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Esoterik vs. Moral/Ethik

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Begonnen von cero, 14. April 2013, 15:03:22

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Groucho

Zitat von: Robert am 15. April 2013, 22:22:03
Wie definierst Du Tierrechte?

Gute Frage eigentlich. Man könnte Tieren z.B. das Recht, aufgegessen zu werden zugestehen.

zwingenberger

Hier kommen wir auf den glatten Boden der Rechtstheorie, und das ist ein Fach mit ganz dicken Büchern und sehr wenig Gewissheit.

Mindestens muss man zwischen subjektiven und objektiven Rechten unterscheiden, sonst kommt man niemals auch nur ins Thema hinein. Nur eines hierzu: wenn man das, was in der Beziehung zwischen Menschen dazu erdacht und geschrieben wurde, 1:1 auf Tiere überträgt, kommt nur Unsinn dabei heraus. Schützt man die Unversehrtheit der Tiere gegen Übergriffe der Menschen, dann kommt man irgendwann zu der Frage: wer schützt das Recht auf körperliche Unversehrtheit der Hasen gegen die Füchse? Und wieso kommt die Integrität der Cucarachas immer zu kurz?

Sinnvoll kann man allenfalls fragen, ob es unter Menschen geboten ist, bestimmte Übergriffe gegen Tiere zu unterbinden. Das kann man unter anderem auf den Ebenen des Artenschutzes, der Bekämpfung allgemeiner Verrohung oder auch unter moralischen und naturrechtlichen Gesichtspunkten diskutieren, aber nicht auf der Ebene subjektiver, also persönlicher Rechte von Tieren.

Interessant ist dabei ja auch, wer eigentlich subjektive Tierrechte wahrnehmen soll. Das könnte wohl nur durch Menschen erfolgen, und dann möchte ich den sehen, der das Problem mit den Hasen und den Füchsen in den Griff bekommt.

Conina

Eben.
Man müsste z.B. diese Hyänen als Mörder bestrafen und dürfte das schon gar nicht filmen, sondern müsste eingreifen und das Gnu retten:
http://blog.psiram.com/2010/03/das-bambi-syndrom/

Meine Katze alleine hat schon hunderte Nager auf dem Gewissen. Seit der Frühling da ist, geht es schon wieder los, täglich mindestens eine von denen. Die werden auch immer gefressen, irgendein Organ lässt sie immer übrig, ich denke, es ist der Magen.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Groucho

Zitat von: zwingenberger am 16. April 2013, 07:43:06
Interessant ist dabei ja auch, wer eigentlich subjektive Tierrechte wahrnehmen soll. Das könnte wohl nur durch Menschen erfolgen, und dann möchte ich den sehen, der das Problem mit den Hasen und den Füchsen in den Griff bekommt.

Tierrechtler kommen da immer mit einer Art Unvermeidbarkeitsklausel. Beim Brian ist das schön beschrieben:
Stan/Loretta:
Ich möchte eine Frau sein. Ich möchte, daß ihr... daß ihr mich von jetzt an Loretta nennt.
Rech:
Was?
Stan/Loretta:
Das ist mein Recht als Mann.
Judith:
Ja, aber warum möchtest du Loretta sein, Stan?
Loretta:
Weil ich Babys haben möchte.
Rech:
Was möchtest du haben? Babys???
Loretta:
Jeder Mann hat das Recht, Babys zu haben, wenn er sie haben will.
Rech:
Aber, aber du kannst keine Babys haben.
Loretta:
Unterdrücke mich bitte nicht.
Rech:
Ich unterdrücke dich überhaupt nicht, Stan. Aber du hast keine Mumu. Eine Gebärmutter
hast du auch nicht. Wie soll denn das funktionieren? Willst du's in 'ner Zigarrenkiste
aufheben?
Judith:
Warte. Ich habe eine Idee: Nehmen wir an, daß ihr euch darauf einigt, daß er keine Babys
bekommen kann, weil er keine Gebärmutter hat, woran niemand schuld ist, nicht mal die
Römer, aber daß er das absolute Recht hat Babys zu bekommen.
Francis:
Gute Idee, Judith. Wir kämpfen gegen die Unterdrücker, für dein Recht Babys zu haben,
Bruder. hh. Verzeihung. Schwester.
Rech:
Das ist doch aber sinnlos.
Francis:
Was?
Rech:
Es ist vollkommener Blödsinn, für sein Recht, Babys zu bekommen zu kämpfen wenn er
keine Babys bekommen kann.
Francis:
Es ist ähm, symbolisch. Für unsere Ringen gegen die Unterdrückung.
Rech:
Symbolisch für sein Ringen gegen die Realität.

zwingenberger

@ Groucho:

Darauf eine Runde Otternasen!  ;D

Das Problem dabei ist noch ein anderes: wenn notwendig Menschen als Sachwalter der Tiere tätig werden müssen, müssen sie auch sortieren, und zwar ziemlich unbarmherzig. Da muss man dann eben manches süße Frätzchen an die Raubtiere verfüttern. Aaaber, kommt dann der Einwand: ja, unter wilden Tieren in der Natur, da dürfen die Tierchen das schon unter sich ausmachen. Na fein, antwortet der Rechtsfreund, dann zeig mir mal, wieso Meister Lampe ein subjektives Recht haben soll, vom Menschen in Ruhe gelassen zu werden, vom großen bösen Fuchs aber nicht.

Am Ende sind es immer menschliche Befindlichkeiten, mit denen - von einer ziemlich anmaßenden Warte aus - Rechte zugebilligt oder verweigert werden. Und ich werde den Eindruck einfach nicht los, dass die Streicheltiere ausgesprochen ungerecht bevorzugt werden.

The Doctrix

Zitat von: Dr. alt. med. Conina am 16. April 2013, 07:49:22
irgendein Organ lässt sie immer übrig, ich denke, es ist der Magen.

Ist im Regelfall die Gallenblase, die schmeckt bäh.
Immer, wenn Du glaubst, dümmer gehts nicht mehr, kommt von irgendwo ein Eso her!

The Doctrix

Zitat von: Groucho am 15. April 2013, 22:25:14
Zitat von: Robert am 15. April 2013, 22:22:03
Wie definierst Du Tierrechte?

Gute Frage eigentlich. Man könnte Tieren z.B. das Recht, aufgegessen zu werden zugestehen.

Das Recht auf einen schnellen und möglichst schmerzfreien Tod finde ich wichtig - also nicht so wie in der freien Natur, sondern wie beim Bauern/Schlachter.
Immer, wenn Du glaubst, dümmer gehts nicht mehr, kommt von irgendwo ein Eso her!

The Doctrix

Und hier nun die Korinthe des Tages:

@ Groucho:

Der Mann heisst "Reg", nicht "Rech".


Pffrrrtt! Aah, das tut gut...
Immer, wenn Du glaubst, dümmer gehts nicht mehr, kommt von irgendwo ein Eso her!

zwingenberger

Zitat von: The Doctor am 16. April 2013, 09:52:45
Das Recht auf einen schnellen und möglichst schmerzfreien Tod finde ich wichtig - also nicht so wie in der freien Natur, sondern wie beim Bauern/Schlachter.

Ich hab's, glaube ich, anderswo schon mal gefragt: wie stellt der Tierfreund sich eigentlich den "natürlichen Tod" eines Tieres vor? Ich denke, eine Corrida ist dem Vorgang ähnlicher als ein Herzkasper auf dem Gnadenhof.

The Doctrix

Zitat von: zwingenberger am 16. April 2013, 09:57:48
Zitat von: The Doctor am 16. April 2013, 09:52:45
Das Recht auf einen schnellen und möglichst schmerzfreien Tod finde ich wichtig - also nicht so wie in der freien Natur, sondern wie beim Bauern/Schlachter.

Ich hab's, glaube ich, anderswo schon mal gefragt: wie stellt der Tierfreund sich eigentlich den "natürlichen Tod" eines Tieres vor? Ich denke, eine Corrida ist dem Vorgang ähnlicher als ein Herzkasper auf dem Gnadenhof.

Nee, natürlich schläft das Tier irgendwann ganz friedlich im Kreis seiner Familie ein, nachdem es vom Rudel jahrelang gepflegt und gefüttert wurde und einen schönen und ruhigen Lebensabend verbracht hat.
Immer, wenn Du glaubst, dümmer gehts nicht mehr, kommt von irgendwo ein Eso her!

Conina

Zitat von: The Doctor am 16. April 2013, 09:51:51
Zitat von: Dr. alt. med. Conina am 16. April 2013, 07:49:22
irgendein Organ lässt sie immer übrig, ich denke, es ist der Magen.

Ist im Regelfall die Gallenblase, die schmeckt bäh.

Nee, Magen.
Ich hatte das schon mal aufgeschnitten.

Jetzt habe ich auch Bilder gefunden:
http://www.hausmaus.at/RestSchuetzenfestWuehlmaus.htm


So sieht das für gewöhnlich aus, wenn Mieze fertig ist.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Groucho

Zitat von: zwingenberger am 16. April 2013, 09:44:33
Und ich werde den Eindruck einfach nicht los, dass die Streicheltiere ausgesprochen ungerecht bevorzugt werden.

Aber ja! Schon mal eine Aktion von Greenpeace oder PeTA für Nacktmule gesehen? Es braucht immer Pelz und Kulleraugen, möglichst schwarze.

The Doctrix

Okay, dann also Magen. Ich hatte das mit der Gallenblase vor langer Zeit mal gelesen, muss wohl falsch gewesen sein. Unser Kater lässt sowieso oft bis zur Hälfte der Maus liegen.
Immer, wenn Du glaubst, dümmer gehts nicht mehr, kommt von irgendwo ein Eso her!

Conina

Ich habe auch gedacht, dass die Gallenblase das ekligste an einem Tier ist. Das war mir einfach immer zu groß für die Gallenblase eines so kleinen Tieres. Ich habe das deswegen auch mit einem Stöckchen aufgestochen (nicht mit einem Messer aufgeschnitten), da war etwas drin, was eher nach zerkauten Pflanzen und nicht nach Gallensaft aussah.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

The Doctrix

Zitat von: Groucho am 16. April 2013, 10:10:07
Zitat von: zwingenberger am 16. April 2013, 09:44:33
Und ich werde den Eindruck einfach nicht los, dass die Streicheltiere ausgesprochen ungerecht bevorzugt werden.

Aber ja! Schon mal eine Aktion von Greenpeace oder PeTA für Nacktmule gesehen? Es braucht immer Pelz und Kulleraugen, möglichst schwarze.

Ich bin ja auch grundsätzlich dagegen, Ameisen wegen ihres Fells zu jagen. Oder Goldfische wegen Penis und Stosszähnen.
Immer, wenn Du glaubst, dümmer gehts nicht mehr, kommt von irgendwo ein Eso her!