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Kunstdünger - der Stoff aus dem die Katastrophen sind

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Begonnen von zwingenberger, 23. April 2013, 16:17:12

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Omikronn

@sumo, ähnliche erfahrungen mit Schwarzpulver habe ich auch gemacht. Wenn man das Zeug unter Druck setzt geht's u.U. gewaltig ab. Als Jugendlicher habe ich so recht eindrücklich gelernt wieviel Sprengkraft recht wenig material entwickeln kann. Bei mir war's ne thermosflasche gefüllt mit Sp (gesch. 300g), die Thermos haben wir dann in einem zufällig leeren Altglascontainer gesteckt. Ich hätte nie gedacht dass man mit ner popeligen Thermos voller SP einen Altglascontainer ziemlich demolieren kann. So ein Container ist in seiner Breite üblicherweise in 3 Segmente aufgeteilt, die "trennwände" waren völlig demoliert...
Don't try to argue with idiots, first they tear you down to their level, then they beat you with their experience.

Nogro

Scheint ja immer noch eine Szene von "Kleinen Sprengmeistern" zu geben, auch der Herr Bialke (Autor des zu W95-Zeiten berühmten selbigen Programmes) ist noch aktiv:
http://www.shz.de/nachrichten/schleswig-holstein/panorama/artikeldetail/artikel/die-geheime-welt-der-hobby-sprengmeister.html
Es genügt nicht, keine Ahnung zu haben. Man muss auch dagegen sein (Hermann Hinsch)


The Doctrix

Zitat von: editor am 25. April 2013, 09:58:33
cool- da taucht eine Werbung für dauerhafte Haarentfernung auf  :laugh:

Mist, ich bekomme da nur Sonderangebote für Bürostühle.
Immer, wenn Du glaubst, dümmer gehts nicht mehr, kommt von irgendwo ein Eso her!

Krebskandidat

Habt ihr alle keinen Werbeblocker?  ???
Wenn mich das Internet so zumüllen würde wie es das Fernsehen macht, hätte ich Augenkrebs.  :crazy
"wenn gott nicht das universum und unsere physik gesetze geschaffen hat dann wie kann es sein dass wasser bei genau 0 Grad friert und bei genau 100 Grad kocht? Zufällig 2 runde zahlen, was wäre die wahrscheinlichkeit?"

Belbo zwei

Amateure, ich weii gar nicht mehr bei welchem Versand man das damals bestellen konnte, 2001?

http://enzensberger.germlit.rwth-aachen.de/mostkriegmaterial1g.jpg

http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Most

ZitatEnzensbergers Auskunft über Johann Most

Hans Magnus Enzensberger beschreibt ihn als leidenschaftlichsten und couragiertesten Agitator der deutschen Arbeiterbewegung der 1870er und 1880er Jahre. Geboren wurde Most 1846 in Augsburg. Der Vater war ein verarmter Angestellter und die Mutter eine Gouvernante. Ein nachhaltiger "Einschnitt" in sein Leben ereignete sich 1859. Einer Gesichtsoperation verdankte er einen ausgerenkten Unterkiefer, der ihn fortwährend entstellte. Später suchte er dieses unästethische Detail durch einen dichten Bart zu kaschieren. Einer Buchbinderlehre folgten Jahre des Wanderns. Er durchstreifte, Deutschland, Österreich, Ungarn, Italien und die Schweiz, also beinahe den gesamten deutschsprachigen Raum des europäischen Kontinents. 1867 schloss er sich in der Schweiz der sozialistischen Arbeiterbewegung Österreichs an. Berufsbedingt geriet er früh mit Druckern in Berührung, mit einem eigenen Sinn für Legalität, welche die Propagandmaschinerie am Laufen erhielten. Im Juli 1870 wurde er wegen Hochverrats verurteilt, dem Urteil gemäß hätte er fünf Jahre "schweren Kerkers" absitzen müssen. Aufgrund einer Amnestie wurde er jedoch bereits nach einem Jahr entlassen und des Landes verwiesen. Sein Weg führte ihn nach Deutschland, dort trat er in die Sozialdemokratische Arbeiterpartei ein. Erstmalig redigierte er eine eigene Zeitung, die Chemnitzer Freie Presse. Zudem leitete er zum ersten Mal eine politische Aktion, den sächsischen Metallarbeiterstreik im Herbst 1871. Die "Freie Presse" wurde wie alle anderen Zeitungen, die Most herausgab, verboten. 1873 musste er Chemnitz verlassen. Im folgenden Jahr wurde er erstmals in den Reichstag gewählt, 1877 erneut. In diesen Jahren arbeitete er außerdem als Redakteur für die "Süddeutsche Volksstimme" und die "Berliner Freie Presse". Doch bei dieser behäbigen Funktionärstätigkeit sollte es nicht bleiben. 1874 wurde er erneut verurteilt, diesmal wegen Majestätsbeleidigung und Gotteslästerung. Während seines 26monatigen Gefängnisaufenthaltes verfasste er zwei Bücher, "Die Bastille am Plötzensee" und das auflagenstarke "Proletarier-Liederbuch". Außerdem studierte er zu der Zeit die Schriften des Berliner Professors Eugen Dühring. Später empfahl er allen Sozialdemokraten diese Schriften wärmstens, was ihm aus Engels Munde letztendlich Zuschreibungen "Wirrkopf" oder "Knoten" bescherte. Insbesondere durch seinen Atheismus war er in Deutschland inzwischen zum Buhmann geworden. Konträr zur Parteilinie hatte er auch den Massenaustritt aus den Landeskirchen gefordert. Als im Oktober 1878 das Sozialistengesetz erlassen wurde, wurde er aus Berlin ausgewiesen und zur Emigration gezwungen. Zunächst wandte er sich nach Frankreich, wurde dort aber schon 1879 als unerwünschter Ausländer abgeschoben. Er flüchtete ins traditionell liberale England, nach London. Umgehend gab er eine Zeitung heraus, die "Freiheit", in der er immer radikalere Töne anschlug. Bezeichnend für seine immer anarchistischer anmutende Ausrichtung war auch, dass er die Zeitung komplett in roten Lettern abdruckte. Mosts Wandel zum Anarchisten erklärt Enzensberger aus der opportunistischen, inaktiven Haltung der deutschen Sozialdemokratie heraus. Viele Abgeordnete und Funktionäre kapitulierten vor Bismarck. Jede organisierte Regung der Arbeiter wurde von der Polizei unter Anwendung brutaler Methoden im Keim erstickt. Kleine antiparlamentarische Aktionsgruppen kristallisierten sich heraus, und plädierten für die direkte Aktion. Die ideologische Basis für diese Gruppen war der Anarchismus, einer ihrer geistigen Führer war Most, dessen "Freiheit" zum Sprachrohr der radikalen Gruppen in Deutschland mutierte, aber auch in Italien, Frankreich, Russland oder Spanien erregte er Aufsehen. 1880 auf dem Kongress von Weyden wurde er endgültig aus der deutschen Sozialdemokratie ausgeschlossen. Wenig später wurde Most wieder inhaftiert, aufgrund eines Artikels über das geglückte Attentat auf den Zaren Alexander II. Diesmal bekam er 16 Monate, Zwangsarbeit inklusive. So wurden ihm die Grenzen der britischen Pressefreiheit aufgezeigt. Daraufhin verließ er England 1882 in Richtung Amerika, das seine letzte Station sein sollte. Sein Einfluss war enorm groß, resultierte auch aus Einwanderungswellen aus Russland und Italien. Es gelang ihm seine Zeitung auch dort zu etablieren. In den achtziger Jahren gründeten sich die Gewerkschaften, an deren Bildung, wie auch der generellen Formierung der amerikanischen Arbeiterbewegung, Most regen Anteil nahm. Seinem Eifer war die Gründung der International Working People's Association im Jahr 1883 zuzuschreiben. Most wurde erneut eingesperrt. Nachdem er einige Monate unter falschem Namen in einer Sprengstofffirma gearbeitet hat, legte er seine dort erworbenen Kenntnisse in einem kleinen Buch nieder, das für einiges Aufsehen sorgte: Die revolutionäre Kriegswissenschaft. Ein Handbuch zur Anleitung im Gebrauch und in der Herstellung von Nitroglyzerin, Dynamit, Schiesspulver, Knallquecksilber, Bomben, Zündern, Giften etc. Später, in den neunziger Jahren, wandte er sich vom individuellen Aktionismus weg, hin zur Bildung von Zellen, die von außen geführt wurden und in keinem Zusammenhang mit der traditionellen Arbeiterbewegung standen. Enzensberger spricht von der Wandlung zum Anarcho-Syndikalisten. Seine Abwendung von der "Bombenwerferei" kostete ihn noch so manche Sympathien. Most starb als völlig vereinsamter Mann 1906 in Cincinatti.

gesine2

Zitatbei welchem Versand man das damals bestellen konnte, 2001?
Steht zwar hier im Regal, aber aus welcher Richtung es in grauer Vorzeit (ok, 1980/81) dorthin gekommen ist, will mir beim besten Willen nicht mehr einfallen, Belbo.
_____________________
ne schöne jrooß, gesine2

Belbo zwei

Zitat von: gesine2 am 25. April 2013, 18:14:27
Zitatbei welchem Versand man das damals bestellen konnte, 2001?
Steht zwar hier im Regal, aber aus welcher Richtung es in grauer Vorzeit (ok, 1980/81) dorthin gekommen ist, will mir beim besten Willen nicht mehr einfallen, Belbo.

....ich glaub das war in der gleichen Sendung wie das hier:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-45122570.html

sweeper

Zitat von: Belbo am 26. April 2013, 08:37:38
Zitat von: gesine2 am 25. April 2013, 18:14:27
Zitatbei welchem Versand man das damals bestellen konnte, 2001?
Steht zwar hier im Regal, aber aus welcher Richtung es in grauer Vorzeit (ok, 1980/81) dorthin gekommen ist, will mir beim besten Willen nicht mehr einfallen, Belbo.

....ich glaub das war in der gleichen Sendung wie das hier:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-45122570.html

Aldah, wat seid ihr alt!
Das ist n Spiegel von 1970... :o
With magic, you start with a frog and end up with a prince.
With science, you start with a frog, get a PhD and are still left with the frog you started with...


Terry Pratchett

gesine2

Zitatin der gleichen Sendung
Nee Belbo, diesen Klassiker kenne ich nur seit später und nur vom Reingucken, warte immer noch auf Flohmarktfund oder Geschenktbekommen. Nachdruckfrisch ist langweilig ;-)
Doch Experimentierfreudigkeit im Bereich des Kulinarischen ist mir ja nicht abzusprechen, gewisse Mürbekekse sind legendär.
ZitatSpiegel von 1970
Na, ich sag mal so, sweeper: 1970 habe ich noch nicht Spiegel gelesen.
_____________________
ne schöne jrooß, gesine2

sweeper

Zitat von: gesine2 am 26. April 2013, 17:20:19
ZitatSpiegel von 1970
Na, ich sag mal so, sweeper: 1970 habe ich noch nicht Spiegel gelesen.

Hätt mich jetzt auch gewundert... Ich glaub, 1970 hab ich "Kalle Blomquist" gelesen - vielleicht sollte ich mich von diesem Einfluss endlich mal lösen.  ::)
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Terry Pratchett

The Doctrix

Zitat von: sweeper am 26. April 2013, 17:36:19
Ich glaub, 1970 hab ich "Kalle Blomquist" gelesen - vielleicht sollte ich mich von diesem Einfluss endlich mal lösen.  ::)

Wieso? Stört doch keinen grossen Geist.
Immer, wenn Du glaubst, dümmer gehts nicht mehr, kommt von irgendwo ein Eso her!

eLender

Ihr seid ja lustig, da werden auch bei mir gewissen Erinnerungen wach. Also Kaffeemühle war damals probates Mittel; je feiner das Pulver, desto höher die Brisanz. Da ich noch alle Finger habe und keine Löcher in Wänden hinterlassen habe, war die Mühle wohl exgeschützt  :-[

Nochmal zum Ammoniumnitrat. Gefährlich wird das Zeug ja erst mit einem Initialsprengstoff, und der ist dann wirklich gefährlich. Und Unkraut-Ex soll es in Ösiland noch unverschnitten geben (reines Chlorat). Aber was rede ich, Silvester ist ja noch fern oder gar schon vorbei.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

Tezcatlipoca

Zitat von: The Doctor am 24. April 2013, 14:15:36
Und mit diesen Babies feiere ich den 1. August:

http://www.feuerwerk-handel.ch/artikel_7_T%C3%B6pfeBatterien-gross-ab-200-_3.html

Da könnt Ihr in Düütschland nur neidisch gucken.    :P
Da wird wirklich was geboten.

Den Rest des Abends werde ich mit Video-schauen verbringen! ;D
Gruß, T.


Nichts, was ein Mensch sich auszudenken in der Lage ist, kann so unwahrscheinlich, unlogisch oder hirnrissig sein, als dass es nicht doch ein anderer Mensch für bare Münze halten und diese vermeintliche Wahrheit notfalls mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln verteidigen wird.