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SRT Josef und seine Brüder

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Begonnen von einstein, 27. Januar 2021, 11:29:49

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Bachblüte

Zitat von: pelbilkolm am 28. Februar 2021, 18:40:56
In einem äquivalenten Beispiel würde der Zug nicht umkehren.
H2 würde zu Halbzeit denen Bahnhof verlassen, die Drillinge würden nie wieder zum Bahnhof zurückkommen.
Dadurch, dass der Zug wendet und dabei Max (und alle anderen) mitnimmt, wird das ganze in dem Moment zu einem anderen Beispiel.
Auch die Impulserhaltung muss relativistisch noch gelten. In einer Variante ändert sich Harrys Impuls, in der anderen nicht -> kann nicht das selbe Beispiel sein. Ebsenso für Max.

Dir ist schon klar, dass wir mittlerweile drei (!) verschiedene Probleme in dieser Diskussion betrachten, ja?

einstein

Zitat von: Bachblüte am 28. Februar 2021, 19:47:06
Dir ist schon klar, dass wir mittlerweile drei (!) verschiedene Probleme in dieser Diskussion betrachten, ja?
Die Naturgesetze sind absolut. Und wenn man die ganze Geschichte
auf 100 Probleme ausweitet, es muß jedes einzelne Problem lösbar sein.

pelbilkolm

Zitat von: Bachblüte am 28. Februar 2021, 19:47:06
Dir ist schon klar, dass wir mittlerweile drei (!) verschiedene Probleme in dieser Diskussion betrachten, ja?
Hab den Überblick verloren, sorry.

Zitat von: einstein am 28. Februar 2021, 20:23:47
Die Naturgesetze sind absolut. Und wenn man die ganze Geschichte
auf 100 Probleme ausweitet, es muß jedes einzelne Problem lösbar sein.

Ja, und 100 unterschiedliche Probleme werden 100 Unterschiedliche Lösungen haben.
Klar ist nur, dass das Beispiel mit Zug nicht nur eine Bezugssystemtransformation des Beispiels ohne ist.

einstein

Zitat von: pelbilkolm am 28. Februar 2021, 21:11:34
Klar ist nur, dass das Beispiel mit Zug nicht nur eine Bezugssystemtransformation des Beispiels ohne ist.

So wie die ganze Geschichte aufgebaut ist, verleitet sie zu einer optischen Täuschung. Man denkt, wenn das Scherengitter auf einen ruhenden Punkt angeschraubt ist, dann entsteht eine Spiegelsymmetrie zwischen den Bewegungen der Brüder, wenn es aber auf einem beweglichen Punkt angeschraubt ist, verlieren die Bewegungen ihre Spiegelsymmetrie. Die Täuschung ist die, dass auch in der Variante 1 (ohne Eisenbahn) das Scherengitter nicht auf einem ruhenden Punkt angeschraubt ist, sondern auf der Erde und diese dreht sich um sich selbst, um die Sonne, um die Milchstraße und die Milchstraße ruht auch nicht im Universum. Und trotz dieser vielen Bewegungen ist die Spiegelsymmetrie aufrecht. Wieso sollte sie dann ihre Symmetrie verlieren, wenn zu den ganzen Bewegungen noch zusätzlich die Bewegung dazu kommt, nämlich die Bewegung der Eisenbahn?

ZitatAuch die Impulserhaltung muss relativistisch noch gelten. In einer Variante ändert sich Harrys Impuls, in der anderen nicht -> kann nicht das selbe Beispiel sein. Ebsenso für Max.

Effekte aus der ART greifen nicht in die Effekte der SRT ein. Sie muss man herausrechnen oder am besten gleich ganz vernachlässigen.

pelbilkolm

Stimmt. Aber nur solange sich die Geschwindigkeit der Eisenbahn während des Betrachtungszeitraum nicht ändert.

einstein

Die Geschwindigkeit eines Ortes auf der Erde (z.B. einem Ort am Äquator) relativ zur Sonne ändert sich aufgrund der Erdumdrehung täglich. 12 Stunde pro Tag bewegt sich dieser Ort mit der Sonne schneller um die Milchstraße, 12 Stunden langsamer. Wo sollte da der Unterschied sein?

pelbilkolm

Was spielt das bei einem Gedankenexperiment für eine Rolle? Genau das blendet man ja aus.
Natürlich müsste man diese Einflüsse gegebenenfalls mit einbeziehen, je nach dem was betrachtet wird. Spielt halt nur relativ selten eine entscheidende Rolle.

einstein

.
Genau so ist es.
Auszug aus Wikipedia:
Das Relativitätsprinzip besagt, dass die Naturgesetze für alle Beobachter dieselbe Form haben. Einfache Überlegungen zeigen, dass es aus diesem Grund unmöglich ist, einen bevorzugten oder absoluten Bewegungszustand irgendeines Beobachters oder Objekts festzustellen. Das heißt, es können nur die Bewegungen der Körper relativ zu anderen Körpern, nicht jedoch die Bewegungen der Körper relativ zu einem bevorzugten Bezugssystem festgestellt werden.

Der Zeitunterschied zwischen Uhr 0 und Uhr 1 kommt einzig und alleine auf diese beiden Uhren an. Alles andere ist dafür bedeutungslos. So ist es auch zwischen allen anderen Uhren und auch den Brüdern. Ob eine Eisenbahn fährt oder nicht, hat darauf keinen Einfluss, denn die Eisenbahn ist ein externer Bezugspunkt und es ist nicht zulässig, externe Bezugspunkte für eine interne Angelegenheit zu bevorzugen.

Bachblüte

Zitat von: Bachblüte am 28. Februar 2021, 15:40:04
Zitat von: plus am 28. Februar 2021, 04:38:44
Zitat von: Bachblüte am 28. Februar 2021, 01:28:01
Tatsächlich aber bleibt ja Harry1|2 am Ort, und nicht Max1|2.
Also Max2 seine Uhr hat einen Gangunterschied aus Sicht von Max2, wenn er beschleunigt.

Geht Max2 seine Uhr aus Sicht von Max2 schneller oder langsamer nach einer Beschleunigung?


Hier ist mir nicht klar, was Du fragst. Einen Gangunterschied kann es ja immer nur zwischen zwei Uhren geben, eine Uhr allein reicht für einen Gangunterschied nicht aus, genauso wie es auch keinen Gewichtsunterschied "zwischen" einer Katze geben kann?  :laugh:

Zitat von: plus am 28. Februar 2021, 17:34:52
Zitat von: Bachblüte am 28. Februar 2021, 15:40:04
Hier ist mir nicht klar, was Du fragst.
Weil du augenscheinlich die einfachsten Fragen nicht verstehen möchtest:

Na hör mal. Wenn ich Dich jetzt frage, "Also das Gewicht der Kuh hat einen Unterschied aus Sicht der Kuh, wenn sie auf die Waage steigt. Ist die Kuh aus Sicht der Kuh schwerer oder leichter, wenn sie auf die Waage steigt?" ... dann wirst Du vermutlich auch erst mal a priori keine Antwort darauf wissen.  :rofl2

Um Deine obige Frage zu beantworten, musst Du schon genauer beschreiben, was passiert. Also: Mit wem oder was vergleichst Du die Uhr von Max2? Wenn er, wie in Deiner Frage angegeben, beschleunigt: Erhöht sich dann die Relativgeschwindigkeit gegenüber diesem Vergleichsobjekt, oder erniedrigt sie sich? Davon hängt die Antwort ganz entscheidend ab. Ohne irgendein Vergleichssystem, und ohne irgendeine Vergleichsuhr in diesem Vergleichssystem (oder irgendeinen Zeit benötigenden Prozess, der als "Uhr" für den Vergleich dienen kann, wie beispielsweise das Wachsen grauer Haare) wirst Du im System von Max2 keinen Unterschied sehen – denn dann gibt es ja nichts, wo Du einen Unterschied sehen könntest!



Zitat von: plus am 28. Februar 2021, 17:34:52
System 1 habe ich mal weggelassen, denn das scheint dich arg zu irritieren.

Da irritiert mich gar nichts. Du scheinst zu ignorieren, dass am Ende (!) des Doppelexperiments alle (!) Teilnehmer in ein und demselben (!) (Ruhe)system sitzen.

Wie stellst Du Dir das eigentlich überhaupt vor?

Es gibt nur eine einzige Uhr, und die hängt in Deinem Wohnzimmer. Andere Uhren haben wir nicht. Du und ich, wir sitzen erst in Deinem Wohnzimmer. Wir sind uns einig: Es ist 09:00 vormittags. Dann machen wir eine gepflegte, relativistische Reise auf dem Scherengitter, und anschließend sitzen wir wieder zusammen im Wohnzimmer und trinken gemütlich Kaffee. Abends wollen wir in ein Konzert gehen, das um 20:00 Uhr anfängt. Ich sehe auf die (einzige!) Uhr im Wohnzimmer und sage zu Dir: "Schnell, wir müssen los, es wird ja schon dunkel, und es ist ja schon 19:30 auf Deiner Uhr!" Du aber antwortest: "Ja, aber das ist doch nur aus deiner Sicht so! Geh Du schon mal los, ich schreibe noch ein paar Briefe, denn ich beobachte erst 14:30 auf dieser Uhr, und ich sehe die Sonne noch hoch am Himmel. Wenn es in fünf Stunden aus meiner Sicht 19:30 auf der Uhr geworden ist, dann komme ich nach!"

Etwa so, ja? Das funktioniert so nicht!  :laugh:



Zitat von: plus am 28. Februar 2021, 17:34:52
Aus deiner Antwort geht hervor, dass aus Sicht von Max2 sich Josef2 mit 0,71621c gegenüber Max2 bewegt. Nur dann ist die Aussage:
   -Max2 Uhr aus Sicht von Max2 zeigt an: 14,329 Jahre und Josef2 Uhr aus Sicht von Max2 zeigt an: 10 Jahre
    frei von Widersprüchen.
    (Kleine rhetorische Zusatzfrage: Wo war das Scherengitter auf dem Zug nochmals befestigt? Auf Höhe von Max2.)

Vorsichtig, bitte. Der abschließende Uhrenvergleich findet nicht im bewegten (!) System von Max2 statt, sondern im Ruhesystem von Harry1|2. Meine Rechnungen gehen wohlweislich von vornherein vom Ruhesystem aus, und sie landen auch dort. Wenn Du Dir das wirklich antun willst, dann kannst Du ins bewegte System von Max2 transformieren, musst dann aber auch alles berücksichtigen. Die Zeit vergeht dort anders, Wegstrecken sind kontrahiert, und entsprechend wird dort auch alles anders empfunden.

Nach der Reise hat Max2 dann ins Ruhesystem gewechselt, Du musst ihn dann also auch rechnerisch dorthin zurückbringen.

Anders ausgedrückt: Wenn Du während der Fahrt so tust wie wenn sich Max2 im Ruhesystem befindet, dann bekommst Du einen falschen Wert für seine Relativgeschwindigkeit zu Josef2.

Du kannst Dir das auf verschiedene Arten klar machen:

1. Versuche, das bei Wikipedia angegebene Zahlenbeispiel des Zwillingsparadoxons (hier), für zwei verschiede Zwillingsklone J und M, bei zwei verschiedenen Relativgeschwindigkeiten u und v (relativ jeweils zum Zwilling auf der Erde, H) zu replizieren. Mache dann genau das, was Du hier eben getan hast: Rechne mit demselben Rechenweg die Relativgeschwindigkeit v_rel zwischen den beiden Zwillingsklonen aus, und vergleiche mit der ursprünglich von Dir eingesetzten Relativgeschwindigkeit {ich glaube, Du musst das dann vorher noch per relativistischem Additionstheorem korrigieren, also v_rel = (u - v) / (1 - uv) }.

2. Sieh Dir die geometrische Herleitung für die Lorentztransformation zwischen einem ruhenden und einem bewegten System an (bspw. hier). Irgendwie wird klar, dass das so nicht funktionieren kann, wenn das Licht-Pingpong bereits im Ausgangssystem ein Dreieck aufspannt, und dass die Herleitung entsprechend angepasst werden muss.

3. Stell Dir in Deinem Video vor, wie zwischen Max2 und Josef2 laufendes Licht verläuft (beide Richtungen, ständige Impulse während der Fahrt), wenn Harry1|2 am Bahnsteig verweilt. Mache Dir die Unterschiede klar, die sich ergeben, wenn wir zum ursprünglichen Problem übergehen, wenn also der Zug am Bahnhof steht (so wie ganz am Anfang in Deinem Video), Max0 am Ort bleibt, Josef0 nach links und Harry0 nach rechts zieht.

Du wirst merken, dass da was im Argen ist.



Zitat von: plus am 28. Februar 2021, 04:38:44
Wie muss sich Harry2 gegenüber Max2 aus Sicht von Max2 bewegt haben, damit die Uhr von Harry2 schneller tickt als Max2 Uhr aus Sicht von Max2?

Nach der Fahrt, wenn sich Harry2 gegenüber Max2 bewegt hat, wenn der Vorgang also schon abgeschlossen ist und sich Harry2 nun nicht mehr gegenüber Max2 bewegt sondern neben ihm ruht, dann tickt die Uhr von Harry2 nicht mehr anders als diejenige von Max2, egal aus welcher Sicht. Beide Uhren haben eventuell eine Zeitdifferenz, aber sie ticken gleich schnell. Die Zeitdifferenz kann durch das Verstellen einer der beiden Uhren wieder ausgeglichen werden. Wir können also beide gleichzeitig das Konzert besuchen. :laugh:

Während der Fahrt, solange es also irgendeine Relativbewegung gibt, tickt die Uhr von Harry2, von der Welt des Max2 aus betrachtet, immer langsamer als die eigene Uhr des Max2.

Das scheint paradox, ist es aber wohl nicht (siehe Wikipedia-Artikel zum Zwillingsparadoxon). Dabei ergibt sich m.E. eine sehr interessante Konsequenz, die ich bisher noch gar nicht verstehe und die ich sehr gerne verstehen lernen würde, die aber ganz woanders hingehört. Solltest Du jetzt genau da mit dem Finger drauf zeigen, werde ich nicht gut mit Dir diskutieren können und Dir erst recht nicht damit helfen können.  :D

pelbilkolm

Zitat von: einstein am 28. Februar 2021, 22:20:47
.
Genau so ist es.
Auszug aus Wikipedia:
Das Relativitätsprinzip besagt, dass die Naturgesetze für alle Beobachter dieselbe Form haben. Einfache Überlegungen zeigen, dass es aus diesem Grund unmöglich ist, einen bevorzugten oder absoluten Bewegungszustand irgendeines Beobachters oder Objekts festzustellen. Das heißt, es können nur die Bewegungen der Körper relativ zu anderen Körpern, nicht jedoch die Bewegungen der Körper relativ zu einem bevorzugten Bezugssystem festgestellt werden.

Der Zeitunterschied zwischen Uhr 0 und Uhr 1 kommt einzig und alleine auf diese beiden Uhren an. Alles andere ist dafür bedeutungslos. So ist es auch zwischen allen anderen Uhren und auch den Brüdern. Ob eine Eisenbahn fährt oder nicht, hat darauf keinen Einfluss, denn die Eisenbahn ist ein externer Bezugspunkt und es ist nicht zulässig, externe Bezugspunkte für eine interne Angelegenheit zu bevorzugen.

Wenn du sagst, dass Max auf der Eisenbahn festgerschraubt ist, dann ist sie, wenn sie ihre Geschwindigkeit ändert, nicht mehr bloß ein externer Bezugspunkt, da sie in diesem Moment einen Einfluss auf Max ausübt.
Solange sie ihre Geschwindigkeit nicht ändert, kannst du sie ohne großes Problem als Bezugssystem betrachten, ein richtiges Bezugsystem würde aber keine Änderung der Geschwindigkeit mitmachen. Du kannst auf ein anderes Bezugsystem transformieren, welches dann wieder mit dem Zug zuammenfällt, musst dann aber die Lorentztransformationen korrekt und vollständig auf alles betrachtete anwenden. Aber dadurch kann sich aus Sicht des ursprünglichen Bezugssystem nichts ändern, die Beobachtungen aus beiden sind weiter äquivalent. Keines ist bevorzugt. Eine Änderung des Bezugsystems kann keinerlei Einfulss auf das Experiment haben.

plus

Zitat von: pelbilkolm am 28. Februar 2021, 18:40:56
In einem äquivalenten Beispiel würde der Zug nicht umkehren.

Wie soll Max2, Josef2 oder Harry2 feststellen können das der Zug "umkehrt"?

Sie können ja nicht einmal feststellen ob sich der Zug überhaupt bewegt, geschweige denn in welche Richtung.

Weil sie eine Beschleunigung wahrnehmen?
Wie sollen sie feststellen, ob es sich um eine negative oder positive Beschleunigung handelt?

Ich kann ehrlich gesagt auch nicht nachvollziehen, warum ihr das Gedankenexperiment unnötig verkompliziert betrachten wollt. Wollt ihr wirklich, dass das Gedankenexperiment ab jetzt über den Vierervektor beschrieben werden musss, in dem Glauben, die Uhrzeiten oder Geschwindigkeiten aus Sicht von Max2 lauten dann anders?

Das wäre ein Irrtum, weder Beschleunigung noch Impuls ist ein Effekt der Zeitdilatation.

Alles was sich relativ zum Beobachter bewegt, lässt deren Uhren langsamer gehen.

Darum es ist vollkommen egal ob das Scherengitterexperiment auf einem Zug stattfindet, der sich bewegt oder nicht, beschleunigt oder nicht. Es ist auch vollkommen egal wie oft der Zug die Fahrtrichtung im laufenden Experiment ändert. Ebenso spielt es keinerlei Rolle wer alles am Bahnhof steht, ruht oder sich bewegt.

Deshalb sind auch alle Scherengitterexperimente äquivalent. Es spielt für Max keine Rolle ob, und wenn ja, wo das Scherengitter befestigt ist. Auf Höhe von Harry und/oder Josef, ob auf einem Zug oder Bahnhof, all das ändert nichts an der Tatsache, dass sich aus Sicht von Max eben Josef und Harry relativ zu ihm bewegen.

Mit ausschließen der gravitativen Zeitdilatation folgt daraus:

  -aus Sicht des Beobachters gehen all die Uhren langsamer, die sich relativ zu ihm bewegen.
  -aus Sicht des Beobachters gehen all die Uhren synchron mit seiner, die im gegenüber ruhen.
  -niemals geht eine Uhr aus Sicht eines Beobachters schneller als seine eigene.


Beobachter dient hier als Platzhalter für absolut alles und jeden, also für Max, Josef und wie sie nicht alle heißen, ebenso wie für die dritte, von oben links gesehene Popniete des mittleren Wagons, oder der Kirchenorgel hinterm Bahnhof.

Zitat von: Bachblüte am 28. Februar 2021, 22:46:55
Während der Fahrt, solange es also irgendeine Relativbewegung gibt, tickt die Uhr von Harry2, von der Welt des Max2 aus betrachtet, immer langsamer als die eigene Uhr des Max2.

Ach schau an.
Und wenn die Fahrt endet kommt Bibi Blocksberg und macht Hex-hex, zack zeigt die Uhr von Harry2 mehr Zeit an als die von Max2?
Oder wie kommt es das sie aus Sicht von Max2 plötzlich mehr anzeigt?
Wenige sind im Stande, eine von den Vorurteilen der Umgebung abweichende Meinung gelassen auszusprechen:
Die meisten sind sogar unfähig, überhaupt zu solchen Meinungen zu gelangen.

pelbilkolm

Zitat von: plus am 28. Februar 2021, 23:18:04
Darum es ist vollkommen egal ob das Scherengitterexperiment auf einem Zug stattfindet, der sich bewegt oder nicht, beschleunigt oder nicht. Es ist auch vollkommen egal wie oft der Zug die Fahrtrichtung im laufenden Experiment ändert. Ebenso spielt es keinerlei Rolle wer alles am Bahnhof steht, ruht oder sich bewegt.

Solange Max nicht auf dem Zug festgeschnallt ist, ja.
Jeder Beobachter, der die Position der Beobachteten verfolgt, kann eine Geschwindigkeitsänderung feststellen, egal in welchem Inertialsystem.
Ob die Beobachteten das selbst festsellen können oder nicht, ist erst mal bedeutungslos. Sie können auch eine relative Geschwindigkeitsänderung zu den anderen feststellen. Nur können sie nicht entscheiden, wer seine Geschwindigkeit geändert hat.

Bachblüte

Zitat von: plus am 28. Februar 2021, 23:18:04
  -aus Sicht des Beobachters gehen all die Uhren langsamer, die sich relativ zu ihm bewegen.
  -aus Sicht des Beobachters gehen all die Uhren synchron mit seiner, die im gegenüber ruhen.
  -niemals geht eine Uhr aus Sicht eines Beobachters schneller als seine eigene.


Beobachter dient hier als Platzhalter für absolut alles und jeden, also für Max, Josef und wie sie nicht alle heißen, ebenso wie für die dritte, von oben links gesehene Popniete des mittleren Wagons, oder der Kirchenorgel hinterm Bahnhof.

Zitat von: Bachblüte am 28. Februar 2021, 22:46:55
Während der Fahrt, solange es also irgendeine Relativbewegung gibt, tickt die Uhr von Harry2, von der Welt des Max2 aus betrachtet, immer langsamer als die eigene Uhr des Max2.

Ach schau an.
Und wenn die Fahrt endet kommt Bibi Blocksberg und macht Hex-hex, zack zeigt die Uhr von Harry2 mehr Zeit an als die von Max2?
Oder wie kommt es das sie aus Sicht von Max2 plötzlich mehr anzeigt?

Du fängst jetzt aber nicht gerade das Trollen an, oder?  :grins2:

Oben (in grün) sagst Du genau dasjenige fettgedruckt, was Du mir bereits ein paar Zeilen weiter unten ankreidest.  :laugh:

Aber ok. Guckst Du hier:

Zitat von: https://de.wikipedia.org/wiki/Zeitdilatation
Die Zeitdilatation bewirkt, dass alle inneren Prozesse eines physikalischen Systems relativ zum Beobachter langsamer ablaufen, wenn sich dieses System relativ zum Beobachter bewegt. Das bedeutet, dass auch Uhren, die sich relativ zum Beobachter bewegen, langsamer gehen als Uhren, die relativ zum Beobachter ruhen. Dieser Effekt ist umso stärker, je größer die Relativgeschwindigkeit ist.

Zitat von: https://de.wikipedia.org/wiki/Zwillingsparadoxon
Die Zeitdilatation selbst ist gemäß dem Relativitätsprinzip symmetrisch. Das heißt, jeder muss die Uhr des anderen als bewegt und somit deren Gangrate als verlangsamt betrachten können. Daraus ergibt sich die Frage, warum die am selben Ort verharrende Uhr nicht aus Sicht der zurückkehrenden Uhr beim Zusammentreffen nachgeht. Das würde einen Widerspruch ergeben, denn beim Zusammentreffen können die Zeigerstellungen beider Uhren nicht jeweils gegenüber der anderen nachgehen. Diese Problemstellung wurde 1911 von Paul Langevin korrekt beantwortet. 1911/13 gelang es Max von Laue, die Erklärung von Langevin mit Hilfe von Minkowski-Diagrammen klarer und anschaulicher darzustellen.[3][4][5]

Das Paradoxon beruht auf intuitiven, aber unzulässigen Annahmen über das Wesen der Zeit, wie beispielsweise der Gleichzeitigkeit. Insbesondere wird dabei der Richtungswechsel am Umkehrpunkt der Reise ignoriert. Durch diese Umkehr sind die beiden Bezugssysteme, in denen die Zwillinge jeweils ruhen, nicht gleichwertig, sondern das Bezugssystem des reisenden Zwillings ist aufgrund der Richtungsumkehr kein Inertialsystem, wodurch sich für ihn die Beurteilung der Gleichzeitigkeit der relevanten Ereignisse ändert. Damit der reisende Zwilling sich während der Hin- und während der Rückreise in einem Inertialsystem befindet, müsste er im Moment der Richtungsumkehr sein Bezugssystem wechseln. Für den anderen, auf der Erde verweilenden Zwilling ändert sich durch die Richtungsumkehr des reisenden Zwillings hingegen nichts, sodass bei diesem die Betrachtung der reinen Zeitdilatation das richtige Endergebnis liefert.


Zitat von: plus am 28. Februar 2021, 23:18:04
Darum es ist vollkommen egal ob das Scherengitterexperiment auf einem Zug stattfindet, der sich bewegt oder nicht, beschleunigt oder nicht. Es ist auch vollkommen egal wie oft der Zug die Fahrtrichtung im laufenden Experiment ändert. Ebenso spielt es keinerlei Rolle wer alles am Bahnhof steht, ruht oder sich bewegt.

Deshalb sind auch alle Scherengitterexperimente äquivalent. Es spielt für Max keine Rolle ob, und wenn ja, wo das Scherengitter befestigt ist. Auf Höhe von Harry und/oder Josef, ob auf einem Zug oder Bahnhof, all das ändert nichts an der Tatsache, dass sich aus Sicht von Max eben Josef und Harry relativ zu ihm bewegen.

Nein. Da drehen wir uns jetzt schon etliche Threadseiten lang nutzlos im Kreis herum. Es macht sehr wohl einen Unterschied, ob man beim Zwillingsparadoxon der bewegte, oder der unbewegte Zwilling ist, obwohl sich in beiden Fällen geschwindigkeitsrelativ gesehen alles gleich bewegt (Du kannst das auf einer Million von Webseiten nachlesen, und Du findest auch unzählige experimentelle Versuche, die alle belegen dass es mit der Theorie korrekt behandelt wird). Genauso macht es im Josef-Max-Harry-Problem sehr wohl einen Unterschied, ob man als Max ein bewegter, oder ein unbewegter Drilling ist, obwohl sich geschwindigkeitsrelativ gesehen nichts ändert.

Bitte nimm doch mal die Hinweise, die ich Dir in meinem letzten Beitrag gegeben habe, und rechne ein Bisschen. Zumindest versuche zu sehen, ob Du wirklich das Zwillingsparadoxon mit zwei Zwillingsklonen (mit unterschiedlicher Geschwindigkeit zum ruhenden Zwilling) widerspruchsfrei hinbekommst. Ich behaupte, dass Du feststellen wirst, "irgendetwas stimmt da nicht". Wenn du dort angelangt bist, dann können wir gerne weiterreden – wenn das dann überhaupt noch nötig ist.

einstein

Während der Reise sagt Harry zu Josef: ,,Weißt du was, der Max ist ein richtig fieser Hund. Der tut so, wie wenn er ohne Eisenbahn in Ruhe ist und er sich erst mit der Eisenbahn mit v = 495 c nach links bewegt. Du bist ja eh Mathematiker auch, kannst du ihm bitte vorrechnen, dass er sich in Wirklichkeit ohne Eisenbahn mit der Rotationsbewegung der Erde, der Bewegung der Erde um die Sonne, die Bewegung des Sonnensystems um die Milchstraße und die Bewegung der Milchstraße im Universum mit v = 0,495 c nach rechts bewegt und erst durch die fahrende Eisenbahn in ruhe ist. Die Frage, relativ zu was er eigentlich in Ruhe oder in Bewegung ist, lasse mal außen vor." Darauf sagt Josef: ,,Ok, mache ich, ich werde das errechnen. Ich muss nur kurz überlegen, welche Formel ich da verwende?"  :skeptisch:

pelbilkolm

Zitat von: einstein am 01. März 2021, 04:32:38
Während der Reise sagt Harry zu Josef: ,,Weißt du was, der Max ist ein richtig fieser Hund. Der tut so, wie wenn er ohne Eisenbahn in Ruhe ist und er sich erst mit der Eisenbahn mit v = 495 c nach links bewegt. Du bist ja eh Mathematiker auch, kannst du ihm bitte vorrechnen, dass er sich in Wirklichkeit ohne Eisenbahn mit der Rotationsbewegung der Erde, der Bewegung der Erde um die Sonne, die Bewegung des Sonnensystems um die Milchstraße und die Bewegung der Milchstraße im Universum mit v = 0,495 c nach rechts bewegt und erst durch die fahrende Eisenbahn in ruhe ist. Die Frage, relativ zu was er eigentlich in Ruhe oder in Bewegung ist, lasse mal außen vor." Darauf sagt Josef: ,,Ok, mache ich, ich werde das errechnen. Ich muss nur kurz überlegen, welche Formel ich da verwende?"  :skeptisch:

Was willst du denn jetzt damit aussagen?
Wir machen ein Gedankenexperiment in dem wir das ganze ausblenden.
Wenn du das jetzt plötzlich nicht mehr ausblenden willst, dann erklär mir doch mal bitte wie das Scherengitter mit Lichtjahre langen Armen ein mal pro Tag zusammen mit der Erde rotieren soll?
Und ohne das ist es vollkommen klar, dass sich die Erde in der Zwischenzeit weiter bewegen wird, während z.B. jemand in seinem Raumschiff unterwegs ist. Wieder zurückzufinden wäre gar nicht mal so trivial.
Aber das ist egal. Mir kommt es so vor, als ob du einfach anfängst zu trollen sobald du nicht mehr weiter weisst.
So, das war's jetzt, hab keine Zeit mehr für diese sinnlose Diskussion.