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RELOADED: Gibt es auch "gute" Heilpraktiker?

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Begonnen von Swen, 18. Februar 2011, 13:01:16

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cohen

Nichts "schön und gut".


Methotrexat kann in der Rheumatherapie jahrelang als Dauermedikament gegeben werden. Das ist nicht "mörderisch" und richtet Leben zu Grunde.
Typischer Heilpraktiker-Bullshit inklusive "jahrelanger Erfahrung" im medizischen Bereich.  :kotz:

Graumagier

Zitat von: cohen am 04. Mai 2011, 07:13:27
Nichts "schön und gut".


Methotrexat kann in der Rheumatherapie jahrelang als Dauermedikament gegeben werden. Das ist nicht "mörderisch" und richtet Leben zu Grunde.
Typischer Heilpraktiker-Bullshit inklusive "jahrelanger Erfahrung" im medizischen Bereich.  :kotz:
Die Dosis macht das Gift ;)


GeMa

Jahrelange Erfahrung im "schul"med. Bereich ist eine gern genutzte Umschwurbelreibung, um den Klartext über Qualifikation(sgrad) zu vermeiden. Im Normalfall würde sich nämlich kaum wer von PflegerIn/PflegehelferIn diagnostizieren und therapieren lassen. Patient steht meist nach wie vor auf Fachkompetenz und nicht ausschliesslich nur aufs zwischenmenschliche.

Ich schreib es mal als Beispiel -> bis vor einigen Jahren wäre ich nie auf die Idee gekommen, dass HP keine akademisch ausgebildeten Mediziner sind, sondern nur angelernte wasauchimmer. Geht einigen so, wie ich immer wieder in Gesprächen erfahre.

Graf Zahl

Dass die Leute Fachwissen und dieses bitte schön auch vernünftig erklärt haben wollen, kam auch hier raus:
http://www.welt.de/print/die_welt/wirtschaft/article13334655/Aerzte-fuerchten-Internetpranger.html

Swen

Zitat von: Guddi am 03. Mai 2011, 22:06:46...größere Akzeptanz (selbst mörderischer MTX*-) Therapien entgegenbringt...

Ok, spätestens hier hatte ich dann den Kaffee auf.... ::)

Zitat von: Guddi am 03. Mai 2011, 22:06:46Im Übrigen wird es Zeit für gegenseitige Anerkennung (Arzt - HP), dann kann es Hand in Hand vielleicht weitergehen.

Anerkennung??!! Anhänger von Verschwörungstheorien, Impfgegner, Esoteriker, Handaufleger....oh ja, die Anerkennung fundierter naturwissenschaftlicher oder medizinischer Erkenntnisse ist gerade bei diesen Personengruppen extrem hoch!

Zitat von: Guddi am 03. Mai 2011, 22:06:46*MTX ist ein Hammer-Medikament (Krebstherapie). Wer nicht vorzeitig an Krebs stirbt, geht langsam an den Nebenwirkungen zu Grunde.

Und spätenstens hier kam mir der Kaffee wieder hoch...

waterloosunset

Und ob es auch gute Heilpraktiker gibt !!! Meine Mutter wäre ohne einen solchen schon 25 Jahre eher gestorben, war sie doch beim Hausarzt und einem Facharzt für Inneres in Behandlung, keiner von beiden hatte ihre sehr schwere Blutvergiftung erkannt sondern der eine behandelte sie auf Nervenentzündung, der andere auf Gürtelrose. Erst der Heilpraktiker stellte die richtige Diagnose und sorgte dafür, das sie schnellstens ins Krankenhaus zur OP und Blutwäsche kam, sie wurde sogar an einem sehr ungewöhnlichen Termin noch operiert (Heiligabend nachmittags!)


Graf Zahl

Zitat von: waterloosunset am 19. Juni 2011, 10:55:58
Und ob es auch gute Heilpraktiker gibt !!! Meine Mutter wäre ohne einen solchen schon 25 Jahre eher gestorben, war sie doch beim Hausarzt und einem Facharzt für Inneres in Behandlung, keiner von beiden hatte ihre sehr schwere Blutvergiftung erkannt sondern der eine behandelte sie auf Nervenentzündung, der andere auf Gürtelrose. Erst der Heilpraktiker stellte die richtige Diagnose und sorgte dafür, das sie schnellstens ins Krankenhaus zur OP und Blutwäsche kam, sie wurde sogar an einem sehr ungewöhnlichen Termin noch operiert (Heiligabend nachmittags!)

Bleibt festzuhalten, dass letztlich die Ärzte das Leben Deiner Mutter gerettet haben. Und Heiligabend und sonstige Feiertage sind sicherlich keine ungewöhnlichen OP-Termine. Krankheiten und Unfälle scheren sich nicht um Feiertage. Wieviele Heilpraktiver haben zu solchen Feiertagen auf oder machen "Dienst"?

Swen

Zitat von: Graf Zahl am 19. Juni 2011, 11:23:35
Bleibt festzuhalten, dass letztlich die Ärzte das Leben Deiner Mutter gerettet haben.

Moin!

Wie heißt es so schön: ,Vor die Therapie hat der liebe Gott die Diagnose gesetzt'. Das war wohl auch hier die richtige Reihenfolge. Und auch wenn ich oft nicht viele gute Haare an den Kollegen lasse - es gibt durchaus HPs die recht vernünftig diagnostizieren können.


Zitat von: Graf Zahl am 19. Juni 2011, 11:23:35Und Heiligabend und sonstige Feiertage sind sicherlich keine ungewöhnlichen OP-Termine. Krankheiten und Unfälle scheren sich nicht um Feiertage. Wieviele Heilpraktiver haben zu solchen Feiertagen auf oder machen "Dienst"?

Das HPs nicht Heiligabend oder anderen Feiertagen ,Dienst' haben liegt wohl eher daran, das wir nicht Teil des staatlichen Gesundheitssystems sind, erklärt sich aber auch von selbst. ,Freiwilligendienst' ist aber durchaus möglich und üblich... ;-)

mossmann

Hallo Swen,

schön, dass Du wieder da bist.
Offizieller Sprecher des gemäßigten Flügels der Psiram-Jugend

Graf Zahl


71hAhmed


Swen

Moin!

Vielen Dank für die Begrüßung! Freut mich!

:grins2:

rincewind

Welcome back, Sven.

Zitat von: Swen am 13. Juli 2011, 08:11:48

Wie heißt es so schön: ,Vor die Therapie hat der liebe Gott die Diagnose gesetzt'. Das war wohl auch hier die richtige Reihenfolge. Und auch wenn ich oft nicht viele gute Haare an den Kollegen lasse - es gibt durchaus HPs die recht vernünftig diagnostizieren können.

Aber das ist doch genau der Knackpunkt bei HPs. Selbst Ärzte mit langjähriger Ausbildung hauen da noch manchmal daneben. Hier ist das HP Zulassungsverfahren ein einziger Witz. Ca. auf dem Niveau einer erfahrenen Mutter: Rote Pusteln? Hm, könnte was Ansteckendes sein.

Swen

Zitat von: rincewind am 14. Juli 2011, 09:59:11Aber das ist doch genau der Knackpunkt bei HPs. Selbst Ärzte mit langjähriger Ausbildung hauen da noch manchmal daneben. Hier ist das HP Zulassungsverfahren ein einziger Witz. Ca. auf dem Niveau einer erfahrenen Mutter: Rote Pusteln? Hm, könnte was Ansteckendes sein.

Moin!

Du hast auch recht, genau das ist der Knackpunkt. Die häufigste Diagnose ist die Fehldiagnose. Daher sollte auch jeder HP der nicht absolut sicher ist was die Diagnose betrifft an einen Arzt verweisen. Man muss dabei eines bedenken: Die richtige Diagnose ist nicht das was der Patient hat oder an Symptomen bietet, sondern das was übrig bleibt wenn alle anderen Möglichkeiten (also die Differenzialdiagnosen) ausgeschlossen sind. Von der erst besten Möglichkeit bzw. Diagnose auszugehen (,prima vista' schimpft sich das) ist ein Kunstfehler – bei Ärzten genau wie bei HPs.

Um diesen ganzen Problem Herr zu werden wurde ja unter anderem der ICD eingeführt (die aktuelle Fassung bzw. Revision ist die zehnte, daher heißt das aktuell ICD-10). Das ist ja nicht nur eine Sammlung von Krankheiten und entsprechender Codierung (z.B. ,Schnupfen' = J31.0). Es ist auch ein Werkzeug das Aussage darüber trifft, welche Symptome ein Patient haben 'muss' um zu einer bestimmten Diagnose zu kommen. Aber so etwas kann natürlich immer nur eine Hilfestellung sein.

Und ob man als HP bzw. Anwärter vernünftig diagnostizieren kann (inklusive Ausschluss aller Differenzialdiagnosen), nach allen Schemata, die die Diagnostik im Rahmen einer Heilpraktikerpraxis bietet ist auch das was in der Überprüfung beim Gesundheitsamt abgefragt wird. Die Frage ist: Kannst du dem Patienten mit deiner Handlung (oder den Unterlassen der selben) Schaden – oder wie es im Gesetz steht: Bist du eine Gefahr für die Volksgesundheit?
Bei der Überprüfung sind Fragen wie man (alternativmedizinisch oder naturheilkundlich) therapiert absolut irrelevant (von therapuetischen Massnahmen bei Notfällen mal abgesehen). Was natürlich gerade bei HPs der Haken ist: Nach bestandener Prüfung liegt es in der Sorgfaltspflicht eines jeden einzelnen das auch in der Praxis SO umzusetzen. Und eben das wir leider oft nicht getan.