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Richard Harwood

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Begonnen von Manuela Bornheim, 23. März 2013, 10:52:26

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The Doctrix

Zitat von: Gethen am 24. März 2013, 00:37:33
Falls die obige Bemerkung witzig sein sollte: ochnö, war sie so gar nicht.

Schon wieder +1.
Immer, wenn Du glaubst, dümmer gehts nicht mehr, kommt von irgendwo ein Eso her!

gesine2

Zitatschon mal .. gehört
Ja Manuela, war Ende der 70er eine heftige Überraschung zu erkennen, daß dergleichen Aussagen machbar sind.

Zum nicht zitierten Mittelteil: Wer sich der Methoden einer verachteten, verhaßten, .. Denkart bedient, fällt bis zur Änderung ebenfalls in diese Kategorie.

Zitatschönen Antwort-Kommentar auf Youtube
Verlinken, Krebskandidat, verlinken bitte!
_____________________
ne schöne jrooß, gesine2

Manuela Bornheim

Stimmt, denn dies wäre eine Beleidigung für Ochse, Schwein und Co.

sumo

Es gab Zeiten, da habe ich auch Haß verspürt bei Ergüssen von solchen o.g. Typen, bei politischen Extremismen diverser Art. Mittlerweile habe ich keinen Haß mehr, sondern nur noch grenzenlose, tiefste Verachtung!

Binky

Ne, mich nervt dieses ewige political correctnes, was immer und bei jedem kleinsten Verdacht auf wie auch immer diskriminierende Äußerungen herausgekehrt wird, unabhängig davon, wie ich den Begriff "Zecke" einordne und wie ich Leute einschätze, die sich eines entsprechenden Jargons bedienen.

Irgendwann kommen wir zu Orwellschem Neusprech. Nichts anderes will ich sagen.


Binky

Zitat von: sumo am 24. März 2013, 11:40:41
Es gab Zeiten, da habe ich auch Haß verspürt bei Ergüssen von solchen o.g. Typen, bei politischen Extremismen diverser Art. Mittlerweile habe ich keinen Haß mehr, sondern nur noch grenzenlose, tiefste Verachtung!

Nicht Extremismen, sondern Extremisten und das in alle Richtungen. Handeln und Reden stehen gewiß in einem Zusammenhang, aber nicht immer.

Gethen

Zitat von: Binky am 24. März 2013, 11:46:35
Ne, mich nervt dieses ewige political correctnes, ...
Irgendwann kommen wir zu Orwellschem Neusprech. Nichts anderes will ich sagen.

Wenn der Rückgriff auf Nazirhetorik - und nichts anderes ist die Anwendung der Bezeichnung "Zecke" auf Menschen - kritisiert wird, hat dies aber auch rein gar nichts mit political correctness zu tun. Soviel sollte man auseinanderhalten (können).

Nicht alles kann und darf mit dem Tiefschlag "political correctness" vom Tisch gewedelt werden. Auch dies ist im übrigen ein "Kunstgriff", der heute gerne von rechtsdrehenden Armleuchtern angewendet wird, um Andersdenkende vermeintlich lächerlich zu machen. Ob man sich mit dieser Ebene gemein machen möchte, kann aber sicherlich eine individuelle Entscheidung sein.

Orwellsches Neusprech ist zudem gerade in diesem Forum sehr wenig zu befürchten; hier nimmt keiner auch nur ein Blättchen vor den Mund. Minimalstandards aber sollten eingehalten werden - einer davon ist mE, den Sprachgebrauch, den Neonazis und Faschisten bevorzug(t)en, nicht anzuwenden. Dazu gehört dann aber auch, in diesem Forum solche sprachlichen Entgleisungen nicht unkommentiert stehen zu lassen, sondern anzusprechen; nicht zuletzt, weil nicht nur die Anwendung solcher Vokabeln, sondern mehr noch der Umgang damit etwas über das Forum und seine User aussagt. Ich würde mir wünschen, daß dies ginge, ohne daß dazu ordentlich relativierend die Keule des pc oder gar des Orwellschen Neusprech geschwungen wird.


Binky

Ich verwende den Begriff "Zecke" nicht, um einen Menschen oder eine Menschengruppe zu bezeichnen. Gewisse Individuen sind für mich schlicht und einfach asozial.

Aber Du wirst sicher gemerkt haben, wenn ein Begriff out ist, verwendet man an deren Stelle andere, die dann irgendwann ebenso verbrämt sind und so weiter. Sprache ist dynamisch. Das Denken dahinter ist das Problem. Die Salonnazis, die sich gewählt ausdrücken, sind gefährlicher als jene Dumpfbacken, die sich gleich mit ihrer Sprache outen. Deshalb bin ich da eher entspannt, wenn es um Begriffe geht.

The Doctrix

Naja, zumindest einen durfte man ohne Probleme "Zecke" nennen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Zecke_Neuendorf

Der hat das sogar zu seinem Künstlernamen gemacht.
Immer, wenn Du glaubst, dümmer gehts nicht mehr, kommt von irgendwo ein Eso her!

sumo

es ist allerdings richtig, daß bestimmte Gruppierungen der extremen Rechten den Begriff "Zecke" für den politischen Gegner benutzen, und da vor allem für die Leute aus dem linksextremen Bereich, hier in Berlin sind es die Typen, die bei den 1.Mai-Festspielen randalieren und die sonst sich als Hausbesetzer hervortun. Die laufen tatsächlich unter dem abwertenden Begriff "Zecken", genutzt von den Leuten, die noch vor einigen Jahren als FAP und jetzt als NPD-Mitläufer hier rumlaufen.
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Political Correctness ist für mich ein ganz heißes Eisen! Ich stimme natürlich einem meiner Vorredner zu, daß diese PC irgendwann zur orwellschem Neusprech werden kann. Andererseits gibt es bestimmte Grenzen, die man bei völliger sprachlicher Freiheit  nicht mehr hat und dann munter drauflos geschimpft wird.
Bloß, WO ist diese Grenze? Im Zweifelsfall bin ich für mehr Freiheit und weniger PC, aber die völlige Freiheit, jeden S****** zu labern?
Schließlich gibt es durchaus sehr unterschiedliche Vorstellungen, was man so sagen  dürfen sollte. Einerseits kann man nahezu straflos die christliche Religion beschimpfen, wenn man das aber mit dem Islam macht, so wird es haarig. Will sagen, es gibt quer durch die Gesellschaft absolut unterschiedliche Vorstellungen von dem, was man ungestraft sagen kann. Deswegen kann es auch kaum einen gemeinschaftlichen Konsens darüber geben, wo man da die Grenze zieht.

general winter

Zitat von: sumo am 24. März 2013, 14:05:31
.....Schließlich gibt es durchaus sehr unterschiedliche Vorstellungen, was man so sagen  dürfen sollte. Einerseits kann man nahezu straflos die christliche Religion beschimpfen, wenn man das aber mit dem Islam macht, so wird es haarig. Will sagen, es gibt quer durch die Gesellschaft absolut unterschiedliche Vorstellungen von dem, was man ungestraft sagen kann. Deswegen kann es auch kaum einen gemeinschaftlichen Konsens darüber geben, wo man da die Grenze zieht.
Mhhh. Ich will hier niemanden etwas unterstellen. Aber irgendwie erinnert mich das schon wieder an die Sprachakrobatik der Truther. Die behaupten, wenn sie Zionisten sagen, meinen sie nicht die Juden , obwohl jeder genau weiß das sie das tun. Im Gebrauch der Sprache gibt es schon allgemeingültige Grenzen die man nicht überschreiten darf. Mal in den Alltag übertragen - Wenn du zu deiner Frau sagst: "Heh Olle bring mir mal 'n Bier!" - ist die Grenze auch überschritten. Oder war das jetzt zu wenig akademisch?
Im Zweifel für die Freiheit.

The Doctrix

Zitat von: general winter am 24. März 2013, 14:21:47
Mal in den Alltag übertragen - Wenn du zu deiner Frau sagst: "Heh Olle bring mir mal 'n Bier!" - ist die Grenze auch überschritten. Oder war das jetzt zu wenig akademisch?

Nö. Habs gerade ausprobiert, sie hat sich erwartungsgemäss verhalten.
Immer, wenn Du glaubst, dümmer gehts nicht mehr, kommt von irgendwo ein Eso her!

71hAhmed

Zitat von: sumo am 24. März 2013, 14:05:31
Political Correctness ist für mich ein ganz heißes Eisen! Ich stimme natürlich einem meiner Vorredner zu, daß diese PC irgendwann zur orwellschem Neusprech werden kann.
Der Ansatz PC war mal gut und sinnvoll, um Beziehungen zwischen Sprache und Denken etwas öffentlicher zu machen, ist aber mittlerweile durch die fast schon zwanghafte Suche nach (echter oder vermeintlicher) Diskriminierung, die (bewusste?) Verkennung sprachlicher Mechanismen und die in manchen Kreisen beliebte Verwendung als ultimative Waffe zum genauen Gegenteil mutiert.
Zitat von: sumo am 24. März 2013, 14:05:31
Andererseits gibt es bestimmte Grenzen, die man bei völliger sprachlicher Freiheit  nicht mehr hat und dann munter drauflos geschimpft wird.
"Völlige" sprachliche Freiheit gibt es nicht, Grenzen sind allein schon juristisch vorhanden; abgesehen davon gab und gibt es Konventionen, wie man sich in welcher Umgebung (auch sprachlich) verhalten sollte, wenn man ernstgenommen werden möchte.
Zitat von: sumo am 24. März 2013, 14:05:31
Bloß, WO ist diese Grenze? Im Zweifelsfall bin ich für mehr Freiheit und weniger PC, aber die völlige Freiheit, jeden S****** zu labern?
Will sagen, es gibt quer durch die Gesellschaft absolut unterschiedliche Vorstellungen von dem, was man ungestraft sagen kann. Deswegen kann es auch kaum einen gemeinschaftlichen Konsens darüber geben, wo man da die Grenze zieht.
Du musst zwei Bereiche auseinanderhalten, zum einen den Konsens, der z.B. Beleidigungen als nicht akzeptabel ansieht und die von Zeit,Ort und Anwesenden abhängige Frage, was denn als Beleidigung zu werten ist und was als Spielerei unter Erwachsenen im gegenseitigen Einvernehmen stattfindet.
Manches von dem, was ich Kollegen zum passenden Zeitpunkt an den Kopf werfen kann, ohne das mehr kommt als eine mehr oder weniger passende Replik, würde mir woanders und bei anderen Personen mindestens eine Beleidigingsklage an den Hals bringen.
(Ok, auf dem Bau geht es eh etwas robuster zu)
Zitat von: sumo am 24. März 2013, 14:05:31
Schließlich gibt es durchaus sehr unterschiedliche Vorstellungen, was man so sagen  dürfen sollte. Einerseits kann man nahezu straflos die christliche Religion beschimpfen, wenn man das aber mit dem Islam macht, so wird es haarig.
Das liegt aber eher an der bescheidenen Lobbyarbeit der christlichen Kirchen.

general winter

Zitat von: sumo am 24. März 2013, 14:05:31
Schließlich gibt es durchaus sehr unterschiedliche Vorstellungen, was man so sagen  dürfen sollte. Einerseits kann man nahezu straflos die christliche Religion beschimpfen, wenn man das aber mit dem Islam macht, so wird es haarig.
Leute, ich weiß nicht, irgendwie fühle ich mich mit der Aussage unwohl. Das klingt mir zu sehr nach Sarrazin. Ist so oder sehr ähnlich auf zig Trutherblogs zu finden, wobei dort der Begriff "christliche Religion" durch Zionismus ersetzt wird.
Sarrazin benutzt solche Aussagen für einen bewussten Tabubruch um auf die Moslems einzuschlagen und letzendlich sein Buch zu verkaufen. Die Truther verwenden solche Aussagen um auf die Juden einzuschlagen. Geistige Brandstiftung ist es allemal.
Im Zweifel für die Freiheit.

Conina

Na ja, Dawkins hat heute bei Twitter das hier verlinkt,
Feministen und die Scharia:

http://www.secularism.org.uk/blog/2012/03/sharia-law-and-middle-class-feminism

Es gibt schon bei vielen den Reflex, dem Westen möglichst immer Schuld zu geben, was dann zu ulkigen Denkverrenkungen führt.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.