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Kondolenzseite......für die die wir vermissen werden

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Begonnen von Belbo zwei, 20. Februar 2013, 16:47:57

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RächerDerVerderbten

In dem Dreh sind die meisten Kommentare zu Rockefeller, auch hier wieder auffällig:

Es wird automatisch vorausgesetzt, man wisse, was der Verstorbene alles auf den Kerbholz hatte.

https://www.facebook.com/thomas.hammerle.5011/videos/683351788513908/
If the only thing keeping a person decent is the expectation of divine reward, brother, that person is a piece of shit. Rusty Cohle

Groucho

Ueli Steck.
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/nepal-extrembergsteiger-ueli-steck-toedlich-verunglueckt-14994564.html

Man muss diese Rekordjagd nicht gut finden. Aber er war einer der Besten überhaupt. Er war auch so reflektiv zu sagen, dass es die Meisten Kollegen so zwischen 40 und 45 Jahren erwischt. Er hatte leider recht bei sich, er war 40. Im Hirn ist man noch jung, und man überschätzt leicht seinen Körper. Jetzt hat es ihn zerlegt. Typischerweise bei einer vermutlich simplen Erkundungstour.

sumo

Ueli Steck ist derjenige, welcher die Heckmair-Route an der Eigernordwand im Jahr 2015 in zwei Stunden und zweiundzwanzig Minuten gestiegen ist. Ob Rekorde da zielführend sind im Bereich der Hochalpinistik, bezweifele ich, aber es gibt ja immer mal Menschen, die sich auf hochgefährlichen Gebieten miteinander messen.
Ich bin mehrfach den berühmten Eigertrail gewandert, bin auch in Reichweite des Einstieges in die Heckmair-Route gewesen. Da steht man und schaut nahezu zwei Kilometer fast senkrecht in die Höhe und ist beeindruckt. Und dann Ueli Steck, der diese Wand hochrennt. Respekt!
Und jetzt R.I.P.

Groucho

Zitat von: sumo am 10. Mai 2017, 20:56:59
Ueli Steck ist derjenige, welcher die Heckmair-Route an der Eigernordwand im Jahr 2015 in zwei Stunden und zweiundzwanzig Minuten gestiegen ist. Ob Rekorde da zielführend sind im Bereich der Hochalpinistik, bezweifele ich, aber es gibt ja immer mal Menschen, die sich auf hochgefährlichen Gebieten miteinander messen.

Ach, da ist nichts zielführend. Alpinismus ist völlig nutzlos (mal von den paar Geometern abgesehen, die da einen Triangulationspunkt suchten), den Sinn muss man sich selber geben, wie überall im Leben. Er konnte es halt, er war begnadet. Wenn man auf Zeit macht: warum nicht? War eine Idee, und die war der Sinn. Abgesehen davon, gerade in der Eigernordwand ist das sehr schnelle Durchsteigen sogar ein Sicherheitsaspekt. Zwei bist drei Tage sich da tatsächlichen objektiven Gefahren wie Wetterumschwung, Steinschlag, Tauwetter sich auszusetzen ist objektiv womöglich sogar gefährlicher, als bei ausgesucht passenden Bedingungen da durchzurauschen. Wenn man es denn kann.

Zitat
Ich bin mehrfach den berühmten Eigertrail gewandert, bin auch in Reichweite des Einstieges in die Heckmair-Route gewesen. Da steht man und schaut nahezu zwei Kilometer fast senkrecht in die Höhe und ist beeindruckt.

Ich hab nur runtergeschaut  :grins2:

Zitat
Und dann Ueli Steck, der diese Wand hochrennt. Respekt!
Und jetzt R.I.P.

Es ist technisch nicht das Ende, es ist ein reines Kopfding. Als Profi geht das verantwortungsvoll. Sein Tod war ein blöder Unfall. Wie beim Birne wechseln im Wohnzimmer auf der Leiter. Schlimm ist die Häme und Bigotterie, die sich in manchen Kommentarspalten auftun, SpON ist da wieder weit vorne. Eklig.


Belbo

Mir ist da diese empathiefreie österreichische Krankenschwester in Erinnerung, die in ihrem Wahn da am K2, noch den ein oder anderen mitverfrühstückt hat.
Klar ist jeder irgendwie selber verantwortlich, andrerseits erinnere ich mich so als gäbe es dort ein Schneefeld, das einen von fünf das Leben kostet, russisches Roulette darf aber auch jeder spielen...

Groucho

Zitat von: Belbo am 10. Mai 2017, 23:31:59
Mir ist da diese empathiefreie österreichische Krankenschwester in Erinnerung, die in ihrem Wahn da am K2, noch den ein oder anderen mitverfrühstückt hat.
Klar ist jeder irgendwie selber verantwortlich, andrerseits erinnere ich mich so als gäbe es dort ein Schneefeld, das einen von fünf das Leben kostet, russisches Roulette darf aber auch jeder spielen...

In diesem Bereich gibt es durchaus sehr problematische Persönlichkeiten. Z.B. viele Mount Everest-Kandidaten, die mit genügend Kohle und guter Ausdauer da hoch verfrachtet werden, die Hauptqualifikation ist da, dass das Ego über Leiden siegt. Kotzen, irre Kopfschmerzen, Frieren, Schmerzmittel, Erschöpfung bis an die Grenze, Aufputschmittel, halbes Delirium in Dehydration, das geht, wenn eben Ego groß genug ist und die Sherpas kräftig genug schubsen und ziehen.

Hat aber alles nichts mit dem Alpinismus eines Steck, Messner u.ä. zu tun. Diesen Unterschied jemandem zu vermitteln, der das nur von außen sieht, ist eher hoffnungslos.


Teppichhai


Typee

The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

Sauropode

Helmut Kohl. Also die Birne.

He has gone.

Nicht, dass ich ihn vermisse.

Typee

Zitat von: Sauropode am 16. Juni 2017, 20:49:02
Helmut Kohl. Also die Birne.

He has gone.

Nicht, dass ich ihn vermisse.

...der ewige Kanzler, der entschlossen genug war, die einzigartige historische Chance auszunutzen. Und der beinahe, ein paar Meter vor dem Ziel, alles wieder versaubeutelt hätte. Es war niemand anderes als George Herbert Walker Bush, der die über des Kanzlers Zehn-Punkte-Plan aufgebrachten Briten und Franzosen bei der Stange hielt - hier hätte alles zusammenkrachen können. Dieses eine Mal sah ich meinen alten Staatsrechtslehrer, der politisch wirklich mit allen Wassern gewaschen war, ernsthaft entsetzt.

Aber gut, 'es a dead. 'e is no more. 'es a ceased to be...
The universe is under NO obligation to make sense to us
(Neil deGrasse Tyson)

Belbo

Zitat von: Typee am 16. Juni 2017, 21:32:09
Zitat von: Sauropode am 16. Juni 2017, 20:49:02
Helmut Kohl. Also die Birne.

He has gone.

Nicht, dass ich ihn vermisse.

...der ewige Kanzler, der entschlossen genug war, die einzigartige historische Chance auszunutzen. Und der beinahe, ein paar Meter vor dem Ziel, alles wieder versaubeutelt hätte. Es war niemand anderes als George Herbert Walker Bush, der die über des Kanzlers Zehn-Punkte-Plan aufgebrachten Briten und Franzosen bei der Stange hielt - hier hätte alles zusammenkrachen können. Dieses eine Mal sah ich meinen alten Staatsrechtslehrer, der politisch wirklich mit allen Wassern gewaschen war, ernsthaft entsetzt.

Aber gut, 'es a dead. 'e is no more. 'es a ceased to be...

Wenn ihm nicht die Einheit wie eine reife Frucht in den Schoß gefallen wäre, hätten ihn Biedenkopf, Geissler und Süssmuth, zeitnah gestürzt, wenn ich mich recht erinnere.
Möge er in Frieden ruhen und seine Familie und seine Freunde Trost finden.

Sauropode

Zitat von: Typee am 16. Juni 2017, 21:32:09
Zitat von: Sauropode am 16. Juni 2017, 20:49:02
Helmut Kohl. Also die Birne.

He has gone.

Nicht, dass ich ihn vermisse.

...der ewige Kanzler, der entschlossen genug war, die einzigartige historische Chance auszunutzen. Und der beinahe, ein paar Meter vor dem Ziel, alles wieder versaubeutelt hätte. Es war niemand anderes als George Herbert Walker Bush, der die über des Kanzlers Zehn-Punkte-Plan aufgebrachten Briten und Franzosen bei der Stange hielt - hier hätte alles zusammenkrachen können. Dieses eine Mal sah ich meinen alten Staatsrechtslehrer, der politisch wirklich mit allen Wassern gewaschen war, ernsthaft entsetzt.

Aber gut, 'es a dead. 'e is no more. 'es a ceased to be...

Was war daran so schlimm?

Typee

Zitat von: Sauropode am 17. Juni 2017, 05:10:07
Zitat von: Typee am 16. Juni 2017, 21:32:09
Zitat von: Sauropode am 16. Juni 2017, 20:49:02
Helmut Kohl. Also die Birne.

He has gone.

Nicht, dass ich ihn vermisse.

...der ewige Kanzler, der entschlossen genug war, die einzigartige historische Chance auszunutzen. Und der beinahe, ein paar Meter vor dem Ziel, alles wieder versaubeutelt hätte. Es war niemand anderes als George Herbert Walker Bush, der die über des Kanzlers Zehn-Punkte-Plan aufgebrachten Briten und Franzosen bei der Stange hielt - hier hätte alles zusammenkrachen können. Dieses eine Mal sah ich meinen alten Staatsrechtslehrer, der politisch wirklich mit allen Wassern gewaschen war, ernsthaft entsetzt.

Aber gut, 'es a dead. 'e is no more. 'es a ceased to be...

Was war daran so schlimm?

Es hätte böse enden können. Zur Erinnerung: mit der Vollendung des Beitritts gaben die Alliierten die bis dahin bestehenden Vorbehaltsrechte auf. Die (alte) BRD hätte jedenfalls über die Punkte 3, 4, 5, 7 und 9 alleine keine Dispositionsbefugnis gehabt. Kohls Plan war mit den Westalliierten nicht im geringsten abgestimmt - er war schlicht vorgeprescht. Vor der Rede vor dem Bundestag am 28. November 1989 war niemand konsultiert worden.

Das war in der diplomatischen Lage des Jahres 1989 ein böser Tritt vor die Schienbeine. Jedenfalls das UK und Frankreich waren gegenüber der BRD immer viel wachsamer, als es nach außen den Anschein hatte, und eine unabgestimmt herausgehauene Initiative, die faktisch auf die Auflösung der Vorbehalte zielte, traf dort auf sehr empfindliche Nerven. Es ist eine Fehlvorstellung, dass unsere beiden westlichen Nachbarn dem Einigungsprozess freundlich gegenüber standen - das Misstrauen war tatsächlich gewaltig, und in der zwei-plus-vier-Runde herrschte alles andere als friedliche Koexistenz. Ironischerweise waren die stärksten Skeptiker in Frankreich und im UK zu finden  - im Ergebnis mehr als in der UdSSR, denen es im Grunde nur auf etwas ankam, was sie später zu ihrem Ärger nicht erhielten: den Verzicht auf die Osterweiterung der NATO.

Die Zehn-Punkte mögen in der Sache gar nicht falsch gewesen sein (auch wenn sie von der Realität später überholt wurden) - diplomatisch war die Art und Weise der Vorstellung eine Tölpelei und gefährdete den Prozess.



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Sauropode