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Pollmer und ein Teller Spargel...

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Begonnen von Typee, 02. Dezember 2013, 15:21:13

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F. A. Mesmer

ohne genannte parteien/politische richtungen im detail verteidigen zu wollen...
faschismus ist schon noch etwas komplizierter als die genannte raffung. was gedankenkontrolle oder meinungsmache angeht, sehe ich auch nicht unbedingt, wie das bei den vertretern von korporatismus und militärischem engagement im ausland anders sein sollte, als bei den genannten parteien, von denen sich zumindest eine explizit gegen militärische interventionen ausspricht.

auch hätte ich nicht gedacht, einmal auf worte zurückgreifen zu müssen, die Benito Mussolini nachgesagt werden. z.B.
ZitatFascism should rightly be called Corporatism, as it is the merger of corporate and government power.

und da es sich natürlich um eine englische version der worte handelt und das zitat nicht vernünftig belegt wurde, hier noch weiterführende quellen:
Mussolinis Doktrine und Modern History Sourcebook: Benito Mussolini: What is Fascism, 1932.

obligatorisch in diesem zusammenhang ist natürlich auch das Horkheimer-Zitat:[/url:
Zitat"Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch vom Faschismus schweigen." - Max Horkheimer, Die Juden in Europa

kurzundgut:
etwas mehr differenzierung hilft. nebenbei könnte man die vermeintlich faschistoide erziehung zu besseren menschen
Zitat von: Belbo am 10. Februar 2014, 10:27:06
Zitat von: Robert am 10. Februar 2014, 10:24:42
Die über 1000 Mitglieder, die nichts dazu schreiben, stimmen dem alle zu. Ja ne is klar..... :stirn

Ich habe mittlerweile auch keine Lust mehr, mich zu irgend etwas zu äußern, weil man sich verdächtig macht, in einer bestimmten Ecke zu stehen, wenn man mal gegen links-grün ist. Die Erziehung des Menschen zu etwas Besserem ist nunmal etwas, was aus dieser Richtung kommt. Das ist zwar nicht faschistoid, aber nicht gut und äußerst nervend.

So, und nun überlasse ich Euch Wissenden wieder die Meinungsführerschaft.

Guten Tag noch!


Auf jeden Fall ein paar nette Strohmänner gebastelt....

genauso gut, vielleicht sogar begründeter, Rassismus, Karma-Lehre, dem Protestantismus oder Christentum allgemein anhängen, ohne hierbei auf Faschismus zurückgreifen zu müssen, der hat sich regelmäßig in erheblichem Maße an den genannten Ideologie-Vorgängern bedient.
Individualisierung und insbesondere die individualisierung von Verantwortung für das eigene Schicksal, wie sie aus den USA seit geraumer Zeit hier herüberschwappt, bewegt sich auch krass auf der Schiene "zu besseren Menschen werden", nämlich: Eigeninitiative, Risk-Taking oder das dümmliche buccaneering des britisches PM vor einiger Zeit.

oh, und
ZitatMeinungsführerschaft
ist auch in zusammenhang mit einer halbherzig geführten faschismus-debatte nicht zwingend das wort der wahl.

Robert

Zitat von: F. A. Mesmer am 10. Februar 2014, 10:58:38
ist auch in zusammenhang mit einer halbherzig geführten faschismus-debatte nicht zwingend das wort der wahl.

Zumindest ist es Ausdruck dafür, dass ich vom links/grün= gut, der Rest ist böse, kolossal genervt bin. 

Das Konzept von der Erziehung zu einem besseren Menschen ist auch eine Art, sich dann als besserer Mensch fühlen zu dürfen, sich über den andere moralisch zu erheben. Das hatten die Kirchen, wohl nicht als erste in der Geschichte, perfektioniert, so dass es heute immer noch sein latentes Gift absondert, in der Form: Christlich sein =  moralisch sein, Atheismus ist irgendwie schlecht. Hört man ja bisweilen noch von diversen Klerikern, wenn nach deren Meinung am Elend dieser Welt die Ungläubigen Schuld sind. Und nicht nur die, siehe ehem. Ostblock. Oder auch radikale Veganer neigen dazu, zu meinen, die Ethik gepachtet zu haben, während sie den Rest der Welt als ethisch minderwertig ansehen.

Und zZ kommt dieses latente "ich lebe/esse richtig und darf mich anderen gegenüber überlegen fühlen und ihnen Vorschriften machen" immer mehr zum Vorschein. Und gleichzeitig wird das gemacht, was die Kleriker machen: Lebt man nicht so, ist man für diverse Missstände (mit)verantwortlich oder ist ein Umweltschädling usw. Ich habe Bedenken, dass es Auswüchse gibt, die in diktatorische Zustände führen.

Wie man das ganze bezeichnet, überlasse ich anderen. Ich habe hier nur geschrieben, wie ich das persönlich sehe.

Robert

OT:
Wobei totalitäre Denkweisen kein Alleinstellungsmerkmal rechts Gerichteter ist: Linksfaschismus


pelacani

Das ist doch eine total fruchtlose Debatte mit inzwischen vorwiegend metaphysischen Zügen (nicht, dass ich prinzipiell und immer gegen Metaphysik wäre). Da könnten wir uns ja gleich an Popper halten und Platon für alle Übel dieser Welt verantwortlich machen, dann wäre das abschließend geklärt.

Nicht jeder Begriff muss definiert werden, und vor allem muss nicht jeder bis ins Unendliche ausgeweitet werden, bis man Alle und Alles darunter subsumieren kann. Man muss auch nicht versuchen, alte Rechnungen unter neuen Etiketten (oder umgekehrt) zu begleichen. Wie war doch gleich noch mal der Ausgangspunkt?

Robert


Groucho

Zitat von: Robert am 10. Februar 2014, 12:53:19
Zitat von: Pelacani am 10. Februar 2014, 12:45:34
Wie war doch gleich noch mal der Ausgangspunkt?

Spargel

Spargelsuppe:

1 kg    Spargel
1 Liter Hühnerbrühe
80 g    Mehl
80 g    Butter
2     Eigelb
Salz und Streuwürze

Spargel schälen und waschen, in 2 bis 3 cm lange Stücke schneiden, mit Wasser bedeckt gar kochen und abseihen. Spargel beiseite stellen. Spargelbrühe mit Hühnerbrühe zu 1,5 l Flüssigkeit auffüllen.

Mehl in Butter hellgelb schwitzen, mit der Brühe auffüllen und gut durchkochen. Eigelb mit Sahne verrühren, die Suppe damit legieren (nicht mehr kochen lassen!), abschmecken und die Spargelstücke hineingeben.
6 EL    Sahne
     

F. A. Mesmer

Zitat von: Robert am 10. Februar 2014, 11:28:48
Zitat von: F. A. Mesmer am 10. Februar 2014, 10:58:38
ist auch in zusammenhang mit einer halbherzig geführten faschismus-debatte nicht zwingend das wort der wahl.

Zumindest ist es Ausdruck dafür, dass ich vom links/grün= gut, der Rest ist böse, kolossal genervt bin. 

Das Konzept von der Erziehung zu einem besseren Menschen ist auch eine Art, sich dann als besserer Mensch fühlen zu dürfen, sich über den andere moralisch zu erheben. Das hatten die Kirchen, wohl nicht als erste in der Geschichte, perfektioniert, so dass es heute immer noch sein latentes Gift absondert, in der Form: Christlich sein =  moralisch sein, Atheismus ist irgendwie schlecht. Hört man ja bisweilen noch von diversen Klerikern, wenn nach deren Meinung am Elend dieser Welt die Ungläubigen Schuld sind. Und nicht nur die, siehe ehem. Ostblock. Oder auch radikale Veganer neigen dazu, zu meinen, die Ethik gepachtet zu haben, während sie den Rest der Welt als ethisch minderwertig ansehen.

Und zZ kommt dieses latente "ich lebe/esse richtig und darf mich anderen gegenüber überlegen fühlen und ihnen Vorschriften machen" immer mehr zum Vorschein. Und gleichzeitig wird das gemacht, was die Kleriker machen: Lebt man nicht so, ist man für diverse Missstände (mit)verantwortlich oder ist ein Umweltschädling usw. Ich habe Bedenken, dass es Auswüchse gibt, die in diktatorische Zustände führen.

Wie man das ganze bezeichnet, überlasse ich anderen. Ich habe hier nur geschrieben, wie ich das persönlich sehe.

Robert, ich kann das alles, was du hier schreibst, sehr gut verstehen, nachvollziehen und im wesentlichen auch teilen.
politisch sehr unscharf wurde das, als du grüne und linke in einen topf geworfen hast. längst nicht alle, die sich für links halten sind das auch, damit meine ich insbesondere die grünen - und damit möchte ich auch die linken nicht in schutz nehmen.

im weiteren weitest das selbst aus, letztlich auf die selbstüberhöhung der leute und ihres vermeintlich besseren lebensstils/besserer/richtiger/usw. lebensform, ~philisophie usw. und ihrem missionarischen eifer keinen vor ihrer wahrheit zu verschonen.

gut, damit erfasst du so ziemlich das gesamte spektrum politischer parteien sowie religiöser und weltanschaulicher gruppen, die irgendwie am wachstum ihrer gruppen interessiert sind. aus meinem leben:
mein cdu-nachbar nervt mich mit seiner angst/abscheu vor schwulen und fremden (so ziemlich jeder zugezogene - ein anderer teil desselben bundeslandes genügt, der nicht definitiv sehr viel mehr macht/status/geld hat als er selbst) und
ein spd-genosse lässt mich nicht mit arbeit-ist-der-sinn-des-lebens in ruhe (und natürlich Willi Brandt) und
ein flüchtiger bekannter und verurteilter steuerhinterzieher von der fdp faselt etwas davon dass die nazis sozialisten waren und in wahrheit links und nicht rechts...
die linke und die grünen lasse ich mal aus meiner direkten anschauung aus, weil, die hast du ja auch schon genannt.
antifa-trottel kann ich auch noch erwähnen, die einem sofort mit gewalt drohen, wenn man "ihre" frau angräbt oder anderer meinung ist als sie selbst.

sind das alles irritierende klugscheißer mit redezwang und einer speziellen gewissensstruktur? - keine frage. halten die sich für elite, avante garde etc? - jep machen die. haben die zu kurze würstchen und leiden darunter? - wahrscheinlich.

macht die das zu faschisten? - eher nicht.

als fan von republik (egalite, liberte, fraternite) und demokratie finde ich mich von allen möglichen personen irritiert.
tatsächlich bin ich auf den faden nur eingestiegen, weil ich das phänomen tatsächlich für interessant halte und einer abspaltung des fades für diesen punkt nicht abgeneigt wäre. im grunde haben wir es ja mit allen zu tun, die ihre persönliche, oft sehr enge und angstvolle, lebenspraxis überhöhen, und mit fremdem, anderem oder auch nur ungewohntem schlecht umgehen können. entsprechend fängt die diskussion übergriffig an und erzählt dem gegenüber etwas von leiche-auf-teller, wahre medizin, gott, erleuchtung oder wat weiß ich.

ich würde meinen, das geht in richtung autoritärer totalitarismus, wobei ich nicht weiß, ob totalitarismus auch nicht-autoritär sein kann.

edit nachtrag: ich kann dir versichern, seit die grünen eine yugoslavien-krieg- & hartz-4-partei geworden sind und als schwarz/grün oder auch mal grün/schwarz gut funktionieren - sozusagen eine fdp mit dosenpfand - glauben nur noch grüne (parteisoldaten), dass die grünen gut und/oder links sind. [da habe ich ganz guten einblick]

F. A. Mesmer

Zitat von: Robert am 10. Februar 2014, 12:10:39
OT:
Wobei totalitäre Denkweisen kein Alleinstellungsmerkmal rechts Gerichteter ist: Linksfaschismus

interessantes konzept. der wiki-artikel relativiert sich selbst, wenn auch eher subtil.