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Bio-Essen

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Begonnen von General Stumm v. Bordwehr, 13. April 2011, 06:41:13

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General Stumm v. Bordwehr

Zitat von: mossmann am 15. April 2011, 08:55:56
Laut Wiki sitzt Leica ja immer noch in Deutschland

Ist aber in österr. Hand. Jetzt wirds aber kompliziert.  ;D

Die Frage ist - an Cohen anschließend - das Verhalten der Konsumenten. Das ist nicht OT. Genauso könnte man einen Hinweis auf die Homöopathie geben, viele Leute, die zu ihm latschen, sehen sich durchaus aus elitär, abgehoben von der Masse, die zum "Schulmediziner" geht.

cohen

Das dient alles der der Distinktion, der Abgrenzung gegen andere soziale Gruppen.

Alleine wenn man sich anschaut, wie gleich verschiedene Individualisten aussehen können.  ;D

ZitatBourdieu geht davon aus, dass Geschmack nichts Individuelles darstellt, sondern dass dieser immer etwas von der Gesellschaft  Geprägtes ist. Geschmack sei also keine Eigenheit des Menschen, die von Natur aus jeder hat, sondern rühre immer von der Art her, wie jemand sozialisiert wurde und wie und in welchem sozialen Umfeld er sich bewegt. Daher sei die soziale Herkunft, zu der immer ein bestimmter Habitus gehöre, das Entscheidende. So entstehe auch die Zugehörigkeit zu einem bestimmten sozialen Feld. Bourdieu entwickelte diese Auffassung anhand vieler empirischer Beobachtungen, die er im Rahmen seiner Studie durchführte.

Dabei unterscheidet Bourdieu drei Dimensionen des Geschmacks:

   1. die Dimension des legitimen Geschmacks,
   2. die Dimension des mittleren Geschmacks,
   3. die Dimension des populären Geschmacks.

Die Unterschiede dieser drei Dimensionen erläutert Bourdieu unter anderem am Beispiel der kulturellen Praxis des Musikhörens. Das Kulturelle ist demzufolge nichts Autonomes oder Spontanes, sondern immer Ergebnis der jeweiligen Sozialisation, wie Bourdieu anhand zahlreicher Alltagshandlungen belegt. Unter anderem geht er auch auf spezifische Verhaltensweisen und Geschmacksrichtungen in den Bereichen Essen und Trinken, Kleidungsstil oder Wohnungseinrichtung ein. Durch die Etablierung von Geschmacksrichtungen erfolge eine Stabilisierung sowie Manifestierung sozialer Unterschiede in einer Gesellschaft. Die verschiedenen ,,Geschmacksklassen" reproduzieren sich demnach auch selbst.
http://de.wikipedia.org/wiki/Die_feinen_Unterschiede

mossmann

Der minimalistische Klassiker schlechthin, habe noch heute ein Exemplar als "Nothandy" in der Schublade:

Offizieller Sprecher des gemäßigten Flügels der Psiram-Jugend

General Stumm v. Bordwehr

Zitat von: cohen am 15. April 2011, 08:54:59
Festplatten. Da passt ne Menge drauf, sogar 40 000 Koranausgaben.  ;D

Soll ich jetzt eine Festplatte zwischen die Bücher zwängen? Wie schaut denn das aus?

Außerdem genügt mir ein Koran. Ein Buch ist eben ein Buch, muss ja nicht der Koran sein, das ist eine Frage der Ästhetik, der Haptik:

http://www.welt.de/kultur/article4830514/Kindlers-Literatur-Lexikon-schlaegt-locker-Wikipedia.html

oder der Brockhaus:

http://www.brockhaus.de/enzyklopaedie/30baende/index.php


General Stumm v. Bordwehr

Zitat von: cohen am 15. April 2011, 09:05:13
Das dient alles der der Distinktion, der Abgrenzung gegen andere soziale Gruppen.

Richtig, ein ganz wesentlicher Aspekt. Einer.

mossmann

Offizieller Sprecher des gemäßigten Flügels der Psiram-Jugend

mossmann

Zitat von: General Stumm v.  Bordwehr am 15. April 2011, 09:09:58
Zitat von: cohen am 15. April 2011, 09:05:13
Das dient alles der der Distinktion, der Abgrenzung gegen andere soziale Gruppen.

Richtig, ein ganz wesentlicher Aspekt. Einer.

Aber nur einer.

Die Entwicklung eines persönlichen "Stils" ist ziemlich komplex ...
Offizieller Sprecher des gemäßigten Flügels der Psiram-Jugend

cohen


dunderdobrazil

Hmmm...

diese Bio-Lakritz-Schnecken aus Kalabrien sind lecker lecker. 10-mal besser als diese Haribo-Dinger. Denmächst probiere ich die Gummibärchen aus ich weiss nicht wo, aus welcher Ecke der Welt die kommen.

b.Shaeffer

Also ich denke es gibt durchaus nachvollziehbare Argumente für bestimmte Lebensmittel aus klassischem Ökolandbau.
(Dieser verzichtet nach Möglichkeit, aber keinesfalls vollständig auf Pflanzenschutzmittel und Kunstdünger und wird oft mit alternativen, regionalen Vertriebsmethoden verbunden - Hofladen, Stand auf dem Wochenmarkt, "Grüne Kiste" oder Milchlieferung).

Das Argument und der Glaube daran das die Lebensmittel für den Endverbraucher besser sind, ist definitiv etwas für jene die auf "Biologisch-dynamische Landwirtschaft" stehen, Mondphasentee trinken oder an der Uni Kassel Landwirtschaft studiert haben.

Es gibt aber an anderer Stelle positive Effekte, vor allem bei den Erzeugerpreisen und den Begleitumstäanden des Anbaus etwa Phosphat- und Mineralstoffeintrag.

Nur mal am Beispiel Milch:
(und nein die "BioMilch" ist in dem Sinne nicht gesünder oder unterscheidet sich in ihrer Zusammensetzung von konventioneller Milch).
1.Ich persönlich bin der Meinung ein Milchbauer sollte in der Lage sein, für sein Produkt einen Preis zu erziehlen welcher ihm das wirtschaftliche Überleben sichert.
2.Vorzugsmilch oder Rohmilch (die die nicht zur längeren Lagerfähigkeit pasteurisiert oder ultrahocherhitzt wurde) schmeckt mir persönlich besser, ist aber fast ausschließlich von lokalen Bauern mit Ökolandbau zu beziehen, da diese aufgrund der geringeren Mengen und höherer Erzeugerpreise in der Lage sind diese anzubieten.
3.Hab bei der Arbeit manchmal bodenkundlichen/landschaftsökologischen Untersuchungen zu tun und der künstliche Nährstoffeintrag auf intensiv durch konventionelle Landwirtschaft genutzten Flächen ist wirklich ziemlich hoch und beeinflusst die Fauna und Flora im Umfeld erheblich, wobei der Flächenertrag eben langfristig nicht wesentlich höher ist, die Kosten im konventionellen Landbau jedoch geringer (Er ist also wirtschaftlich effizienter, der landwirtschaftliche Ertrag ist jedoch nicht so viel höher.)

Alles keine Argumente die mit den Lebensmitteln an sich zu tun haben.