.

ZitatMan kann Re-Mission für seine kompromisslosen Worte nur danken.
Ein Mann, ein Wort. So ist richtig. Nix zerreden, zuschlagen!

Derrick

Ein sehr interessantes Statement, das mit der Angst ;) Ich hätte da noch was dazuzufügen: In den 70ern ging es auch um die bevorstehende Ubernahme der Weltwirtschaft durch die Japaner (Sony, Toshiba uns so). Nun, ganz so schlimm wie befürchtet wars nicht.

Wovor ich aber ehrlich gesagt Angst habe, ist die theoretische Möglichkeit, daß irgendwelche Leute mal irgendeinen doofen roten Knopf drücken könnten. Immer wenn ich zum Beispiel was lese von "Unruhen in Pakistan" etc. wird mir anders. Aber das war auch vor 10 Jahren schon so....