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Begonnen von Yadgar, 03. November 2022, 07:27:00

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eLender

Zitat von: Max P am 22. April 2023, 16:50:01Du tust genau das. Zum dritten Mal: Der Demonstrant hätte genaus gut weggezogen oder -getragen werden können.
Warum sollte er diese Behandlung genießen dürfen? Er wurde aufgeklärt und über die Konsequenzen informiert. Jemanden aus der Bodenlage anzuheben und wegzutragen ist anstrengend und überhaupt nicht gut für den Rücken, die Polizisten haben auch gesundheitliche Risiken, die sie minimieren dürfen.

(ich war selbst mal im Rettungsdienst, Menschen vom Boden zu heben ist extrem anstrengend; wenn man das mehrmals macht, dann ist der Rücken irgendwann hin, typische Berufskrankheit)

Das Gekreische ist Teil der Strategie: maximale Empörung bei denen auslösen, die sich - ad hoc - immer über "Staatsgewalt" empören.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Max P

Zitat von: eLender am 22. April 2023, 19:09:51
Zitat von: Max P am 22. April 2023, 16:50:01Du tust genau das. Zum dritten Mal: Der Demonstrant hätte genaus gut weggezogen oder -getragen werden können.
Warum sollte er diese Behandlung genießen dürfen?
Tja, warum sollte die Polizei verhältnismäßig agieren sollen? Any ideas?


sailor

Nochmal zum Endlager: Ich bin der Meinung, dass eine sichere Verwahrung für 2-5 tausend Jahre UND die parallele Investition in einen Forschungs-/Zukunftsfonds zur Beseitigung der Hinterlassenschaften völlig ausreichend sind. Bis 5000 Jahre ist geologisch gut überschaubar, bzgl. Volkanismus, Plattentektonik, Fluidverhalten zwischen Bodenschichten und vor allem auch Werkstoffalterung bei den Bauten und Gefäßen. In den Fonds geht auf 100 Jahre ein Budgetanteil (keine Summe, wegen Inflation und so), das Geld wird angelegt wie bspw. im Norwegischen Staatsfonds. Nach den Hundert Jahren wird ein Teil der dann erwirtschafteten Überschüsse zur Sicherung der Lager aufgewendet und der andere Teil für Forschungsprojekte/Stipendien zum Thema. Wenn wir dann die restlichen 4900 Jahre zur entgültigen Bewältigung brauchen wäre ich von der Menschheit enttäuscht.

RPGNo1

Zitat von: Max P am 22. April 2023, 20:34:20
Zitat von: RPGNo1 am 22. April 2023, 14:26:23https://twitter.com/M_Ostermann/status/1649712291514859521?cxt=HHwWgoC21dWl-uQtAAAA

https://twitter.com/PolizeiGruen/status/1649769399421751297
und auch
https://twitter.com/PolizeiGruen/status/1649857716502908928


Danke. Nicht unerwartet, dass eine grüne Gewerkschaft eine konservativ ausgerichteten widerspricht. Wie ich in #239 bereits verlinkt habe, die Berliner Polizei untersucht den Vorfall. Mal abwarten, welches Ergebnis rauskommt.
(At Bhaal Temple)
Karlach: What a pesthole! Can't wait to clear this place out.
Minsc: There will be much trading of threats and insults, no doubt. But Minsc will be ready when it is time for boot to meet butt.
Karlach: You and me both, pal.

zimtspinne

Zitat von: Max P am 22. April 2023, 19:44:07Tja, warum sollte die Polizei verhältnismäßig agieren sollen? Any ideas?
Nochmal: Wie kannst du als Laie in jeder Hinsicht und ohne die gesamte Situation zu kennen, Verhältnismäßigkeit beurteilen aus einem schnellen Blick auf eine herausgeschnittene Szene, wenn die Polizei selbst das nicht mal kann, sondern eine Verhältnismäßigkeitsprüfung anberaumt?

Definition: Die Maßnahme ist angemessen, wenn der beabsichtigte Zweck nicht außer Verhältnis zu der Schwere des Eingriffs steht.

Dieser Prüfungspunkt, der häufig auch als Verhältnismäßigkeit im engeren Sinne bezeichnet wird, beschäftigt sich mit der Zumutbarkeit der gewählten Maßnahme. Hier erfolgt also die Abwägung zwischen den betroffenen Rechtsgütern.

Reality is transphobic.

zimtspinne

So sehen übrigens Urteile in anderen Ländern aus:

https://www.focus.de/panorama/jahre-hinter-gitter-knallharte-strafe-fuer-britische-klima-aktivisten_id_191730265.html

Beide waren vorher schon aufgefallen, sind also auch Wiederholungstäter

ZitatDer 40-jährige Morgan Trowland war bereits sechsmal wegen früherer Proteste verurteilt worden. Der 34-jährige Marcus Decker war zuvor einmal verurteilt worden.
Anscheinend geht man in Großbritannien auch etwas härter vor.

ZitatSeit Just Stop Oil im April 2022 mit seinen Aktionen begonnen hat, gab es nach Angaben der Organisation mehr als 2000 Festnahmen. 138 Aktivisten seien inhaftiert worden.
https://www.n-tv.de/panorama/Britisc...e24071233.html

Und wenn man dann solche Aussagen einer Sprecherin der Bewegung liest, wirkt das "härtere" Vorgehen bei den Strafmaßen eben auch schon wieder ganz anders:

Zitat"Just Stop Oil will not be deterred by these draconian sentences. Where they imprison one of us, 10 more will take their place. When they imprison 10 of us, 100 will stand to take their place."
https://www.theguardian.com/environm...ossing-protest

Hier in DE und besonders im woken Berlin eher undenkbar.

Aber auch dort gilt: Wer ankündigt, es wieder zu tun, der muss davon abgehalten werden.
Die Intensiv- und Mehrfachtäter Wiederholungstäter müssen eben einfach ihre drei strikes bekommen und dann erledigt es sich von selbst, weil sie eingebuchtet werden. Der Rest beugt sich dem Druck und bleibt sowieso zu Hause.
Reality is transphobic.

Max P

Zitat von: zimtspinne am 23. April 2023, 07:50:13
Zitat von: Max P am 22. April 2023, 19:44:07Tja, warum sollte die Polizei verhältnismäßig agieren sollen? Any ideas?
Nochmal: Wie kannst du als Laie in jeder Hinsicht und ohne die gesamte Situation zu kennen, Verhältnismäßigkeit beurteilen aus einem schnellen Blick auf eine herausgeschnittene Szene,
Ich kann das selbstverständlich nicht annährend so gut wie du. Allerdings leihe ich mir Ockhams Rasiermesser aus und beurteile das, was ich ziemlich klar sehe, zunächst einmal ohne einen Wust rein spekulativer und unklarer Zusatzannahmen: Der Sitzende/die ganze Situation war irgendwie gefährlich; die Polizisten konnten aus sonstigen, völlig unbekannten, aber dennoch erstmal vorauszusetzenden Gründen gar nicht anders; der Chaotenlümmel simuliert eh nur; das Video ist irgendwie geschnitten/manipuliert/gefälscht; etc. pp und überhaupt. Kann natürlich alles sein, aber zunächst sehe ich nur dies:

Ein Demonstrant sitzt auf der Fahrbahn und leistet der Auforderung, sich zu entfernen, nicht Folge. Ein Polizist droht, ihm erhebliche Schmerzen zuzufügen und fügt ihm diese Schmerzen zusammen mit seinen Kollegen auch zu. Ich sehe aber absolut nichts, was die Polizisten daran gehindert hätte, den Sitzenden einfach wegzuzerren. Das wäre das mildeste Mittel der Wahl gewesen und als solches auch gesetzlich vorgeschrieben*. Ich sehe wie gesagt auch keinen Grund, warum ich diesen wahrscheinlichen Sachverhalt zugunsten vager Zusatzannahmen leugnen oder verzerren sollte. Es sei denn natürlich, ich bin ohnehin von vornherein klar gegen den Demonstranten eingestellt und finde, er verdient diese Behandlung sowieso. Dann kann ich mir allerdings langatmige Ausflüchte, warum und wieso das alles ganz anders gewesen sein wird, auch sparen.

* @eLender at al.: Ob der Demonstrant in diesen "Genuss" kommen darf oder nicht, hängt weder von etwaigen Rückenproblemen der Polizisten ab, noch davon, ob ich für oder gegen den Demonstanten eingestellt bin.

Max P

Zitat von: zimtspinne am 23. April 2023, 08:02:05So sehen übrigens Urteile in anderen Ländern aus:
Wir unterhalten uns hier über Angemessenheit oder Unangemessenheit polizeilicher Gewalt und noch nicht über Gerichtsverfahren und -urteile. Der Unterschied lässt sich unter dem Begriff Rechtsstaat zusammenfassen. Auch in
ZitatDE und besonders im woken Berlin
.

zimtspinne

Zitat von: Max P am 23. April 2023, 11:35:11
Zitat von: zimtspinne am 23. April 2023, 07:50:13
Zitat von: Max P am 22. April 2023, 19:44:07Tja, warum sollte die Polizei verhältnismäßig agieren sollen? Any ideas?
Nochmal: Wie kannst du als Laie in jeder Hinsicht und ohne die gesamte Situation zu kennen, Verhältnismäßigkeit beurteilen aus einem schnellen Blick auf eine herausgeschnittene Szene,
Ich kann das selbstverständlich nicht annährend so gut wie du.

Stopp!
Ich habe bzw wollte gar nicht das verminte Terrain des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes betreten, sondern dein überzogenes Vokabular "Folter" geraderücken.

"Folter", "unfassbare Schmerzen durch Schmerzgriffe" ist einfach nur dummes Rumgejaule. Und das weiß ich wiederum wie gesagt siehe oben.
Wobei Vollstreckungsbeamte ebenso wie Kampfsporterprobte wohl etwas abgehärteter gegenüber Schmerzen sind bzw auch instinktiv Sturzprophylaxe einsetzen, denn Falltraining gehört dort zu den Grundlagen.

Im übrigen fangen die Schmerzen meistens erst dann an, wenn Widerstand geleistet wird. Daher auch der mahnende Zahnarzt: nicht anspannen! ;)

Vielleicht sollte in den Kursen der Lastgen-Sekte mal sowas gelehrt werden, wäre durchaus sinnvoll.


Und was das Ankündigen von Schmerzen angeht:

Habe nachgefragt und auch schon Antwort erhalten, von jemandem, bei dem die Grundlagenausbildung noch nicht so lange zurück liegt.

Also - die Ankündigung oder Hinweis auf mögliche Schmerzen ist korrekt, sollte allerdings nicht als Drohung erfolgen.

Beispiel: nach dreimaliger Auffordung, den Platz zu verlassen, kündigt der Beamte an, was er als nächstes tun wird, also beispielsweise die Hände von einer Stange lösen, an der dieser sich festhält.
"ich werde Sie jetzt da losmachen"
"könnt ihr gerne versuchen.."
"auch, wenns weh tut..?"
"jo..."

und ab geht die Post, obs wehtut oder nicht.

Keine Ahnung, ob das Pflichtprogramm ist, scheint jedenfalls eine übliche Vorgehensweise zu sein, bei sich widersetzenden Zivilisten (sitzenbleiben bei Aufforderung zum Gehen gehört dazu) mögliche oder wahrscheinliche Schmerzen anzukündigen bzw auch vor ihnen zu warnen.

In Zugriffssituationen auf bewaffnete Täter wird natürlich nicht vorgewarnt und angekündigt, wobei auch dort, wenn zB jemand flüchtet.
WArnung vor Schusswaffengebrauch etc.
und das wird übrigens sogar "Androhung" genannt. Androhung von Schusswaffengebrauch, Androhung von Zwangsmaßnahmen mit Nennung des Zwangsmittels usw.

Wildes Herumdrohen wäre ein Dienstvergehen - was ich mir allerdings schon zuvor dachte, siehe oben. Dass ich das Vorgehen auch kritisiert hatte, hast du wohl geflissentlich übersehen.

Meine private Meinung dazu ist: Wer an vorderster Front bei auf Eskalation und Medienwirksamkeit optimierten Aktionen mitmischt, sollte bei den Konsequenzen nicht rumjaulen wie ein Baby.
Das ist so erbärmlich. Aber ja auch wieder medienwirksam, von daher... logisch.

ok, beim Füßeüberrollen ist Schreien erlaubt. Hat der ja nicht mal gemacht, war wohl zu überrascht, um gleich mal medienwirksam rumzukreischen. Das muss auch auch noch geübt werden.
Reality is transphobic.

Max P

Zitat von: zimtspinne am 23. April 2023, 13:57:21Meine private Meinung
Meine private Meinung zu deinen privaten Meinungen führe ich jetzt nicht weiter aus. Zur Sache habe ich mich bis auf weiteres hinreichend geäußert.

zimtspinne

Wieso denn das, Maxe?
Um subjektiv gefärbte Befindlichkeiten gehts doch hier gerade?
Ich sag nur "Folter".

Ich habe mal ein Video zu "Polizeigewalt" gefunden und beim Reinzappen eine interessante Szene erwischt.

Was du für verhältnismäßig hältst und empfohlen hast (wegtragen, wegzerren) wird dort von der jungen Dame als üble Polizeigewalt wahrgenommen und angeprangert.

Min. 21:36

https://www.youtube.com/watch?v=3w2qHK1AlKU



Reality is transphobic.

zimtspinne

In diesem Video (etwas runterscrollen) kommen genötigte Autofahrer zu Wort und genau diese Situationen hatte ich schon mal bei JK erwähnt, worauf die Fans von LG natürlich nicht eingingen.

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Innenministerium-Keine-Gebuehren-fuer-Klimaaktivisten-geplant,klimaaktivisten144.html

Wäre ich eine Mutter, die mit fieberndem, schmerzenhabenden Kind (Mittelohrentzündung kann extrem schmerzhaft sein) zum Arzt will, würde ich vielleicht zur Furie und genauso beherzt die Nötiger von der Straße zerren wie die Polizistin im Video. ok, zuvor noch schnell den Familienanwalt anrufen  ???

Einhändig und irre schnell, auch das Rumstrampeln irritiert nicht, sie hat die Situation unter Kontrolle. Ich bin beeindruckt. Genauso muss das sein, nicht so stoffelig-trödelnd wie bei den beiden Männern(!) im aktuellen Fall.

Reality is transphobic.

Max P

Zitat von: sailor am 22. April 2023, 20:55:05Nochmal zum Endlager: Ich bin der Meinung, dass eine sichere Verwahrung für 2-5 tausend Jahre UND die parallele Investition in einen Forschungs-/Zukunftsfonds zur Beseitigung der Hinterlassenschaften völlig ausreichend sind. Bis 5000 Jahre ist geologisch gut überschaubar, bzgl. Volkanismus, Plattentektonik, Fluidverhalten zwischen Bodenschichten und vor allem auch Werkstoffalterung bei den Bauten und Gefäßen. In den Fonds geht auf 100 Jahre ein Budgetanteil (keine Summe, wegen Inflation und so), das Geld wird angelegt wie bspw. im Norwegischen Staatsfonds. Nach den Hundert Jahren wird ein Teil der dann erwirtschafteten Überschüsse zur Sicherung der Lager aufgewendet und der andere Teil für Forschungsprojekte/Stipendien zum Thema. Wenn wir dann die restlichen 4900 Jahre zur entgültigen Bewältigung brauchen wäre ich von der Menschheit enttäuscht.

Wir hatten das schon mal, glaube ich. Ich bin skeptisch, ob man 100 Jahre Budget und Budgetverwendung auch nur halbwegs sicher politisch vorausplanen kann. 

Peiresc

Zitat von: Max P am 23. April 2023, 19:52:16Wir hatten das schon mal, glaube ich. Ich bin skeptisch, ob man 100 Jahre Budget und Budgetverwendung auch nur halbwegs sicher politisch vorausplanen kann. 

Och, sag das nicht, es muss nur der politische Wille da sein. Die Kirchen erhalten seit 200 Jahren fortlaufend staatliche Entschädigungen für Enteignungen unter Napoleon, an denen niemand rührt.
https://www.deutschlandfunk.de/staatsleistungen-an-die-kirchen-bis-in-alle-ewigkeit-100.html