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Die Genderdebatte

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Begonnen von Scipio 2.0, 07. Juli 2022, 12:59:49

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RPGNo1

Zitat von: Peiresc am 13. Juli 2023, 12:52:00Anders [als Simone de Beauvoir] die US-amerikanische Queer-Theoretikerin und Physikerin Karen Barad, deren 2007 veröffentlichtes Buch ,,Meeting the Universe Halfway: Quantum Physics and the Entanglement of Matter and Meaning" die Abwendung vom linguistic turn und die Hinwendung zum material turn (Coole und Frost 2010) in der feministischen und Queer Theory mit eingeleitet hat.

ZitatKaren Barad (* 29. April 1956) (Pronomen: they/them) ist eine Hochschullehrperson für Feministische Studien, Philosophie und Geistesgeschichte an der University of California, Santa Cruz.[1]

Forschungen und Konzeption
Barads Forschungsschwerpunkte sind Feministische Theorie, Theoretische Physik, Philosophie der Physik, Quantenmechanik, Epistemologie, Ontologie, Cultural Studies of Science und Feminist Science Studies.
Barads feministische Rahmenkonzeption des agentiellen Realismus (agential realism) postuliert die Untrennbarkeit von Sein und Wissen. Barad stellt damit die wissenschaftlich-disziplinäre Unterscheidung zwischen der Erkenntnistheorie (Epistemologie) und der Lehre vom Sein (Ontologie) in Frage. Mit dem Konzept des agentiellen Realismus, der u. a. anhand von Niels Bohrs Physikphilosophie entwickelt wurde, führt Barad außerdem den Neologismus Intra-Action (dt. ,,Intra-Aktion") ein. Intra-action steht für eine fundamentale Infragestellung einer Metaphysik, die auf autonomen Individuen beruht. In Barads Theorie bestehen Objekte oder Phänomene nicht außerhalb oder vor einer Intra-Aktion, sondern gehen daraus hervor. Anders als in der Akteur-Netzwerk-Theorie von Bruno Latour sind ,,Apparate", die Phänomene hervorbringen, nicht ein Verbund von Menschen und Nicht-Menschen, sondern eine Bedingung der Möglichkeit von ,,Menschen" und ,,Nicht-Menschen" - eben nicht nur als ideelle Konzepte, sondern in ihrer Materialität.
https://de.wikipedia.org/wiki/Karen_Barad

Alles klar, keine weiteren Fragen, Euer Ehren.  ::)

Zitat von: Peiresc am 13. Juli 2023, 12:52:00(Meine Hervorhebung). Quantenphysik, Entanglement, Matter und Meaning: alles drin.

Yep, 1A-Quantenquark. So argumentieren Pseudomediziner und Pseudowissenschaftler, die ja Quantenphysik gerne als "Beweise" ihrer "Theorien" hervorholen, da sie für einen Laien oftmals unverständlich und ihre Logik kaum greifbar ist.
(At Bhaal Temple)
Karlach: What a pesthole! Can't wait to clear this place out.
Minsc: There will be much trading of threats and insults, no doubt. But Minsc will be ready when it is time for boot to meet butt.
Karlach: You and me both, pal.

RPGNo1

Zitat von: Peiresc am 13. Juli 2023, 12:52:00Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Geschlechterforschung in Deutschland

Zwar kann man versuchen, behelfsweise begrifflich zwischen ,,Gender Studies" für den ,engeren', (teilweise) dezidiert wissenschaftskritischen und disziplinähnlichen Bereich auf der einen und ,,Geschlechterforschung" für den ,weiteren', in den etablierten bzw. institutionalisierten Disziplinen verorteten Bereich (z. B. historische, soziologische, politikwissenschaftliche, philosophische, literaturwissenschaftliche, medizinische, ingenieurwissenschaftliche Geschlechterforschung) bzw. das Forschungsfeld in seiner Gesamtheit auf der anderen Seite zu differenzieren. |4 Dies ist auf konzeptioneller, wissenschaftshistorischer und wissenschaftssoziologischer Ebene zwar plausibel, würde allerdings den fließenden Übergängen nicht gerecht und eine Klarheit der Trennung nahelegen, die etc. pp.

Zu diesem Thema hatte ich mal vor Jahren eine interessante Homepage gefunden, und voilà, es gibt sie noch immer.  ;)

https://www.gender-curricula.com/gender-curricula-startseite

Zum Einsteigen ein kurzer Abriss, wie sich die Gender Expert_innen [sic!] die Zukunft meines Faches Chemie vorstellen.

ZitatIntegration der Inhalte der Geschlechterforschung in das Curriculum:
Für die Integration der Inhalte der Geschlechterforschung in den Studiengang der Chemie sind folgende Möglichkeiten denkbar, die berücksichtigen, dass die Bedeutung der Kategorie Geschlecht für die Chemie bislang nicht im Studium thematisiert wird und daher zunächst "Ankerpunkte" gesucht werden müssen.

1) Modulelement "Geschlechterforschung in der Chemie" in Wahlfächern wie "Philosophie der Naturwissenschaften" oder "Geschichte der Naturwissenschaften", die insbesondere auf die Bedeutung der Geschlechterverhältnisse für die inhaltliche Entwicklung der Chemie und auf die Beiträge von Frauen für die Chemie in historisch-bibliographischer Perspektive fokussieren.
2) Modulelement "Geschlecht und Chemie" als Teil von Veranstaltungen, die sich mit Themenfeldern der Toxikologie und des Arbeitsschutzes befassen. In diesem Modul sollte der Schwerpunkt auf Gender in der Chemikalienpolitik und -sicherheit sowie auf androzentrischen Grundannahmen der Bewertung und deren Folgen für die Geschlechterverhältnisse liegen.
3) Modulelement "Geschlechterverhältnisse in der Chemie" als Teil von Veranstaltungen, die in die Berufsfelder und die Berufspraxis von Chemiker*innen einführen. Schwerpunkt sollte hier die Auseinandersetzung mit Geschlechterungleichheiten mit Blick auf das Ziel Chancengleichheit in der Chemie sein.
4) Modulelement "Geschlechterforschung in der Chemie" im Rahmen von Gender-Studies-Angeboten zu Geschlechterforschung in Naturwissenschaft und Technik, die nach den Gemeinsamkeiten und Besonderheiten der Chemie im Vergleich zu anderen naturwissenschaftlich-technischen Disziplinen fragen.

(At Bhaal Temple)
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Schwuppdiwupp

Zitat von: RPGNo1 am 13. Juli 2023, 13:19:07Alles klar, keine weiteren Fragen, Euer Ehren.

Mir schwant Übles.

Im letzten Schuljahr wurde nämlich im Rahmen einer Projektwoche an einem Tag auch unter dem Überthema "Erwachsen werden" das Thema "Gender" ... nun ja ... in den 6. Klassen bearbeitet. Ein kurzer Dialog mit einer Kollegin verheißt nichts Gutes. Offenbar scheinen vor allem einige Kolleginnen für diesen Pseudo-Quark einen Faible zu haben.

Die Diskussion wird noch lustig.
Ach, was weiß denn ich ...

Gefährliche Bohnen

Zitat von: zimtspinne am 14. Juli 2023, 11:59:36Ist Geschlechtsdysphorie ein Symptom oder eine Krankheit?

Geschlechtsdysphorie (bzw. Gender dysphoria) ist der Begriff aus dem DSM 5, also dem amerikanischen Klassifikationssystem, der nicht zwischen den verschiedenen Ursachen unterscheidet und unterschiedliche Kriterien für Kinder und Erwachsene hat:

ZitatSome people who are transgender will experience "gender dysphoria," which refers to psychological distress that results from an incongruence between one's sex assigned at birth and one's gender identity. Though gender dysphoria often begins in childhood, some people may not experience it until after puberty or much later.

[...]

The Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, Fifth Edition, Text Revision (DSM-5-TR)1 provides for one overarching diagnosis of gender dysphoria with separate specific criteria for children and for adolescents and adults.
https://www.psychiatry.org/patients-families/gender-dysphoria/what-is-gender-dysphoria


Im deutschen ICD 10 gibt es den Begriff so nicht, da gibt es z.B. den Transsexualismus und die Geschlechtsidentitätsstörung im Kindesalter unter den F64er Codes, sowie die Möglichkeit z.B. eine Ichdystone Sexualorientierung unter den F66er Codes zu diagnostizieren (noch, da wird es im ICD 11 Änderungen geben hin zu weniger Differenzierung ähnlich dem DSM 5, wenn ich das richtig in Erinnerung habe).
https://www.dimdi.de/static/de/klassifikationen/icd/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2019/block-f60-f69.htm

Für mehr Kontext und Details siehe auch den Vortrag von Alexander Korte, den ich im Genderfaden gepostet habe:


Zitat von: Gefährliche Bohnen am 16. Juni 2023, 14:01:16Ein Vortrag von Alexander Korte: Geschlechtsdysphorie aus jugendpsychiatrischer Sicht und Klinisches Vorgehen bei Kindern und Jugendlichen mit Störung der Geschlechtsidentität



(Zu den Begriffen bei ca. 1:05)
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

Gefährliche Bohnen

Oh, falscher Faden  ::) (eigentlich ja nicht...  :-X )
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

eLender

Zitat von: Gefährliche Bohnen am 14. Juli 2023, 16:41:40Oh, falscher Faden
Ja, man verliert Überblick und Orientierung. Wie schon angekündigt, werde ich wohl die Schere ansetzen müssen, falls die nötige Disziplin nicht von selbst einkehrt. Ich werde sowieso schon von allen gehasst... ::)

Zitat von: Peiresc am 13. Juli 2023, 12:52:00Ich stelle das mal hier ein, weil es inhaltlich besser passt. Darin:
Habe mir das noch nicht genauer angesehen, aber was ist oder sollte denn da evaluiert werden? Die Wissenschaftlichkeit oder die "Hochschulwürdigkeit". Oder gar die gesellschaftliche Akzeptanz. Homöopathie wird doch auch an dt. Hochschulen gelehrt, aber nur als Nebenfach. Hatte man nicht damals an der Viadrina ähnliches gemacht - beim Walach? Und hatte man da auch bemängelt, dass die dortigen Studenten angefeindet würden? Das wäre doch sicherlich ein Hinweis auf die solide wissenschaftliche Basis der Disziplin gewesen, war schon bei Galileo so.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Peiresc

Zitat von: eLender am 14. Juli 2023, 19:38:26Walach
Der war nur ein peinliches Kuriosum mit seiner Heel-gesponsorten Professur, und selbst Witten-Herdecke wollte sich schließlich nicht mehr mit ihm kompromittieren. Das hier ist eine andere Größenordnung.

Peiresc

DIE ZEIT vom 13. Juli widmet dem Gutachten des Wissenschaftsrats ,,Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Geschlechterforschung in Deutschland" eine ganze Seite (S. 29). Betitelt ist der Beitrag mit ,,Der unscharfe Blick".

Das zentrale Defizit dieses Gutachtens wird gegen Ende des Textes immerhin bemerkt:

ZitatDiesen Schmerzpunkt hat der Wissenschaftsrat nur umkreist: Kippt der feministische Gestus, der dem Fach historisch eingeschrieben ist, bisweilen in ideologische Verblendung? Bleibt die kleine Fachcommunity zu sehr unter sich? Die Historikerin Margit Szöllösi-Janze, Vorsitzende der Arbeitsgruppe, die das Gutachten erstellt hat, sagt, man habe über die »Spannung« zwischen Aktivismus und Forschung diskutiert und sie markiert, konnte sie inhaltlich aber nicht vertiefen. Es gibt nur diesen Satz: »Ein emanzipatorisch-aufklärerisches Ziel zu verfolgen, steht nicht im Widerspruch zum Status als Wissenschaft.«
Das ist knapp. So knapp, dass es ein bisschen nach Abwehrzauber klingt: Hinfort mit dem Ideologie-Vorwurf, hex, hex! Vorbehalte entkräftet man so eher nicht. Dabei liegt gerade hier der wissenschaftstheoretische Kern [...]

Aber es geht gleich weiter mit einem, sagen wir mal, schwer verständlichen Haraway-Zitat, und ansonsten fällt der ZEIT nur Alice Weidel und Tino Chrupalla auf, wenn es um Einwände geht. Das ist allenfalls Rite.

RPGNo1

ZitatAn international group of gender-change specialists urges caution for American doctors and therapists

As experienced professionals involved in direct care for the rapidly growing numbers of gender-diverse youth, the evaluation of medical evidence or both, we were surprised by the Endocrine Society's claims about the state of evidence for gender-affirming care for youth (Letters, July 5). Stephen Hammes, president of the Endocrine Society, writes, "More than 2,000 studies published since 1975 form a clear picture: Gender-affirming care improves the well-being of transgender and gender-diverse people and reduces the risk of suicide." This claim is not supported by the best available evidence.

Every systematic review of evidence to date, including one published in the Journal of the Endocrine Society, has found the evidence for mental-health benefits of hormonal interventions for minors to be of low or very low certainty. By contrast, the risks are significant and include sterility, lifelong dependence on medication and the anguish of regret. For this reason, more and more European countries and international professional organizations now recommend psychotherapy rather than hormones and surgeries as the first line of treatment for gender-dysphoric youth.

Dr. Hammes's claim that gender transition reduces suicides is contradicted by every systematic review, including the review published by the Endocrine Society, which states, "We could not draw any conclusions about death by suicide." There is no reliable evidence to suggest that hormonal transition is an effective suicide-prevention measure.

The politicization of transgender healthcare in the U.S. is unfortunate. The way to combat it is for medical societies to align their recommendations with the best available evidence—rather than exaggerating the benefits and minimizing the risks.

https://whyevolutionistrue.com/2023/07/16/an-international-group-of-gender-change-specialists-urges-caution-for-american-doctors-and-therapists/

Dieser offene Brief widerspricht erheblich den Thesen, die gerne in aktivistischen Kreisen und Lobbygruppen verbreitet werden, nämlich dass hormonelle Therapie und zuletzt OPs die Ultima Ratio für Kinder mit Gender- bzw. Geschlechtsproblemen seien und die Suizidrate unter diesen reduzieren könnten.
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eLender

Zitat von: RPGNo1 am 17. Juli 2023, 16:18:39Dieser offene Brief
Den hatte ich schon mal in einem anderen Faden via Shermer geteilt. Es wird ja - von aktivistisch-ideologischer Seite - immer wieder behauptet, der affirmative Ansatz wäre auch bei pubertierenden Menschen (das sind dann hauptsächlich Mädchen) der beste Weg und hätte keinerlei Risiken und Nebenwirkungen. Aber dagegen sprechen mittlerweile Bände. Trotzdem gilt es pauschal als transphob, wenn man das erwähnt. Als hätten sämtliche Gegenstimmen eine Agenda und würden Lügen verbreiten. Das ist nichts anderes als verschwörungsideologisches Denken.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

RPGNo1

ZitatDie sambische Ausnahme-Fußballerin Barbra Banda hat mutmaßlich höhere Testosteron-Werte, als es bei Frauen üblich ist. Bei der WM ist sie dennoch dabei. Ihr Fall verdeutlich ein Dilemma, in dem der Sport im Umgang mit dem dritten Geschlecht steckt.

https://www.stern.de/sport/fussball/wm-2023--das-dritte-geschlecht-im-fussball---was-den-fall-von-barbra-banda-so-schwer-macht-33667574.html

Kopf -> Tisch

Lieber Tim Schulze! Sie sollten ganz dringend ihre Biologiekenntnisse auffrischen. Intersexualität ist kein (!) drittes Geschlecht.
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Gurkerl

Anlässlich des Wiener Rammstein Konzerts aus einem Artikel dazu.
Hervorhebung von mir!
ZitatDieses Konzert, diese Band, das ist jetzt nur ein Symptom von dem, wie wir leben und wie eben die Gewalt gegen Frauen und frauisierte Personen in unserer Gesellschaft total normal ist und einfach hingenommen wird!

https://fm4.orf.at/stories/3035065/

Es tut weh!
Gibt es auch mannisierte Personen?

RPGNo1

Zitat von: Gurkerl am 26. Juli 2023, 19:13:51Es tut weh!
Gibt es auch mannisierte Personen?

Nein, ein Mann wird "typisiert".

ZitatFrauisierung, frauisiert, Frauisierte:

Die Be_Nennung ,frauisiert' ersetzt die konventionalisierte Be_Nennung ,Frau'. Durch das Wort ,frauisiert' wird der diskursive, prozessuale Herstellungscharakter dieser sozialen Positionierung deutlicher: Keine Person ist einfach so ,Frau', sondern wird frauisiert und_oder frauisiert sich selbst. Die Be_Nennung ,typisiert' ersetzt analog dazu die konventionalisierte Be_Nennung ,Mann'.

grafik_buchAK Feministische Sprachpraxis (Hrsg.): Feminismus schreiben lernen. Frankfurt a. M.: Brandes & Apsel, 2011, S. 19-41.
https://feministisch-sprachhandeln.org/glossar/
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Max P

Zitat von: RPGNo1 am 26. Juli 2023, 21:06:04https://feministisch-sprachhandeln.org/glossar/

Warum schreibt sie/es Be_Nennung oder beHinderung? Und was sind w_orte? W_as s_oll d_as? ???

eLender

Zitat von: RPGNo1 am 26. Juli 2023, 21:06:04der diskursive, prozessuale Herstellungscharakter dieser sozialen Positionierung deutlicher
So verstehts natürlich jeder. Das ist natürlich postmoderner Sprech, alles sozial konstruiert und so. Heute ein Artikel im Focus, der das auch noch mal aufgreift (das mit der Sprache).

ZitatWeil die Eltern das Leid des Kindes nicht ertrugen, erzählten sie ihm mit 14 die Wahrheit. 2004 schoss er sich mit einer abgesägten Flinte in den Schädel. Moneys Versuch war gescheitert, aber der von ihm geprägte Begriff ,,gender identity" war längst in der Welt und erfreut sich bis heute großer Beliebtheit. Auch im Selbstbestimmungsgesetz taucht er als Geschlechtsidentität auf.

Aber was beschreibt er genau? Hört man den Transaktivisten zu, ist Geschlechtsidentität ein wunderliches Ding. Es ist einerseits sozial konstruiert, aber andererseits eine Art Wesenskern oder Seele; es ist wandelbar und fluid, aber dann auch wieder manifest.

Also ist es quasi ein Gefühl, das sich von einer Behauptung nicht unterscheiden lässt, weswegen es sich um ein ideologisches Konzept mit religiöser Färbung handeln muss. Eine sinnvolle Auseinandersetzung wird auch dadurch erschwert, dass Begriffe eingeführt werden, deren Definition bestenfalls diffus bleibt.

Die gesamte Debatte ist zu einem Kampf um Sprache geworden, der bislang nur Verlierer kennt. Der größte Kollateralschaden sind dabei ausgerechnet Transsexuelle, also die Menschen, um die es vermeintlich geht.
https://www.focus.de/politik/deutschland/identitaet-im-transit_id_199664076.html

Das wird auch den frauisierten/typisierten Otto-Normal-Bürger ein wenig am Kopf kratzen lassen. Alles nur sozial konstruiert (also mehr oder weniger beliebig), auf der anderen Seite unveränderlich und eingebrannt. Aber das ist halt so beim postmoderenen BS, Hauptsache nicht in sich konsistent.

ZitatDie Störung war so selten wie ernsthaft und kannte keine andere Form der Behandlung, als den Betroffenen ein Leben im anderen Geschlecht zu ermöglichen. Gern hätten sie das weiterhin in aller Ruhe getan. Doch dann kamen die Aktivisten, deren einflussreiche Organisationen mit der Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe eigentlich alles erreicht hatten. Was sollten sie tun?

Die Bücher zuklappen und nach Hause gehen? Oder nach neuen Aufgaben suchen? Also wurde Trans ihr neues Ding. Es traf sich gut, dass das, was einst Transsexualität war, von der WHO 2018 in Genderinkongruenz umbenannt und damit von der Liste der psychischen Störungen gestrichen wurde.

Wo es keine Störung gibt, braucht es keine Therapie. Und so wurden all die Kinder und Jugendlichen, die plötzlich auf die Idee kamen, trans zu sein, in ihrer Selbstdiagnose bestätigt. Trans wurde zu einer Identität, die es nicht zu hinterfragen gilt, mit teils dramatischen Folgen.
Keine Störung aber ein unbedingter Anspruch auf ärztliche Behandlung nach Selbstdiagnose; Therapie nach persönlicher Vorgabe.

Ist alles im Artikel, so als knappe Zusammenfassung unseres Fadens. Ich schätze, dem Autor droht eine Anzeige wegen Volksverhetzung.
Wollte ich nur mal gesagt haben!