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Pollmer und ein Teller Spargel...

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Begonnen von Typee, 02. Dezember 2013, 15:21:13

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Gefährliche Bohnen

Zitat von: Vernum am 10. Dezember 2013, 08:10:47
Aber was soll z.B. dieser hirnrissige Nazi-Vergleich in dem Artikel? Ein astreiner "guilt by association"; nicht mal ein wenig verkleidet.
http://en.wikipedia.org/wiki/Association_fallacy#Guilt_by_association_as_an_ad_hominem_fallacy

Stimmte, wenn man argumentieren würde: Wurde von den Nazis so gemacht, also ist es falsch.
Stimmt nicht, wenn man damit zeigt, dass Vegetarismus/Tierschutz nicht per se moralische Überlegenheit bedeutet (was ja der Anspruch der besagten fanatischen Vertreter ist), sondern sogar wunderbar mit moralischer Verwerflichkeit einhergehen kann und historisch auch eng damit verknüpft ist.
"Ich muss an dieser Stelle gestehen: Ich mag Karpfen gar nicht." - Groucho
RIP

Vernum

Ich lege Wert auf die Überprüfung von Tatsachenbehauptungen und in normativen Fragen Wert auf einen fairen unvoreingenommenen Diskurs.
Wenn die Geschichte dazu beiträgt bestimmte Fragen zu klären, dann gerne.
Aber, wenn er selbst sagt:

ZitatDie heutigen Vegetarier wissen von der faschistischen Vergangenheit ihrer Ideologie in aller Regel nichts.

Dann sollte man so fair sein und diese Fragen auch unabhängig von irgendeiner Gemeinsamkeit mit Nationalsozialisten damals klären.

Daraufhin behauptet er nämlich: "Das kann böse Folgen haben" - und spielt damit wohl auf die Folgen der NS-Ideologie hin.
Das hat er meiner Meinung nach nicht überzeugend gezeigt. Seine Argumentationslinie bis dahin folgt nämlich bloß einer "guilt by association fallacy" und mehr nicht.

Und, wenn man heute mal nachschaut:
http://www.tierschutzwatch.de/images/stories/Wahlen/Uebersichtstabelle-ampel.pdf

dann sind Tierschutzforderungen heutzutage auch ziemlich links.

Ich finde aber nach wie vor... ob links oder rechts... ist völlig irrelevant zu der Frage ob bestimmte Tierrechtsangelegenheiten sinnvoll sind oder nicht.

MrSpock

Zitat von: Vernum am 10. Dezember 2013, 11:55:10

ZitatDie heutigen Vegetarier wissen von der faschistischen Vergangenheit ihrer Ideologie in aller Regel nichts.
Nun ja, zumindest reicht dieser Satz aus, um missionierende Vegetarier/Veganer/Frutarier zu erschrecken. Damit sprengt man jede Party, wenn man einen missionierenden V. plötzlich als "Nazi" beschimpft. :teufel (Achtung! Ironie!)
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

HorstHuber

Vorweg: Ich hasse jegliche Nazivergleiche in einer Diskussion und versuche diese (gelingt mir nicht immer) außen vor zu lassen

Dennoch muss vielleicht mal erwähnt werden das die Holocaust-Vergleiche sehr gerne von Tierrechtlern verwendet werden.

Gerade im Zusammenhang um die dämliche Speziesismus Vergleiche.
Nach dem Motto alle Tiere sind ja gleich und für die Tiere sind ja dann die Menschen die Nazis.
Diese versuchte Demonstration der moralische Überlegenheit finde ich gelinde gesagt zum erbrechen.
Problematisch ist zudem das man aufgrund dieser Totschlagargumente keinen vernünftige Diskussion mehr führen kann.
Da jeder Vorschlag welches dem Tierwohl zu gute kommt mit dieser moralischen Keule im Vorfeld niedergeknüppelt ist.

Aufgrund dieser Diskussionsstrategie vieler Tierrechtler kann man nun zu dem Schluss gelangen;
OK an möglichen Argumenten die z.B. das Tierwohl verbessern besteht kein Interesse, dann schauen wir doch mal genauer hin ob eure Aussagen die eure Position untermauern sollen wirklich so moralisch sind oder ob nicht in der Gesichte vielleicht die gleichen Argumenten von z.B. ekelhaften Terrorregime verwendet wurden.

Nimmt man dann noch die von diesen Organisationen oft getätigten Aussage hinzu aladie Erde verträgt nicht soviele Menschen dann kann man mit dem gleichen Argumentationsmuster der radikalen Tierrechtlern/Umweltschützer etc. deren nähe zum Totalitarismus zeigen.     


Zitat von: Vernum am 10. Dezember 2013, 11:55:10
Ich lege Wert auf die Überprüfung von Tatsachenbehauptungen und in normativen Fragen Wert auf einen fairen unvoreingenommenen Diskurs.
Wie oben schon dargelegt ist ein unvoreingenommener Diskurs leider nicht mehr so einfach möglich.
Vernünftige (vorgetragene) Argumente wird sich keiner Verschließen, doch wenn man im Vorfeld als übelster Zerstörer verunglimpft wird dann ist man auch nicht mehr an einer möglichst Fakten bezogenen Diskussion mehr interessiert.

Genau dies kotzt mich auch an. Vernünftige Forderungen sei es Umweltschutz, Energiegewinnung, Tierwohl etc. wollen viele gar nicht mehr nachkommen weil sie egal was sie machen eh schon im Vorfeld als übelste Verbrecher dargestellt wurden.

Hier könnte man argumentieren was war zuerst da Henne oder Ei. Mein Eindruck und Kenntnisstand ist, dass die heftigsten ekelhaftesten Vergleiche von den Radikalen Umweltschützern/Tierrechtlern etc. verwendet wurden und die gemäßigten sich nicht davon distanzierten sondern im Gegenteil diese mittlerweile auch in Diskussionen benutzen (siehe zurückgezogenes BUND-Video)


ZitatWenn die Geschichte dazu beiträgt bestimmte Fragen zu klären, dann gerne.
Die Geschichte klärte schon die Fragen. Organisationen die ein einfaches Feindbild aufbauen (und dies geschieht im Moment bei den extremen Umweltschützern und Tierrechtlern) neigen auch dazu immer von der Transformation der Gesellschaft zu labern.
Wie soll dies denn vonstatten gehen? Die Geschichte lehrt uns ja gerade das dies nie funktionierte und die die es versuchten haben verdammt viel Leid und unrecht produziert.

ZitatAber, wenn er selbst sagt:
ZitatDie heutigen Vegetarier wissen von der faschistischen Vergangenheit ihrer Ideologie in aller Regel nichts.
Dann sollte man so fair sein und diese Fragen auch unabhängig von irgendeiner Gemeinsamkeit mit Nationalsozialisten damals klären.
Nein muss man nicht. Wer die Nazikeule in den Ring wirft muss damit rechnen das dies zu einem Bumerang wird. 

ZitatDaraufhin behauptet er nämlich: "Das kann böse Folgen haben" - und spielt damit wohl auf die Folgen der NS-Ideologie hin.
Das hat er meiner Meinung nach nicht überzeugend gezeigt. Seine Argumentationslinie bis dahin folgt nämlich bloß einer "guilt by association fallacy" und mehr nicht.

Und, wenn man heute mal nachschaut:
http://www.tierschutzwatch.de/images/stories/Wahlen/Uebersichtstabelle-ampel.pdf
dann sind Tierschutzforderungen heutzutage auch ziemlich links.
Ich finde aber nach wie vor... ob links oder rechts... ist völlig irrelevant zu der Frage ob bestimmte Tierrechtsangelegenheiten sinnvoll sind oder nicht.
Für mich ist es egal ob extrem links oder rechts. Beide extreme sind ekelhafte menschenfeindliche Formen (und sind nach meiner Meinung auch nicht zu unterscheiden - denn egal ob man zu einer angeblich lebensunwerten Volksgruppe oder Berufsgruppe gehört, die folgen für die Menschen sind identisch.  Willkürliche Macht mit dem Ziel die ideologisch nicht konforme Menschen (erschreckenderweise auch die Natur/Umwelt) zu zerstören.
The intelligence of the creature known as a crowd, is the square root of the number of people in it. (Terry Pratchett)

Vernum

Nur, weil andere schlecht argumentieren, muss man das selbst noch lange nicht.
Wenn man die Argumente auf seiner Seite hat, dann kann man auch sachlich und stichhaltig bleiben. Der Vorteil ist, dass man dann nicht wegen solcher Fehlschlüsse diskreditiert werden kann.

Wer mir also eine Nazi-Keule zuwirft, wird ignoriert oder es wird beiläufig als Fehlschluss angemerkt. Der Bumerang-Taktik kann ich nichts abgewinnen.

Typee

Ob man's gut findet oder nicht: erhellend ist's schon.

Vegetarismus ist, wenn man die nackte Evindenzlage nimmt, eigentlich auf eine x-beliebige Form doktrinären Essens geschrumpft. Will man jetzt noch die Luft aus der Doktrin herauslassen, kann man so ganz gut zeigen, dass Vegetarismus nicht automatisch auf der Seite alles Wahren, Schönen und Guten steht; dass es sich vielmehr auch ganz prima an totalitäre und ziemlich widerwärtige Ideologien anschmiegt. Diejenigen, die sich als Vegetarier verstehen, weil sie meinen, das sei Teil des richtigen Bewusstseins, könnte ein ordentlicher, aber berechtigter Schrecken rühren, wenn sie erfahren, in wessen Fußstapfen sie da wandeln.

Reichsvollkornausschuss, tststs.
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

gesine2

Die behauptete Unwissenheit der VegBewegung um ihre Vergangenheit kann ich übrigens nicht bestätigen. Nicht nur daß Diverse immer schön um die kritischen Punkte herumschippern, sie nonNS zu verbrämen suchen, daß Aufmerksammachen überhaupt keine Auswirkung zeigt (awareness läßt sich jederzeit leicht fordern, darf selbstverständlich unter Eingeweihten verweigert werden). Nein es gibt auch immer wieder solche Produkte. Und nein, das war nicht photoshopped, mittlerweile vom Markt, doch es gibt Übergangshilfe.
_____________________
ne schöne jrooß, gesine2

generalerror

Zitat von: Vernum am 10. Dezember 2013, 11:55:10
Und, wenn man heute mal nachschaut:
http://www.tierschutzwatch.de/images/stories/Wahlen/Uebersichtstabelle-ampel.pdf

dann sind Tierschutzforderungen heutzutage auch ziemlich links.

Ich finde aber nach wie vor... ob links oder rechts... ist völlig irrelevant zu der Frage ob bestimmte Tierrechtsangelegenheiten sinnvoll sind oder nicht.
Aber es sind eben die Grünen und die Linken, also genau jene Parteien, von denen man annehmen kann, dass sie am ehesten eine Politik der Verbote durchsetzen und die am liebsten die Denkweise der Bevölkerung regulieren wollen (z.B. durch Gender-Mainstreaming, Political Correctness, etc.), die also im Kern faschistoid sind.

Genauso könnte man argumentieren, dass viele Tierrechtler keine anderen Meinungen tolerieren und am liebsten die ganze Welt bekehren möchten.

Groucho

Zitat von: generalerror am 10. Februar 2014, 07:10:45
Genauso könnte man argumentieren, dass viele Tierrechtler keine anderen Meinungen tolerieren und am liebsten die ganze Welt bekehren möchten.

Aber genau das wollen sie doch.

Robert

Zitat von: Groucho am 10. Februar 2014, 07:56:25
Zitat von: generalerror am 10. Februar 2014, 07:10:45
Genauso könnte man argumentieren, dass viele Tierrechtler keine anderen Meinungen tolerieren und am liebsten die ganze Welt bekehren möchten.

Aber genau das wollen sie doch.

Manchmal denke ich, dass die Menschen nicht weniger religiös werden, sondern von den Kirche zu diesen neuen Religionen hin abwandern? Diese ganzen Ernährungs- und Tierrechtsbewegungen haben was religiöses an sich.

Juliette

Zitat von: generalerror am 10. Februar 2014, 07:10:45
Aber es sind eben die Grünen und die Linken, also genau jene Parteien, von denen man annehmen kann, dass sie am ehesten eine Politik der Verbote durchsetzen und die am liebsten die Denkweise der Bevölkerung regulieren wollen (z.B. durch Gender-Mainstreaming, Political Correctness, etc.), die also im Kern faschistoid sind.

Dass hier anscheinend stillschweigende Zustimmung zu der These besteht, dass grünes und linkes Gedankengut grundsätzlich im Kern faschistoid seien, sorgt bei mir für ein starkes Bedürfnis, meine Ernährung wieder von mir zu geben.

sweeper

Zitat von: Juliette am 10. Februar 2014, 09:01:48
Zitat von: generalerror am 10. Februar 2014, 07:10:45
Aber es sind eben die Grünen und die Linken, also genau jene Parteien, von denen man annehmen kann, dass sie am ehesten eine Politik der Verbote durchsetzen und die am liebsten die Denkweise der Bevölkerung regulieren wollen (z.B. durch Gender-Mainstreaming, Political Correctness, etc.), die also im Kern faschistoid sind.

Dass hier anscheinend stillschweigende Zustimmung zu der These besteht, dass grünes und linkes Gedankengut grundsätzlich im Kern faschistoid seien, sorgt bei mir für ein starkes Bedürfnis, meine Ernährung wieder von mir zu geben.
Ich habe in dieser Hinsicht resigniert, was das Forum betrifft, und äußere mich deshalb dazu nicht mehr...  :(
Dümmliche Allgemeinplätze sind mir zuwider, egal aus welcher Ecke sie kommen und gegen wen oder was sie sich richten.
With magic, you start with a frog and end up with a prince.
With science, you start with a frog, get a PhD and are still left with the frog you started with...


Terry Pratchett

Belbo

Zitat von: Juliette am 10. Februar 2014, 09:01:48
Zitat von: generalerror am 10. Februar 2014, 07:10:45
Aber es sind eben die Grünen und die Linken, also genau jene Parteien, von denen man annehmen kann, dass sie am ehesten eine Politik der Verbote durchsetzen und die am liebsten die Denkweise der Bevölkerung regulieren wollen (z.B. durch Gender-Mainstreaming, Political Correctness, etc.), die also im Kern faschistoid sind.

Dass hier anscheinend stillschweigende Zustimmung zu der These besteht, dass grünes und linkes Gedankengut grundsätzlich im Kern faschistoid seien, sorgt bei mir für ein starkes Bedürfnis, meine Ernährung wieder von mir zu geben.

....da warst Du nur etwas schneller als ich.... +1, der Achsedesgutensprech hat hier aber durchaus seine Fans, man denke nur an die beliebten "Hasspolemiken"....

Robert

Die über 1000 Mitglieder, die nichts dazu schreiben, stimmen dem alle zu. Ja ne is klar..... :stirn

Ich habe mittlerweile auch keine Lust mehr, mich zu irgend etwas zu äußern, weil man sich verdächtig macht, in einer bestimmten Ecke zu stehen, wenn man mal gegen links-grün ist. Die Erziehung des Menschen zu etwas Besserem ist nunmal etwas, was aus dieser Richtung kommt. Das ist zwar nicht faschistoid, aber nicht gut und äußerst nervend.

So, und nun überlasse ich Euch Wissenden wieder die Meinungsführerschaft.

Guten Tag noch!


Belbo

Zitat von: Robert am 10. Februar 2014, 10:24:42
Die über 1000 Mitglieder, die nichts dazu schreiben, stimmen dem alle zu. Ja ne is klar..... :stirn

Ich habe mittlerweile auch keine Lust mehr, mich zu irgend etwas zu äußern, weil man sich verdächtig macht, in einer bestimmten Ecke zu stehen, wenn man mal gegen links-grün ist. Die Erziehung des Menschen zu etwas Besserem ist nunmal etwas, was aus dieser Richtung kommt. Das ist zwar nicht faschistoid, aber nicht gut und äußerst nervend.

So, und nun überlasse ich Euch Wissenden wieder die Meinungsführerschaft.

Guten Tag noch!


Auf jeden Fall ein paar nette Strohmänner gebastelt....