Na ja, ich finde das mit dem Aligator zwar wirklich idiotisch - ich hab mich auch schon "stechen" lassen (man muss ja alles mal probieren) als ich noch Migräne hatte, jedoch ohne jeglichen Erfolg, weshalb ich Akupuntur persönlich als absoluten Humbug abtue.
Andererseits habe ich eine Zeitlang in einer Schmerzambulanz gearbeitet und da hat man (teilweise auch im Zusammenhang mit Studien) wirklich alles ausprobiert zur (zusätzlichen) Schmerztherapie. Wobei der Prof. eigentlich grundsätzlich von einem Placeboeffekt ausgegangen ist, aber auch die Haltung hatte: Bei chronischen Schmerzpatienten kann auch ein Placeboeffekt sehr hilfreich sein.
Aber gut um mal einen "ankedotischen Beweis" für die Akupunktur zu liefern: Irgendwann kam ein beidseitig amputierter Mann der -laut eigenen Angaben- unter höllischen Phantomschmerzen litt. Bis zur Morphinpumpe hatte er so ziemlich alles hinter sich was es an Schmerztherapie gibt. Weil ihm gleichzeitig jemand den Akupunktur-Floh ins Ohr gesetzt hat...na ja...probieren geht bekanntlich ja über studieren. Also hat man ihn sorgfältig genadelt...man glaubt es kaum: Er wurde schmerzfrei. Als Dauertherapie kam man dann auf eine Lösung mit "Kügelchen" (die Anfahrt war für den Patienten sehr zeitaufwendig - war er doch fast 200 km entfernt wohnhaft). Das waren so kleine Pflaster auf die innen ein kleines Kügelchen geklebt war. Dieses klebte man auf die "Akupunkturstellen" und stimulierte es dann von Zeit zu Zeit mit dem Finger.
Der Patient war zufrieden. Er brauchte kein Morphin oder andere Schmerztabletten mehr sondern war nur noch "Pflaster- und Akupunktursüchtig" (wenn man es so nennen möchte).
Ich habe es damals vor allem auf den Umstand zurückgeführt, daß es sich eben um Phantomschmerzen gehandelt hat weshalb die Akupunktur Wirkung gezeigt hat. An meiner Meinung dazu hat sich trotzdem nichts geändert.
Wobei ich es besonders verwerflich finde, wenn man dann Tiere, die sich noch weniger als Kinder wehren können mit solchen Quacksalbermethoden behandelt.