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Ein Buch

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Begonnen von Scipio, 08. Mai 2014, 10:49:48

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Belbo

...oder man schreibt bei psiram Hasspolemiken  ;) :shisha:

Robert

Klar, deshalb schreiben die das richtig Üble, weil das andere schon wieder out und langweilig ist.  Kalkül und Stöckchenwerfen. Man beschäftigt sich mit denen, die sich dann interessant und beachtet fühlen. Was wären, wenn keiner darauf reagieren würde?

grober_unfug

Moin,
Zitat von: Scipio am 08. Mai 2014, 11:54:53
Für mich persönlich ist Inhalt das wichtigste an einem Dokument (auch wenn es viele anders sehen), daher meine Frage: Was genau schreibt er eigentlich und ist das gesagte zutreffend?
ehrlich, wenn du das wirklich wissen willst musst du schon selbst Hand anlegen, andere Leute können da nur helfen aber dir nicht die Schwerstarbeit abnehmen. Es geht außerdem nichts über einige Stunden Laborarbeit. Höchstens Sex im Labor.  :-X
Es gibt Büchereien dann trägt man nicht zum Verkaufsstatus bei oder gibt zumindest keine Kohle dafür aus, ich habe keine Ahnung ob die Büchereien Ausleihstatistiken an die Verlage weiterleiten.

Sich ein eigenes Bild davon machen dürfte auch kaum gefährlich sein Bücher sind zwar gefährlich, aber so gefährlich auch wieder nicht. Wobei während ich diese Zeilen schreibe und darüber kurz nachdenke fällt mir so ein, mach lieber Experimente mit Sprengstoff oder sowas, Bücher sind höchstwahrscheinlich für mehr Tote verantwortlich, wenn auch nicht direkt.

Ich hab das Büchlein nicht gelesen, aber wenn alle sich so aufblasen wirds wohl Provokation um der Provokation willen sein. Schlimmer als ein black/death Metal Album wirds nicht werden. ;)

wurst

Ich habe das Buch nicht gelesen und gehe jetzt sehr von den Anhängern aus Youtube-Kommentaren, rechten Blogs, Buchrezensionen und diesem Interview aus.

Der Akif tut seine Meinung kund. Sehr simple Parolen auf Stammtisch-Ebene und in Ordnung. Nicht mal annähernd so viel Substanz wie Sarrazin. Er schwadroniert verbittert und seine Wortwahl hat neurechte Züge (linksversifft). Deswegen wirkt es besonders entlarvend, wenn Wutbürger und Rechte dem auf dem Leim gehen. Ich hab schon überlegt, ob Akif diese Intension verfolgt und diese Gruppe einfach massiv trollen will.

Kurios sind die Türken und und Araber, die bei "Akif hat doch recht"-Bekundungen mitmachen. Wir Deutschen seien zu unpatriotischen Pus=ies ohne Rückgrat geworden und wir sollten uns ein Beispiel an Türken nehmen, wie Stolz man da auf sein Land ist.
Gerade, die Ausländer, die ihren Nationalstolz hierher tragen und an ihre Traditionen festhalten gelten doch laut Sarrazin als rückständige Bildungsverlierer Deutschlands. Sie sind es doch die, worüber sich die besonders patriotischen Deutschen hier aufregen, wenn sie mit Türkei-Flagge rumrennen und so sind wie sie sind. So unwillig sich anzupassen, weil sie stolz auf ihre Herkunft sind. Aua, das passt doch nicht.  :P Heimatstolz, Aus- und Abgrenzung widersprechen sich in der globalen Welt. Total verblödet und noch so gut wie überall auf der Welt zu hause.
Die Gesellschaft unterliegt einem fortschreitenden Wandel und das war schon immer so. Wenn man wie Akif krampfhaft in der Vergangenheit verharrt, dann ist man intergrationsunwillig, egal ob Ausländer oder Deutscher. Übertriebener Heimatstolz, Trennungswut von Kulturen sind veralterte Gedankenstrukturen. Nationalstolz müsste man mal genauso durchleuchten, wie den Arierbegriff (Arte Doku von Mo Asumang).
Aber man muss es eben auch im Verhältnis sehen. Apartheid ist gerade mal 20 Jahre her. Das Nazi-Regime knapp 70 Jahre. Ein Katzensprung in der Menschheitsgeschichte. So schnell ändern sich noch verankerte Gedanken in einer Gesellschaft nicht. Zumal andere Länder noch längst nicht so weit wie Deutschland sind. China und Vietnam sind relativ homogene Länder, werden aber allmählich immer mehr von anderen Völkern besiedelt. Auch da geht die Angst einer Überfremdung um sich. Die eigene Kultur ist natürlich viel wertvoller und schützenswert und es herrscht vor allem gegenüber Schwarzen ein Überlegenheitsgefühl.
Für China: http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-04/rassismus-china-guangzhou
Für Vietnam: Meine Erfahrung.
Abschottung ist kultureller Armut und Stagnation oder mindestens ein Ausbremsen. Behutsame Entwicklung einer multikulturellen Gesellschaft dagegen ein Fortschritt für eine gemeinsame Menschheit.

Deutschland ist gesellschaftlich tatsächlich eines der fortschrittlichsten Länder, wenn es um die Rücksichtsnahme von Andersdenkenden und Randgruppen (nicht nur Ethnien) geht. Die Ethische Entwicklung gehört zum Gesellschaftlicher Fortschritt.
Vielleicht tue ich mich dank Migrationshintergrund und ohne Heimat-Komplex leichter mit Kritik in diesem Fall. Akif will sein Deutschland zurück  :taetschel:
danke für die Mühe inklusive Wiki:)

Typee

ZitatChina und Vietnam sind relativ homogene Länder

Nicht im Ernst. Das kommt dabei heraus, wenn man nur Köpfe zählt. Die 92 % Han-Chinesen kommen nicht zuletzt dadurch zustande, dass alle Metropolen in deren angestammten Siedlungszonen liegen.
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

Typee

Zitat von: Hildegard am 08. Mai 2014, 21:00:42
Neu ist aber, dass Sex oder Gewalt oder Sex+Gewalt keinen mehr hinter dem Ofen vor lockt.
Doch. Die Mutti, die in der S-Bahn Shades of Grey liest.

The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

Belbo

Die TAZ hat da ein vernünftiges Resumee gezogen:

ZitatIhre Veranstaltung aber hat Konsequenzen – denn sie begeistert viele Unzufriedene, die auch von der Moderne überfordert oder von ihrer Männlichkeit enttäuscht sind, die glauben, dass die Veranstaltung der politischen Realität entspreche. Populisten können sie dann abholen. Und Leute, die sich mit Büchern wie ,,Deutschland von Sinnen" beschäftigen, müssen sich daher genauer positionieren, um nicht nur das Unflätige zu betonen und das Bedenkenswerte gegen die von ihnen herbeigeredete Hitlerei abzuwägen. Sie müssen sagen: Hier haben politisch erfahrene Rechte einen nützlichen Idioten gedungen, der in ihrem Sinne wirkt.

...und doch recht interessante Informationen über die Hintergründe zusammengetragen.

ZitatThomas Hoof nämlich, der Verlagsinhaber, ist kein verwirrter Kleinverleger, sondern ein reicher Mann. Der ehemalige Landesgeschäftsführer der NRW-Grünen gründete 1989 das Versandhaus Manufactum (,,Es gibt sie noch, die schönen Dinge"), das er 2007 vollständig an die Otto-Gruppe verkaufte, er betätigt sich in der Land- und Forstwirtschaft und betreibt die Manuscriptum-Verlagsgruppe.

In deren Imprint mit dem umständlichen Namen Lichtschlag in der Edition Sonderwege hat Pirinçci dann gleich zwei Verlagsleiter – André F. Lichtschlag, der zudem das rechtslibertäre Magazin Eigentümlich Frei herausgibt, und den Publizisten Andreas Lombard. Beiden wurde von der rechten Wochenzeitung Junge Freiheit der Gerhard-Löwenthal-Preis verliehen.

Lichtschlag und Lombard kämpfen seit Längerem gegen die Schwulenehe, gegen Steuern, gegen Gender-Mainstreaming, und derartige Bücher finden sich – neben Titeln von Ernst Nolte und Frank Böckelmann – beinahe ausschließlich im Programm der Manuscriptum-Verlagsgruppe. Es ist ein unappetitliches Gebräu aus Ressentiments, und dem Männerrechtler Hoof gefällt dies, wie er in verschiedenen Beiträgen für rechte Magazine kundtut, sehr.

http://www.taz.de/!136327/

Hildegard

Zitat von: grober_unfug am 08. Mai 2014, 21:30:55
ich habe keine Ahnung ob die Büchereien Ausleihstatistiken an die Verlage weiterleiten.
Nein, aber die VG Wort nimmt Stichproben und errechnet daraus die Bibliotheksausschüttung an die Autoren.
[url="http://vierfrauenundeinscharlatan.wordpress.com"]http://vierfrauenundeinscharlatan.wordpress.com[/url]

sumo

nun ist die taz nicht gerade eine Referenz, wenn es um halbwegs ausgewogenen Journalismus geht, und wenn die dort dann jemanden finden, der am gegenüberliegenden politischen Ufer wohnt, dann ist ein Artikel wie von @belbo zitiert keine Überraschung.
Zudem macht die taz ein klassisches Manöver, sie macht Nebenkriegsschauplätze auf(oder baut Strohmänner) Was hat es genau mit dem INHALT von Pirinccis Buch zu tun, wenn man jetzt über den Verlag und dessen Vorbesitzer bescheid weiß oder wer dort noch verlegt wird?
Wir haben hier ja schon einige Themen genannt, die Pirincci dort verbal mit dem Holzhammer bearbeitet, und es wäre ein Zeichen von gutem Journalismus, wenn man diese Themen diskutiert und ihn widerlegt oder ihm rechtgeben muß(und das möglicherweise zähneknirschend!).
Er schreibt über die derzeit existierende Art, mit Zuwanderung umzugehen, und er vergleicht das mit der Art, wie damals zu Zeiten seiner Einwanderung damit umgegangen wurde. Es ist durchaus interessant, das gegenüberzustellen und zu überlegen, ob das heutzutage die bessere Methode sein muß.

Belbo

....aus den gleichen Gründen aus denen wir erwähnen wenn jemand im Koppverlag erscheint, muss ich mich jetzt inhaltlich mit Däniken auseinandersetzen?

pelacani

Ich finde faszinierend, was hier abgeht. Noch niemand hat sich bisher als Leser geoutet, aber trotzdem ist eine heftige Diskussion im Gang. Mein Beitrag zu ihr besteht aus einem Zitat und 4 Buchstaben:
Zitat von: MrSpock am 08. Mai 2014, 12:19:51
Ich selber habe es nicht gelesen und werde es auch nicht tun.
dito.

Belbo

Ich muss Hamer ja auch  nicht lesen, es gibt ja Psiram und andere Sekundärliteratur. die Zitate aus der Mainstreampresse reichen mir.

Groucho


ajki

Zitat von: Scipio am 08. Mai 2014, 10:49:48
..."Deutschland von Sinnen. Der irre..."

... daher würde ich euch gerne um eure Meinung bitten.

Jeden Tag legen uns geneigte Verlage irgendwelche Erregungsbücher in die Auslage. Das war immer schon so, aber je marktorientierter die Verlage agieren, desto erregender werden auch die Bücher des Erregungssegments. In den letzten Jahren (nicht zuletzt durch und seit "Kopp") ist man auf diesem Sektor sehr gut vorangekommen was Verkaufszahlen und Erregungsniveau betrifft - es gibt kaum ein demografisches, zum sogenannten "Lesen" (vulgo: kurz überfliegen) bereites Bvölkerungssample, dessen aktivierungsbereite Knöpfe nicht von entsprechenden Angeboten ausgiebig gedrückt werden.

Man kann an solchen Machwerken Vergnügen haben. Jede Menge sogar, wenn sie "gut" gemacht sind.

Wer sie ernst nimmt, braucht sie eigentlich nicht, weil er/sie eh' schon gegen Euro, gegen "Gender", gegen "Gene", gegen "Pharmaverbrecher", gegen "Parteien", gegen "EU-Verbrescha!" und sowieso im Grunde gegen alles ist und sein Kreuzchen entweder verweigert ("alle dasselbe! alles Aschlöscha!") oder an den ganz richtigen Stellen setzt.

Wer solche Machwerke zu ernst nimmt, wird Gegenstand der Betrachtung durch z.B. Psiram, Staatsanwaltschaften, Funk&Fernseh' bzw. Käseblättchen und schlussendlich, wenn es um den Einlass in irgendwelche Paradiese geht, durch entsprechende Zensoren mit Rauschebart.

Mehr muß man eigentlich nicht zu solchen Produkten wissen (auch wenn es nett ist zu erfahren, dass Herr Pirinçci nach mißlicher Trennung von diversen Gesponsinnen, bei denen anscheinend die Kohle aus den Katzenbüchern geblieben ist, mal eben durch die Arbeit von ein paar Wochen Auskotzerei wieder grundlegend saniert und proper solvent ist - daran können sich etliche Trennungsloser mal ein Beispiel nehmen!).
every time you make a typo, the errorists win

Belbo

Es bleibt halt oft was im kollektiven Gesächntnis hängen und bekanntlich höhlt der stete Tropfen, ähnlich wie bei der Dauerberieselungshomöopathiepropaganda......