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Ein Buch

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Begonnen von Scipio, 08. Mai 2014, 10:49:48

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sweeper

Zitat von: Conina am 12. Mai 2014, 14:23:28
Er schreibt irgendwo schlecht übers Ritalin, damit hat er bei Dir garantiert verschissen.  ;D
Ach nee, da würde er bei mir außer Konkurrenz laufen - da halte ich mich lieber an den Typen vom Arzneitelegramm schadlos. Siehe neulich dieser unsägliche alte Mann aus Bremen:

http://das-blaettchen.de/2014/04/profitables-geschaeft-mit-zappelphilipp-und-trotzkind-28792.html

Von dem schreiben diese Pirinçcis und Schmidts und Wolffs dann leider ab...
With magic, you start with a frog and end up with a prince.
With science, you start with a frog, get a PhD and are still left with the frog you started with...


Terry Pratchett

Robert

Ich verstehe hier diesen ganzen Krawall nicht. Keiner findet dieses Buch gut, aber einige (immer wieder die üblichen Verdächtigen) hier scheinen dies anderen nur allzu gerne zu unterstellen.

:crazy  :stirn

Ihr habt ehrlich ne Meise!

Conina

Zitat von: Ridcully am 12. Mai 2014, 12:51:09
Zitat von: Krebskandidat am 08. Mai 2014, 13:49:43
Serdar hat in der Heute Show vom 24. April ein bisschen was aus dem Buch vorgelesen:

http://www.youtube.com/watch?v=ruhYQbf1RLE

;D Mehr muss dazu wirklich nicht sagen.

Ich kann ja mal ein paar alte Hatenightfolgen raussuchen, da zieht der Serdar selber vom Leder.

Edit:
http://youtu.be/xZysXefTy3w
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Belbo

Zitat von: Conina am 12. Mai 2014, 14:19:23
Zitat von: Belbo am 12. Mai 2014, 13:57:43
Zitat von: Conina am 12. Mai 2014, 05:01:10
Wegen der Seiten musst Du zu einem Buch eine Meinung haben, das Du gar nicht gelesen hast.

Hast Du nun reingelesen, oder nicht?
Hast Du es überlebt oder bist Du jetzt infiziert, weil Du einem Rattenfänger und Hassprediger aufgesessen bist?

Ist das Buch nun sooo schlimm und gefährlich, wie es uns die Feullitonisten weismachen wollen?

Ich würde das Buch nie verschenken und reingelesen habe ich auch nur dort, wo ich etwas finden konnte. Ich besitze das Buch gar nicht.

Ich amüsiere mich eben nur köstlich über den Sturm im Wasserglas, den es ausgelöst hat.

Die Befürworter des Buches bleiben aber ganz cool? Es verändert sich durch das Buch nichts?

http://www.zeit.de/2014/18/akif-pirincci-verteidiger

Zitat
Nachdem Mangolds vernichtende Kritik erschienen war, entlud sich über ihm ein Gewitter aus ungewöhnlich vielen E-Mails verärgerter Leser. Sie attackieren den Autor, meinen aber oft die ZEIT, mehr noch, sie zielen auf den Journalismus der etablierten Medien. Sie werfen uns Arroganz, Wirklichkeitsverweigerung und Meinungsmache vor. Von "Belehrungspresse" ist die Rede, "rot-grün versiffter" Berichterstattung, "Drecksblatt", "Dummschwätzern", "Gedankenmanipulation". "Fick dich, stupid." Eine Leserin meint: "Ich schäme mich für unseren Journalismus." Ein Leser schreibt: "Ihr seid Hitler." Selten zuvor waren die Vorwürfe von Lesern so feindselig. Der Ton hat sich drastisch verschärft – der Ton der Buchautoren, die einen politischen Mainstream konstruieren, um ihn danach anzugreifen, aber auch der Ton der Menschen, die diese Angriffe verteidigen. Woher rührt die Wut der Leser, die Wucht ihrer Beschimpfungen?

Ich denke doch, eben einer der berühmten weiteren Tropfen, hier vielleicht sogar ein Wasserglas.

ZitatSind wir, die Journalisten der großen Zeitungen, unehrlich? Man muss über uns keine Studien anfertigen, um zu erkennen, dass wir stärker zum rot-grünen Milieu tendieren als die meisten Wähler. Natürlich stammt kaum jemand von uns aus einer Hartz-IV-Familie. Natürlich leben wir viel zu oft in denselben bürgerlichen Stadtteilen derselben Großstädte, in Berlin-Prenzlauer Berg oder in Hamburg-Eppendorf. Altbau, hohe Decken, Fischgrätparkett. Natürlich leidet unser Blick auf die Welt unter dem Eppendorf-Syndrom. Aber nur, weil wir selbst in einer Homogenitätsfalle der urbanen Mittelschicht stecken, wird nicht der Umkehrschluss zulässig, Pirinçci leiste aufrichtige Basisarbeit. Viel unheilvoller ist es, wenn der Demagoge Pirinçci von seiner Bonner Villa aus die Geräusche der Straße imitiert, um damit reich zu werden.

sweeper

Zitat von: Conina am 12. Mai 2014, 14:23:28
Er schreibt irgendwo schlecht übers Ritalin, damit hat er bei Dir garantiert verschissen.  ;D
Danke für den Text (konnte dir leider nicht antworten..) .
Der ist doch ganz anschaulich ... Magst du ihn hier noch mal reinstellen, Conina?
Und dieses Elaborat zu den Mördern - dagegen ist doch @Stimmviech ein schnuckeliger Waisenknabe:

http://station13.createaforum.com/new-board-3/akif-pirincci-wir-morder/

und musste trotzdem in den Spam...

Gibts auch bei Achgut, den Text:

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/wir_moerder
With magic, you start with a frog and end up with a prince.
With science, you start with a frog, get a PhD and are still left with the frog you started with...


Terry Pratchett

Scipio

Was habe ich den hier losgetretten......... :o

Belbo


pelacani

Zitat von: Conina am 12. Mai 2014, 07:39:30
Zitat von: Pelacani am 12. Mai 2014, 06:22:59
Zitat von: Conina am 11. Mai 2014, 21:48:27
Sarrazin hatte übrigens  Zahlen des statistischen Bundesamtes genommen.

Sag mal, hältst Du Sarrazin wirklich für seriös?
...
Zettel hat sich das Buch vorgenommen, dem vertraue ich:
http://83273.homepagemodules.de/t3255f28-Sarrazin-auf-dem-Pruefstand-der-Wissenschaft.html

Zettel sagt:

ZitatIn dem "Zeit"-Interview von vor einer Woche sagte Sarrazin:
   
ZitatDie Intelligenz ist zu 50 bis 80 Prozent erblich. Die weniger Intelligenten vermehren sich schneller als der Durchschnitt. Das bedeutet in der Konsequenz, dass die Intelligenz der Grundgesamtheit sinkt.
Der Mann hat Recht, auch hier.
http://zettelsraum.blogspot.de/2010/09/sarrazin-auf-dem-prufstand-der_02.html

Nein, hat er nicht. Diese Grundthese ist bestechend einfach, aber sie ist falsch.

ZitatDass nicht sogar 100 Prozent der Intelligenzunterschiede auf genetische Variation zurückzuführen sind, liegt im Wesentlichen an der ungleichen Verteilung von Bildungschancen in allen Ländern der Welt – wenn auch in sehr unterschiedlichem Maße. In einer Gesellschaft, in der alle Kinder von Anfang an die für ihre geistige Entwicklung optimale familiäre und schulische Unterstützung vorfänden, könnte jedes die in seinen Genen vorgesehene Intelligenz erreichen. Die Anzahl richtiger Antworten im IQ-Test würde bei allen ansteigen, die Unterschiede aber würden bestehen bleiben oder sogar noch zunehmen, weil einige Gene erst unter optimalen Bedingungen wirksam würden.

Weil wir aber von einer solchen Bildungsgerechtigkeit weit entfernt sind, gilt: Erreicht ein deutschstämmiger rundum geförderter Akademikersohn, »nur« einen durchschnittlichen IQ, ist davon auszugehen, dass seine Gene einfach nicht mehr hergeben. Wird hingegen bei einer türkischstämmigen Tochter aus bildungsfernem Hause derselbe Wert gemessen, ist anzunehmen, dass sie ihr genetisches Potenzial nicht optimal in Intelligenz umsetzen konnte. Unter besseren Bedingungen hätte sie wohl einen höheren IQ erzielt. Bei den Kindern mit Migrationshintergrund ist also mehr verborgenes Intelligenzpotenzial zu finden als bei den deutschstämmigen Kindern.
http://www.zeit.de/2010/36/Intelligenz-Sarrazin/komplettansicht

Robert

Ich denke, es wird eher ein Schuh daraus, wenn man die laut PISA schlechteren Bildungserfolge von Kindern sozial schwacher Eltern betrachtet. Demnach ist könnte es so sein: Je mehr sozial schwache Menschen es gibt, umso mehr Kinder wird es geben, die in der Schule nicht weit kommen. Aber das mit Genetik zu erklären, entbehrt jeder Grundlage.

Migranten sind häufig sozial schwach, und deren Kinder haben somit schlechtere Bildungschancen, vor allem, wenn im Elternhaus kaum deutsch gesprochen wird.


Conina

@pelacani
Der Frau kann ich auch nur recht geben.
Das deckt sich sogar mit meiner Familiengeschichte.
Omi war Magd in Schlesien und nur 6 Jahre in der Schule.
Ihre Kinder sind alle ordentliche Leute mit Beruf geworden und von den Enkeln haben dann einige studiert.

Aber die Kritik geht doch ein bisschen am Thema vorbei.

Stell Dir vor, man hätte perfekte Bildung für alle.
(In der Kosequenz wären wir dann bei 100% nature und 0% nurture, wie ungerecht!!!)

Ändert sich dadurch etwas an den unterschiedlichen Geburtenquoten und dem Effekt auf die Gesamtpopulation?
Der wäre dann doch immer noch da.
_____________________________________


Es ist aber auch egal, weil das Prognosen sind, die die Zukunft betreffen.
Vielleicht sind in 2 Generationen Designerbabys in.
Vielleicht ist es in, 4 Kinder zu haben, auch wenn man Akademiker ist, weil die Aufzucht so pillepalleeinfach ist, weil der Haushalt gar keine Zeit mehr verbraucht, weil eine Geburt ein Klacks geworden ist etc.

Der Fortschritt wird die ganze Gleichung sowieso noch mehrfach ändern.
Ich finde das Thema "Deutschland schafft sich ab" überhaupt nicht so spannend.
Da kann ich auch Club of Rome lesen, was ich nicht tue.
_____________________________________

Jedenfalls habe ich gelernt, dass hohe oder niedrige Intelligenz in einer perfekten Welt zu 100% erblich ist, was noch viel krasser ist, als das, wofür der Herr Sarrazin dicke mediale Schelte bekam.
Und ich bin auch der Meinung, dass Sarrazin einen kleinen Effekt völlig übertrieben aufbauscht.
Aber prinzipiell sind diese drei Sätze doch nicht falsch:
Die Intelligenz ist zu 50 bis 80 Prozent erblich. Die weniger Intelligenten vermehren sich schneller als der Durchschnitt. Das bedeutet in der Konsequenz, dass die Intelligenz der Grundgesamtheit sinkt.

Die Entgegnung darauf ist eher: Ja, aber so simpel ist es nicht....
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

pelacani

Zitat von: Conina am 12. Mai 2014, 15:50:45
Aber die Kritik geht doch ein bisschen am Thema vorbei.
Finde ich gar nicht.
ZitatÄndert sich dadurch etwas an den unterschiedlichen Geburtenquoten und dem Effekt auf die Gesamtpopulation?
Meinst Du mit ,,Effekt" jetzt den ,,Gen-Pool Intelligenz" oder meinst Du das Ausmaß, in dem sich diese intellektuelle Potenz realisieren kann?
Soweit ich das verstehe, hebt Sarrazin fatalistisch auf die Genetik ab und schlägt als ,,Gegenmaßnahme" Selektion vor, z. B. Gebärprämien für Akademikerinnen, und er leitet aus seinem Verständnis von Genetik die Sinnlosigkeit von sozialen Maßnahmen ab (die würden ja den Genpool der Armen = Dummen stabilisieren, oder gar ausweiten). Aus der tatsächlichen Lage folgt vielmehr, dass Anstrengungen unternommen werden müssen, den Bildungszugang der Armen zu verbessern – wie auch immer, das überlasse ich den Fachleuten. Das ist etwas ganz anderes; vgl. #83

ZitatStell Dir vor, man hätte perfekte Bildung für alle.
(In der Kosequenz wären wir dann bei 100% nature und 0% nurture, wie ungerecht!!!)
Das war das Marx'sche Ideal des Kommunismus ;)

Conina

Zitat von: Pelacani am 12. Mai 2014, 16:16:17

Meinst Du mit ,,Effekt" jetzt den ,,Gen-Pool Intelligenz" oder meinst Du das Ausmaß, in dem sich diese intellektuelle Potenz realisieren kann?
Soweit ich das verstehe, hebt Sarrazin fatalistisch auf die Genetik ab und schlägt als ,,Gegenmaßnahme" Selektion vor, z. B. Gebärprämien für Akademikerinnen, und er leitet aus seinem Verständnis von Genetik die Sinnlosigkeit von sozialen Maßnahmen ab (die würden ja den Genpool der Armen = Dummen stabilisieren, oder gar ausweiten). Aus der tatsächlichen Lage folgt vielmehr, dass Anstrengungen unternommen werden müssen, den Bildungszugang der Armen zu verbessern – wie auch immer, das überlasse ich den Fachleuten. Das ist etwas ganz anderes; vgl. #83

Das weiß ich doch alles gar nicht, ich hänge nur an den drei Sätzen, die Du zitiertest.
Eugenische "Gegenmaßnahmen", auch wenn die mit Anreizen stattfinden, sind doch völlig idiotisch.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Conina

Zitat von: Pelacani am 12. Mai 2014, 16:16:17
Meinst Du mit ,,Effekt" jetzt den ,,Gen-Pool Intelligenz" oder meinst Du das Ausmaß, in dem sich diese intellektuelle Potenz realisieren kann?

Natürlich "Genpool".
Die unterschiedliche Bildung habe ich in dem Gedankenexperiment doch bewusst rausgekürzt.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

pelacani

Zitat von: Conina am 12. Mai 2014, 16:19:57
Zitat von: Pelacani am 12. Mai 2014, 16:16:17
Meinst Du mit ,,Effekt" jetzt den ,,Gen-Pool Intelligenz" oder meinst Du das Ausmaß, in dem sich diese intellektuelle Potenz realisieren kann?

Natürlich "Genpool".
Die unterschiedliche Bildung habe ich in dem Gedankenexperiment doch bewusst rausgekürzt.
Das halte ich für falsch. Reiche/intelligente/gebildete Türken haben keinen anderen Genpool als arme/bildungsferne/dumme Türken. Reiche/intelligente/gebildete Deutsche haben keinen anderen Genpool als arme. Die "50-80% vererbt" beziehen sich immer auf die Anlagen, nicht auf den Phänotyp. Die Anlage, die Potenz zur Erreichung eines hohen IQ, wird doch nicht kovariant mit Reichtum vererbt. Was der Sarrazin da von "mendeln" schwätzt, ist doch Dummfug.

Conina

Aber das sagt die Frau in der Zeit doch selber:
ZitatWeil wir aber von einer solchen Bildungsgerechtigkeit weit entfernt sind, gilt: Erreicht ein deutschstämmiger rundum geförderter Akademikersohn, »nur« einen durchschnittlichen IQ, ist davon auszugehen, dass seine Gene einfach nicht mehr hergeben.
Wird hingegen bei einer türkischstämmigen Tochter aus bildungsfernem Hause derselbe Wert gemessen, ist anzunehmen, dass sie ihr genetisches Potenzial nicht optimal in Intelligenz umsetzen konnte. Unter besseren Bedingungen hätte sie wohl einen höheren IQ erzielt. Bei den Kindern mit Migrationshintergrund ist also mehr verborgenes Intelligenzpotenzial zu finden als bei den deutschstämmigen Kindern.

Die deutschen sind sozusagen schon näher am biologischen Optimum, die aus ärmeren Ländern konnten ihr Potential noch gar nicht entwickeln.

Das ist wie bei meiner Oma aus Schlesien.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.