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Wie schädlich ist Zucker wirklich?

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Begonnen von Hildegard, 19. Dezember 2012, 11:55:08

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Omikronn

Zitathttp://www.lauensteiner.de/confiserie/de/shop/pralinen/Pralinen-Klassiker/?sid=e72f34864baa8f6eb94b742e0f8304b6
Die sehen aber Lecker aus. 

Ich mag eher was von Ladurée, ob das aber unter Pralinen firmieren darf weiss ich nicht:
Don't try to argue with idiots, first they tear you down to their level, then they beat you with their experience.

Belbo zwei

Zitat von: Omikronn am 19. Dezember 2012, 15:56:30
Zitathttp://www.lauensteiner.de/confiserie/de/shop/pralinen/Pralinen-Klassiker/?sid=e72f34864baa8f6eb94b742e0f8304b6
Die sehen aber Lecker aus. 

Ich mag eher was von Ladurée, ob das aber unter Pralinen firmieren darf weiss ich nicht:



Wohl eher unter Diaphragma?

Dr. Ici Wenn

Zitat von: Belbo zwei am 19. Dezember 2012, 15:46:10
Woher kennst Du denn bitte Lauensteiner?
Die Welt ist ein Dorf.

Warum soll ich die vermutlich besten Pralinen der Welt nicht kennen?  ;D
Die verschickt ein Familienmitglied immer zu Weihnachten, ich hoffe mal auch dieses Jahr.

Belbo zwei

Aja, ich hatte die bisher als regionale Spezialität wahrgenommen und Dich nicht in dieser Region verortet, der Fabrikverkauf ist nun wirklich nichts für Diabetiker :)

Hildegard

Ich habe die geposteten Links gelesen.

Der Wikipedia-Artikel zu Zucker nennt nur Adipositas und Karies als Risken. Das ist beides geschenkt.

In dem IGF-Artikel steht "Other studies are beginning to uncover the important role the IGFs play in diseases such as cancer and diabetes, showing for instance that IGF-1 stimulates growth of both prostate and breast cancer cells. Researchers are not in complete agreement about the degree of cancer risk that IGF-1 poses."
In der dort zitierten Studie http://cancerres.aacrjournals.org/content/53/16/3736.abstract steht,dass IGF in Brustkrebszellen zehnfach erhöht gegenüber normalen Brustzellen war. Fazit des Abstracts: In summary, our data indicate that there is an elevated IGFR content in most human breast cancers compared with normal breast tissue and that an elevated IGFR content is a favorable prognostic indicator.
D.h. wenn man schon Brustkrebs hat, dann bitte mit vielen IGF-Rezeptoren. Aber was heißt das jetzt für die Ernährung?


3) In dem DGE-Artikel http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=304 steht:
Bei Ausschluss aller ernährungsabhängigen Risikofaktoren sollen 1/3 der [Brustkrebs-]Fälle vermeidbar sein. Ich würde sagen, die hängen sich ziemlich weit aus dem Fenster, für so eine DGE.

@Ici: Nein, es war David Sevan Schreiber. Der war Psychiater und hatte einen Hirntumor, an dem er 2011 verstarb.
[url="http://vierfrauenundeinscharlatan.wordpress.com"]http://vierfrauenundeinscharlatan.wordpress.com[/url]

Binky

Bzgl. Brustkrebs habe ich mal mit einem Fachmenschen geredet und die Frage gestellt, ob denn nicht Viren eine Rolle bei der Entstehung spielen könnten. Das wurde bejaht, aber die Forschung dazu stünden noch am Anfang. Ich sehe hier einen wichtigen Ansatz. Die Existenz von Onkoviren ist ja bekannt.

Bzgl. Zucker: Der Stoffwechsel ist so flexibel, daß ich mir nicht vorstellen kann, daß Zucker eine nenneswerte Funktion bei Krebs erfüllt. Immerhin wird der Blutzuckerspiegel rel. konstant gehalten, überschüssiger Zucker in Glycogen umgewandelt oder in Fettsäuren bzw. Glycerol. Umgedreht wird, bei Zuckermangel, aus Glycogen oder Fettsäuren wieder Zucker synthetisiert (Gluconeogenese z.B.). Selbst das, was ich weiter oben zur Fructose schrieb, muß nicht der Weisheit letzter Schluß sein, denn Fructose kann ganz einfach in Glucose umgewandelt werden und umgedreht. Solche Vorgänge finden im Körper in jeder Minute statt.

Ratiomania

Zitat von: Marlene am 19. Dezember 2012, 17:09:14
Ich habe die geposteten Links gelesen.

Der Wikipedia-Artikel zu Zucker nennt nur Adipositas und Karies als Risken. Das ist beides geschenkt.

In dem IGF-Artikel steht "Other studies are beginning to uncover the important role the IGFs play in diseases such as cancer and diabetes, showing for instance that IGF-1 stimulates growth of both prostate and breast cancer cells. Researchers are not in complete agreement about the degree of cancer risk that IGF-1 poses."[...].

Bin ich doof oder ist "Other studies are beginning to uncover the important role the IGFs play in diseases such as cancer and diabetes," ziemlicher Bullshit?

Ich denke da an die Reihenfolge der Erkenntnis:

Um etwas Wichtiges zu entdecken, muss man erstmal entdeckt haben das es wichtig ist. Wenn man aber gerade dabe ist, etwas zu entdecken, woher kommt dann der "mystertiöse Wissensvorsprung" dass es was Wichtiges ist? Brain-Fuck?

Das man etwas entscheidendes entdeckt hat, erkennt man doch nur ihm Nachhinein, oder?

Zitat von: Marlene am 19. Dezember 2012, 17:09:14
In der dort zitierten Studie http://cancerres.aacrjournals.org/content/53/16/3736.abstract steht,dass IGF in Brustkrebszellen zehnfach erhöht gegenüber normalen Brustzellen war. Fazit des Abstracts: In summary, our data indicate that there is an elevated IGFR content in most human breast cancers compared with normal breast tissue and that an elevated IGFR content is a favorable prognostic indicator. D.h. wenn man schon Brustkrebs hat, dann bitte mit vielen IGF-Rezeptoren. Aber was heißt das jetzt für die Ernährung?

Warten bis valide Sekundärliteratur aufm Tisch liegt und das ganze Thema teil etablierten Wissens ist? So wie immer?

Ja manchmal wäre man ja sehr gerne schon vorher gewarnt. Aber das ist utopisch.   :-X

Binky

Ja, das ganze zum IGF ist noch sehr vage. Jedenfalls hat IGF zwar strukturelle Ähnlichkeit mit Insulin, aber eine andere Funktion und nichts primär mit dem Zuckerstoffwechsel zu tun. Es ist ein Wachstumsfaktor, der halt nicht nur die normale Zellteilung beeinflußt, sondern auch die von Tumoren, was jetzt nicht wirklich verwundert. Alles weitere muß die Zeit zeigen.

Ratiomania

Zitat von: Binky am 19. Dezember 2012, 17:38:09
Ja, das ganze zum IGF ist noch sehr vage. Jedenfalls hat IGF zwar strukturelle Ähnlichkeit mit Insulin, aber eine andere Funktion und nichts primär mit dem Zuckerstoffwechsel zu tun. Es ist ein Wachstumsfaktor, der halt nicht nur die normale Zellteilung beeinflußt, sondern auch die von Tumoren, was jetzt nicht wirklich verwundert. Alles weitere muß die Zeit zeigen.

Oder wir warten nicht und machen Geld drauß.

Wer gibt mir nen Kredit für eine "IGF-Therapie" via "Healing Touch (Yeah! Handaufbrustlegen!)+futuristisches Pseudogerät (Batterien gratis)" zum Vorbehandeln von Essen?

Da race is on, bitches!  ;D

Und wehe, wenn jemand meine Idee klaut! Ich machn Patent und lasse mich via INTRAG in akademische Weihen einsalben!

Dolph

Zitat von: Ratiomania am 19. Dezember 2012, 17:43:55

Oder wir warten nicht und machen Geld drauß.


Auf die Idee ist leider vor dir schon jemand anderes gekommen...
http://www.amazon.de/Das-neue-Anti-Krebs-Programm-schalten-Tumor-Gene/dp/3453200195/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1355936335&sr=8-1

Falls dir aber mal etwas wirksames gegen dieses Strunz einfällt, lass es mich bitte wissen!

Wirsing

Zitat von: Binky am 19. Dezember 2012, 17:38:09
Ja, das ganze zum IGF ist noch sehr vage. Jedenfalls hat IGF zwar strukturelle Ähnlichkeit mit Insulin, aber eine andere Funktion und nichts primär mit dem Zuckerstoffwechsel zu tun. Es ist ein Wachstumsfaktor, der halt nicht nur die normale Zellteilung beeinflußt, sondern auch die von Tumoren, was jetzt nicht wirklich verwundert. Alles weitere muß die Zeit zeigen.

Exakt das ist imho der erste wichtige Punk den man beachten sollte. Der zweite ist natürlich:
Scheinbar gibt es ja einen erhöhten IGF-1 Spiegel in bestimmten Tumoren. Das überrascht aber nicht. Gib mir Patienten mit unterschiedlichen Tumoren und ich behandel diese mit allen bekannten Wachstumsfaktoren. Das Ergebnis wird sicher in den meisten Fällen eine ungünstige Prognose sein.
Das ist mal wieder eine ziemliche Müllaussage mit dem Zucker und DEM Krebs.
Erstmal muß man sich die Tumorarten raussuchen bei welchen es eine Korrelation aus IGF Anstieg und hoher Wachstumsrate gibt. Wenn man sowas findet ist erstmal nur der Rückschluß erlaubt, daß bei Tumorart xyz ein hoher IGF Spiegel prognostisch ungünstig ist. Dann muß man schauen ob eine Erniedrigung dieses Spiegels technisch zu erreichen ist und wenn das der Fall wäre könnte man sagen: Bei Tumor xyz kann ein verlangsamtes Wachstum erreicht werden indem man die IGF Spiegel senkt. Erst dann kann man (sofern es Hinweise auf physiologische Homologien gibt) mit den Versuchen von Insulin und Tumorart xyz beginnen. Wenn das erfolgreich wäre, könnte man vielleicht drüber nachdenken, ob man mit der aufgenommenen Zuckermenge tatsächlich eine Veränderung im Tumorwachstum feststellt. 
Und wenn sich das alles bestätigt..... Dann muß man versuchen das in eine Therapieform zu bringen, die man am Menschen testen kann. Wenn auch das erfolgreich wäre könnte man aber trotzdem nicht sagen: "Der Zucker fördert Krebswachstum!" sondern lediglich "Bei Tumorart xyz (bzw. Tumoren mit bestimmten Oberflächenmarkern oder spezifischen Genmutationen) sollte man eine zuckerarme Diät halten!"

Binky

Genau, je nach Tumorart werden verschiedene Rezeptoren exprimiert. Stichwort hormonabhängige Tomoren.

Ein Tumor ist kein unspezifischer Zellhaufen. Er trickst das Immunsystem aus, bewirkt das Wachstum von Blutgefäßen, die ihn versorgen usw. Sieht man die ganze Komplexität der verschiedenen Krebserkrankungen, sind diese monokausalen Rückschlüsse, wie z.B. Zucker, einfach lächerlich.

Ratiomania

Zitat von: Dolph am 19. Dezember 2012, 18:01:07
Zitat von: Ratiomania am 19. Dezember 2012, 17:43:55

Oder wir warten nicht und machen Geld drauß.


Auf die Idee ist leider vor dir schon jemand anderes gekommen...
http://www.amazon.de/Das-neue-Anti-Krebs-Programm-schalten-Tumor-Gene/dp/3453200195/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1355936335&sr=8-1

Falls dir aber mal etwas wirksames gegen dieses Strunz einfällt, lass es mich bitte wissen!

Schade.

Beim Thema Krebs/Gesundheitsabzocke & -ideologien scheint Satire immer mit Lichthupe und 300 Sachen Tempodifferenz von der Realität überholt zu werden. Und zwar von Rechts.  >:(

Wirsing

Zitat von: Marlene am 19. Dezember 2012, 17:09:14
Ich habe die geposteten Links gelesen.

Der Wikipedia-Artikel zu Zucker nennt nur Adipositas und Karies als Risken. Das ist beides geschenkt.


Huch..... Das Wiki da so oberflächlich ist hätt ich nicht gedacht. Also scheint es leider immer noch nicht so ganz in der Medizin angekommen zu sein das sog. metabolische Syndrom als eigenständige Erkrankung ernst zu nehmen.......
Hier spielen Zucker und Fette sicherlich ebenfalls eine Rolle in der Krankheitsgenese. Das Problem ist halt nur daß man die Einzelkomponenten der Genese und der Pathophysiologie noch nicht sicher kennt bzw. nicht versteht (aber das ist bei einer solchen Erkrankung auch nicht verwunderlich).
Also Zucker (in den Mengen in denen er in unserer Industrienation verfügbar ist) ist in großen Mengen sicherlich gesundheitsgefährdend (Man denke an Folgeerkrankungen wie Diabetes, den arteriellen Hypertonus, KHK´s und Leberversagen (ich meine gelesen zu haben daß bei bis zu 35-70% der in die Pathologie eingesandten Proben histologisch eine Leberverfettung (je nachdem ob Patienten adipös waren oder nicht) und in bis zu 18% eine Fettleberentzündung vorliegt und wenn man bedenkt daß von diesen Patienten bis zu 20%  eine Zirrhose entwickeln ist das schon bedrohlich). Der pathologiemechanismus im Zusammenhang mit Zucker ist aber auch hier nicht ganz verstanden. Es gibt allerdings ernste Hinweise darauf, daß eine Zuckerüberversorgung zu einer erhöhten Triglyceridkonzentration führt.
Die GDA empfiehlt folgende Verzehrwerte:
Kohlenhydrate und Zucker
Basis für die Kalkulation der GDA-Werte:
55 % der Gesamtenergie aus Kohlenhydraten (Eurodiet)
1 g Zucker = 4 kcal
Kohlenhydrate
Frauen: 2000 x 55/4 = 275 g gerundet auf 270 g
Männer: 2500 x 55/4 = 344 g gerundet auf 340 g
Daraus ergaben sich als die von der CIAA festgelegten GDA-Werte für Kohlenhydrate: 270 g für Frauen und 340 g für Männer.

und weiter:

Obst und Gemüse
Frauen: 28 g
Männer: 28 g
Milchprodukte
F.: 17 g
M.: 17 g
Zugesetzter Zucker
F.: 50 g
M.: 62,5 g
Gesamtzucker
F.: 95 gerundet auf 90 g
M.: 107,5 gerundet auf 110 g
Ein Zucker-GDA-Wert von 90 g für Frauen und 110 g für Männer wurde daher beschlossen. Die Richtwerte der anderen Ernährungsempfehlungen beziehen sich nur auf den zugesetzten Zucker.

Das Thema der unterschiedlichen Zucker wurd hier ja schon angesprochen. Das mag durchaus eine Rolle spielen. Versuche mit ob-/ob- Mäusen haben wohl gezeit, daß die Fruchtzucker wohl in der Tat der stärkere Dickmacher als Glukose ist (müßte die Studie aber selbst erst suchen). Der Haushaltszucker (Saccharose) ist halt ein Gemisch. Das die Verarbeitung (ob weißer oder brauner Zucker) hier einen großen Einfluß hat bezweifel ich. Schau z.B. mal hier: http://ernaehrungsstudio.nestle.de/start/ernaehrungwissen/WusstenSieSchon/brauneroderweisserZucker.htm
Es ist übrigens ein weit verbreiteter Irrtum daß brauner Zucker immer aus Zuckerrohr gewonnen wird (Das ärgert mich immer in Diskussionen mit Gesundheitsaposteln die häufig gegenteiliger Ansicht sind und sich durch nix vom Gegentei überzeugen lassen :)).. Die Herstellungsmethoden der beiden Zuckerarten unterscheiden sich, nicht aber unbedingt die Quelle. So gibt es durchaus auch braunen Rübenzucker (obwohl hierzulande der braune Rohrzucker weiter verbreitet ist aber das hat firmenpolitische und Nachfrage Hintergründe).

Dr. Ici Wenn

Hier noch eine interessante Hypothese in dem Zusammenhang:

ZitatSelbstsüchtiges Gehirn

Übergewicht entsteht nicht durch ein Versorgungsüberangebot der Umwelt, sondern durch einen Versorgungsengpass. Das ist einer der Schlüsse, den Univ. Prof. Achim Peters aus der von ihm begründeten Selfish Brain-Theorie zieht. Was genau dahinter steckt, darüber sprach mit dem Lübecker Internisten Birgit Oswald.

www.aerztezeitung.at/archiv/oeaez-2010/oeaez-7-10042010/interview-achim-peters-selbstsuechtiges-gehirn-selfish-brain-theorie.html