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MECFS ist keine erfundene Krankheit

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Begonnen von NeuroMD, 04. Dezember 2023, 22:59:23

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Peiresc

Zitat von: eLender am 06. Dezember 2024, 23:48:01über die "Neuvernetzung" der Hirnwindungen aus dem Elend gefunden

Die harten Daten geben das nicht her, #134. Die Forscher hatten sich wirklich Mühe gegeben, und die Enttäuschung war ihnen anzumerken.

zimtspinne

Wenn das bei "Mühegeben" herausspringt, möchte ich nicht wissen, was wirklich unvoreingenommen und neutrale Forscherix herausfinden würden oder vorbelastete Suchtforscher.
Reality is transphobic.

Peiresc

Zitat von: zimtspinne am 07. Dezember 2024, 08:42:27was wirklich unvoreingenommen und neutrale Forscherix herausfinden würden
Nichts.

Es handelt sich hier um ein wenn auch verbreitetes Missverständnis. Jeder, der sich mit aller Kraft engagiert, hat eine Hypothese im Kopf, und ohne Aufwand ist keine Erkenntnis, sondern nur Geschwätz zu haben. Man wird die Hypothese bekämpfen oder ablehnen können, aber man kann ihr nicht neutral gegenüber stehen – das motiviert nicht. Was den Wissenschaftler ausmacht (und vom Crank unterscheidet) ist, dass er sie beiseite legt, wenn sie versagt.

Juliette

Zitat von: Peiresc am 07. Dezember 2024, 09:04:53Was den Wissenschaftler ausmacht (und vom Crank unterscheidet) ist, dass er sie beiseite legt, wenn sie versagt.

Danke.

zimtspinne

Zitat von: Peiresc am 07. Dezember 2024, 09:04:53
Zitat von: zimtspinne am 07. Dezember 2024, 08:42:27was wirklich unvoreingenommen und neutrale Forscherix herausfinden würden
Nichts.

Es handelt sich hier um ein wenn auch verbreitetes Missverständnis. Jeder, der sich mit aller Kraft engagiert, hat eine Hypothese im Kopf, und ohne Aufwand ist keine Erkenntnis, sondern nur Geschwätz zu haben. Man wird die Hypothese bekämpfen oder ablehnen können, aber man kann ihr nicht neutral gegenüber stehen – das motiviert nicht. Was den Wissenschaftler ausmacht (und vom Crank unterscheidet) ist, dass er sie beiseite legt, wenn sie versagt.

Hehe, deshalb wollte ich zuerst auch die Forscher-KI reinwerfen, bis mir einfiel, dass die ja auch wieder nicht unvoreingenommen ist, sondern trainiert wurde von fehlerhaften Menschen. Kurz dachte ich aber an Aliens... :)

Müsste echter Forschergeist nicht eigentlich so aussehen, dass er versucht, seine eigenen Hypothesen zu widerlegen?
Ich erinnere mich dunkel an Wissenschaftstheorie..
Reality is transphobic.

zimtspinne

Mal ernsthaft:
Bei Forschungszielen, die MDMA und Psilocybin für psychiatrische Behandlungen etablieren möchte, würde ich zur Auflage interdisziplinäre Forscherteams machen und nur dann (staatliche) Forschungsfinanzierungen fließen lassen.
Dann wäre auch für Scheibenbogen schnell Ende Gelände.
So kann sie immer wieder neu an ihren vielen losen Enden anknüpfen und mal hier und mal da Druck erzeugen.

Reality is transphobic.

zimtspinne

und noch ein Punkt:

Bei allem Verständnis für die Notwendigkeit von Enthusiasmus & sogar Euphorie als Antrieb, erwarte ich ohne Gnade von forschenden Humanmedizinern die Fähigkeit, Risiken und Schadpotenzial nicht nur im Augenwinkel zu behalten, sondern besonderes Augenmerk darauf zu legen.

Wer dazu nicht in der Lage ist, sich einen Rundumblick zu bewahren (für Chancen UND Risiken), sondern sich versteigert wie Scheibenbogen und auch die Halluzinogen-Forscher, der ist meines Erachtens falsch an diesem Platz. Dafür sind die Auswirkungen unter Umständen zu negativ für die Patientenschaft.

Somit wächst mein Misstrauen umgekehrt proportional zum Begeisterungstaumel und beinah schon rauschhaft vorgetragener neuer neurowissenschaftlicher Erkenntnisse #EPIsoDE /Liechti, Gründer, Hasler et al.
Reality is transphobic.

eLender

Zitat von: Peiresc am 07. Dezember 2024, 07:32:51Die harten Daten geben das nicht her

Ich meinte das auch gar nicht explizit / exklusiv auf Pilze bezogen. Wenn es eine "psychogene" Sache ist, also keine klassisch (scheibenbogische) organische Ursache hat, dann muss man am Nervenkostüm werkeln. Ob da Zeugs wie Psilocybin unterstützen kann, ist hier noch nicht wirklich geklärt (das mit den Depris warte ich auch noch ab). Es gibt neben den evidenzbasierten Dingen wie CBT noch die "neueren" Ansätze, die mir aber noch etwas esoterisch daherkommen (man bezieht sich auf die Neuroplastizität, und wie man diese gezielt nutzen / modulieren kann). Es soll ja so manchem schon geholfen haben, vll. nur via Placebo, aber das wäre doch schon mal was.

Wie auch immer, alle diese Ansätze zielen doch auf eine Veränderung der Hirnstruktur (so schwammig das auch formuliert ist), alleine das Lernen (an sich) ist doch nichts anderes als eine Bildung neuer neuronaler Netzwerke. Wenn man alte Muster aufbrechen will (und das ist - soweit ich das verstanden habe - eines der Bedingungen für die Behandlung vieler psychogener Leiden), dann meint man damit auch das Umstrukturieren mglw. disfunktionaler Vernetzungen oder Muster im Hirn (oder im neuronalen Netzwerk). Wenn es Substanzen gibt, die diese Plastizität verbessern können (soll auch Hinweise geben, dass das bei ADs auch so sein könnte), dann hilft das womöglich auch unterstützend bei einer Psychotherapie.

Das wird aktuell untersucht und erforscht, was ich nicht verurteilen kann und will - im Gegenteil. Ist vll. nur ein Irrweg, aber man hat es geprüft. Welche anderen Ansätze gibt es denn aktuell, die ähnlich vielversprechende Perspektiven haben (das ist ja nicht komplett aus der Luft gegriffen)?
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Hier mal ein Beispiel, wo das Konzept "Neuroplastizität" einen esoterischen angereicherten Abklatsch produziert (bekommen) hat.

ZitatThe Lightning Process is based on the theory that the body can get stuck in a persistent stress response. The initial stressor may be a viral or bacterial infection, psychological stress, or trauma, which causes physical symptoms due to the body's stress response. These symptoms then act as a further stressor, resulting in overload of the central nervous system and chronic activation of the body's stress response. Neuroplasticity then causes this abnormal stress response to persist and be maintained. The Lightning Process suggests that while this disruption initially happens at an unconscious level, it is possible for the patient to exert conscious control and influence over the process, eventually breaking the cycle.[9]

The rationale for the programme draws on ideas of osteopaths Andrew Taylor Still and J M Littlejohn regarding nervous system dysregulation and addressing clients' needs in a holistic manner rather than focusing solely on symptoms.[10] It also incorporates ideas drawn from neuro-linguistic programming and life coaching.[11] A basic premise is that individuals can influence their own physiological responses in controlled and repeatable ways.[12] Such learnt emotional self-regulation, it is suggested, could help overcome illness and improve well-being, if the method is practised consistently.[12]
https://en.wikipedia.org/wiki/The_Lightning_Process

Ist wohl in den UK eine bekanntere Sache, aber auch dem norwegischen Pendant wird Ähnliches vorgeworfen. Das ist die übliche Vermengung von wissenschaftlichem Ansatz (teils auch noch hypothetisch) mit pseudowissenschaftlichem Spinnertum.

ZitatNeuroscientist Camilla Nord a specialist in neuroscience and mental health comments on the instructions given to participants to use positive reinforcing language, saying "I'm afraid now we've strayed very, very far from neuroscience. What I would call neuro-bollocks. It's a kind of abusive of neuro-scientific terms in order to give quite simple psychological techniques a kind of sheen of science about them."

Muss aber trotzdem nicht heißen, dass da totaler Unfug ist. Der wahre Kern wird nur mit esoterischem Schwachfug umkleistert. Das ist eines der Probleme auf dem Gebiet.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Ein Bild sagt mehr, als Tausend Scheibenbögen Worte:


https://x.com/alexandrite113/status/1866626728870941059

Ist aber ohne Häme, die tun mir wirklich leid. Die Dame, die das postet, ist einer der härteren Fälle. Jung und von jeder Hoffnung verlassen. Bitter.
Wollte ich nur mal gesagt haben!