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Technikfeindlichkeit wirkt!

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Begonnen von Scipio, 17. Dezember 2016, 15:05:22

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Scipio

Das kommt dabei heraus, wenn man jede Neuerung konsequent verteufelt:

http://nuklearia.de/2016/12/09/strom-aus-atommuell-schneller-reaktor-bn-800-im-kommerziellen-leistungsbetrieb/#more-4577

ZitatSeit dem 31. Oktober 2016 und damit gut einem Monat läuft Block 4 des russischen Kernkraftwerks Beloyarsk im kommerziellen Leistungsbetrieb. Es handelt sich um einen sogenannten Schnellen Reaktor vom Typ BN-800 mit einigen Eigenschaften, die ihn vom Gros der sonst üblichen Leichtwasserreaktoren abheben. Für das amerikanische Kraftwerkstechnikfachmagazins ,,POWER Magazine" waren diese Besonderheiten jüngst Grund genug, der noch jungen Anlage die Auszeichnung ,,Top Plant" zu verleihen.

Mittlerweile ziehen die anderen an uns vorbei! Aber ok, wenn man es so will......

Groucho

Zitat von: Scipio am 17. Dezember 2016, 15:05:22
Das kommt dabei heraus, wenn man jede Neuerung konsequent verteufelt:

http://nuklearia.de/2016/12/09/strom-aus-atommuell-schneller-reaktor-bn-800-im-kommerziellen-leistungsbetrieb/#more-4577

ZitatSeit dem 31. Oktober 2016 und damit gut einem Monat läuft Block 4 des russischen Kernkraftwerks Beloyarsk im kommerziellen Leistungsbetrieb. Es handelt sich um einen sogenannten Schnellen Reaktor vom Typ BN-800 mit einigen Eigenschaften, die ihn vom Gros der sonst üblichen Leichtwasserreaktoren abheben. Für das amerikanische Kraftwerkstechnikfachmagazins ,,POWER Magazine" waren diese Besonderheiten jüngst Grund genug, der noch jungen Anlage die Auszeichnung ,,Top Plant" zu verleihen.

Mittlerweile ziehen die anderen an uns vorbei! Aber ok, wenn man es so will......

Ja, so ist das wohl. Aber vielleicht freut es die deutsche Kommission der Endlagersucher, da wird der "Müll" sicher gerne (gegen ein kleines Entgelt natürlich) genommen.
In USA bastelt man auch an so einem Konzept:

http://www.nukeklaus.de/home/transatomic-schon-wieder-ein-neuer-reaktortyp/

Scipio

Transmutation war ja auch mal im Gespräch!

Warum eigentlich gleich einen Reaktor konstruieren, der nur "Abfälle" produziert, die nur geringe Halbwertszeiten haben?

Groucho

Zitat von: Scipio am 17. Dezember 2016, 15:50:04
Transmutation war ja auch mal im Gespräch!

Jo, geht, nur rechnet sich das m.W. überhaupt nicht. Drum sind ja diese russischen uns amerikanischen Konzepe realistisch.

Zitat
Warum eigentlich gleich einen Reaktor konstruieren, der nur "Abfälle" produziert, die nur geringe Halbwertszeiten haben?

Da fehlt ein "nicht", oder? Das wirklich zu beantworten würde wohl ein halbes Buch füllen, und mir selber fehlt das technische Detailwissen. Banal: Es hat damals keinen interessiert und (waffenfähiges) Plutonium war gerade begehrt. In D. wurden halt amerikanische Westinghouse-Entwürfe genommen, die Projekte in viel zu großem Maßstab umgesetzt, es war wohl viel Politik dabei, so, wie beim Ausstieg heute. Was wohl ein Anlass war für die ganze Anti-AKW-Bewegung, die eigentlich schon immer nur politisch war - die Assoziationen zu Atombomben etc. hat man da nur dankbar mitgenommen. Nachdem die Dinger dann zuverlässig liefen, hat man sich die Endlagerproblematik ausgedacht: Die Methoden der Marktwirtschaft gegen sie anwenden: teuer, unkalkulierbar, gefährlich als neues Narrativ schaffen. Hat gut gewirkt.

Beim nukeklaus kann man da einiges erfahren, was das Technische angeht. Über seine (m.M. verständliche Misanthropie) muss man halt hinweglesen.

uran

Tolle Sache diese schnellen Reaktoren, aber eigentlich nicht neu. Kalkar wäre ja auch einer geworden, aber das musste unbedingt verhindert werden.
Was man nicht vergessen sollte ist, dass durch den Atomausstieg die laufende Menge an "Atommüll" sich nur um 2/3 reduziert.
Um eine Lösung wird man also nicht vorbeikommen und ein Endlager kann den Gegnern auch niemals sicher genug sein.

Groucho

Zitat von: uran am 18. Dezember 2016, 12:17:48
Tolle Sache diese schnellen Reaktoren, aber eigentlich nicht neu.

Ne. Und nix von der Erfindermesse. Die Teile funktionieren physikalisch und auch wirtschaftlich.

Zitat
Kalkar wäre ja auch einer geworden, aber das musste unbedingt verhindert werden.

"Das Atom" wurde halt zum leicht visualisierbarem, mit viel Emotion aufzuladendem Symbolträger der eigentlichen Systemkritik. Im Prinzip nix anderes als heute Homöos und Co. mit Quantenphysik, wissenschaftlich klingenden Hohlworten versuchen, ihre Magie zu rationalisieren. Andere Vorzeichen, gleiche Methode.

Zitat
Was man nicht vergessen sollte ist, dass durch den Atomausstieg die laufende Menge an "Atommüll" sich nur um 2/3 reduziert.

Es dürfte kein Zufall sein, dass die Mengen immer in Gewicht, nie nach Volumen angegeben werden. Plutonium braucht halt dann nur ca. 1/20stel Volumen als z.B. Wasser. Will sagen, Endlager braucht es vermutlich so oder so, und ob man das dann ein paar m³ größer macht, spielt eigentlich kaum eine Rolle, eines reicht, egal, ob da die Reaktoren weiterlaufen oder nicht. Und eben, brauchen tun wir eines, alleine für die ganzen sonstigen Anwendungen (Röntgen, Strahlentherapie, Messtechnik etc). Bei Chemiemüll machen wir das ja problemlos und in riesigen Mengen, und der "klingt nicht ab", auch nicht in 1 Mio Jahren. Juckt aber kein Schwein. Müsste übrigens auch nicht sein, nur kostet die Deaktivierung dieser Toxizität halt richtig Geld, also ab damit in die Stollen. Wäre es je um rationale, (umwelt-)technische Gründe gegangen, hätte dieses Thema längst auf Prio 1 sitzen müssen. Aber genau darum geht es ja nicht.

Zitat
Um eine Lösung wird man also nicht vorbeikommen und ein Endlager kann den Gegnern auch niemals sicher genug sein.

Nein, geht nicht. Sonst würden die rationalen Kleider den ideologischen Körper ganz nackt dastehen lassen.

Scipio

Ich finde diese "Pro Technik Vereine" sehr interessant. Leider scheinen in deren Umfeld auch eine ganze Reihe an "Klimawandelleugnern" unterwegs zu sein. Naja nichts ist perfekt.

Die Sache mit dem Endlager ist nun wirklich seltsam. Man will offenbar kein Endlager aber wenn man das Zeug nicht ewig in der Gegend rumstehen lassen will, muss man da wohl oder übel nochmal ran. Das will aber auch keiner so richtig.

Scipio

Zitat von: Groucho am 18. Dezember 2016, 13:11:55

Es dürfte kein Zufall sein, dass die Mengen immer in Gewicht, nie nach Volumen angegeben werden. Plutonium braucht halt dann nur ca. 1/20stel Volumen als z.B. Wasser. Will sagen, Endlager braucht es vermutlich so oder so, und ob man das dann ein paar m³ größer macht, spielt eigentlich kaum eine Rolle, eines reicht, egal, ob da die Reaktoren weiterlaufen oder nicht. Und eben, brauchen tun wir eines, alleine für die ganzen sonstigen Anwendungen (Röntgen, Strahlentherapie, Messtechnik etc). Bei Chemiemüll machen wir das ja problemlos und in riesigen Mengen, und der "klingt nicht ab", auch nicht in 1 Mio Jahren. Juckt aber kein Schwein. Müsste übrigens auch nicht sein, nur kostet die Deaktivierung dieser Toxizität halt richtig Geld, also ab damit in die Stollen. Wäre es je um rationale, (umwelt-)technische Gründe gegangen, hätte dieses Thema längst auf Prio 1 sitzen müssen. Aber genau darum geht es ja nicht.

Stimmt, auch so eine Dissonanz in der Umweltbewegung. Abgesehen davon, diese "Endgelagerten" Chemikalien könnten doch auch wieder- bzw. weiterverwendet werden? Wenn ich mich recht entsinne, werden sie doch auch so gelagert, dass man da wieder ran kommt, wenn man sie den wieder nutzen möchte.

Groucho

Zitat von: Scipio am 18. Dezember 2016, 13:15:00
Ich finde diese "Pro Technik Vereine" sehr interessant. Leider scheinen in deren Umfeld auch eine ganze Reihe an "Klimawandelleugnern" unterwegs zu sein. Naja nichts ist perfekt.

Das ist etwas schwierig. Einerseits gibt es gerade bei den Ings einige Durchgedrehte, die perpetuum mobiles "erfinden" und behaupten, das mit dem CO2 könne ja nicht sein, weil schwerer als Luft. Andererseits gibt es Leute, die weder den anthropogenen Klimawandel noch die physikalischen Tatsachen dazu bezweifeln, nur halt nicht zwingend in Endzeitstimmung deswegen verfallen und an den Maßnahmen, dem entgegenzuwirken, deutliche Zweifel entgegen bringen, was denn die Wirksamkeit angeht (Zu denen gehöre ich). Beiden durchaus völlig verschiedenen Gruppen wird dann aber der Sticker "Klimaleugner" gleichermaßen spontan aufgedrückt. Das ist unschön, aber in einer eher irrationalen Diskussion ist das halt so, muss man hinnehmen.

Zitat
Die Sache mit dem Endlager ist nun wirklich seltsam. Man will offenbar kein Endlager aber wenn man das Zeug nicht ewig in der Gegend rumstehen lassen will, muss man da wohl oder übel nochmal ran. Das will aber auch keiner so richtig.

Das ist nicht seltsam, das eine sind technische Tatsachen (die Endlager"problematik" ist technisch schon lange gelöst), das andere ist Politik. Man muss das dann auch gesellschaftlich wollen.

Nebenbei haben vermutlich auch die AKW-Betreiber kein größeres Interesse daran, momentan als Müll bezeichnete wertvolle Rohstoffe unwiederbringlich zu verbuddeln.

Stelle mir gerade vor, wie in einigen tausend Jahren unsere Nachfahren in groß angelegten Grabungsaktionen endlich die Schätze aus der Vorzeit bergen  :grins

Groucho

Zitat von: Scipio am 18. Dezember 2016, 13:31:13
Abgesehen davon, diese "Endgelagerten" Chemikalien könnten doch auch wieder- bzw. weiterverwendet werden? Wenn ich mich recht entsinne, werden sie doch auch so gelagert, dass man da wieder ran kommt, wenn man sie den wieder nutzen möchte.

Ich glaube kaum, dass sich da ein mutiges Startup dazu findet, da was zu recyceln:

https://de.wikipedia.org/wiki/Untertagedeponie_Herfa-Neurode

Aber, wer weiß:

ZitatDas Abfallkataster und die zugehörigen Deklarationsanalysen werden unbefristet archiviert. Der Abfall jedes Erzeugers kann auch nach Jahren lokalisiert und bezüglich des Wertstoffgehaltes eingeschätzt werden.

Edit, gar nicht gelesen:

ZitatGelegentlich werden auch Abfallstoffe wieder ausgelagert. Wegen des stark gestiegenen Kupferpreises werden seit einigen Jahren Transformatoren ausgelagert, von den enthaltenen polychlorierten Biphenylen (PCB) befreit und wiederverwertet.



Scipio

Zitat von: Groucho am 18. Dezember 2016, 13:47:00

Das ist etwas schwierig. Einerseits gibt es gerade bei den Ings einige Durchgedrehte, die perpetuum mobiles "erfinden" und behaupten, das mit dem CO2 könne ja nicht sein, weil schwerer als Luft.

Die meinte ich eigentlich mit Klimaleugnern. Sprich jene Fraktion, die den aktuellen Klimawandel komplett negieren.

ZitatAndererseits gibt es Leute, die weder den anthropogenen Klimawandel noch die physikalischen Tatsachen dazu bezweifeln, nur halt nicht zwingend in Endzeitstimmung deswegen verfallen und an den Maßnahmen, dem entgegenzuwirken, deutliche Zweifel entgegen bringen, was denn die Wirksamkeit angeht (Zu denen gehöre ich).

Zu denen würde ich mich auch zählen. Denen würde ich auch nie das Etikett Klimawandelleugner aufdrücken. Tatsächlich erachte ich sie und ihre Kritik als unentbehrlich.

Nebenbei bemerkt, man sollte auch als Ingenieur über den Tellerrand hinaus sehen. Ich denke nicht, dass man dem Klimawandel ausschließlich mit technischen Mitteln begegnen kann.


ZitatGelegentlich werden auch Abfallstoffe wieder ausgelagert. Wegen des stark gestiegenen Kupferpreises werden seit einigen Jahren Transformatoren ausgelagert, von den enthaltenen polychlorierten Biphenylen (PCB) befreit und wiederverwertet.

An so etwas hatte ich gedacht, als ich meine  Kommentar schrieb.

uran

Zitat von: Scipio am 18. Dezember 2016, 13:31:13
Stimmt, auch so eine Dissonanz in der Umweltbewegung. Abgesehen davon, diese "Endgelagerten" Chemikalien könnten doch auch wieder- bzw. weiterverwendet werden? Wenn ich mich recht entsinne, werden sie doch auch so gelagert, dass man da wieder ran kommt, wenn man sie den wieder nutzen möchte.
Das ist bei dem "Atommüll" ein ganz besonderes Thema. Je länger der Brennstoff im Reaktor war, umso mehr 240Pu ist darin enthalten. Das Waffenfähige ist das 239Pu, das hat aber auch eine längere Halbwertszeit. Die Isotope sind so ähnlich, dass man sie nicht trennen kann, aber in wenigen tausend Jahren hat man dann waffenfähiges Plutonium.
Deswegen ist das mit der ,,Rückholbarkeit" auch so ein Politikum. Wenn die Menschheit in Jahrtausenden noch auf das olle Plutonium für sinistere Dinge angewiesen ist, dann wäre es IMHO aber auch nicht schade drum.

rea lidi

Geiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiil.
Echt abgefahren. Wenn ich es nicht selbst sehen würde, ich hätts nicht geglaubt. Aber trotz aller Ignoranz findet man hier vermutlich die größte Linksammlung alternativer Seiten, ein wahrer Schatz. Weiter so.
So ist das Forum auch Teil der Kraft, die letzenendes Gutes schafft.   :D

https://www.youtube.com/watch?v=UgcNazCGp6I

Machts gut.

Groucho

Zitat von: rea lidi am 28. Dezember 2016, 18:43:50
Geiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiil.
Echt abgefahren. Wenn ich es nicht selbst sehen würde, ich hätts nicht geglaubt. Aber trotz aller Ignoranz findet man hier vermutlich die größte Linksammlung alternativer Seiten, ein wahrer Schatz. Weiter so.

Jau. Machen wir. Jeder hat hier die Chance, in Güllegruben zu tauchen oder die Schlangenöle zu finden, die seinem Geschmack entsprechen.

Zitat
So ist das Forum auch Teil der Kraft, die letzenendes Gutes schafft.   :D

Kann sogar sein.

Zitat
https://www.youtube.com/watch?v=UgcNazCGp6I

Der Söllners Hans war auch schon mal besser. Als Lebensprogramm nur alles zu hassen, das ist einfach zu wenig Licht und Liebe.

Zitat
Machts gut.

dito.

eLender

Zitat von: rea lidi am 28. Dezember 2016, 18:43:50
Geiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiil.

Das ist bestimmt ein Maulwurf der Farmermafia. Der soll die Feinstofflichen diskreditieren. Ist halt Jahresende, da muss das restliche Geld raus, kennt man ja. Da kann man sich auch so einen Fehlaufritt leisten. Nächstes Jahr ist vll. mehr Geld übrig und man kann sich einen besseren Schauspieler leisten. Schaumermal.
Wollte ich nur mal gesagt haben!