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Aus dem Ärzteblatt: Historisch niedrige Bettenauslastung.

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Begonnen von TerryX, 09. April 2021, 11:54:34

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TerryX

Der folgende Artikel im Ärzteblatt, https://www.aerzteblatt.de/archiv/218200/COVID-19-Pandemie-Historisch-niedrige-Bettenauslastung
ist schon einigermaßen sonderbar.

Zum einen "jammern" und warnen angeblich die Intensivmediziner vor der  (angeblichen) Coronapandemie, gleichzeitig wird aber von historisch
niedrigen Bettenbelegungen berichtet.

Wer verarscht hier eigentlich wen?

Daggi

Das ist doch gut für die Patienten.

1. Betten sind nicht "Intensivmedizinbetten"
2. im Rahmen der Vorsorgemaßnahmen wurde in Deutschland die Zahl der "Intensivmedizinbetten" 2020 stark erhöht, das senkt die Auslastung und soll Engpässe vermeiden
3. Während der Pandemie wurden elektive Eingriffe verschoben, Patienten erwogen zudem Krankenhausaufenthalte zu meiden/verschieben um sich nicht zu exponieren
4. Präventionsparadoxon: durch die Maßnahmen zum Schutz der Patienten wurden zahlreiche Infektionen und Krankenhausaufenthalte vermieden

seriöse Quellen sind:   

https://www.intensivregister.de
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1109137/umfrage/verfuegbare-und-belegte-intensivmedizinische-betten-in-deutschland/

Peiresc

Zitat von: Daggi am 09. April 2021, 12:05:39
Das ist doch gut für die Patienten.
Naja, gut ist es eigentlich nicht, wenn Elektiveingriffe verschoben werden müssen und so die Patienten länger unter behandelbaren Erkrankungen leiden.

Zitat von: TerryX am 09. April 2021, 11:54:34
Wer verarscht hier eigentlich wen?
Du Dich selber, wenn Du meinst, dass ein Beleg für die dramatischen Auswirkungen von Covid ein Indiz für die Nichtexistenz der Covid-Welle sei.

Wie stellst Du Dir den Krankenhausbetrieb vor, wenn gerade ein Covid-Fall identifiziert wurde, in einem Mehrbett-Zimmer, auf einer Normalstation?

Daggi

Naja, gut ist es eigentlich nicht, wenn Elektiveingriffe verschoben werden müssen
ja, da stimme ich Dir natürlich zu.

Juliette

Im Moment würde ich freiwillig keinen Fuß in ein Krankenhaus setzen (außer, wenn einem wirklich gar nichts anderes übrig bleibt). Unsere Nachbarin hat sich dort bei ihrer Zimmernachbarin mit Covid angesteckt und war 7 Wochen im künstlichen Koma. Jetzt lernt sie seit Monaten in der Reha alles wieder neu: Laufen und und und...
Und unser Onkologe hat drei Krebspatienten mit Corona aus dem Krankenhaus zurückbekommen.
Kein Wunder, dass sich die Leute in den Krankenhausaufnahmen nicht drängeln.

Sauropode

Manchmal bleibt einem keine andere Wahl. Ich hatte im Januar die ,,Ehre" und war froh, dass da nichts verschoben wurde. Kann gut sein, dass ich sonst jetzt nicht mehr leben würde. Man hat versucht, die Patienten möglichst einzeln unterzubringen. Und jeden Tag wurde getestet.

Juliette

Ja, das schrieb ich mit anderen Worten. Abgesehen davon, gibt es natürlich gute und schlechte Krankenhäuser. Sei froh, dass Du in einem guten warst.  :grins2:

Ich hoffe, dass es TerryX nicht so geht wie einer Bekannten, die wegen der Pandemie anderthalb Jahre auf eine komplizierte OP (nicht tödlich, aber extremst lebenseinschränkend) warten musste, die immer wieder verschoben wurde wegen Überlastung des einzigen dafür tauglichen Krankenhauses. 

MrSpock

Leere Betten nutzen auch nichts, wenn es nicht genügend Pflegekräfte gibt. Man sollte bei solchen Betrachtungen auch immer die Anzahl der für Corona qualifizierten Pflegekräfte/Ärzte mit berücksichtigen.
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

Conina

Zitat von: Juliette am 09. April 2021, 17:10:27
Ja, das schrieb ich mit anderen Worten. Abgesehen davon, gibt es natürlich gute und schlechte Krankenhäuser. Sei froh, dass Du in einem guten warst.  :grins2:

Es ist auch manchmal einfach nur Pech.

Selbst wenn man alle Zugänge zuerst mit Antigentest und dann auch noch PCR screent, kommt es vor, dass Patienten erst am dritten Tag PCR-positiv sind.
Bis dahin lagen sie  in einem Zweibettzimmer.
Das ist dann maximal blöd gelaufen, aber in Zeiten von hohen Inzidenzen überhaupt nicht vermeidbar.
So groß sind Krankenhäuser nicht, dass man jeden Patienten einzeln und isoliert legen kann.
Es kann immer passieren, dass Covid unter dem Radar durchrutscht.

Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Juliette

Ja, natürlich, es kann auch Pech sein. Ist es im Endeffekt in jedem Fall.  :o

TerryX

Zitat von: Daggi am 09. April 2021, 12:05:39


seriöse Quellen sind:   

https://www.intensivregister.de
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1109137/umfrage/verfuegbare-und-belegte-intensivmedizinische-betten-in-deutschland/

Bei Intensivregister gibt es keine graphische Darstellung über die Zeit; statista will Geld - keine Lust mich bei denen zu registrieren, auch für einen Kostenlosen account sind die mir zu neugierig.


Es gibt da allerdings eine andere Theorie (Vermutung)....

....entgegen der Pandemievermutung.....

.... nämlich das die Intensivbetten deshalb knapp werden, weil der Pflegesektor kaputt gespart wird, so das immer mehr Leute aus diesem Berufszweig abspringen, oder erst gar keinen Pflegeberuf ergreifen wollen.

Es gibt das auf yt diverse Videos (...wer hätte das gedacht ;-) , in denen behauptet wird, das die Zahl der Patienten auf den Intensivstationen nahezu konstant bliebe.

Da es auf "intensivregister" keine Diagramme mit zeitlichem Verlauf gibt, und ich nicht bereit bin mich auf "statista" zu registrieren kann ich diese Behauptungen nicht überprüfen.


Peiresc

Zitat von: TerryX am 19. April 2021, 04:43:52
Da es auf "intensivregister" keine Diagramme mit zeitlichem Verlauf gibt, und ich nicht bereit bin mich auf "statista" zu registrieren kann ich diese Behauptungen nicht überprüfen.

Und nun?

In Wirklichkeit suchst Du nur nach Ausreden. Aber wenigstens ein bisschen einfallsreicher solltest Du dabei werden.
https://www.intensivregister.de/#/aktuelle-lage/zeitreihen

TerryX

Nett, dass Du mir die Diagramme lieferst, nach denen ich gesucht hatte, z.B. dieses hier:
(müsste jetzt als Dateianhan sichtbar sein)

Dort wird die Zahl der belegten Betten vom 1.Juni.00 - 1.Apr 01 mit ziemlich konstant 20.000 belegten Betten  (graue Fläche) angezeigt. Ein exponentieller Anstieg sieht anders aus.

Peiresc

Zitat von: TerryX am 19. April 2021, 05:50:21
Dort wird die Zahl der belegten Betten vom 1.Juni.00 - 1.Apr 01 mit ziemlich konstant 20.000 belegten Betten  (graue Fläche) angezeigt. Ein exponentieller Anstieg sieht anders aus.

Ja, und? Wer hat von einem exponentiellen Anstieg und in welchem Zeitraum gesprochen? Um direkte Auswirkungen der Pandemie auf die Intensivbelegungen zu sehen, muss man sich die Diagnosestruktur ansehen. Wenn mehr Covid-Patienten bei gleichbleibender Auslastung versorgt werden, bedeutet das weniger planbare postoperative Patienten, m. a. W. weniger Operationen, m. a. W. weniger Auslastung auch auf den Normalstationen, m. a. W. geringere Auslastung der Krankenhäuser. Genau das, was Du in Deinem Eingangspost konstatiert und fehlinterpretiert hast. 

Intensivbetten kann man nicht wie Brötchen backen. Da geht es um mehr als nur Beatmungsplätze. Da hängt eine ganze Infrastruktur dran, nicht zum mindesten hochspezialisiertes Personal.

Juliette

Zitat von: TerryX am 19. April 2021, 05:50:21
Dort wird die Zahl der belegten Betten vom 1.Juni.00 - 1.Apr 01 mit ziemlich konstant 20.000 belegten Betten  (graue Fläche) angezeigt.

Hä? Aprilscherz?