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Technikfeindlichkeit wirkt!

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Begonnen von Scipio, 17. Dezember 2016, 15:05:22

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Sauropode

ZitatIch hätte gerne so ein Plutoniumoxid-Pellet.

Ich kann Dir nur mit Uran-Pechblende dienen. Wird aber nicht heiß. Muss ich wohl noch anreichern oder so.

eLender

Zitat von: Sauropode am 02. Januar 2017, 22:57:49
Ich kann Dir nur mit Uran-Pechblende dienen. Wird aber nicht heiß. Muss ich wohl noch anreichern oder so.

Cool, nehme ich auch. Man bekommt es so schwer. Du hast es hoffentlich in einem Castor-Behälter lagernd, soll ja nicht ganz ohne sein. Damit es heiß wird, sollte man es vorher für einige Stunden in den Backofen legen :grins

Wenn man keinen Backofen hat, kann man es auch in einem Brutreaktor aktivieren.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Sauropode

Das lagert in der Mineraliensammlung aus meinen Jugendtagen. Da färbe energetisiere ich immer meine Heilsteine, die Amerhyste, wenn sie verblasst sind.

Scipio


Scipio

Die Diskussion um eine Erhöhung der Krebsrate nach dem Fukushima Unglück kocht offenbar wieder hoch:

http://www.deutschlandfunk.de/sechs-jahre-nach-fukushima-krebspatienten-als-stoerfaktor.799.de.html?dram%3Aarticle_id=381018

ZitatSchilddrüsenkrebs bei Kindern ist eigentlich sehr selten. Statistisch bekommt nur ein Kind unter einer Million diese Krankheit. Aber in Tschernobyl war es ein Kind von 10.000. Und hier in Fukushima haben wir einen Fall unter 2.000 bis 3.000 Kindern. Was Tschernobyl und Fukushima gemeinsam haben: Die Zahl der betroffenen Kinder ist nach den Atomunfällen deutlich angestiegen

ZitatIm Vergleich zur durchschnittlichen Zahl von Schilddrüsenpatienten tritt die Krankheit in Fukushima je nach Gegend zwischen 20 und 50 Mal häufiger auf. Das ist durch nichts anderes zu erklären als durch den AKW-Unfall. Diese Häufung ist übermäßig groß.

Die Diskussion um erhöhte Krebsrate bei Schilddrüsenkrebs gab es ja schon kurz nach dem Unglück. Die Erklärung von damals war, dass man einfach mehr und mit besserem Gerät kontrolliert hat und deshalb die Zahlen gestiegen sind. Diese Erklärung dürfte aber nach 6 Jahren wohl nicht mehr ziehen, oder? Vorausgesetzt der Bericht ist korrekt. Was man beim Deutschlandfunk wohl erwarten kann.

Ich kenne mich in dieser Thematik leider nicht gut genug aus, um zu erkennen wer hier nun wie an den Zahlen gedreht hat. 

Peiresc

Zitat[...] beim berühmtesten Schilddrüsenexperten Japans, Dr. Kazuo Shimizu. Ihm waren merkwürdige Dinge aufgefallen: "Schilddrüsenkrebs bei Kindern ist eigentlich sehr selten. Statistisch bekommt nur ein Kind unter einer Million diese Krankheit. Aber in Tschernobyl war es ein Kind von 10.000. Und hier in Fukushima haben wir einen Fall unter 2.000 bis 3.000 Kindern.

Wenn es stimmt, dass der der ,,berühmteste Schilddrüsenexperte Japans" ist, dann kann das nur bedeuten: der mit der größten Medienpräsenz. Das ist in aller Regel nicht gleichzeitig der ,,beste Forscher/beste Arzt" (da ist dieses Etikett ohnehin inhaltslos), sondern der mit der effektivsten PR-Abteilung.

Diese Zahlen würden ein 100- bzw. 500faches Erkrankungsrisiko bedeuten. Ich kann mir vorab nicht vorstellen, dass das stimmt, muss mich aber erst belesen.

Peiresc

Hier eine Quelle, die in einem kürzlichen Lancet-Review (der leider überhaupt keine Zahlen anbietet) zitiert wird. Mit vieler vieler Rechnerei kommt man dort zu folgendem Ergebnis.
ZitatThe 15 year risks based on the lifetime reference dose are also very small. However, for initial exposure in childhood, the 15 year risks based on the lifetime reference dose are up to 33 and 88% as large as the 15 year baseline risks for leukemia and thyroid cancer, respectively.

http://www.bioone.org/doi/10.1667/RR13779.1?url_ver=Z39.88-2003&rfr_id=ori%3Arid%3Acrossref.org&rfr_dat=cr_pub%3Dpubmed&;
Ein 1,8faches Risiko innerhalb von 15 Jahren nach Fukushima. Und das ist noch nicht einmal das beobachtete, sondern erst das erwartete Risiko.

RächerDerVerderbten

Ich wollt heut bei ner Diskussion erst den Fukushima- Artikel von Tilo Spahl verlinken, seine Schlußbemerkung klang mir dann aber alllzu pauschal:

ZitatDie ,,Atomkatastrophe" von Fukushima hatte somit keinerlei negative Folgen für die Gesundheit der Bevölkerung, die Schutzmaßnahmen allerdings schon.

https://www.novo-argumente.com/artikel/fukushima_evakuierung_ohne_nutzen

Das BMUB macht mal wieder Stimmung, man beachte die plump manipulative Formulierung:

ZitatHeute vor 6 Jahren ereignete sich die Katastrophe von Fukushima. Wir gedenken der vielen Opfer, die bei dem Erdbeben, der Flutwelle und dem anschließenden Reaktorunfall ihr Leben verloren haben.
(...)
Fukushima hat uns auf dramatische Art und Weise vor Augen geführt, welche verheerenden Folgen ein Reaktorunfall für Mensch, Natur und Umwelt hat. Für uns ist klar: Atomkraft hat keine Zukunft!

https://www.facebook.com/bmub.bund/posts/1951473308416634
If the only thing keeping a person decent is the expectation of divine reward, brother, that person is a piece of shit. Rusty Cohle

Groucho

Zitat von: RächerDerVerderbten am 11. März 2017, 16:12:47
Ich wollt heut bei ner Diskussion erst den Fukushima- Artikel von Tilo Spahl verlinken, seine Schlußbemerkung klang mir dann aber alllzu pauschal:

ZitatDie ,,Atomkatastrophe" von Fukushima hatte somit keinerlei negative Folgen für die Gesundheit der Bevölkerung, die Schutzmaßnahmen allerdings schon.

https://www.novo-argumente.com/artikel/fukushima_evakuierung_ohne_nutzen


Naja, ist hart ausgedrückt, aber im Kern stimmt das  wohl. Heute z.B. bei SpOn:

http://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/fukushima-schueler-leiden-sechs-jahre-nach-tsunami-unter-mobbing-a-1138150.html

Die Toten durch Evakuierung, Suizid etc. werden auf ca. 1600 Menschen geschätzt. Ob man da den Behörden einen Vorwurf draus basteln kann, weiß ich  nicht, ich hätte es nicht entscheiden wollen.  Behördenversagen gab es vorher, nämlich Reaktoren in der gefährdeten Region auf einem vorsintflutlichen Sicherheitsstandard geduldet zu haben.

Und was jetzt alles an übler Stigmatisierung abgeht, das dürfen sich die Kernkraftgegner auf die Fahne schreiben. Ist halt wie immer, wenn es um Ideologie geht, ist der Mensch egal.

Harpo

Ich habe das vorhin im Auto gehört, nicht alles mitbekommen und weiß nicht, was davon zu halten ist. Bei diesem Statement

Zitat von: Bedeutender SchilddrüsenprofessorIm Vergleich zur durchschnittlichen Zahl von Schilddrüsenpatienten tritt die Krankheit in Fukushima je nach Gegend zwischen 20 und 50 Mal häufiger auf. Das ist durch nichts anderes zu erklären als durch den AKW-Unfall. Diese Häufung ist übermäßig groß.

musste ich jedenfalls sofort an Inge Schmitz-Feuerhake denken.

Scipio

Also ich habe noch ein bisschen gegoogelt und nach dem ich viele Zeitungsartikel mit Schlagzeilen wie "Zahl der Krebsfälle in Fukushima steigt" Tagesspiegel durchforstet habe bin ich doch noch auf einige interessante Artikel gestoßen die die Sache etwas ins rechte Licht rücken.

Da wäre zum einen ein Beitrag auf den Science Blogs von wasgeht: http://scienceblogs.de/wasgeht/2015/10/23/die-merkwuerdigen-krebsfaelle-von-fukushima/3/ Er setzt sich mit dem auseinander was man den Screening Effekt nennt.

Zum anderen habe ich noch einen Bericht auf t-online.de gefunden, in dem von einem Bericht des UNSCEAR gesprochen wird, der die Sache ebenfalls als weniger dramatisch darstellt: http://www.t-online.de/nachrichten/id_68814248/un-studie-zu-krebsrisiko-nach-fukushima-erntet-scharfe-kritik.html Das UNSCEAR erhält natürlich sofort Kritik von Greenpeace und co.
Ich hätte auch gerne den Bericht des UNSCEAR verlinkt aber ich bin wohl mal wieder zu blöd zum suchen.

(Edit: Das müsste die Zusammenfassung des gesuchten Berichtes sein: http://www.unscear.org/docs/14-06112_Ebook.pdf)

Offenbar hat es aber auch die Mannschaft eines US-Flugzeugträgers erwischt: http://nypost.com/2013/12/22/70-navy-sailors-left-sickened-by-radiation-after-japan-rescue/ Offenbar wurde kontaminiertes Wasser von der Aufbereitungsanlage im Schiff verteilt, so dass die Mannschaft es auch teilweise zu sich genommen hat. 

So bitter das für die Betroffenen auch ist, so ist es doch eine andere Kategorie als die Krebsfälle, welche durch Bestrahlung ausgelöst worden sein sollen. In der Deutschen Presselandschaft wird es aber trotzdem gerne vermischt.

uran

Zitat von: Scipio am 12. März 2017, 09:43:26
[...]
Offenbar hat es aber auch die Mannschaft eines US-Flugzeugträgers erwischt: http://nypost.com/2013/12/22/70-navy-sailors-left-sickened-by-radiation-after-japan-rescue/ Offenbar wurde kontaminiertes Wasser von der Aufbereitungsanlage im Schiff verteilt, so dass die Mannschaft es auch teilweise zu sich genommen hat. 

So bitter das für die Betroffenen auch ist, so ist es doch eine andere Kategorie als die Krebsfälle, welche durch Bestrahlung ausgelöst worden sein sollen. In der Deutschen Presselandschaft wird es aber trotzdem gerne vermischt.
Es gab einige der Besatzung des Flugzeugträgers, die im Anschluss von diesem "radioactive snow" angaben erkrankt zu sein. So unspezifische Dinge wie Übelkeit und der gleichen, wie sie auch bei der Strahlenkrankheit auftreten würden. Wäre es die Strahlenkrankheit, dann wären allerdings auch 10% der Betroffenen innerhalb von 30 Tagen gestorben. Bei einem Flugzeugträger mit tausenden Matrosen an Bord, wäre das wohl nicht unbemerkt geblieben.
Die Wahrscheinlichkeit dass die Aufbereitungsanlage versagt hat, halte ich für sehr sehr unwahrscheinlich, schließlich ist es Salzwasser und hätte dann einfach sehr salzig geschmeckt, wenn die Osmoseanlage defekt wäre. Außerdem wären auf einen nukleargetriebenen Flugzeugträger wohl genügend Leute anwesend, die wissen wie man mit radioaktiver Kontimination umgeht.
Thunderfoot hat darüber ein Video gemacht und naja, klingt nicht sehr wahrscheinlich als dass an den Behauptungen was dran wäre.
https://www.youtube.com/watch?v=Zw33AVqzQxA

Scipio

Bin ich gleich auf die nächste übertriebene Meldung reingefallen....

Danke für den Link zum Video.

Groucho

Zitat von: Scipio am 12. März 2017, 11:49:35
Bin ich gleich auf die nächste übertriebene Meldung reingefallen....

Danke für den Link zum Video.

Basics:

http://www.weltderphysik.de/gebiet/leben/physik-medizin-und-gesundheit/messgroessen-der-radioaktivitaet/

Daran scheitert es schon bei manchen Journalisten. Z.B. wenn bei der Strahlenbelastung nicht zwischen mSv/h und mSv/a unterschieden wird. Aber was will man machen, selbst manche "Energieexperten" diverser Parteien können nicht zw. installierter Leistung und Energieertrag unterscheiden oder verwechseln GW mit GB ...

Scipio

Zitat von: Groucho am 12. März 2017, 12:11:41
Zitat von: Scipio am 12. März 2017, 11:49:35
Bin ich gleich auf die nächste übertriebene Meldung reingefallen....

Danke für den Link zum Video.

Basics:

http://www.weltderphysik.de/gebiet/leben/physik-medizin-und-gesundheit/messgroessen-der-radioaktivitaet/

Daran scheitert es schon bei manchen Journalisten. Z.B. wenn bei der Strahlenbelastung nicht zwischen mSv/h und mSv/a unterschieden wird. Aber was will man machen, selbst manche "Energieexperten" diverser Parteien können nicht zw. installierter Leistung und Energieertrag unterscheiden oder verwechseln GW mit GB ...

Werde ich mir die Tage mal geben, wenn ich zwischen meiner Arbeit und dem Fernstudium noch Zeit dafür finde.