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Gefahren von Schweinefleisch

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Begonnen von Roland K., 14. Oktober 2010, 17:27:01

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rincewind

Zitat von: cohen am 16. Oktober 2010, 10:12:05
Die Trichinen überleben aber das Garen doch nicht.

Hm. Nagut. Seit wann gibts eigenlich leckere Zwiebelmetwurst? ich krieg Hunger.  :grins2:

Roland K.

Ich danke euch für die rege Teilnahme an der Diskussion. Ein bisschen was könnte aber doch dran sein, an der Forderung Schweinefleisch gegenüber anderen roten Fleischsorten möglichst zu meiden. In Schweinefleisch ist besonders viel Arachidonsäure
http://de.wikipedia.org/wiki/Arachidons%C3%A4ure

So wird z.B. MS-Kranken geraten, auf Schweinefleisch ganz zu verzichten.

Skepsis

Zitat von: Roland K. am 16. Oktober 2010, 12:28:49
...Fleischsorten möglichst zu meiden. In Schweinefleisch ist besonders viel Arachidonsäure
http://de.wikipedia.org/wiki/Arachidons%C3%A4ure

So wird z.B. MS-Kranken geraten, auf Schweinefleisch ganz zu verzichten.

Nach dem, was in dem Wikipedia-Artikel steht, halte ich das für unnötig, da dort ein hoher Arachidonsäuregehalt nur Schweineschmalz und Schweineleber zugeschrieben wird, aber nicht Schweinefleisch allgemein.

Gruß

glatzkopf


und die Mengen, die man sich antuen müßte, um Schaden zu nehmen, sind relativ groß.
Schweineschmalz wird i.A. nicht Kilogrammweise gegessen, und Innereien sollte man -wenn
ich richtig informiert bin - auch nicht in großen Mengen zu sich nehmen.

Roland K.

Ist im Schweinfleisch nicht auch immer Fett, bzw. Schweineschmalz enthalten?

glatzkopf


aus Schweinefett kannst Du Schmalz machen, mußt es aber nicht tuen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Schmalz

Roland K.

Mein Fehler, ich hatte irgendwie im Kopf Schweinefleisch wäre IMMER besonders fettreich. Stimmt aber nicht. Schweinefleisch moderner Züchtungen hat nur 2-Gew.% Fettanteil.

Adromir

Arachidonsäure kommt doch eigentlich in jeder Zelle vor, da es ein integraler bestandteil der zellmembran ist..

Roland K.

Sie ist als Nahrung aber nicht immer gleichgut verfügbar. Aus dem oben angegebenen Wikipediaartikel:

"Arachidonsäure ist in veresterter (physiologisch inaktiver) Form als Lipidbestandteil vor allem in den Zellmembranen lokalisiert und kann durch die regulierte Aktivität des Enzyms Phospholipase A2 freigesetzt werden. So inhibieren Kortisol und Vitamin E die Phospholipase und können so Entzündungsprozesse z. B. bei Gelenkerkrankungen wie der aktivierten Arthrose und weiterer Arthritis-Formen positiv beeinflussen. Eine möglichst geringe Aufnahme oder Synthese von Arachidonsäure scheint in diesem Zusammenhang in den meisten Fällen gesundheitlich sehr wünschenswert zu sein. Bei entzündlichen Autoimmunerkrankungen (v. a. bei multipler Sklerose, aber auch bei Autoimmunthyreopathien und Rheuma) wird oft eine Diät empfohlen, die arm an Arachidonsäure ist.[3]"

cohen

Und für die Empfehlung dieser Diät fehlt bei Wikipedia die Quelle. Da ist ein Fragezeichen.

crabel

Vielleicht von hier?
http://books.google.at/books?id=aZuuR57Khv4C&pg=PA577&lpg=PA576&ots=ZCb4Mv52-9

Wenn man nach den Stichworten "Autoimmunerkrankungen Arachidonsäure" googelt, bekommt man einige Links. Der hier scheint noch der beste zu sein.

J9126

Wenn man mal "Schweinefleisch" und "Bindegewebe" googelt, stößt man auf abenteuerliche Behauptungen von Naturkost- und Heilpraktiker-Websites. Angeblich schwächt Schweinefleisch wegen der enthaltenen Mukopolysacharide das Bindegewebe. Wissenschaftliche Belege habe ich dafür nicht finden können, wahrscheinlich macht so eine Aussage im Kontext der Verdauung und der Proteinbiosynthese und Modifikation (als ob die Proteine einfach mal so im ER und Golgi-Apparat das angebaut bekommen, was gerade da ist...) überhaupt keinen Sinn. Außerdem müßten die armen Schweine ja auch total aufgequollen rumlaufen und ständig Probleme mit Sehnen und Bändern haben...

cohen

Wir sind doch selber voll mit Arachidonsäure, der Körper synthetisiert die selbt aus der essentiellen Fettsäure Linolensäure, das ist eine Vorstufe für verschiedene Botenstoffe (Leukotriene, Prostaglandine) und ist in den Zellmembranen als Fettsäure in den Phospholipiden drin.
Genaugenommen, ist die selber eine essentielle Fettsäure, wie die engl. Wikipedia weiß:

Man müsste mal schauen, wieviel Arachidonsäure der Körper so pro Tag selber herstellt. Außerdem sind die vier Doppelbindungen in der Arachidonsäure bestimmt nicht sehr hitzestabil und die dürfte beim Zubereiten kaputtgehen.

Die engl. Wikipedia scheint hier kompetenter, als die dt. zu sein:
http://en.wikipedia.org/wiki/Arachidonic_acid#Dietary_arachidonic_acid_and_inflammation

ZitatDietary arachidonic acid and inflammation

Under normal metabolic conditions, the increased consumption of arachidonic acid is unlikely to increase inflammation. ARA is metabolized to both pro-inflammatory and anti-inflammatory molecules.[19] Studies giving between 840 mg and 2,000 mg per day to healthy individuals for up to 50 days have shown no increases in inflammation or related metabolic activities.[20][19][21][22] Increased arachidonic acid levels are actually associated with reduced pro-inflammatory IL-6 and IL-1 levels, and increased anti-inflammatory tumor-necrosis factor-beta.[23] This may result in a reduction in systemic inflammation.

Arachidonic acid does still play a central role in inflammation related to injury and many diseased states. How it is metabolized in the body dictates its inflammatory or anti-inflammatory activity. Individuals suffering from joint pains or active inflammatory disease may find that increased arachidonic acid consumption exacerbates symptoms, probably because it is being more readily converted to inflammatory compounds. Likewise, high arachidonic acid consumption is not advised for individuals with a history of inflammatory disease, or that are in compromised health. It is also of note that while ARA supplementation does not appear to have pro-inflammatory effects in healthy individuals, it may counter the anti-inflammatory effects of omega-3 EFA supplementation.[24]

Leute, die an entzündlichen Erkrankungen leiden, sollten ein bisschen aufpassen, wenn das so stimmt, aber ein gesundheitliche Gefahr durch Schweinefleisch, die ein Tabu begründen könnten, sehe ich darin nicht.

Das konnten die zu Mohammeds Zeiten sicher nicht wissen und beobachten. Das betrifft nur relativ wenige Leute und Sattwerden war damals das Problem, nicht Rheuma.
Die Effekte sind ja auch eher marginal und noch gar nicht groß gesichert.


Skepsis

Zitat von: J9126 am 18. Oktober 2010, 08:21:23
Wenn man mal "Schweinefleisch" und "Bindegewebe" googelt, stößt man auf abenteuerliche Behauptungen von Naturkost- und Heilpraktiker-Websites. Angeblich schwächt Schweinefleisch wegen der enthaltenen Mukopolysacharide das Bindegewebe. ......

Wegen der enthaltenen Mukopolysacchariden? Oh Herr, schmeiß Hirn vom Himmel! Die Bindegewebe sind aus denen aufgebaut. Aber nehmen wir an, die seien wirklich schädlich: Wie kann man dann glauben, dass ein Polymer wie die Mukopolysaccharide vom Verdauungstrakt aufgenommen werden können (also ohne dass sie entsprechend aufgespalten werden)?

Gruß

PS: Oh, meine Schuld: Ein nochmaliges Durchlesen hat mir meinen Fehler offenbart: Die Dinger sind gesundheitsschädlich. Ist ja ein Polymer. Wie Plastik....  ::)

PPS: Wer Ironie findet....

cohen

Bleistifte sind dann sicher auch gefährlich.
Im Namen ist das Schwermetall Blei drin und die Umhüllung besteht zum Großteil aus Pentahydroxyhexanal-Polymeren.

Außerdem kann man mit Bleistiften fiese Zaubertricks machen:

http://www.youtube.com/watch?v=QehZjjwb7-I