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Geschrei: "Blackfacing-Skandal" bei ZDF

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Begonnen von sweeper, 15. Dezember 2013, 12:49:38

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MrSpock

Ja! Lasst uns öffentlich Bücher verbrennen! Das hatten wir schon lange nicht mehr!

Der Beitrag von Gethen erinnert mich an das Buch, dass ich gerade meinem Sohn vorlese: "Neues aus Schilda" von Otfried Preußler. Aber der steht ja eh schon auf dem Index.
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

Lord Ahriman

Interessante Diskussion. Anscheinend ist Medienkompetenz nicht erst seit TV und Internet gefordert.  :D

71hAhmed

Zitat von: Gethen am 15. Dezember 2013, 19:27:53
Ich habe die Sendung nicht gesehen und weiß daher nicht, wie die Verkleidungen dann ausfielen. Wenn ich mir aber das Titelbild des Buches ansehe, finde ich die Darstellung recht stereotypisierend:

Auch die Puppe weist diese stereotypen Gesichtszüge auf.
Stimmt, aber auch die anderen Puppen sind ziemlich stereotyp, das liegt wohl auch in der Natur der Sache, z.B. schnelle Erkennbarkeit auf der Bühne für die weiter weg sitzenden.

Zitat von: Gethen am 15. Dezember 2013, 19:27:53
Zudem sollen ja die Fahrten laut Buch wohl erst stattfinden, weil Jim Knopf erwachsen wurde und die Insel dann zu klein war - trotzdem wird Jim Knopf wie ein Kind dargestellt und ist zb erheblich kleiner als der Lokomotivführer Lukas. Jim entspricht damit einem Stereotyp, das auch die Blackfaces aufgreifen: auch im erwachsenen Stadium "weniger entwickelt" und auf einer kindlichen Stufe "steckengeblieben". Der erwachsene Jim in Kindergröße transportiert diese Botschaft ohne viel Worte, gleichsam nebenbei - erschwerend kommt bei dieser Darstellung hinzu, daß laut Buch Lukas "klein und rund" sein soll.
Nicht ganz richtig. Anlass der Reise ist, daß der König sich die Frage stellt, wie das Platzproblem zu lösen sei, WENN Jim denn mal alt genug ist, ein eigenes Haus zu wollen und als Lösung nur die Abschaffung der örtlichen Eisenbahn sieht.
Zitat... bis jetzt, aber in ein paar Jahren wird er erwachsen sein, dann will er sich ein eigenes Haus bauen...
König Alfons der Viertel-vor-Zwölfte zu Lukas
Wenn ich alles zusammen nehme (in ein paar Jahren, die Kinder und der Drache in Frau Mahlzahns Schule akzeptieren Jim noch als etwa gleichaltrig/im Schüleralter, Prinzessin Li-Si etwa gleich alt und Schülerin) dürfte Jim zu Beginn der Fahrt allenfalls 12-14 sein, also keinesfalls erwachsen.

Zitat von: Gethen am 15. Dezember 2013, 20:46:35
Und noch eins:
ZitatEr hat außerdem dunkle Haut. Dies wird später damit erklärt, dass er in der 33. Generation von einem der Heiligen Drei Könige, nämlich Caspar, abstammen soll.
Die praktische Anwendung der "one-drop rule" - wer auch nur entfernt (und sei es über 33 Generationen...) einen afrikanischen Vorfahren hat, gilt als schwarz.
Wenn ich das noch richtig im Kopf habe, ist die Abstammung vom Hl.König die Begründung für seinen Herrschaftsanspruch über Jamballa und sein Recht, die Wilde 13 zu kommandieren, nicht primär eine Erklärung für seine Hautfarbe.

ZitatVielleicht sollte man sich die langwierige Diskussion jedes mal sparen und einfach alles entsorgen, was älter als 10 oder 20 Jahre ist. In einer schnellebigen Zeit wie dieser kann man nicht davon ausgehen, dass etwas, was so alt ist, noch politisch korrekt genug ist.
Zitat von: Gethen am 15. Dezember 2013, 20:46:35
Es gibt keinen Grund, sich an die Begriffe von Rechtsträgern heranzupirschen. Äh ja, warum wurden dann eigentlich die Kinderbücher aussortiert, die Kinder mit der Nazi-Ideologie infizieren sollten? Das waren doch auch nur Kinderbücher, also bestimmt ganz harmlos oder so? Alles nur Spaß und witzig? Wenn antisemitischer Scheißdreck intolerabel ist, warum nicht auch rassistischer Scheißdreck? Harmlos ist beides nicht, sondern transportiert Ansichten und Wertungen, die über diese Bücher bereits Kindern vermittelt werden. Bis die erwachsen sind, "sitzt" das dann umso besser.
Harmlos ist es aber auch nicht, wenn schon reflexhaft unreflektiert Rassismus geschrien wird, wenn irgendwem aus irgendwelchen Gründen gerade was nicht passt.
Sorry, aber mittlerweile geht mir das Getue in ALLEN Bereichen ziemlich auf den Keks, dadurch werden nämlich auch die berechtigten Kritikpunkte an Weiß-Westlichem Verhalten/Denken gegenüber anderen Kulturen/Hautfarben etc. entwertet.



Wolleren

Zitat von: Gethen am 15. Dezember 2013, 20:46:35
...
Es gibt keinen Grund, sich an die Begriffe von Rechtsträgern heranzupirschen. Äh ja, warum wurden dann eigentlich die Kinderbücher aussortiert, die Kinder mit der Nazi-Ideologie infizieren sollten? Das waren doch auch nur Kinderbücher, also bestimmt ganz harmlos oder so? Alles nur Spaß und witzig? Wenn antisemitischer Scheißdreck intolerabel ist, warum nicht auch rassistischer Scheißdreck? Harmlos ist beides nicht, sondern transportiert Ansichten und Wertungen, die über diese Bücher bereits Kindern vermittelt werden. Bis die erwachsen sind, "sitzt" das dann umso besser.
Dem kann ich zustimmen, doch im Fall Jim Knopf tu ich es nicht gern. Denn es geht in den Büchern durchaus nicht darum, eine Art rassistisches Manifest zu verbreiten. Es geht mehr so um Freiheit und Selbstbestimmung.

Mit Rassismusfunden in kulturidentitätsstiftenden Werken muss anders umgegangen werden als mit Bausch-und-Bogen-Verdammung (+Skandalisierung+Trittbrettfahrerei). Sonst hat auch "Nathan, der Weise" keine Überlebenschance.

sweeper

Zu "Jim Knopf" ist vllt noch im Besonderen anzumerken:
als Kinderbuchfigur der deutschen Nachkriegszeit könnte der kleine Jim eine ganz andere erzieherische Rolle gespielt haben als ihm (oder seinem geistigen Vater) jetzt nachträglich angedichtet wird - es gab nämlich durchaus dunkelhäutige Kinder amerikanischer Besatzungssoldaten, die mitsamt ihren Müttern auf Ablehnung in der Bevölkerung stießen.

Jim Knopf wird als "Waisenkind" eingeführt, aber dann sofort quasi adoptiert von dem - unehelichen! - Paar Frau Waas und eben dem Lokomotivführer (Traumjob für kleine Jungs!) Lukas. Er ist also "ganz normal" (trotz seiner ungewohnten Hautfarbe) und rettet eine chinesische ("schlitzäugige!") Prinzessin, die später sogar seine Frau wird.
König Alfons der Viertelvorzwölfte wird - immerhin Monarch - als verschlafener, leicht vertrottelter und liebenswürdiger Kauz geschildert, also eher ein Anti-Monarch.

Ich kann in dem ganzen Setting - ungebrochen eines meiner Lieblings-Kinderbücher! - keinen rassistischen Zungenschlag finden, eher das Gegenteil.

http://de.wikipedia.org/wiki/Jim_Knopf_und_Lukas_der_Lokomotivf%C3%BChrer

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Terry Pratchett

Robert

Was bin ich froh, ohne diese Figur aufgewachsen zu sein.  :angel:

sweeper

@Robert:

Es ist  vermutlich immer befremdlich, mit den Klischees und Antiklischees konfrontiert zu werden, die man im Rückblick als dem Zeitgeist geschuldet entlarvt - Karl May's zig-bändiges Opus  gehört mit Sicherheit auch dazu. Und wahrscheinlich auch Robinson Crusoe sowie Tom Sawyer und Huckleberry Finn.
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Robert

Ja, es ist/war Zeitgeist. Und der kommt immer recht harmlos daher. Die meisten denken sich auch nichts dabei.

Entsetzt bin ich, wenn man die damalige Propaganda in der DDR sich ganz in Ruhe zu Gemüte führt. Da war der Mensch, der im Kapitalismus lebte, per se ein minderwertiger Zeitgenosse, weil er nicht den richtigen Klassenstandpunkt hatte.

Belbo

........ein Butterbrot?.......sowas würdet Ihr essen?   .....ich liebe die beiden Bücher.

sweeper

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Belbo

Zitat von: Robert am 15. Dezember 2013, 22:16:18
Was bin ich froh, ohne diese Figur aufgewachsen zu sein.  :angel:

Hätte man  drauf kommen können.

Gethen

Zitat von: sweeper am 15. Dezember 2013, 21:04:33
@Gethen:
Das soll dann analog für alle kolonialistischen Enid Blyton- Kinderbücher gelten, für Karl May incl. der jährlichen Festspiele in Bad Segeberg, sowie für "Othello", die "Entführung aus dem Serail" und ähnlich geartete Werke - kommen alle auf den Index?
Es sollten dann am besten auch alle Märchenbücher eingestampft werden, denn sie verleiten die Kleinen dazu, esoterischen Unsinn zu glauben.

Sorry, aber das hat für mich was Sektiererisches.

Zitat von: sweeper am 15. Dezember 2013, 22:27:20
@Robert:
Es ist  vermutlich immer befremdlich, mit den Klischees und Antiklischees konfrontiert zu werden, die man im Rückblick als dem Zeitgeist geschuldet entlarvt - Karl May's zig-bändiges Opus  gehört mit Sicherheit auch dazu. Und wahrscheinlich auch Robinson Crusoe sowie Tom Sawyer und Huckleberry Finn.

Wie hätten wirs in Bezug auf Karl May denn jetzt gerne?

Deine Zusammenstellung hinkt auch: "Othello" und die "Entführung" richten sich an ein erwachsenes Publikum, nicht an Kinder; ebenso ist Robinson Crusoe ursprünglich kein Kinderbuch. Twain bildet den Rassismus des amerikanischen Südstaaten ab, stellt ihn aber nicht als erstrebenswert oder richtig dar; insofern "paßt" er hier schlecht.
- Karl May gehört eher nicht in die Auflistung, weil das auch beim besten Willen keine sonderlich beachtenswerte Literatur und vom Stil her unterirdisch ist. Ethnologisch gesehen sind seine Bücher nicht mehr als Herzinfarktmaterial. Die "natürliche Ordnung" der Dinge mit den Weißen an der Spitze stellt May nicht in Frage und gute Indianer gibt es in seinen Büchern vielleicht eine Handvoll; der Rest entspricht den Stereotypen (grausam, hinterhältig, feige, verschlagen etc.).
- Defoe ist ganz eindeutig auf der Höhe seiner Zeit, wenn er selbstverständlich davon ausgeht, daß ein Weißer einem Kariben etwas über das Überleben in der karibischen Umwelt beibringen müßte und er stellt Crusoe als den unangefochten Überlegenen, Freitag als den "Wilden" dar. Und das Wort "Kannibale" ist zwar von "Karibe" abgeleitet, deswegen haben die Menschen in der Karibik aber noch lange nicht Kannibalismus betrieben - es wurde ihnen nur angehängt.
- Blyton wurde übrigens in England bereits in den 70er Jahren kritisiert und einige Bücher, in denen man bereits zur damaligen Zeit rassistische Beschreibungen wahrnahm, wurden in entschärfter Form neu aufgelegt. Kolonialismus wurde ihr mW nicht vorgeworfen - vielleicht meintest du Rudyard "The White Man's Burden" Kipling / Dschungelbuch?

Im übrigen finde ich auch nach mehrmaligem Durchlesen meiner Beiträge nichts davon, daß ich fordere, die Jim-Knopf-Bücher oder andere zu verbrennen oder einzustampfen; ihr könnt also schon mal wieder ein Stück die Palme zurückgerutscht kommen.

Daß allerdings die Darstellung des Jim Knopf auf den Buchumschlägen (soweit ich sehen kann, insbesondere den älteren Ausgaben) Stereotypisierungen darstellen, bleibt richtig. Bei Buchillustrationen kann man dies jedoch leicht ändern, ebenso wie sich eine Marionette entsprechend verändern läßt. Bei der bildlichen Darstellung geht es offenbar auch anders:




Wie ich heute beim Googeln feststellen durfte, wird auf einer anthropologischen Seite übrigens die Jim-Knopf-Geschichte als "antirassistische Parabel" gefeiert, die die nazionalsozialistische Erziehung kritisiere und von einem schwarzen Kind überwinden lasse. Na dann....


gesine2

ZitatPoesie pur
..und ebnete vermittels der Beschreibung der Mannschaftszählung bei der Wilden 13 durch frühes Aufdecken der Fehlermöglichkeiten meinen Weg in die IT ;-)
_____________________
ne schöne jrooß, gesine2

Belbo

ZitatDaß allerdings die Darstellung des Jim Knopf auf den Buchumschlägen (soweit ich sehen kann, insbesondere den älteren Ausgaben) Stereotypisierungen darstellen, bleibt richtig. Bei Buchillustrationen kann man dies jedoch leicht ändern, ebenso wie sich eine Marionette entsprechend verändern läßt. Bei der bildlichen Darstellung geht es offenbar auch anders:


Jetzt müssen wir nur noch Michael Ende renimieren und ihn bitten aus Jim Knopf einen kleinen Inderjungen zu machen.
Für die Fortsetzungsfolgen hätte ich hier noch ein schönes politisch korrektes Vorbild


Auf Scienceblogs wimmelt es plötzlich auch vor Anthroposophen:
http://scienceblogs.de/weitergen/2009/04/der-wahre-jim-knopf-und-die-evolutionstheorie/
http://de.wikipedia.org/wiki/Julia_Voss

http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/buecher/Kleiner-schwarzer-Bub-gegen-den-Nationalsozialismus/story/20969239
ZitatToleranz und Wandlungsfähigkeit sind die Maximen, die Michael Ende, 1995 verstorben, der rassistischen Weltanschauung entgegenstellt. Der Lehrmeister dieses Experiments ist sein Jim Knopf. Dessen Welt ist nicht in Schubladen oder Kategorien eingeteilt. Bei ihm siegen vielmehr Mischlinge und versöhnen sich Feuer- und Wasserwesen. Am Ende existieren keine ethnischen Schranken mehr, und die Gegensätze sind aufgehoben: Versöhnung statt Überlegenheit der reinen Art, darum geht es.



sweeper

Zitat von: Gethen am 16. Dezember 2013, 01:09:53
Zitat von: sweeper am 15. Dezember 2013, 22:27:20
@Robert:
Es ist  vermutlich immer befremdlich, mit den Klischees und Antiklischees konfrontiert zu werden, die man im Rückblick als dem Zeitgeist geschuldet entlarvt - Karl May's zig-bändiges Opus  gehört mit Sicherheit auch dazu. Und wahrscheinlich auch Robinson Crusoe sowie Tom Sawyer und Huckleberry Finn.
Wie hätten wirs in Bezug auf Karl May denn jetzt gerne?
Wie meinen?
Ich habe Winnetou etc im Alter von ab ca 9 Jahren gelesen und fand die Bücher toll.
Das ist mir jetzt peinlich - vor allem die narzisstische Persönlichkeitsstörung des Autors und Ich-Erzählers.
(Über die anderen unterirdischen Klischees zu "Rothäuten", "Halbblut" etc will ich mich gar nicht im Detail verbreiten...)

ZitatDeine Zusammenstellung hinkt auch: "Othello" und die "Entführung" richten sich an ein erwachsenes Publikum, nicht an Kinder
Thema verfehlt, denn bei dem Thread geht es um den Vorwurf von Blackfacing - und dies um so absurder als es sich um ein Kinderbuch handelt, dessen Intention das Gegenteil von Diskriminierung zum Ziel hatte.
Da du die Jim-Knopf-Bücher aber offenkundig nicht gelesen hast, dir aber dennoch ein Urteil erlaubst, geht schon dein erster Beitrag zu Jim Knopf #10 hier fehl:
http://forum.psiram.com/index.php?topic=12266.msg156681#msg156681
Wegen Blackfacing habe ich "Othello" und die "Entführung" erwähnt; deshalb passen sie hervorragend in die Aufzählung. Oder meinst du, dass man beim Casting auf die erforderliche Hautfarbe Rücksicht nimmt? (Das wäre sicher noch mal ein Extra Thema - oder auch ob eine Pamina "gefühlt" von einer dunkelhäutigen Frau gesungen werden "darf" oder ein  Max von einem Koreaner...  ::)  . Und "Carmen" ist dann vielleicht wegen des Zigeuner-Klischees auch rassistisch und diskriminierend...)
Zitatebenso ist Robinson Crusoe ursprünglich kein Kinderbuch.
Mag sein, aber was ändert das? - Kinder lasen/lesen ihn nun mal, ebenso wie Karl May und den "Lederstrumpf" oder "Die Schatzinsel"
ZitatTwain bildet den Rassismus des amerikanischen Südstaaten ab, stellt ihn aber nicht als erstrebenswert oder richtig dar;
Das versteht aber kein 12-jähriger, der "Huckleberry Finn" ohne weitere Erklärungen in die Hand gedrückt bekommt - im Gegenteil!
Zitat- Karl May gehört eher nicht in die Auflistung, weil das auch beim besten Willen keine sonderlich beachtenswerte Literatur und vom Stil her unterirdisch ist. Ethnologisch gesehen sind seine Bücher nicht mehr als Herzinfarktmaterial.
Aber frag mal, wer von den älteren Semestern Karl May in einem bestimmten jugendlichen Alter nicht gelesen hat - und zwar völlig unkritisch.
Zitat
- Blyton wurde übrigens in England bereits in den 70er Jahren kritisiert und einige Bücher, in denen man bereits zur damaligen Zeit rassistische Beschreibungen wahrnahm, wurden in entschärfter Form neu aufgelegt. Kolonialismus wurde ihr mW nicht vorgeworfen
Doch. Kommt nach meiner Erinnerung am stärksten in der 5-Freunde"-Serie und den "Berg/Fluss etc derAbenteuer"- Bänden vor.
ZitatIm übrigen finde ich auch nach mehrmaligem Durchlesen meiner Beiträge nichts davon, daß ich fordere, die Jim-Knopf-Bücher oder andere zu verbrennen oder einzustampfen; ihr könnt also schon mal wieder ein Stück die Palme zurückgerutscht kommen.
Nein, das hast du nicht. Aber zum eigentlichen Thema des Fadens war dein Beitrag auch nicht passend.

ZitatDaß allerdings die Darstellung des Jim Knopf auf den Buchumschlägen (soweit ich sehen kann, insbesondere den älteren Ausgaben) Stereotypisierungen darstellen, bleibt richtig. Bei Buchillustrationen kann man dies jedoch leicht ändern, ebenso wie sich eine Marionette entsprechend verändern läßt. Bei der bildlichen Darstellung geht es offenbar auch anders
Buch-Illustrationen sind sicher ein gesondertes Thema, da sie eine künstlerische und subjektive Interpretation des Buchinhalts darstellen - in diesem Faden nur deshalb relevant, weil das Cover mit den beiden Köpfen hohen Wiedererkennungswert hat und womöglich zu dem Blackfacing-Vorwurf inspirierte.
Zum Erst-Illustrator:

http://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Josef_Tripp
http://www.literaturtage-hall.de/0_content/kalender/301106.html

Wenn man sich die Illustration genauer ansieht, fällt doch vor allem eines auf:
die große Ähnlichkeit in den Proportionen der Gesichter bei Lukas und Jim, die noch unterstrichen wird durch die Mützen, die Pfeifen, die Blickrichtung der Augen, den Haaransatz etc :

http://i43.tower.com/images/mm110648662/jim-knopf-und-lukas-der-lokomo-michael-ende-cd-cover-art.jpg

Ich finde eine Reminiszenz an Klee darin.

Nimmt eigentlich jemand Anstoß an den Asterix-Piraten?



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