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Achse der Vernunft - voll durchgeknallt

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Begonnen von Belbo zwei, 18. April 2013, 17:00:43

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Conina

Wer erlebt denn ein Leben, wo er überall und von jedem völlig ohne Ressentiments empfangen wird?

Man ist immer irgendwo der Neue, der Zugezogene, der Auswärtige, der Preuße, der Bayer, der Mann, die Frau, der Fußballer, der Studierte, der Proll etc.

Ich bin übrigens schlägertrupporophob und anstandophil.   ;)

Vor Leuten, die in der Gruppe auf Köpfen rumtrampeln habe ich wirklich Angst, was wenigstens der Bedeutung von Phobie entspricht.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Robert

@ Döner, das Integrationsproblem, oder, wie drückt man das am besten aus, gibt es nicht nur hier in Deutschland, sondern liegt auch in den großen sozialen Gegensätzen in der Türkei selber begründet. Ein westlich orientierter Istanbuler wird hier eher zurecht kommen, als Einwanderer aus Ostanatolien. Und gerade diese sind es, die ihre Dörfer verlassen, um verständlicherweise iher Glück woanders zu suchen. Diese Menschen sind kultuell entwurzelt. In einer Stadt wie Berlin rücken sie automatisch mehr zusammen, was dann zu den Phänomenen der sog. Parallelgesellschaften führt. Interessant ist in dem Zusammenhang auch, dass Rückkehrer in ihrer alten Heimat nicht als "richtige" Türken gelten, sondern als Deutsche.

Bei meinem letzten Türkeiaufenthalt habe ich mit mit unserem Reiseleiter ausführlich unterhalten und merkte, dass die ganze Kiste recht komplex ist.

In Deutschland weiß außerdem kaum einer, dass sich der türkische Staat auch bemüht, die strukturschwachen Gebiete zu fördern. Es gibt z.B. das "Schneeglöckchen-Projekt", wo man speziell die Bildungschancen von Mädchen in ländlicchen Gebieten erhöhen will, hier ein Link dazu: http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/weltzeit/1267645/

Ich habe nebenbei gesagt, manchmal den - persönlichen - Eindruck, in der Türkei passiert mehr, und die Menschen dort haben sich im Vergleich zu denen, die hier leben schneller geändert.

Robert

Zitat von: Conina am 19. April 2013, 08:40:44
Wer erlebt denn ein Leben, wo er überall und von jedem völlig ohne Ressentiments empfangen wird?

Man ist immer irgendwo der Neue, der Zugezogene, der Auswärtige, der Preuße, der Bayer, der Mann, die Frau, der Fußballer, der Studierte, der Proll etc.

Ich bin übrigens schlägertrupporophob und anstandophil.   ;)

Und das ist auch keine deutsche Eigenschaft. In der Türkei sind mir ausgesprochene Ressentiments gegen Russen aufgefallen.

Belbo zwei

Zitat von: Robert am 19. April 2013, 08:44:12
@ Döner, das Integrationsproblem, oder, wie drückt man das am besten aus, gibt es nicht nur hier in Deutschland, sondern liegt auch in den großen sozialen Gegensätzen in der Türkei selber begründet. Ein westlich orientierter Istanbuler wird hier eher zurecht kommen, als Einwanderer aus Ostanatolien. Und gerade diese sind es, die ihre Dörfer verlassen, um verständlicherweise iher Glück woanders zu suchen. Diese Menschen sind kultuell entwurzelt. In einer Stadt wie Berlin rücken sie automatisch mehr zusammen, was dann zu den Phänomenen der sog. Parallelgesellschaften führt. Interessant ist in dem Zusammenhang auch, dass Rückkehrer in ihrer alten Heimat nicht als "richtige" Türken gelten, sondern als Deutsche.

Bei meinem letzten Türkeiaufenthalt habe ich mit mit unserem Reiseleiter ausführlich unterhalten und merkte, dass die ganze Kiste recht komplex ist.

In Deutschland weiß außerdem kaum einer, dass sich der türkische Staat auch bemüht, die strukturschwachen Gebiete zu fördern. Es gibt z.B. das "Schneeglöckchen-Projekt", wo man speziell die Bildungschancen von Mädchen in ländlicchen Gebieten erhöhen will, hier ein Link dazu: http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/weltzeit/1267645/

Ich habe nebenbei gesagt, manchmal den - persönlichen - Eindruck, in der Türkei passiert mehr, und die Menschen dort haben sich im Vergleich zu denen, die hier leben schneller geändert.


Ich denke auch dass uns dieser Multikultiwahn, als die ganze Linke dachte bei uns ist es dann alles so schön bunt wie in New York, zusammen mit dem "diegehndannschonwiedernachhause"-Glauben da Jahrzehnte gekostet hat. Erschreckend für mich ist der Eindruck dass sich in der 2. und 3. Generation die Integration eher wieder abschwächt. Die Türken mit denen ich oft beim Daimler "gschafft" haben waren damals schon ganz anders integriert.

general winter

Ich halte den Typen für einen ziemlichen Wichtigtuer.
Zitat aus seinem Artikel "Anstatt einer Entschuldigung" in der Achse:
ZitatDie meisten Zuwanderer aus morgendlichen Gefilden sind Menschen wie du und ich. Sie arbeiten, lieben ihre Kinder, sind freundlich zu ihrem Nachbarn und  genießen hin und wiedereinen guten Fick.
Mann klingt das coooooool.
Er spielt, meiner Meinung nach, eiskalt kalkulierend mit dem Feuer. Scheint sein genereller Stil zu sein. Der Typ ist Schriftsteller und muss sich aus existenziellen Gründen im Gespräch halten. Funktioniert auch wie man sieht. Die Mittel sind ihm Wurscht, seinetwegen auch Stammtischparolen, "bad news are good news"!
Das hat Nullkommanichts mit seiner ethnischen Herkunft zu tun, diese gehört aber verstärkend zum Spiel. Eventuell hat die Bereitschaft zum "Nennen der Dinge" etwas mit seiner Herkunft aus sehr einfachen Verhältnissen zu tun. Ich will ihn um Gottes Willen nicht mit denen auf eine Stufe stellen aber auch einige Diktatoren kamen aus einfachen Verhältnissen und sprachen nur die "Wahrheit aus".
Im Zweifel für die Freiheit.

Belbo zwei

Zitat
Und das die Integration manchenorts als definitiv gescheitert anzusehen ist, sollte ja wohl auch unstrittig sein. Ich sage nur: Neukölln.

Bösartigerweise könnte man noch ergänzen:  ...und in Brandenburg...

The Doctrix

Hat eigentlich schon jemand den aktuellen "Stern" gelesen, mit der Story um Bushido und seine Adoption in einen libanesischen Mafia-Clan? Sollte das den Tatsachen entsprechen, dann hat der Depp mit dieser Aktion mal locker 10-20 Jahre Integrationsbestrebungen über den Haufen geworfen.
Immer, wenn Du glaubst, dümmer gehts nicht mehr, kommt von irgendwo ein Eso her!

Onkel Heinz

Zitat
... das Integrationsproblem ...

Zitat
... Integrationsbestrebungen ...
Was ist eigentlich das Integrationsproblem?

Wer soll sich eigentlich wie und wo integrieren? Was heißt das eigentlich?

The Doctrix

Zitat von: Noddy am 19. April 2013, 09:54:58
Zitat
... das Integrationsproblem ...

Zitat
... Integrationsbestrebungen ...
Was ist eigentlich das Integrationsproblem?

Wer soll sich eigentlich wie und wo integrieren? Was heißt das eigentlich?

Die Fragen sind jetzt nicht ernst gemeint, oder?
Immer, wenn Du glaubst, dümmer gehts nicht mehr, kommt von irgendwo ein Eso her!

general winter

Zitat von: Noddy am 19. April 2013, 09:54:58
Zitat
... das Integrationsproblem ...

Zitat
... Integrationsbestrebungen ...
Was ist eigentlich das Integrationsproblem?

Wer soll sich eigentlich wie und wo integrieren? Was heißt das eigentlich?
Hier z.B. gibt es ein ganz gewaltiges Integrationsproblem: http://spon.de/vfgc2 Oder wie soll man das nennen?
Im Zweifel für die Freiheit.

ajki

Zitat von: The Doctor am 19. April 2013, 10:11:01
Die Fragen sind jetzt nicht ernst gemeint, oder?

Ich hab' das auch noch nie verstanden (unter der Voraussetzung, dass damit "mehr" gemeint sein soll als gesetzeskonformes Verhalten). Was "Multikulti" meinen soll (von welcher "Seite" auch immer benutzt), habe ich auch noch nicht begriffen.
every time you make a typo, the errorists win

Onkel Heinz

Ist ernst gemeint. Das kann man ja aus verschiedenen Perspektiven betrachten.
Nicht selten sind das so Phrasen... ich würde gern den Kontext hier wissen.

Onkel Heinz

Zitat von: general winter am 19. April 2013, 10:37:47
Zitat von: Noddy am 19. April 2013, 09:54:58
Zitat
... das Integrationsproblem ...

Zitat
... Integrationsbestrebungen ...
Was ist eigentlich das Integrationsproblem?

Wer soll sich eigentlich wie und wo integrieren? Was heißt das eigentlich?
Hier z.B. gibt es ein ganz gewaltiges Integrationsproblem: http://spon.de/vfgc2 Oder wie soll man das nennen?
Das ist also ein Privileg der Türken? Nochmal: Was bedeutet Integration?

Robert

Das Anerkennen und Beachten der gesellschaftlichen Normen in dem Land, wo man sich aufhält, als Respekt gegenüber seinen Mitmenschen und seinem Umfeld. Ist das so schwer?

Onkel Heinz

Und das ist spezielles Problem z.B. "der Türken"?

Ich frag ja nicht umsonst... Sollte der Tenor "Leitkultur" sein, dann weiß ich, was gemeint ist. Damit kann ich allerdings nichts anfangen. Weil dann würde ich gern wissen wollen, was diese Leitkultur umfasst und was das für "Ausländer" bedeutet, deutsche mit "Migrationshintergrund" und für mich als Individuum.

Mir geht es eigentlich um den Kulturbegriff, i.d.R. funktioniert der über Ausgrenzung aufgrund von welchen Merkmalen?