Neuigkeiten:

Wiki * German blog * Problems? Please contact info at psiram dot com

Main Menu

Islam/Islamisten

Postings reflect the private opinion of posters and are not official positions of Psiram - Foreneinträge sind private Meinungen der Forenmitglieder und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung von Psiram

Begonnen von Kinderarzt, 01. Januar 2009, 06:08:12

« vorheriges - nächstes »

Re-Mission

Zitat von: OpaqueShadow am 18. Februar 2009, 11:51:18
Da wird sogar Lenin, jemand der Religion strikt abgelehnt hatt, einbalsamiert und in einem Mausoleum zur Schau gestellt.
Wo täglich Menschen hin Pilgern.

Das Predigen seiner Lehren und Taten war in der ersten Klasse, Alltag.
Und wehe man war nicht stolz darauf ein Referat über sein Leben halten zu dürfen.


Diese Phänomene habe ich hier auch schon angesprochen: Religion ist einfach allgegenwärtig und wird sie offiziell abgeschafft, nimmt der Staatskult oft religiöse Formen an. Die Parallelen zu Gesellschaftssystemen, in denen der weltliche Herrscher zumindest als ein Abkömmling der Götter wenn nicht als ein leibhaftiger Gott angesehen wurde, springen einem da ja förmlich in´s Gesicht.

Den Schluß auf ein "Religions-Gen" würde ich als zu kurz gegriffen und veraltet bezeichnen, auch deshalb, weil es ja mittlerweile ein Gemeinplatz ist, daß oft viele Faktoren darüber entscheiden, ob genetische Veranlagungen zum Durchbruch kommen oder nicht.

Allerdings ist die Frage schon berechtigt, ob denn Religion per se nur nachteilig zu bewerten ist. Ich meine, trotz (oder gerade wegenl?) der Allgegenwart der Religion haben wir es als Art ganz schön weit gebracht, waren evolutionär überaus erfolgreich - auch wenn es im Sinne der "ecological-correctness" verpönt ist, das festzustellen ohne auf das baldige selbstverschuldete Aussterben und die Schandtaten des Homo sapiens im Allgemeinen zu verweisen...*g*

Wir haben ja zahlreiche Eigenschaften, die wir nicht unbedingt positv bewerten, die aber im "struggle for life" hilfreich waren und auch (mit den entsprechenden Einschränkungen) noch sind - etwa Aggression, Gewalttätigkeit.

So lässt sich etwa - als krasses Beispiel - auch Fremdenfeindlichkeit/Rassismus soziobiogisch damit erklären, daß der Mensch ursprünglich ein Rudeltier war (und von der Veranlagung her noch ist), das in überschaubaren Kleingruppen lebte. Ein Fremder war immer auch eine potentielle Gefahr: Er konnte mit einer ansteckenden Krankheit befallen sein, er konnte auf der Flucht sein und gefährliche Feinde im Schlepp haben (sich aus Schwierigkeiten erstmal raushalten wollen und erleichtet sein, wenn´s den Anderen trifft ist ja auch eine allzumenschliche Eigenart), er konnte selbst Vorhut einer feindlichen Übermacht sein ...

Es spricht in dem Zusammenhang für sich, daß viele Naturvölker ausschließlich ihr eigenes Volk in ihrer Sprache als "Menschen" bezeichnen.

Rassismus ist zwar mitnichten gutzuheißen, wird aber so besehen zu etwas, dessen Ursprünge sich erklären und verstehen lassen und nicht zu einer "Psychose", die aus dem Nichts kommt. Beunruhigend daran ist halt, daß dabei solche Verhaltensmuster erstmal eher "normal" als abartig erscheinen.

Hinsichtlich von Phänomenen wie Religion ist auch die Ausweitung der Evolutionstheorie auf menschliche Kulturtechniken im Sinne der "Memetik" interssant, deren Ansatz ja auch von Dawkins vertreten wird.



Schau-ma-amoi

Zitat von: Re-Mission am 18. Februar 2009, 17:23:34
Diese Phänomene habe ich hier auch schon angesprochen: Religion ist einfach allgegenwärtig und wird sie offiziell abgeschafft,
Mir ist nicht klar, wie man in einer einigermaßen offenen Gesellschaft Religion abschaffen könnte

ZitatAllerdings ist die Frage schon berechtigt, ob denn Religion per se nur nachteilig zu bewerten ist.
Wie bewerte ich einen Übeltäter vor Gericht? Wäge ich ab oder verurteile ich ihn wegen des angeklagten Verbrechens und lasse im Extremfall den Mörder laufen?

ZitatIch meine, trotz (oder gerade wegenl?) der Allgegenwart der Religion haben wir es als Art ganz schön weit gebracht, waren evolutionär überaus erfolgreich
Diese Aussage hat nur Sinn, wenn ich ein Ziel definiere oder andererseits sagen könnte, was wären wir, wenn wir "Prä"-Schimpansen geblieben wären.

Zitatauch wenn es im Sinne der "ecological-correctness" verpönt ist, das festzustellen ohne auf das baldige selbstverschuldete Aussterben und die Schandtaten des Homo sapiens im Allgemeinen zu verweisen...*g*
Die Erbsünde der Christen, der Mensch muss irgendwie Schuld tragen.

ZitatEs spricht in dem Zusammenhang für sich, daß viele Naturvölker ausschließlich ihr eigenes Volk in ihrer Sprache als "Menschen" bezeichnen.
Stimmt, dafür gibt es zahlreiche Beispiele, etwa die Inuit

Re-Mission

Zitat von: Schau-ma-amoi am 18. Februar 2009, 17:52:56
Mir ist nicht klar, wie man in einer einigermaßen offenen Gesellschaft Religion abschaffen könnte

In dem Zusammenhang meine ich auch keine "offenen Gesellschaften" sondern totalitäre, speziell "sozialistische" Systeme. Ist doch in dem Zusammenhang eindeutig. Schließlich bezog ich mich auf das Beispiel mit Lenin. Den Begriff "Offene Gesellschaft" assoziere ich übrigens unangenehm mit dem verbrecherischen "Megaspekulanten" George Soros, der mit seinem "Open Societies Projekt" gerne den Weltverbesserer gibt (hat ja unter anderem auch Obamas Wahlkampf finanziert) aber, naja...

Zitat
Wie bewerte ich einen Übeltäter vor Gericht? Wäge ich ab oder verurteile ich ihn wegen des angeklagten Verbrechens und lasse im Extremfall den Mörder laufen?

Was soll man dazu sagen? Ich mein, ich polemisiere auch gerne, aber das ist doch ein bischen arg plump. Religion=Verbrechen, ach neh.

Zitat
Diese Aussage hat nur Sinn, wenn ich ein Ziel definiere oder andererseits sagen könnte, was wären wir, wenn wir "Prä"-Schimpansen geblieben wären.

Die Evolution hat, nach heutigem wissenschaftlichen Verständnis, kein Ziel und strebt nicht zwangsläufig nach "Höherem". Wandeln sich die Lebensumstände auf der Erde dementsprechend, sind die Kakerlaken die besser Angepassten. Insofern trifft es das umgangssprachliche "weit gebracht" nicht ganz. Dein Einwand ist dennoch haarspalterisch, da man mit Fug und Recht davon Sprechen kann, daß der Mensch evolutionär bislang ausgesprochen erfolgreich ist. Das dürfte auch unter Biologen unbestritten sein. Und das trotz einer solch schröcklichen Geisteskrankheit wie  religiösem Denken?!

Zitat
Die Erbsünde der Christen, der Mensch muss irgendwie Schuld tragen.

Okay. Und du bist frei von solchem Denken? Aber ich hab schon begriffen: Der Mensch und seine Kulturtechniken sind keinesfalls was Besonderes. Etwa zu behaupten, er habe es als einzige Art geschafft, in den Weltraum vorzustoßen ist "kindisch" und "Raumschiff Enterprise", da die Mondlandung bekanntermaßen nicht stattgefunden hat. Man streue also Asche auf sein Haupt, erfülle brav die Gebote (Glühbirnen wegwerfen, Müll sortieren, Energiesparfunzeln kaufen ...) ohne über deren Sinn großartig nachzudenken. Drückt, zusätzlich zur Leibesfülle, trotzdem noch das schlechte Gewissen, funktioniert sogar der Ablasshandel prächtig:

Gores Ablasshandel mit sich selbst

Sein ökologischer Fussabdruck entspricht in etwa dem von King Kong. Dies aber nur praktisch, theoretisch hat Gore gar keinen Fussabdruck. Durch den Kauf von Klima-Zertifikaten lebt er nach eigenen Angaben vollkommen klimaneutral. Wie das geht? Ganz einfach: Man findet Leute irgendwo anders auf der Welt, die man dafür bezahlt, dass sie jenes Kohlendioxid einsparen, das man selbst nicht einsparen will. Ungefähr so wie ein römischer Kaiser, der ein riesiges Festgelage veranstaltet, sich aber um den Kalorienverbrauch sorgt. Zum Ausgleich bezahlt er die Bettler der Stadt dafür, ein paar Tage mehr zu hungern. Daraufhin ist die kaiserliche Sause kalorienneutral. Moderne Zeiten: Privatjets brauchen plötzlich keinen Sprit mehr und Paläste keinen Strom (wer mit diesen Erscheinungen physikalische oder logische Probleme hat, ist nicht auf der Höhe der Zeit). Gores Klima-Zertifikate stammen von der Firma Generation Investment Management. Der Friedensnobelpreisträger ist Mitbegründer und Vorsitzender dieses Unternehmens. Vielleicht ist das ja die Zukunft: Ablasshandel mit sich selbst.

Gores Freunde sind jedenfalls ganz begeistert von der Idee. Als Prinz Charles mit einer zwanzigköpfigen Delegation nach New York flog, um dort von Gore den Global-Environmental-Citizen-Preis entgegenzunehmen, tat er dies natürlich auch vollkommen klimaneutral. Und Mutti engagiert sich jetzt auch für das Klima: Die Queen wies ihre Dienerschaft an, künftig zu Fuss oder mit dem Fahrrad zur Arbeit zu kommen. Auch David Cameron, der Vorsitzende der britischen Konservativen, gehört zum Klub der Weltretter. Doch leider wurde er auf dem falschen Fussabdruck erwischt: Er bezog seine Zertifikate von einer Firma, die arme indische Bauern dafür bezahlt, dass sie ihre Felder statt mit Dieselmotoren mit Tretmühlen bewässern (im britischen Strafvollzug wurden Tretmühlen vor hundert Jahren verboten).


http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2007-42/artikel-2007-42-der-gruene-star.html

Ja, der Mensch (abgesehen von Al Gore und Seinesgleichen natürlich) soll wissen wo sein Platz ist: Gleich neben den hirnlosen Mikroben. Man kann nicht soviel fressen...

Achtung: Dieser Beitrag enthält nicht näher gekennzeichnete Ironie!



Schau-ma-amoi

Zitat von: Re-Mission am 19. Februar 2009, 05:51:58
In dem Zusammenhang meine ich auch keine "offenen Gesellschaften" sondern totalitäre, speziell "sozialistische" Systeme. Ist doch in dem Zusammenhang eindeutig. Schließlich bezog ich mich auf das Beispiel mit Lenin. Den Begriff "Offene Gesellschaft" assoziere ich übrigens unangenehm mit dem verbrecherischen "Megaspekulanten" George Soros,

und ich positiv mit diesem Herrn:

http://science.orf.at/science/news/13661

ZitatWas soll man dazu sagen? Ich mein, ich polemisiere auch gerne, aber das ist doch ein bischen arg plump. Religion=Verbrechen, ach neh.
Abgesehen davon, dass nicht Religion per se ein Verbrechen ist, habe ich dich gebeten, die Frage zu beantworten, wie ein Richter den Angeklagten zu bewerten hat. Soll er die Tat des Mörders sehen oder soll er seine Rolle etwa als braver Vater, als tüchtiger Arbeiter, als Mitglied der freiwilligen Feuerwehr würdigen und den Mörder (im Extremfall) laufen lassen?

ZitatDie Evolution hat, nach heutigem wissenschaftlichen Verständnis, kein Ziel und strebt nicht zwangsläufig nach "Höherem". Wandeln sich die Lebensumstände auf der Erde dementsprechend, sind die Kakerlaken die besser Angepassten. Insofern trifft es das umgangssprachliche "weit gebracht" nicht ganz.
Es trifft es nicht nur nicht, es passt aus mehreren Gründen nicht, wie auch die gegenteilige Meinung unzutreffend wäre. 
Abgesehen davon, dass es einen nicht zu übersehenden narzisstischen Touch hat, sich selbst auf die Schulter zu klopfen, wird es kurios, wenn man die Maßstab für die eigenen (positiven) Leistungen selbst bastelt.
Glaubwürdig wird deine Aussage erst, wenn etwa ein Elefant aus der Serengeti deine Wertung trompetend bestätigt  oder sobald wir eines Tages Besuch aus dem All bekämen. Ob diese Freunde aber staunend murmeln: ,,Die da unten haben es aber weit gebracht!", wage ich nun dezent anzuzweifeln.

Zitatda man mit Fug und Recht davon Sprechen kann, daß der Mensch evolutionär bislang ausgesprochen erfolgreich ist. Das dürfte auch unter Biologen unbestritten sein.
Wenn dem so ist, muss ich an der Uni geschlafen haben. Und zwar tief. Homo sapiens (sapiens) gibt es vielleicht seit 150.000 – 200.000 Jahren. Das ist nicht mal eine Sekunde. Und alle unsere Vorgänger sind übrigens von der Bildfläche verschwunden, also ausgestorben. Wie kommst du auf die sonderliche Idee, wir Menschen wären evolutionär ausgesprochen erfolgreich? Wir sind doch gerade erst "entstanden"!
Komm in 120 Mio Jahren auf einen Kaffee in Wien vorbei, dann reden wir über den ,,ausgesprochen Erfolg" weiter.
Um zum Kern zu kommen: vielleicht verstehst du unter ,,evolutionär erfolgreich" die geographische Ausbreitung in praktisch allen Klimazonen unserer Erde. Auch hier passt der Erfolg zwar nicht, weil es sich eher um eine Anpassungsleistung handelt, das ist es aber, was uns im Ergebnis auszeichnet. Ob sich dies allerdings auf Sicht gesehen ein "Erfolg" sein wird, kann niemand beantworten, zumindest nicht derzeit.

ZitatOkay. Und du bist frei von solchem Denken?
Ich lehne Kollektivschuld ab. Schuld, wenn überhaupt, kann nur immer eine einzelne Person haben; niemals etwa eine ganzes Volk oder gar die gesamte Menschheit.

ZitatJa, der Mensch (abgesehen von Al Gore und Seinesgleichen natürlich) soll wissen wo sein Platz ist: Gleich neben den hirnlosen Mikroben. Man kann nicht soviel fressen...
So sehr es unangebracht ist, sich als Mitglied unserer Species in den Himmel zu loben, so ist es auch umgekehrt falsch, Minderwertigkeitsgefühle zu entwickeln. All unser Handeln ist Teil dieser Natur, weil auch unser Gehirn kein göttliches Geschenk ist, sondern ein Organ ist, das sich evolutionär entwickelt hat.

Conni

Zitatwie ein Richter den Angeklagten zu bewerten hat. Soll er die Tat des Mörders sehen oder soll er seine Rolle etwa als braver Vater, als tüchtiger Arbeiter, als Mitglied der freiwilligen Feuerwehr würdigen und den Mörder (im Extremfall) laufen lassen?

Im Etremfall IHMO sogar ja, wenn er z.B. Hiltler umgebracht hätte, also beim Tyrannenmord.

ZitatUm zum Kern zu kommen: vielleicht verstehst du unter ,,evolutionär erfolgreich" die geographische Ausbreitung in praktisch allen Klimazonen unserer Erde.

Das ist sozusagen der ökologische "Erfolg", als Ubiquitist überall zu leben. Aber das können Ratten auch. Evolutionär erfolgreich wären z.B. Bakterien. Sogar der Quastenflosser Latimeria ist erfolgreicher als der Mensch  ;D

Schau-ma-amoi

Zitat von: Conni am 19. Februar 2009, 08:07:53
Zitatwie ein Richter den Angeklagten zu bewerten hat. Soll er die Tat des Mörders sehen oder soll er seine Rolle etwa als braver Vater, als tüchtiger Arbeiter, als Mitglied der freiwilligen Feuerwehr würdigen und den Mörder (im Extremfall) laufen lassen?

Im Etremfall IHMO sogar ja, wenn er z.B. Hiltler umgebracht hätte, also beim Tyrannenmord.

Nicht nur das, ein Mörder ist ein Mörder und wenn er als Feuerwehrmann noch so viele alte Witwen aus dem abgefackelten Seniorenheim geschleppt hat.

ZitatDas ist sozusagen der ökologische "Erfolg", als Ubiquitist überall zu leben. Aber das können Ratten auch. Evolutionär erfolgreich wären z.B. Bakterien. Sogar der Quastenflosser Latimeria ist erfolgreicher als der Mensch

Klar, all diese Adjektiva passen deshalb auch nicht und taugen maximal, uns das Geschehen begreiflich zu machen. Aber unser Missionar will uns eigentlich etwas ganz anderes mitteilen.  ;)

OpaqueShadow

Zitat von: Schau-ma-amoi am 18. Februar 2009, 17:52:56

ZitatAllerdings ist die Frage schon berechtigt, ob denn Religion per se nur nachteilig zu bewerten ist.
Wie bewerte ich einen Übeltäter vor Gericht? Wäge ich ab oder verurteile ich ihn wegen des angeklagten Verbrechens und lasse im Extremfall den Mörder laufen?


Der Vergleich hinkt, man kann ein Massenphänomen welches sich durch alle geselschaftliche, soziale und kulturelle Schichten zieht nicht auf eine Person projezieren.
Desweiteren ist es nicht die Aufgabe eines Richters eine Straftat auf ihre geselschaftlichen Vor- und Nachteile zu bewerten.
Wäre das der Fall, siehe Conni.

Zitat von: Conni am 19. Februar 2009, 08:07:53
Zitatwie ein Richter den Angeklagten zu bewerten hat. Soll er die Tat des Mörders sehen oder soll er seine Rolle etwa als braver Vater, als tüchtiger Arbeiter, als Mitglied der freiwilligen Feuerwehr würdigen und den Mörder (im Extremfall) laufen lassen?

Im Etremfall IHMO sogar ja, wenn er z.B. Hiltler umgebracht hätte, also beim Tyrannenmord.

Zitat von: Conni am 19. Februar 2009, 08:07:53

ZitatUm zum Kern zu kommen: vielleicht verstehst du unter „evolutionär erfolgreich“ die geographische Ausbreitung in praktisch allen Klimazonen unserer Erde.

Das ist sozusagen der ökologische "Erfolg", als Ubiquitist überall zu leben. Aber das können Ratten auch. Evolutionär erfolgreich wären z.B. Bakterien. Sogar der Quastenflosser Latimeria ist erfolgreicher als der Mensch  ;D

Evolutionären Erfolg an sich können wir vielleicht nur schwer definieren. Und es gibt in fast jedem Bereich bestimmt eine Spezies die erfolgreicher ist als wir.
Ob eine bestimmte Eigenschaft für das Überleben, von Vor- oder Nachteil war, dass wiederum könnten wir denke ich recht gut.

Schau-ma-amoi

Zitat von: OpaqueShadow am 19. Februar 2009, 10:11:46
Zitat von: Schau-ma-amoi am 18. Februar 2009, 17:52:56

ZitatAllerdings ist die Frage schon berechtigt, ob denn Religion per se nur nachteilig zu bewerten ist.
Wie bewerte ich einen Übeltäter vor Gericht? Wäge ich ab oder verurteile ich ihn wegen des angeklagten Verbrechens und lasse im Extremfall den Mörder laufen?


Der Vergleich hinkt, man kann ein Massenphänomen welches sich durch alle geselschaftliche, soziale und kulturelle Schichten zieht nicht auf eine Person projezieren.
Desweiteren ist es nicht die Aufgabe eines Richters eine Straftat auf ihre geselschaftlichen Vor- und Nachteile zu bewerten.
Wäre das der Fall, siehe Conni.

Jede Straftat, die geeignet ist, vor dem Richter zu landen, zieht sich durch alle gesellschaftlichen, sozialen und kulturellen Schichten. Außerdem werden ,,Massenphänomene", hier die Religion, von Individuen getragen.

ZitatDesweiteren ist es nicht die Aufgabe eines Richters eine Straftat auf ihre geselschaftlichen Vor- und Nachteile zu bewerten.
Natürlich ist es das. Strafbare Handlungen, die gesellschaftlich pönalisiert werden, landen vor dem Richter.
Der richtige Einwand bzw. die Antwort ist ganz einfach: es kann nicht Aufgabe des Richters sein, alle positiv besetzten Handlungsweisen des Täters, die in keinem Zusammenhang mit der Tat stehen, in seine Entscheidung miteinfließen zu lassen.

Roland K.


ZitatDesweiteren ist es nicht die Aufgabe eines Richters eine Straftat auf ihre geselschaftlichen Vor- und Nachteile zu bewerten.
Natürlich ist es das. Strafbare Handlungen, die gesellschaftlich pönalisiert werden, landen vor dem Richter.
Der richtige Einwand bzw. die Antwort ist ganz einfach: es kann nicht Aufgabe des Richters sein, alle positiv besetzten Handlungsweisen des Täters, die in keinem Zusammenhang mit der Tat stehen, in seine Entscheidung miteinfließen zu lassen.

[/quote]

Das sehe ich genau anders herum als Schau-ma-amoi. Jede Tat hat positive und negative Auswirkungen auf die Gesellschaft. Z.B. könnten bei einem Mord an einem Investmentbetrüger durchaus die positiven Aspekte überwiegen. Dies zu berücksichtigen, ist aber nicht Aufgabe des Richters. Denn dies wurde bereits von der Legislative berücksichtigt und deshalb hat sie die Gesetze so formuliert, wie sie nun einmal formuliert worden sind. Dagegen ist es durchaus Aufgabe des Richters den Übeltäter in seiner Gesamtheit zu berücksichtigen, ist er z.B. erstmals straffällig geworden, ein treusorgender Familienvater u.s.w.

In derselben Weise sollte wir über Religion urteilen. Natürlich kann Religion Hoffnung geben, wo gemäß kühler Logik kaum noch eine Chance besteht. Das Leben z.B. als armer Schlucker mit einer Hoffnung auf Besserung - auch mit einer trügerischen Hoffnung - ist zumeist ein lebenswerteres Leben als ohne Hoffnung. Aber diese Aufgabe Menschen eine Hoffnung zu geben, oder so etwas wie ein höheres Ziel und einen Lebenssinn, können Psychologie und Philosophie oft besser als die Religionen. Außerdem sollte die Wahrheit in allen Kulturen einen Wert an sich darstellen, so dass alle falschen Grundlagen von Hoffnung, Sinn, Ziel u.s.w. als falsch entlarvt werden sollten.

mfg
Roland K.

Schau-ma-amoi

Zitat von: Roland K. am 19. Februar 2009, 12:32:03
Das sehe ich genau anders herum als Schau-ma-amoi. Jede Tat hat positive und negative Auswirkungen auf die Gesellschaft. Z.B. könnten bei einem Mord an einem Investmentbetrüger durchaus die positiven Aspekte überwiegen.
Sorry, aber ist das makaber. Beim Tyrannenmord bin ich dabei, aber so, nö.

ZitatDagegen ist es durchaus Aufgabe des Richters den Übeltäter in seiner Gesamtheit zu berücksichtigen, ist er z.B. erstmals straffällig geworden, ein treusorgender Familienvater
Hast du schon mal ein Urteil gesehen, indem der Richter derartige "tatferne" Bewertung einfließen hat lassen, etwa, dass er ein tüchtiger Schulsprecher war. Wo endet das?
Das ist unmöglich, seine ev. bisherige Unbescholtenheit hat ja mit der Tat zu tun. Die fließt natürlich ein.

ZitatIn derselben Weise sollte wir über Religion urteilen. Natürlich kann Religion Hoffnung geben, wo gemäß kühler Logik kaum noch eine Chance besteht. Das Leben z.B. als armer Schlucker mit einer Hoffnung auf Besserung - auch mit einer trügerischen Hoffnung - ist zumeist ein lebenswerteres Leben als ohne Hoffnung.
Natürlich, das ist aber auch gleichzeitig der Hebel für restaurative Zwecke, wie man sie dem Christentum vorwirft.

OpaqueShadow

Zitat von: Schau-ma-amoi am 19. Februar 2009, 07:55:32

Ich lehne Kollektivschuld ab. Schuld, wenn überhaupt, kann nur immer eine einzelne Person haben; niemals etwa eine ganzes Volk oder gar die gesamte Menschheit.


Zitat von: Schau-ma-amoi am 18. Februar 2009, 17:52:56

ZitatAllerdings ist die Frage schon berechtigt, ob denn Religion per se nur nachteilig zu bewerten ist.
Wie bewerte ich einen Übeltäter vor Gericht? Wäge ich ab oder verurteile ich ihn wegen des angeklagten Verbrechens und lasse im Extremfall den Mörder laufen?


Wie nun? Es kann nur ein einzelner Schuld haben, und du willst über Religion Urteilen und ihr Schuld geben?
Einer Religion gehören viele an. Religion ist auch nicht ein Einzelner, es ist nur eine Ansammlung von Ideen und Ansichten.
Für was willst du ihr Schuld geben und zu was Verurteilen? Oder willst du über jeden einzelenen Angehörigen einer Religion Urteilen?

Imho kann man eine Religion/Weltanschaung/Ideologie nur bewerten, auf Schaden und Nutzen.
Ohne das Eine nicht das Andere. (Ausser natürlich für Esos, siehe Homöopathie.)
Dann kann man sich überlegen wie man eine Religion/Weltanschaung/Ideologie bekämpfen kann und zwar mit dem besten Schaden/Nutzen Verhältniss.

Schau-ma-amoi

Zitat von: OpaqueShadow am 19. Februar 2009, 15:27:51

Wie nun? Es kann nur ein einzelner Schuld haben, und du willst über Religion Urteilen und ihr Schuld geben?
Aber nicht doch, die Sache wird jetzt unnötig zerrissen. Ich beschuldige nicht, geschweige denn "eine Religion", die kann doch nicht Schuld haben. Geht ja nicht. Und was meine persönliche Befindlichkeit angeht, ist es mir völlig wurscht, ob der Hansi oder die Liesi gläubig sind oder nicht. Es sei denn, sie beginnen zu bekehren oder wollen mich durch ihr Ideengebäude einschränken. Dann ist Schluss.



Conni

Ersetzen wir mal das Wort "Religion" oder "Islamismus" durch "Nazionalsozialismus". Ich hoffe, dass dann klar wird, worum es geht. Es geht nämlich um gefährliche Ideologien, die einzelne oder Massen von Menschen dazu bringen, anderen das Leben zu versauen, mal ganz plakativ ausgedrückt. Wobei es hier nicht meinen Intention ist, beides zu vergleichen.

Wenn es was gutes für der Gesellschaft an sich haben sollte, einen betrügerischen Ivestmentbanker zu ermorden, warum dann nicht gleich Blutrache? Wo ziehen wir Grenzen? Das DARF ein Richter nicht brücksichtigen. Es gibt persönliche Tatumstände, die er berücksichtigt, wenn man nämlich selber über den Tisch gezogen wurde. Das Gewaltmonopol muss immer beim Staat liegen, sofern ein ein demokratisch legitimierter ist (Und da fällt ja Tyrannenmord aus, oder?)

OpaqueShadow

Ich behaupte einfach, jede Ideologie ist gefährlich. Weil jede Ideologie auch behauptet besser zu sein als andere, so wie die Menschen die ihr angehören.
Es Schlagen sich Fans eines Sports die Schädel ein weil sie glauben ihre Manschaft ist besser als die gegnerische.
Ganz überspitzt gesagt, man könnte die Mitgleider eines Kanninchenzüchter Vereins dazu bringen dem Taubenzüchter Verein Briefbomben zu schicken.

Ja der Islam ist gefährlich, viele Strömungen haben menschenverachtende und genozide Züge. Dieses trifft auf viele Ideologien zu.
Auch die Demokratie ist nicht frei davon. Nur weil ein Land Menschenrechte propagiert heißt es noch lange nicht dass es diese auch befolgt.
Ich wüsste auch nicht das am "Kalten Krieg" Religionen beteiligt waren.

Trennung von Staat und Religion, ist eine gute Möglichkeit um die Religion zu entschärfen. Aber eine vollständige Trennung scheint kaum möglich,
viele Menschen wollen diese auch nicht, sie wollen Religion als ethische Instanz.

Einfach zu sagen der Islam ist böse, wird niemanden dazu bringen sich von ihm abzuwenden.
Eindämmen ist IMO, der beste Weg. Aufklären, Möglichkeiten zeigen, und verdammt viel Geduld. Dem Islam helfen sich selbst zu ändern so zu sagen.
Oder Gewalt, der darauf folgende Integrationsprozess könnte dann schneller gehen, und man könnte gezielter Einfluss nehmen.

Zitat von: Conni am 19. Februar 2009, 16:04:06
Das Gewaltmonopol muss immer beim Staat liegen, sofern ein ein demokratisch legitimierter ist (Und da fällt ja Tyrannenmord aus, oder?)

Nein das tut er nicht, Beispiel: Osama Bin Laden.
Das Töten von Unschuldigen ist auch legitim wenn der Nutzen den Schaden übersteigt, heißt dann Kollateralschaden.
Anscheinend können wir ja durchaus Grenzen zwischen legitimer und nicht legitimer Mord ziehen.


Aber Religion kann auch recht witzig sein:
http://xxxchurch.com/ WARNUNG dieser link enthält keinerlei Pornografie.

Conni

Du hast meinen Einwand nicht beachtet:

Zitatsofern ein ein demokratisch legitimierter ist

Osama bin Laden und Konsorten sind Terrorsiten mit einer solchen gefährlichen Idelogie. Da hilft wirklich nur eine Bombe, wobei ich beweifle, dass damit das Problem gelöst ist.

Und damit beißt sichb der Hund in den Schwanz  ;)