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Krise in der Ukraine

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Begonnen von RPGNo1, 18. Februar 2022, 18:04:53

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Scipio 2.0

Mann behauptet immer hin zwei Systeme zerstört zu haben:

Zitat+++ 13:05 Russland: Zwei HIMARS-Systeme zerstört +++
Russlands Armee zerstört in der Ukraine eigenen Angaben zufolge erneut westliche Militärtechnik. In der ostukrainischen Stadt Charkiw werden demnach auf einem Werksgelände zwei Abschussanlagen für US-amerikanische HIMARS-Raketen getroffen, sagt der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau, Igor Konaschenkow. Unweit der Schwarzmeer-Metropole Odessa hätten die russischen Truppen eine Vorrichtung für ebenfalls von den USA gelieferte Schiffsabwehrraketen des Typs Harpoon zerstört. Die Aussagen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Experten weisen darauf hin, dass die HIMARS-Raketenwerfer nur schwer zu orten und zu zerstören seien.

Quelle: https://www.n-tv.de/politik/15-14-USA-uebergeben-vier-weitere-HIMARS-Raketenwerfer--article23143824.html

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Abgesehen davon, die HIMARS und co. tun der RA wohl empfindlich weh. Sie sind kein Gamechanger aber ein sehr wirkungsvolles Werkzeug gegen Nachschub, Kommandostellen und ähnliches. Insbesondere deswegen, weil die RA wohl wenig bis nichts gegen die Angriffe tun kann. Zumindest legen das die Meldungen nahe, die ich gelesen habe.

Peiresc

Zitat von: Scipio 2.0 am 01. August 2022, 14:37:01Mann behauptet immer hin zwei Systeme zerstört zu haben

Ich habe das Gefühl, du bist immer auf der Jagd nach schlechten Nachrichten, so wie Yadgar nach der Atombombe.  :grins2:

ZitatHungry Joe stellte Listen tödlicher Krankheiten auf und ordnete sie in alphabetischer Reihenfolge, so daß er ohne Zeitverlust den Finger auf jede Krankheit legen konnte, deretwegen er sich Kummer zu machen wünschte. Er regte sich furchtbar auf, wenn er eine Liste verlegte oder wenn er nichts hinzufügen konnte, und dann rannte er, von kaltem Schweiß bedeckt, hilfesuchend zu Doc Daneeka.

Catch-22

Scipio 2.0

Ich glaub der Meldung kein Wort. Das hätten die Russen vielleicht gerne, dass es ihnen gelungen ist wenigstens zwei der Systeme die ihnen scheinbar empfindlich zusetzen zerstört zu habe.

Mein Kommentar war nur als Antwort auf RPGNo1s Kommentar gedacht.

Peiresc

Der Krieg aus der Perspektive des einfachen russischen Soldaten.
https://twitter.com/ChrisO_wiki/status/1553833316578631681

sailor

Die Himars sind für die Ukraine noch besser als die MARS... zwar haben sie nur ein 6-Pack (statt 2) sind aber Radfahrzeuge und dementsprechend schnell verlegbar. Darüber hinaus wird die Ukraine alles tun, die Teile zu verstecken und eben nicht 2 nebeneinander zu parken. MARS sind geschützter und geländegängiger, aber als Kettenfahrzeuge strategisch nicht so mobil. Aber auch da: Erstmal finden, dann zeitnah bekämpfen... hier haperts bei den russen, die Wirkungszeit ist zu hoch... umso peinlicher, weil die russen im Kalten Kriegsehr viel Wert auf eine artilleristische Antwort auf das Air-Land-Battle-Konzept der Nato gelegt haben, den "Aufklärungs-Schlag-Komplex". Dieser wurde theoretisch auch in russland weiterentwickelt und mit MSTA-S und Tornado sollten moderne Rohr- und Raketensysteme dafür kommen. Aber der Teil mit Präzisionsangriffen auf Hochmobile Ziele wird total ignoriert, es herrscht reines Massenfeuer auf befestigte stellungen vor. Wenn der Krieg wieder mobil wird, verliert russland sein einziges Wirkmittel.

MLRS als Gamechanger: Es ist keine Wunderwaffe, aber auf strategischer Ebene ist es ein Gamechanger. Die strategische Ebene ist immer auch eine logistische, es geht dabei darum, die nötigen Mittel zur richtigen Zeit am richtigen Platz zu haben. MLRS kann die Mittelansammlung sehr schnell bekämpfen und damit jede Konzentration von Mitteln und Nachschub (also jede Schwerpunktbildung) nicht nur stören, sondern bekämpfen. Damit müssen die russen entweder längere Marsch- und Transportwege in kauf nehmen oder ihre Konzentrationen an Truppen und Nachschub mehr verteilen. Beides extrem mies: Aus der Marschbewegung ins Gefecht überzugehen wird zwar hoch und runter geübt, ist aber sehr schwer. Der Angriff aus einer Bereitstellung ist deutlich leichter. Verteilte Logistik und Bereitstellung erhöht den Transport und Koordinationsaufwand, es muss mehr kommuniziert werden, was den russen augenscheinlich schwer fällt. Im Donbas stellte sich die Situation derart dar, dass die russen MLRS nicht zu fürchten brauchten, weil sie von drei Seiten den gesamten Bereich beschiessen konnten und die Ukrainer die wenigen Systeme dort nicht riskiert haben. Jetzt gibt es derart vorteilhafte Schlachtfelder für die russen nicht mehr, man kann auf deepstatemap mitplotten, wo die russen Logistikcluster hatten...

Peiresc

Zitat von: sailor am 02. August 2022, 11:29:05Aber der Teil mit Präzisionsangriffen auf Hochmobile Ziele wird total ignoriert,
Als ausgewiesener Nichtexperte kann ich darauf hinweisen, dass es kürzlich einen dazu passenden Thread gab. Die Waffen sind durchaus präzise und leistungsfähig, aber mit der Integration hapert es heftig, u. a. weil die geschulte Bedienung ausgedünnt ist. Leider finde ich ihn nicht mehr.

Zitat von: Scipio 2.0 am 02. August 2022, 08:17:35Ich glaub der Meldung kein Wort.
Und da bist Du nicht der einzige.

ZitatRussian Ministry of Defense claims it destroyed two of Ukraine's HIMARS rocket artillery systems, and posts video to prove it. Apparently, the two 16.2 ton, 7 m long, 3.2. m high, 2.4 m wide HIMARS vehicles were hidden in a room on the second floor of a building in Kharkiv.
https://twitter.com/Euan_MacDonald/status/1554095299991375872

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I thought this had to be joke, perhaps from Ukrainian sources, but no - it's all over Russian media, along with other ludicrous claims.
(mit Videoclip)

Passt zu dem amerikanischen Flugzeugträger, der gerade auf russischen Triumphplakaten zum Marinetag porträtiert wurde, in unserm Meme-Faden
https://forum.psiram.com/index.php?topic=17904.msg260864#msg260864



sailor

Ja, ich hab dazu auch mal was auf twitter gesehen :D

Der Punkt ist aber folgender: Im Militär hast du eine Doktrin, eine Sammlung an Einsatzgrundsätzen, auf der sowohl die Technik wie auch die Ausbildung und der Einsatz von Personal basiert. Im Großen und Ganzen geht es darum, dass man Material und Ausbildung zur Umsetzung der Doktrin hat. Die Entwicklung der letzten 200 Jahre, also der industrialisierten Kriegsführung hat gezeigt, dass der Trend einerseits zu komplizierterer Technik geht, andererseits zu immer höher qualifiziertem Personal und mehr Arbeitsteilung. Das ist einerseits durch die Technik bedingt ("Die Zeiten, als man den Abschaum einer Gesellschaft zu einer effizienten Armee drillen konnte sind vor dem Maschinengewehr gestorben"), andererseits durch die Notwendigkeit, die Möglichkeiten von Technik und Doktrin zu erfassen, verstehen und anzuwenden. Das ist das Problem der russen: Sie ziehen für ihre Streitkräfte keine Menschen an, die vorhandene Technik zu 100% einsetzen können... es wirkt eher so, als ist das Militär mit der eigenen Technik überfordert; als ob die Doktrinentwicklung weit weg ist von der Truppe. Schaut man sich heute einen westlichen Infanteristen an (normalerweise eine Verwendung, der man nicht viele geistige Kompetenzen zuspricht) so muss man sagen, dass dort mehr erfordert wird als bei einer Vielzahl anderer Berufe. Bewegen, wahrnehmen, schießen und kommunizieren gleichzeitig hört sich nach wenig an, ist aber verdammt anspruchsvoll und muss geübt (manche Tätigkeiten sogar gedrillt (Muskelgedächtnis!)) werden. Deswegen dauert die Ausbildung deutlich länger, aber deshalb ist ein westlicher Infanterist deutlich kampfkräftiger, vor allem im Verbund, als "Volkssturm". Für die russische Artillerie bedeutet das, dass von der Aufklärung üder die Logistik bis zum schiessenden Personal einiges schiefläuft. Gleichzeitig ist Artillerie in der Regel weniger stark von Verlusten betroffen als die Inf. Ich gehe davon aus, dass hier "hohle Ausbildung" betrieben wurde, reines Auswendiglernen und theoretischer Unterricht ohne wirkliches Wirken mit allen Mitteln und allen Truppengattungen. Da spielt sicher auch das Prestigedenken der Truppengattungen in russland eine Rolle; grundsätzlich beherrschen die aber weder das Gefecht der verbundenen Waffen noch wirklich ihre truppengattungsspezifischen Sondermissionen. Das sieht immer nur nach "Sättigungsfeuer von y bis x uhr auf Planquadrat ABC" aus. Kein schneller Feuerschlag, kein "shoot and scoop" sondern "malen nach zahlen". Die russen können ihre eigene Kriegsführung nicht.

Max P

Zitat von: Daggi am 31. Juli 2022, 21:08:14Neuer Konflikt: aktuell zwischen Serbien und Kosovo. Bekanntlich gibt es ab morgen eine Pflicht für kosovarische Nummernschildern, auch bei Serben im Kosovo. 

Der Konflikt wurde ja einstweilen wieder entschärft. Aber die Oblast Serbien steht angeblich wie ein Mann hinter Putin: https://web.de/magazine/politik/russland-krieg-ukraine/putin-geniesst-goettlichen-status-experte-erklaert-russlands-propaganda-serbien-fruchtet-37073516

sailor

Das Problem in Serbien ist der "Gleichklang" von russischer Propaganda und serbischen Selbstbild. Beide sehen die Nato als Feind, beide haben eine expansive, ethnisch basierte Großmachtideologie und beide sind in dieser Ideologie in den letzten 30 Jahren "zurechtgestutzt" worden. Es ist also ein sehr ähnlicher Revanchismus in beiden Ländern vertreten. Dazu kommt die traditionelle Beschützerrolle russlands für Serbien seit dem 19. Jahrhundert, welche sich nach der Wende wieder etablierte.

Eine Herausforderung für diese "Bruderliebe" ist heute aber sicherlich die Abkehr russlands vom Panslavinismus hin zum russozentrismus. Da werden Dugin und Co Nachtschichten einlegen müssen um zu erklären, warum die Serben gute russen sein könnten, wo die Ukrainer keine guten russen sind, bzw. russifiziert werden sollen.

Geografisch ist es auch schwierig für Serbien, selbst über ein wohlwollendes Ungarn (wobei ich nochmal suchen muss, was ich zum Verhältnis Ungarn/Serbien finde) gibts nur schwer eine "sichere Landverbindung" nach russland. Insofern hat die anstehende Wahl in Bulgarien auch eine Bedeutung...

Max P

Zitat von: sailor am 03. August 2022, 10:11:13Eine Herausforderung für diese "Bruderliebe" ist heute aber sicherlich die Abkehr russlands vom Panslavinismus hin zum russozentrismus. Da werden Dugin und Co Nachtschichten einlegen müssen um zu erklären, warum die Serben gute russen sein könnten, wo die Ukrainer keine guten russen sind, bzw. russifiziert werden sollen.

Das haben Dugin oder andere doch schon dargelegt: Dem gemeinen Ukrainer muss nur wieder zu Bewusstsein gebracht werden, dass er eigentlich ein Dialekt sprechender russchischer Bauer ist und immer schon war. Lediglich westliche Sirenenklänge und eine korrupte Chlique drogensüchtiger Nazis haben ihm die volle Erkenntnis seiner wahren Zugehörigkeit verwehrt. Die ordnende Hand des Zaren bingt das aber gerade wieder ins Lot...

Edit:
Im Deutschlandfunk hieß es heute vormittag, Schröder habe in Moskau wieder mit Putin geredet und dieser wäre an Verhandlungen interessiert. Das Getreideabkommen könne lt. Schröder ein erster Schritt zu einem Waffenstillstand sein. Das kann natürlich wieder mal alles und nichts bedeuten, aber vielleicht sieht Putin tatsächlich allmählich ein, dass er sich katastrophal verkalkuliert hat.
 

sailor

Ja, diese Dugin-Spielchen erinnern mich an die krampfhaften Versuche des Hauptamtes der SS die "historischen Siedlungsgrenzen arischer Völker im Osten" immer neu zu definieren, um damit Begründungen für den Ostfeldzug zu schaffen... erstaunlicherweise wanderte diese Siedlungsgrenze entgegen der Frontlinie immer weiter nach Osten, je mehr die Rote Armee nach Westen kam^^

Schröder ist ein fast nützlicher Idiot. Der will nicht begreifen, dass er nur ne ganz trübe Nebelkerze ist. am Getreideabkommen war der nicht beteiligt und dieses hat auch einen ganz anderen Zweck... nämlich das Schaffen neuer "Allianzen" für russland. Schröder hat nix zu melden, der sollte seine Zeit in Glücksspiel stecken... da haben die russen interessante lokale Varianten internationaler Casino-Klassiker....

Max P

ZitatSchröder ist ein fast nützlicher Idiot. Der will nicht begreifen, dass er nur ne ganz trübe Nebelkerze ist.

Schon ein paar Tage alt, aber trotzdem gut als Reminiszens:

https://www.ardmediathek.de/video/extra-3/christian-ehring-gerhard-schroeder-friedensengel-der-deutsch-russischen-beziehungen/ndr-fernsehen/Y3JpZDovL25kci5kZS8wYjQ5MjJjYi1hZDc1LTQzZDYtYTVkZS1lZGRjYTUxNzU1OTc

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Wieder ein Exkurs zum Bundeswehretat:

ZitatFalls Ihr Euch fragt wo die Bundeswehr Milliarden in den nächsten Jahren versickern. Diese Frau kann das vielleicht beantworten

https://twitter.com/FabioDeMasi/status/1554772374708420608


Peiresc

Zitat von: Max P am 03. August 2022, 11:35:14Wieder ein Exkurs zum Bundeswehretat:

ZitatFalls Ihr Euch fragt wo die Bundeswehr Milliarden in den nächsten Jahren versickern. Diese Frau kann das vielleicht beantworten

https://twitter.com/FabioDeMasi/status/1554772374708420608

Da gibt es Regeln, wann Regierungsangehörige/hohe Beamte in die Privatwirtschaft wechseln dürfen (es gibt Karenzzeiten, über Einzelheiten bin ich nicht im Bilde). Wenn ich das recht verstehe, war sie bis 2018 Staatssekretärin, das sind jetzt 4 Jahre.

"Schlimm", aber schlimmer geht immer. In den USA wurde (wird?) die Erstellung ganzer Gesetzesentwürfe in die Rechtsabteilungen der Konzerne outgesourcet.

Scipio 2.0

Zitatnämlich das Schaffen neuer "Allianzen" für russland.

Welche Allianzen meinst du, mit der Türkei oder dem Iran?

Max P

Zitat von: Peiresc am 03. August 2022, 12:13:15"Schlimm", aber schlimmer geht immer. In den USA wurde (wird?) die Erstellung ganzer Gesetzesentwürfe in die Rechtsabteilungen der Konzerne outgesourcet.

:o

Ist bei uns aber nicht so sehr viel anders. Hier sitzen Lobbyisten oftmals gleich direkt in den Ministerien:

https://lobbypedia.de/wiki/Lobbyisten_in_ministerien

https://www.abgeordnetenwatch.de/recherchen/lobbyismus/die-lobbykontakte-der-bundesregierung