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Der Mollath-Prozess

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Begonnen von Plinius, 28. Juni 2014, 11:05:22

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pelacani

Aus der Wörthmüller-Vernehmung (hoffentlich zum letzten Mal  :crazy):
ZitatM. Wörthmüller: Herr Mollath hat ja zu einem nicht unerheblichen Anteil über Schwarzgeldverschiebungen gesprochen, also dass Gelder über die Grenze gefahren sind. Darüber hat er immer wieder gesprochen, dass er damit was zu tun hat, wie genau er das formuliert, weiß ich nicht, aber er hat mich mit diesem Konglomerat in Verbindung gebracht, das ihn zentral beschäftigt hat.
RiLG Lindner: Konnten Sie die Zweifel ausräumen?
M. Wörthmüller: Eben nicht, er ist dabei geblieben, dass ich damit was zu tun hatte. Es war der Grund, aufgrund dessen ich erkannt habe, dass keine tragfähige Basis herstellbar ist, dass die gegenseitigen Vorbehalte nicht überwindbar sind.
Das war wünschenswerte Klarheit. Wenn man von einem potentiell Wahnkranken zu den ,,Verfolgern" gezählt wird, dann wird es kaum möglich sein, dass dieser Proband genügend Vertrauen in den Gutachter entwickelt, zu Einzelheiten Auskunft zu geben. Vielleicht ist da ,,Befangenheit" nicht der diesen Umstand genau widerspiegelnde Ausdruck, aber welcher wäre geeignet? Kein Wunder, dass Richter B. verwundert war. Später erneut:
ZitatM. Wörthmüller: [...] Ich kann niemanden begutachten, der sagt: das will er nicht, und lehnt mich ab. Solange ich mir nicht im Klaren bin, ob ich Befangenheit überwinden kann. Ich meine initial die Befangenheit, die er hatte und ich auch – ich wollte ihm nicht den Eindruck vermitteln, dass ich zu denen gehörte, die besonders Schlimmes tun. Das war eine korrespondierende Situation. Die Gespräche dienten dazu, ob diese wechselseitigen Bedenken überwunden werden können.

Und:
ZitatM. Wörthmüller: ...  Es ging ja damals nur um Körperverletzungsdelikte und selbst unter Ausschluss dieses Themas ist ja einigermaßen eine psychiatrische Einschätzung machbar.
Richtig, die Reifenstechereien hatten noch gar nicht stattgefunden. Zweifelhaft also, ob eine krankheitsbedingte Gefährlichkeit damals schon für den Maßregelvollzug ausgereicht hätte. Wenn M also mit Dr W gesprochen hätte oder auch die von Dr. W. angestrebte nahtlose Verlegung zu Dr. L. stattgefunden hätte, dann hätten wir alle, der Herr Schlötterer eingeschlossen, möglicherweise nie von der Causa Mollath erfahren. Also: eine reichlich fragile ,,Verräumungsintrige", von wem auch immer.

Noch einmal zur Präzision der Erinnerung, diesmal des Herrn M:
ZitatG. Mollath: Aus welchem Grund musste ich dann mit Handschellen den Hofgang machen?
M. Wörthmüller: Mussten Sie nicht. Ich habe am 1.7. [d. h. zu Beginn des einwöchigen Aufenthalts in Erlangen – P.] angeordnet, dass Sie ohne Handschellen in den Hofgang gehen konnten.
G. Mollath: Warum einmal vorne, einmal hinten?
M. Wörthmüller: Sie mussten keine tragen.
G. Mollath: Das wurde erst später angeordnet.
M. Wörthmüller: Am 1.7.
...
M. Wörthmüller: Die Akten sende ich zur Kenntnis. Da können Sie die Anordnung entnehmen.

sweeper

@Pelacani:

Die Klarheit dieser Aussage hindert gewisse Leute in gewissen Blogs nicht daran, nun darüber zu grübeln, ob Wörthmüller nicht doch mit Roggenhofer unter einer wie auch immer gearteten Schwarzgeld-Decke steckt:
schließlich hat Wörthmüller bei der Vernehmung auch erwähnt, der Nachbar Roggenhofer verwalte eine Immobilie für ihn. 
Warum er dies nicht eher zugegeben habe??!!  :crazy

Daran sieht man, dass praktisch jedes private Detail in den größeren Rahmen einer befürchteten Intrige versponnen werden kann, wenn - wie in Erlangen& Nürnberg und anderswo - eine gewisse zufällige gemeinsame Schnittmenge von Geschäfts-und Privatbeziehungen/Vereinstätigkeit etc vorhanden ist.

Mollath selbst hat bei seiner Zeugenbefragung zugegeben, dass es sich bei dem berühmten "Plastikbeutel" um eine Art Kartentasche handelte, die er um den Hals trug und in der er - oh Wunder! - Telefonnummern und Adressen aufbewahrte.
ZitatG. Mollath:  Wenn ja, hätte ich einen Plastikbeutel um Hals gehabt?

M. Wörthmüller:   Das war zu Hause, nicht als sie gebracht wurden. Das war vor meiner Haustüre, das war ein Beutel, wie man es für Landkarten kennt.

G. Mollath:   War das ein Brustbeutel, den man unter dem Hemd trägt, wo ich Adressen und Telefonnummern notiert habe?

M. Wörthmüller:  Ein Klarsichtbrustbeutel.

G. Mollath: Könnte es sein, dass ich den deswegen draußen hatte, weil ich nach der Adresse nachsehen wollte?
Dies warf dann die (noch ungeklärte)  Frage auf, ob Mollath womöglich doch nicht Roggenhofer aufsuchen wollte, sondern tatsächlich direkt Wörthmüller:
den hatte er ja in Verdacht, hinter dem "Attest" von Frau Krach zu stecken - weil diese zufällig in Wörthmüllers Klinik arbeitete.
(Hinweise dazu wohl im Simmerl-Gutachten...)
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sweeper

http://strate.net/de/dokumentation/Mollath-Hauptverhandlung-2014-07-17.pdf

Zur Bitte um Entpflichtung von Dolmany:
ZitatS. 45
...

VRiinLG Escher:  Wissen Sie noch, warum der das nicht mehr wollte?

Otto Brixner:  Da gibt es, glaube ich, auch Ausführungen im Urteil dazu. Selbst kann ich mich nicht erinnern. Das habe ich dann auch gehört. Man hört dann alles Mögliche, dass da an Türe geklopft worden sein soll, der saß drin und hat sich nicht rausgetraut.   

Der Herr Dolmany ist natürlich ein etwas kleinerer Herr. Aber er ist, was das Juristische anbelangt, nicht irgendeiner. Der hat schon sehr viele Verteidigungen in Nürnberg gemacht. Nicht so, dass man einen x-beliebigen genommen hat, das war schon ein namhafter Strafverteidiger.
Und dann Strate:
ZitatS. 55/56

RA Dr. Strate:   ... D.h. Ihre Zuständigkeit wurde begründet unter anderem damit begründet, dass Herr Mollath gegenüber Herrn Dolmany in einer bestimmten Weise tätlich oder aggressiv geworden sei. Genau aus diesem Grund kam auch der Antrag von Herrn Dolmany, außerdem auch der StA, und auch der Antrag Mollaths, dass Herr Domany entbunden wird als Verteidiger.
Und hier meine Anknüpfungsfrage: Sie haben ja vorhin gesagt, dies und jenes würde ich so nicht wieder machen. Sehen Sie da nicht, dass Herr Dolmany in einem gravierenden Interessenkonflikt war? Auf der einen Seite seine Rolle als Opfer einer Straftat, die sogar von der Sache her in Ihrem Urteil erwähnt wird, und seine Rolle als Verteidiger in derselben Sache, wo er möglicherweise Geschädigter war. Haben Sie das nicht gesehen?
Und ist Ihnen das nicht in Erinnerung gekommen, als diese Anträge gelesen haben, die in dem Wiederaufnahme-Gesuch zitiert werden. Die Dokumente sind alle korrekt wiedergegeben. Ist das Ihnen nicht in den Sinn gekommen, dass das ein gravierender Fehler war? Ich frage ganz sachlich.

Otto Brixner:  Es kann nicht im Belieben des Angeklagten sein, sich so zu verhalten, dass der Pflichtverteidiger entlassen wird. Und dass ein RA mal eine Stunde sich nicht hinausgetraut hat – anderer hätte gar nichts dabei gesagt, hätten sich dabei nicht gedacht. Ich meine, wenn es sich so zugetragen hat, dass ein Pflichtverteidiger von dem Angeklagten so angegangen wird, kann das nicht bedeuten, dass er entpflichtet wird.
So haben wir es dann auch entschieden. Es entscheidet nicht der Angeklagte, welchen Pflichtverteidiger er hat.

Das kann er mit einem Wahlverteidiger machen, aber nicht mit einem Pflichtverteidiger.


G. Mollath: Grüß Gott Herr Brixner...
Und dann noch Mollath (der an dem Punkt Wahl-/Pflichtverteidiger aktiv dazwischengeht)
ZitatS.56

Otto Brixner:  ... Ist doch ganz einfach. Natürlich muss ich mir überlegen: wie lange dauert das. Aber ich hatte auch Verfahren, die länger gedauert haben. Ich hatte auch Verfahren, die wochenlang dauerten. Wenn jemand meint, er müsste Beweisanträge stellen über das hinaus, was der VRi sich vorgestellt hat.
§ 244 II-VI muss man das machen, wenn nicht, wird der Beweisantrag zurückgewiesen. Wird man sehen, wenn der Beweisantrag gestellt ist.

G. Mollath:  Könnte es sein, dass mangelnde oder nicht vorhandene Beweisanträge der Verteidigung oder keine Zeugenbenennung der Verteidigung an der Einsatzfreude eines Verteidigers liegen könnten? 

Otto Brixner:   Mag ich nicht beurteilen, das muss jeder Verteidiger für sich entscheiden.
Was soll ich dazu sagen? Ich bin Richter. Der Verteidiger ist Verteidiger.
Der hat ein Interesse wahrzunehmen, davon gehe ich aus. Weshalb erwas wann tut, das weiß doch ich nicht.

...
(Schwärzungen von mir)
Das finde ich jetzt spannend. 8)
Letztlich ist das exakt der gleiche Vorwurf, den Mollath jetzt Strate gemacht hat.

ZitatG.Mollath:  ...Nur - wenn des net umgsetzt wird durch eine Verteidigung , wenn man meint, man will jetzt hier nen schnellen Prozess haben ... und sich vielleicht um andre Dinge lieber kümmern... ja, dann bleib ich natürlich auf der Strecke. Und die Wahrheit allemal.

... Es geht auch ganz deutlich darum: ich hab zum Beispiel ein positives medizinisch-psychiatrisches Gutachten, was bisher noch gar nicht eingebracht wurde ... aufgrund der ... des Verhaltens der Verteidigung.
Und des is, gelinde gesprochen, misslich... Wenn nicht für mich katastrophal..

...Das spricht für sich. Und ich geh davon aus: nicht nur jeder Fachmann, sondern auch jeder Durchschnittsbürger wird da ein großes Fragezeichen ham zum Verhalten dieser Verteidigung.
http://blog.br.de/report-muenchen/2014/8447/prozess-ohne-vertrauen-gustl-mollath-im-interview.html

Mollath will ja am 08.08. noch 27 Beweisanträge stellen - vielleicht will er, inspiriert durch Brixner, dass der Prozess schön lange läuft  :rofl2
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sweeper

Und jetzt noch Gabriele Pauli:

http://blog.br.de/report-muenchen/2014/8447/prozess-ohne-vertrauen-gustl-mollath-im-interview.html
Zitat... Mollath behauptet,man habe ihn wegen der Entdeckung eines Schwarzgeld-Skandals mundtot machen wollen. Das Landgericht Regensburg sei nun damit "überfordert", die politischen Ausmaße der Vorwürfe aufzudecken.

Pauli warf Mollaths Verteidiger Gerhard Strate daher Ignoranz vor. Die Schwarzgeldgeschäfte hätten ihn nie interessiert. ,,Vielleicht hätte Strate das Mandat unter diesen Umständen nicht annehmen sollen", erklärte Pauli gegenüber FOCUS.

Das gehört nun wirklich zum Dümmsten, was je im Fall Mollath geäußert wurde!
Und dabei lässt zeigt Heidingsfelder @goalgetter32 auf Twitter Fotos von sich und Frau Pauli rum...  :stirn
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sweeper

Die Mitschrift vom 14. Verhandlungstag ist da:

http://www.strate.net/de/dokumentation/Mollath-Hauptverhandlung-2014-07-28.pdf

Das sieht übel aus für Mollath..
Und Strate äußert sein Unbehagen, auf unbestimmte Zeit "an Regensburg gefesselt" zu sein.
Falls er sich ein prestigeträchtiges Mandat erhofft hatte, ist er wirklich reingefallen.

Mollath will tatsächlich Weinberger und Co aufmarschieren lassen - viel Freude dabei!

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pelacani

Aus dem Strate-Protokoll, Tag 14:

ZitatRA Dr. Strate: [...] Ich kann - und das muss ich ganz klar sagen - einen Mandanten, der hier öffentlich über seinen Verteidiger Lügen verbreitet, mit dem kann ich nicht zusammenarbeiten. Das ist eine schwierige Situation: es geht mir nicht nur gegen den Strich, sondern auch gegen meine Ehre, wenn so etwas von einem Mandanten in öffentlicher Sitzung behauptet wird. Deshalb bitte ich darum, mich zu entpflichten. Es besteht keinerlei Vertrauensbasis mehr angesichts dessen, was heute hier vorgefallen ist.
...
VRiinLG Escher: Das ist jetzt ein Antrag. Herr Mollath, ich habe Ihre Aufmerksamkeit?
G. Mollath: Es tut mir leid, ich hab jetzt mit so was nicht gerechnet. Selbstverständlich - ich höre ja zu.
VRiinLG Escher: [...] Ich glaube, Sie sind nicht schlecht verteidigt, sondern hervorragend verteidigt worden.
In geradezu mütterlicher Sorge versucht die Richterin, dem Angeklagten eine Brücke zu bauen. Jeder Vernünftige würde an dieser Stelle eine halblaute, halbgewalkte Quasi-Entschuldigung murmeln und sich berappeln. Was macht Herr M?
ZitatG. Mollath: Es wird seit Monaten unterlassen und verhindert, höchst relevante Zeugen zu benennen. [...]

Aber er hat auch einen Pluspunkt. Die Strategie Strates, eine neue Begutachtung zu verhindern, ist ja gescheitert, und so sagt M:
Zitat
G. Mollath:  Mir wurde gesagt von Herrn Dr. Strate im Vorfeld, Herr Mollath die Psychiatriekiste machen wir gar nicht erst auf, verlassen Sie sich darauf, die Gutachtenerstattung wird nicht stattfinden, denn vorher wird das Gericht feststellen, dass diese Taten nicht nachweisbar sind. Und deswegen wird das Gericht feststellen, eine Gutachtenerstattung ist überflüssig.' Ich habe von Anfang an die Einschätzung gehabt und die Einschätzung geäußert: Das glaube ich nie und nimmer, die Wahrscheinlichkeit ist gering. Ich äußerte die Bitte, den Gegenbeweis zu eröffnen [...]
Eine paradoxe Situation. M. hatte recht, aber mit den falschen Gründen (Weinberger/Dieckhöfer usw. würden nicht in der Lage sein, die Gutachten zu beerdigen und Nedopil zu neutralisieren), und Strate hatte unrecht, aber mit seiner Rechtskenntnis wahrscheinlich auch mit einem gewissen Gefühl für die richtigen Gründe.

Noch etwas, diesmal zu den Reifenstechereien. Der Staatsanwalt wollte nochmals den Zeugen Z. hören. Das Gericht beschließt, die nochmalige Vernehmung abzulehnen.
ZitatBei lebensnaher Betrachtung sprechen im Übrigen neben der Angabe des Zeugen Zimmermann zum Beschädigungszeitpunkt auch die Anzahl der luftleeren Reifen sowie das vom Zeugen Zimmermann geschilderte Beschädigungsbild dafür, dass das Auftreten luftleerer Reifen keine "natürliche Ursache" zurückzuführen ist.
Auch wenn der Sachverständige sagen musste, er könne keine Reifenstechereien nachweisen (wie auch, wenn keine Unterlagen mehr vorhanden sind): Das Gericht ist offenbar davon überzeugt, dass es die Reifenstechereien gegeben hat.

Schlaglöcher auf der Siegerstraße, ganz unabhängig vom aktuellen Zerwürfnis.


sweeper

Weinberger läuft sich schon mal warm:

http://www.psychiatrie-und-ethik.de/wpgepde/der-fall-mollath-nach-einem-zerwuerfnis-vor-dem-urteil/
ZitatMollath hat Beweisanträge auf Einvernahme von Zeugen und Gutachtern gestellt, die er zur Vertretung seiner Sache in dem Verfahren für notwendig hält. Es geht ihm u.a. um ,,Schwarz­geldverschiebungen" – von ihnen spricht die Zeitung wenigstens –, geht aber u.a. auch um Zu­stände in der Psychiatrie, aus denen Mollath ja auch für andere Gefahr er­wachsen sieht. Die Me­dien erwähnen sie nicht.

Die Be­weisanträge Mollaths hieß Strate ,,Mist", ihn selbst einen ,,Lüg­ner". Sein Fazit: ,,Die Psychiatrie-Kiste machen wir nicht auf".

Ist nicht verständlich, daß Mollath die ,,Kiste" geöffnet, sie zumindest wahrgenommen sehen se­hen will? In ihr liegen doch die Haupt-Mittel und -Methoden, mit denen er über mehr als sie­ben Jahre hinweg gequält und gedemütigt wurde. Daß die Öffentlichkeit da hineinblickt, daß kri­tische Psychia­ter da aus dem Nähkästchen plaudern, das mögen die Medien und weite Teile des Establish­ments, des "Systems" offensichtlich aber nicht. Daß es auch Strate nicht mag, macht staunen. Wollen sie alle, wollen auch viele von Mollaths Unterstützern, muß man fragen, den Psy­ch­iatriemiß­brauch als elegantes Mittel zur Ausschaltung Unlieb­samer, ,,uneinsichtiger Geister" etc. weiter erhalten? Uns gebietet schon die Satzung unserer GEP, auch und gerade dieses Anliegen Mol­laths über seine Rehabilitierung hinaus weiter zu unter­stützen. Auch uns treffen darob jetzt nicht nur Sympathieentzug, sondern regelrechter Haß auch aus dem Kreis vormaliger (teils etwas argloser) Un­­terstützer....
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sweeper

http://www.psychiatrie-und-ethik.de/wpgepde/
Zitat...Unerhörtes ist geschehen. Mollaths Verteidiger Dr. Strate nannte ihn vor Gericht einen Lüg­ner und gibt sich beleidigt, weil dieser Mandant sich von ihm nicht gängeln läßt. Er beharrt auf Be­weisan­trägen  (Strate: ,,Mist"), u.a. die Anhörung von zwei Psychiatern, von denen einer ihn, Mollath, lege artis begutachtet und der andere öffentlich eine geharnischte Stellung­nahme zum vorausgegangenen psychia­tri­schen Gebaren abgegeben hat. Strate sucht diese Aussagen um jeden Preis zu verhin­dern. ,,Die Psy­chiatrie-Kiste machen wir nicht auf", er­klärte er.

Aus jener ,,Kiste", die das Haupt-Agens, die Mittel und Methoden enthält, mit denen Mollath über Jahre gequält und gedemütigt wurde, könnten die zwei Psychiater nämlich einiges aus­packen, was dem gesamten Establishment, u.a. dem Anwalt, seiner geldigen Klientel, den Me­di­en und auch vielen ,,Unter­stützern" überhaupt nicht paßt. Mollath liegt am Öffnen der "Kiste", damit jene Mittel und Methoden gegen andere Unbotmäßige nicht mehr so leicht ausgesspielt werden können.

Strate hat Mollath bis vor kurzem ge­wiß gut verteidigt. Dieser bekundet ihm dafür auch Dank und Aner­ken­nung wie zuvor. Die Frage ist jetzt aber: Was veranlaßt, was berechtigt den Anwalt, den wohl be­grün­­deten Wunsch seines Mandanten derart abzutun und ihn in der Öffentlichkeit derart herunter­zumachen? Welche Interessen spielen da mit hinein?...
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pelacani

,,Was mich prägte", offenbar aus dem Duraplus-Ordner:
http://www.spiegel.de/media/media-34449.pdf

Zur Sache sagt er nur:
ZitatWir haben uns heftig gestritten, sie will nicht aufhören. Wie schon mal passiert, Sie geht auf mich los. Tritte und Schläge. Leider wehre ich mich.

Zur Sache gehört für ihn auch:
ZitatInzwischen mußte versucht werden einen Krieg zu verhindern .
Schreiben an : Herr Grhard Schröder vom 30.1.2003
Sir Kofi Annan vom 26.3.2003
Schreiben an Madien vom 30.3.03
An Dieter Rampl vom 1.4.03

Belbo

Spannend.....

Zitat1975 erste große Liebe zerplatzt.
Vor Weihnachten kann ich nicht mehr. Schmeise die Schule hin.

Mit 19 wohl kurz vorm Abi.

ZitatIch gehe arbeiten.
1976
Gehe auf die Hibernia Schule ins Ruhrgebiet.

Das Waldorfkapitel scheint wohl ein kürzeres gewesen zu sein und nicht der Philosophie sondern eher den Anforderungen bayrischer Gymnasien geschuldet.

Zitat1977 Trotz des großen Schmerzes über den Verlust, bekam ich die zweit beste Abiturnote der Klasse .

Das verwundert dann nicht weiter, mit der Verwandschaft seiner dritten grossen Liebe Petra verscherzt er es sich dann aber aus wichtigen Gründen.

ZitatEs war ausgemacht, es gibt kein 08/15 Geschenke Weihnachten. Dem war nicht so. Seit dem habe ich nie mehr mit diesen Leuten Weihnachten verbracht.




sweeper

@Pelacani:

Das Schriftstück stammt aus 2003.
Es könnte sich um die "Urform" des Duraplus-"Gehefts" handeln; die wenigen Seiten, von denen Wörthmüller bei der Vernehmung sagte, irgendjemand müsse sie in die "Akte" = Patientenakte getan haben.
Es konnte ja nicht aufgeklärt werden, wie diese Blätter dort hinein kamen.
Meine persönliche Vermutung ist, dass Mollath sie wie eine Art Vermächtnis stets bei sich trug - etwa im ominösen Brustbeutel. Denn die Einlieferung bei Wörthmüller ließ ihm keinen Spielraum, nachträglich Schriftstücke zu besorgen - es sei denn, RA Ophoff hat sie auf Bitten Mollaths organisiert.
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pelacani

Zitat von: sweeper am 06. August 2014, 17:28:18Es konnte ja nicht aufgeklärt werden, wie diese Blätter dort hinein kamen.
Das ist eines der Details, deren Bedeutung mir unklar ist. Was hoffte Strate zu beweisen: dass sich Wörthmüller illegal Schriftstücke besorgt hat, wofür auch immer, wenn er den Fall abgeben will? Wir wissen ja jetzt, was da so Brisantes drin steht. Genauso wie das "3. Attest" des Markus R: Glaubt er, da schreibt Markus R, die beiden Ausfertigungen des eigentlichen Attests und die Krankenakte seien Fälschungen? Ich bin wahrscheinlich zu naiv.

sweeper

@Pelacani:
Strates Reaktion halte ich eher für seinem Kontrollzwang geschuldet:
es darf nicht sein, dass irgendwo Schriftstücke von Mollath in Umlauf sind, die er nicht kennt und die seinen (immer noch) Mandanten kompromittieren könnten.

In der Tat drängt sich die Frage auf, wie der SPIEGEL an das Doc kommt.
Aber vielleicht gab es mehrere Exemplare, von denen eins im Hausrat neben den anderen Habseligkeiten gefunden wurde. Könnte ja sogar sein, dass es auf Umwegen bei Frau Krach gelandet ist - das müsste anhand des Datums auf Plausibilität geprüft werden.

Auffällig finde ich an dem Doc unter anderem, dass für die Zeit der Kindheit außer dem
Tod des Vaters zwar viele historische Daten genannt werden - die Mollath zTl im Nachhinein rekonstruiert haben muss - aber kaum Persönliches.

Seltsam ist dieser Satz unter 1967:
"Willy Brandt schaltet meine Tv Nachrichten aufFarbe "
http://de.m.wikipedia.org/wiki/Farbfernsehen
Zumindest eine "Stilblüte".
Damals war er knapp 11 Jahre alt, und die Nachrichten waren ja nun im Gegensatz zu den Spielfilmen und Dokus (oder etwa BeatClub) nicht der Farbfernseh-Renner.
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sweeper

Macht sich kurz vor dem ominösen nächsten Verhandlungstag Nervosität bei den Chefpropagandisten breit?
Anders kann ich mir nicht erklären, warum
Pommrenke so ein Pamphlet raushaut:

http://www.humana-conditio.de/?p=820

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