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Alexander Gauland und die Angst vorm schwarzen Mann

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Begonnen von Typee, 30. Mai 2016, 10:19:35

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Typee

... und eine Handvoll Schnarchzapfen bei der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Wenn der Herr Gaudingsbums mir so einen Satz serviert hätte:

Zitat"Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben."

... hätte meine Rückfrage gelautet:

ZitatUnd was würde die AfD dagegen tun?

Dann hätten wir ja sehen können, wie er es meinte.
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

sumo

man kann zu Gauland speziell und zur AfD allgemein stehen, wie man will, aber das, was sich da im Blätterwald (und anderen Medien) abspielt, ist für mich eine Bestätigung dafür, daß Journalismus nicht mehr so richtig gefragt ist, sondern man nur noch auf eine Vorlage zum Shitstorm gegen mißliebige Personen wartet.
Für mich hat Gauland Boateng nicht beleidigt, sondern eher eine Zustandsbeschreibung geliefert, eine Zustandbeschreibung von Gegenden und Leuten, die es nicht wollen, wenn (ich überspitze!) Neger und Mohammedaner im Nachbarhaus wohnen und ihre Umgebung mit Ziegen schächten und Schafe schlachten belästigen.
Es gibt sicher eine große Anzahl von Menschen in diesem Land, die lieber ethnisch separiert leben.
Genau das habe ich aus den kolportierten Aussagen von Gauland entnommen.

Groucho

Zitat von: sumo am 30. Mai 2016, 17:12:48
man kann zu Gauland speziell und zur AfD allgemein stehen, wie man will, aber das, was sich da im Blätterwald (und anderen Medien) abspielt, ist für mich eine Bestätigung dafür, daß Journalismus nicht mehr so richtig gefragt ist, sondern man nur noch auf eine Vorlage zum Shitstorm gegen mißliebige Personen wartet.
Für mich hat Gauland Boateng nicht beleidigt, sondern eher eine Zustandsbeschreibung geliefert, eine Zustandbeschreibung von Gegenden und Leuten, die es nicht wollen, wenn (ich überspitze!) Neger und Mohammedaner im Nachbarhaus wohnen und ihre Umgebung mit Ziegen schächten und Schafe schlachten belästigen.
Es gibt sicher eine große Anzahl von Menschen in diesem Land, die lieber ethnisch separiert leben.
Genau das habe ich aus den kolportierten Aussagen von Gauland entnommen.

Das ist halt die übliche Strategie bei den äh eher Braunen. Nichts Falsches sagen, aber Schlüsse implizieren. Und genau da haben die Damen-Herren Journalisten völlig versagt, es wäre genau die Frage von Typee die richtige gewesen. Bednkt man noch, dass das im FAZ / FAS- Umfeld so geschieht, die, die sich seriösen Journalismus auf die Fahnen schreiben, ist das schon ziemlich deprimierend.

Sauropode

Nungut, Gauland ist ein rechter Unsympath, doch vielleicht hätte seine Antwort auf eine solche Frage nicht den gewünschten Empörungseffekt gehabt, sondern eine weitergehende Diskussion über die Inhalte der AfD angestrengt. Und da ist das Hyperventilieren nicht so einfach, denn man muss auf der Sachebene bleiben und sich selber positionieren. Das hätte Gauland zwar schön zerlegen können, hätte aber nicht in eine nette Aufreger-Schlagzeile gepasst.

Groucho

Zitat von: Sauropode am 30. Mai 2016, 17:45:28
Nungut, Gauland ist ein rechter Unsympath, doch vielleicht hätte seine Antwort auf eine solche Frage nicht den gewünschten Empörungseffekt gehabt, sondern eine weitergehende Diskussion über die Inhalte der AfD angestrengt. Und da ist das Hyperventilieren nicht so einfach, denn man muss auf der Sachebene bleiben und sich selber positionieren. Das hätte Gauland zwar schön zerlegen können, hätte aber nicht in eine nette Aufreger-Schlagzeile gepasst.

Könnte, hätte, klar. Ev. hätte er sich geschickt raus gewunden. Die einzig interessante und angemessene Frage wäre halt wirklich die gewesen, was denn die AfD mit dieser Tatsachenbehauptung (so es den eine nachvollziebare ist) anzustellen gedenkt. Dass man keine Farbigen in der Nachbarschaft möchte, könnte er ja gut finden, und so wird er es ungesagt gemeint und beabsichtigt haben.

Das ist so ein offensichtliches Ränkespiel, das muss ein Journalist (egal welcher Ausrichtung) doch sofort durchschauen und nachfragen.

ajki

Zitat von: sumo am 30. Mai 2016, 17:12:48
Für mich hat Gauland Boateng nicht beleidigt, sondern eher eine Zustandsbeschreibung geliefert,

Dann muß man mir genau erklären, warum Herr Gauland den Namen "Boateng"(*) als Beispiel ausgewählt hat anstatt der in den Kreisen beliebten "Kopftuchmädchen" oder "Kulturbereicherer" oder "sogenannte Farbige" oder irgendeinen anderen der zigdutzenden von Allgemeinbegriffen der Szene.

Das wird doch wohl nicht (hint, hint, hint...) seinen Grund  in den bei den Rassisten seit mindestens 15 Jahren an- und fortdauernden Stänkereien gegenüber den Nationalspielern mit Migrationshintergrund oder gar auch noch anderer "Hautfarbe" haben???! (O-Ton aus den bekannten Hetzerseiten: "das sin für mich keine deutschen spieler, so gesocks", "sollen die doch für gana oder wie das kaffernland heist spielen", "Dieser Özil soll mal lieber noch mal nach Mekka pilgern anstatt nach Frankreich - da gehört er doch eher hin"....)

(*): ausgerechnet einen zigfachen Multi-Millionär aus dem Jetset des Profifußballs, der seit nun ewigen Zeiten schon und für den Rest seines und seiner Nachgeborenen Leben in edelsten Wohngegenden lebt zusammen mit Scheichs, geschaßten Funktionären der Überflußgesellschaft oder amtierenden Vorstandsvorsitzenden als ihm höchst zugeneigte Nachbarn
every time you make a typo, the errorists win

Sauropode

Zitat
und so wird er es ungesagt gemeint und beabsichtigt haben.

Dem ist das auch so zuzutrauen, aber was mich stört, dass solche von hintenherum-Zuschreibungen dann eben auch anderswo Gang und Gäbe sind und kritisches Nachfragen außer Mode gerät - es ist das allgemeine Abstumpfen einer Diskussionskultur, um es mal plakativ zu sagen. Dadurch wird das Subtile an den Aussagen von Typen wie Gauland nicht mehr entlarvt, sondern zugelassen, dass so eine Art Kryptorassismus sich dadurch salonfähig macht, indem er sich in die Rolle des Rebellen stellt.

Groucho

Zitat von: ajki am 30. Mai 2016, 18:02:22
Dann muß man mir genau erklären, warum Herr Gauland den Namen "Boateng"(*) als Beispiel ausgewählt hat anstatt der in den Kreisen beliebten "Kopftuchmädchen" oder "Kulturbereicherer" oder "sogenannte Farbige" oder irgendeinen anderen der zigdutzenden von Allgemeinbegriffen der Szene.

Auf BR2 war heute Tagesgespräch zum Thema, war stellenweise recht gut. Dabei wurde erwähnt, dass Gauland keinerlei Ahnung von Fußball habe. Es ist offensichtlich, welche Zielgruppe er da bedienen will, nicht nur die sich fürchtenden, sondern auch die sich für zu kurz gekommen Meinenden, das so ein "Neger" Millionär ist, zeigt ja die ganze Ungerechtigkeit dieser Gartenzwergwelt. Und dann ist er auch noch geborener Deutscher. Das ist kalkuliert wie sonst noch was. Die Zielgruppe erweitern.

Nebenbei möchte ich Boateng auch nicht zum Nachbarn, da würden wohl dauernd "investigaive" Reporter an der Tür stehen, und irgendwelche Personenschützer rumnerven.  :grins2:

Typee

Zitat von: Groucho am 30. Mai 2016, 17:57:56
Zitat von: Sauropode am 30. Mai 2016, 17:45:28
Nungut, Gauland ist ein rechter Unsympath, doch vielleicht hätte seine Antwort auf eine solche Frage nicht den gewünschten Empörungseffekt gehabt, sondern eine weitergehende Diskussion über die Inhalte der AfD angestrengt. Und da ist das Hyperventilieren nicht so einfach, denn man muss auf der Sachebene bleiben und sich selber positionieren. Das hätte Gauland zwar schön zerlegen können, hätte aber nicht in eine nette Aufreger-Schlagzeile gepasst.

Könnte, hätte, klar. Ev. hätte er sich geschickt raus gewunden. Die einzig interessante und angemessene Frage wäre halt wirklich die gewesen, was denn die AfD mit dieser Tatsachenbehauptung (so es den eine nachvollziebare ist) anzustellen gedenkt. Dass man keine Farbigen in der Nachbarschaft möchte, könnte er ja gut finden, und so wird er es ungesagt gemeint und beabsichtigt haben.

Das ist so ein offensichtliches Ränkespiel, das muss ein Journalist (egal welcher Ausrichtung) doch sofort durchschauen und nachfragen.

Genau das ist es. Und was mich ärgert, ist hauptsächlich, dass das hier eine Gelegenheit war, die so schnell nicht wiederkommt. Gauland hatte sich da ein selten ungeschicktes Beispiel zurechtgelegt, mit dem man ihn einfach hätte festnageln können: was haben Sie damit gerade gemeint - finden Sie das richtig, oder was würden Sie dagegen tun wollen? Und aus dieser Lage hat man ihn widerstandslos türmen lassen!
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(Neil deGrasse Tyson)

ajki

Zitat von: Groucho am 30. Mai 2016, 19:03:59
Es ist offensichtlich, welche Zielgruppe er da bedienen will

Man kann sich schnell darüber verständigen unter "Normalos", dass Gauland UND Petry (u. vglb. Aktivitäten) ausschließlich ihre Zielgruppe im Sinn haben bei ihrem Tun - es ist denen mit Kalkül und Bedacht egal, was irgendeine Öffentlichkeit davon hält (außer, dass sie Öffentlichkeit für ihr Geschwätz bekommen - das ist ihnen sehr wichtig bei ihren diversen Provokationen); ihre Zielgruppe will mit Ressentiments bedient werden (und im Anschluß nach der öffentlichen Rücknahme durch Petry der Hinweis in ihren eigenen Kreisen, dass man nun mal die "Wahrheit" leider nicht sagen könne in Dtschl. und darum eben unter den Eingeweihten und Aufgewachten ein taktisches Verhalten notwendig ist...). Ich bin auch durchaus davon überzeugt, dass die diversen "Funktionäre des Abdriftens" (aller Sorten, inklusive Blogger und sontigem Gschwerl) sich darüber klar sind, dass ihre aktuellen Luftblasen-Organisationen nicht genügend echte Masse haben, um ihr Destabilisierungsziel zu erreichen (ok, vielleicht machen sich einige ja wirklich solche Hoffnungen - aber an sich kann keiner so weltfremd sein zu übersehen, dass eine Empörungsparteiung ohne Inhalte und konstruktive Ziele ihre Anhänger in dem Moment enttäuschen muß, in dem sie Teil des "Lügen-Establishments" wird, selbst nur als "radikale" Opposition). Worauf diese Leute bewußt oder unbewußt hinarbeiten, ist das Verlautsprechern von Ressentiments und Drift. Sie sind "Getriebene" statt "Treiber"; der Mob, den sie bedienen (müssen), ist immer nur durch weitere Radikalisierung bei der Stange zu halten - wenn sie nicht liefern, werden sie beiseite getan zugunsten irgendwelcher anderer Lautsprecher. Die Illusion solcher "Professoren" wie Lucke u. vglb., sie könnten der Kopf einer tollen Hydra sein, die den "Volkskörper" auf Blut und Boden in gewünschte Richtungen steuert, verwandelt sich immer schnell in die Erkenntnis, dass der, der unbedacht zündelt und hetzt, blitzartig zum einem anhängenden Schwänzchen wird, dass vom Willen des Mobs durch die Arenen geschleift wird. Da muß man entweder klammern, um das Ego des "Erfolgs" zu behalten oder loslassen und in der wohltätigen Versenkung des Vergessens verschwinden.

Deshalb sind die Talking Heads der Radikalen immer egal und es ist egal, was sie schwafeln - es ist eh' nicht für "Nicht-Aufgewachte" gedacht. Daher wäre es vor allem anderen endlich wichtig zu erkennen, dass die Droge "öffentliche Erregung" über bedeutungslosen Unfug von bedeutungslosen Lautsprechern endlich mal abgesetzt wird und der gesamte Empörungsschrott auf Entzug an Bedeutung gesetzt wird.

(In gewisser Hinsicht ist die beste Reaktion auf Trolle wie immer "don't feed" - kann man meiner Meinung sehr gut bei den "Montagswachen" über die Jahre beobachten; das Publikum geht schon lange bzw. schon immer achtlos an dem winzigen Häuflein vorbei, die erhoffte Wirkung erlischt wie eine Flamme, der der notwendige Sauerstoff entzogen wird).
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Groucho

Zitat von: ajki am 30. Mai 2016, 22:17:19
Man kann sich schnell darüber verständigen unter "Normalos", dass Gauland UND Petry (u. vglb. Aktivitäten) ausschließlich ihre Zielgruppe im Sinn haben bei ihrem Tun - es ist denen mit Kalkül und Bedacht egal, was irgendeine Öffentlichkeit davon hält (außer, dass sie Öffentlichkeit für ihr Geschwätz bekommen - das ist ihnen sehr wichtig bei ihren diversen Provokationen)

Das ist ja die "Metastrategie" dahinter. Während das Gemerkel, Seegehofere, also seine Meinung stets nach Umfragen zu bilden, ohne erkennbare Grundsätze, macht die AfD-Schauspieltruppe auf Luther (Hier steh ich und kann nicht anders) und setzt auf Ehrlichkeit, ohne Rücksicht auf Verluste. Da zückt man dann Taschentücher, wie selbstlos ehrlich und überzeugend das ist.

Naja, Schmierenkomödien können auch unterhaltsam sein.

ajki

Zitat von: ajki am 30. Mai 2016, 22:17:19
(In gewisser Hinsicht ist die beste Reaktion auf Trolle wie immer "don't feed"

Weil das Bildblog zufällig (nunja, zufällig...) heute einen Beitrag liefert, der den Punkt breiter ausformuliert, dies als Ergänzung:

Diese Sache, die die AfD und Donald Trump gemeinsam haben, wird Dich überraschen [lampiongarten.wordpress.com; der clickbait-slang des Titels ist massiv ironisch zu verstehen und ausnahmsweise kein Indiz für dummen Netzmüll]

Der Bildblog hat den wunden Punkt des Blogbeitrags gefeatured - kann man nur als Zitat übernehmen:

ZitatWarum aber sind genau diese beiden Themen so interessant und so relevant, dass sie Dauerbrenner geworden sind? Passieren in den Themenkomplexen ,,AfD" und ,,Donald Trump" wirklich so viele nachrichtenwürdige Ereignisse, dass allein Spiegel Online durchschnittlich täglich jeweils einen neuen Artikel dazu raushauen muss? Oder gibt es etwas anderes, das die beiden Dinge verbindet und so außergewöhnlich macht?

Die AfD und Donald Trump haben eine Sache ganz definitiv gemeinsam: Dich. Dass Du diese beiden Themen zuverlässig klickst und andere Themen nicht. Du bist als begierger Leser und Weiterverbreiter von Artikeln über die AfD und Donald Trump das wichtigste verbindene Element. Wahrscheinlich hilfst Du damit diesen Leuten auch, auf jeden Fall aber sorgst Du mit Deiner Aufmerksamkeit dafür, dass fortlaufend weiter über sie berichtet wird.
every time you make a typo, the errorists win

mossmann

ZitatNungut, Gauland ist ein rechter Unsympath, doch vielleicht hätte seine Antwort auf eine solche Frage nicht den gewünschten Empörungseffekt gehabt, sondern eine weitergehende Diskussion über die Inhalte der AfD angestrengt.

Solche Diskussionen gibt es zur Genüge, oder etwa nicht? Die Blätter sind voll davon. Du unterstellst den Journalisten, sie würden keine weitergehende Diskussion wollen - die findet aber statt.

Zitathätte aber nicht in eine nette Aufreger-Schlagzeile gepasst.

Aufreger- oder Clickbait-Schlagzeilen gehören zum Geschäft. Macht Psiram übrgens im Blog ähnlich:

"Wallach hat Viadrina-Uni verlassen"
kommt halt nicht so drastisch wie "Abschied von Dr. Wallach" (ich habe erst gedacht: ist der verstorben?)
Offizieller Sprecher des gemäßigten Flügels der Psiram-Jugend

Groucho

Zitat von: mossmann am 31. Mai 2016, 15:22:23
Aufreger- oder Clickbait-Schlagzeilen gehören zum Geschäft. Macht Psiram übrgens im Blog ähnlich:

"Wallach hat Viadrina-Uni verlassen"
kommt halt nicht so drastisch wie "Abschied von Dr. Wallach" (ich habe erst gedacht: ist der verstorben?)

Walach bitte immer nur mit einem "l".  Bei den Überlegungen zum Titel geht es freilich darum, den möglichst für Suchmaschinen geeignet zu gestalten. Der feine Unterschied ist nur, dass Psiram mit mehr Klicks kein Geld verdient, sondern bestenfalls mehr für Traffic abdrücken darf. Dir kann man es irgendwie nie recht machen.

mossmann

Zitat von: Groucho am 31. Mai 2016, 15:50:39
Der feine Unterschied ist nur, dass Psiram mit mehr Klicks kein Geld verdient, sondern bestenfalls mehr für Traffic abdrücken darf. Dir kann man es irgendwie nie recht machen.

Vorschlag: Geld verdienen! Wie wärs mit Anzeigenkunden? (Monsanto? Bayer?)
:P
Offizieller Sprecher des gemäßigten Flügels der Psiram-Jugend