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Begonnen von Copa, 23. August 2011, 09:06:00

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rincewind

Zitat von: Detritus am 16. September 2011, 21:42:06
Mal abwarten, wie lange sich seine Mitblogger das noch bieten lassen...

Der erinnert mich an den Friedrich, nur schlimmer. Komisch, dass das meist "Philosophen" oder Philosophie-affine Personen sind, die so austicken ...

Arno

"Der aufgeklärte Patient und das Recht auf wissenschaftliche Medizin [...] Eine Antwort auf Stephan Schleim" von Anatol Stefanowitsch:

ZitatUnter den Befürwortern der sogenannten "Alternativmedizin" finden sich neben den Herstellern und Anbietern entsprechender Produkte Prominente aus Unterhaltungsindustrie und Politik. Und leider bekommt sie auch immer wieder Unterstützung aus einer unerwarteten Richtung, der Philosophie. Diese Unterstützung reicht von scheinbar plausiblen Argumenten für mehr Patientenrechte bis zu mystischen Verklärungen. Als Geisteswissenschaftler ist mir diese Unterstützung peinlich, und als aufgeklärter, sich aber der Grenzen seines medizinischen Fachwissens bewusster Mensch und Patient halte ich sie für gefährlich.
[...]
http://www.heise.de/tp/artikel/35/35566/1.html

Edit: In den Kommentaren ist bereits Deppenalarm. "Wer heilt, hat recht", "Pro Entscheidungsfreiheit" und der ganze andere zu erwartende Mist.

unhold

"pro Entscheidungsfreiheit" kenn ich gut  :o :o :o
wer für H. ist hat die Freiheit, wer aber zeigt (an einem Selbsttest 10.21...) was das für ein Schwachsinn ist, ist total gegen Meinungsfreiheit und sowieso ein Nazi...
Wenn man dann aber mal aufzählt, wieviel Homöopathen früher Nazis und Rassenhygieniker waren, ist auch nix mehr mit der Meinungsfreiheit...
Lustiges Spielchen. Bin ich im Farcebook, denk mal die Story läuft dort ähnlich?...

Arno

Und weiter gehts. Herr Schleim lässt das - Überraschung  ;D - nicht auf sich sitzen und antwortet zeitnah:

ZitatEin Plädoyer für Pluralismus in der Medizin [...] Kann und sollte man die Medizin auf die Verfahren beschränken, deren Wirksamkeit wissenschaftlich erwiesen ist?
Geht von der alternativen und komplementären Medizin eine Gefahr für die Gesellschaft aus oder beschränkt eine autoritär verstandene wissenschaftliche Medizin die Entscheidung der Patienten? Argumente dafür, dass die Gesellschaft sehr wohl mit der zurzeit vorhandenen Pluralität umgehen kann und die Sichtweise Stefanowitschs (Der aufgeklärte Patient und das Recht auf wissenschaftliche Medizin) sehr viele Menschen einschränken würde. [...]

Quelle: http://www.heise.de/tp/artikel/35/35605/1.html

Bobbele

Das könnte interessant werden:
Anatol Stefanowitsch legt jetzt richtig los:

Wörterbuch der Verblendung

Einfach klasse!

PaulPanter


zwingenberger

Die Entscheidungsfreiheit des Patienten ist exakt so lange eine feine Sache, wie man sagen kann: volenti non fit injuria - solln sie doch sehen, was sie davon haben. Nur: mit einer Pluralität, die unter anderem darauf hinausläuft, dass Kinder den Aberglauben ihrer Alten am eigenen Leibe ausbaden müssen, habe ich meine Probleme. Aber vielleicht ist das ein Gedanke, der inmitten des vielen Pluri-Schleims nur noch schwer zu fassen ist.

Arno

Und weiter gehts, der nächste Telepolis-Autor gibt seinen Senf dazu:

ZitatWas ist (heute) Aufklärung?
Jörg Friedrich 06.10.2011
Zur Aufklärung gehört auch, kritische Fragen an die Wissenschaft zu richten

Man muss kein Anhänger der Homöopathie oder einer anderen alternativmedizinischen Methode sein um einem "Recht auf wissenschaftliche Medizin" wie Anatol Stefanowitsch es einfordert, skeptisch gegenüber zu stehen. Wenn nämlich Stefanowitsch gleich zu Beginn seines Textes über die "unerwartete Unterstützung" der Alternativmedizin von der Seite der Philosophie klagt (Der aufgeklärte Patient und das Recht auf wissenschaftliche Medizin), die ihm als "Geisteswissenschaftler peinlich" ist, und am Schluss meint, ein "genuin philosophisches Argument" anzuführen und sich dann ausgerechnet auf die Aufklärung beruft, dann ist eine philosophische Antwort nötig, auch wenn die Gefahr besteht, dass diese als Verteidigung der Alternativmedizin missverstanden wird. [...]
Weiter: http://www.heise.de/tp/artikel/35/35621/1.html

Conina

Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Arno

Danke für den Hinweis. Wusste nicht, dass der bereits einschlägig in Erscheinung getreten war.

Ladislav Pelc

Anatol Stefanowitsch scheint recht vernünftige Ansichten zu vertreten; ein Beweis, dass nicht alle Geisteswissenschaftler irgendwie komisch drauf sind (nicht, dass ich das angenommen hätte).

Jörg Friedrichs "Eiergleichnis" liefert hingegen auch nur eine Verpackung für die immer gleichen Argumente der Alternativmediziner: Die Alternativmedizin kümmert sich um jeden Patienten individuell; die Schulmedizin behandelt dagegen alle recht willkürlich nach Schema F ohne auf die individuellen Probleme der Patienten zu achten; die Wirksamkeit der Alternativmedizin kann natürlich nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden, weil sie ja so individuell ist; die "Erfahrung" der Heilpraktiker muss daher mindestens ebenso als gültig anerkannt werden, wie jede wissenschaftliche Erkenntnis; und überhaupt: wer Heilt, hat Recht! Alles schon 100 mal dagewesen, 100 mal als widerlegt zurückgewiesen und 100 mal nichts sinnvolles mehr nachgekommen; das 101 mal bringt da keine weiteren Erkenntnisse, auch wenn man es in eine hübsche Eierei verpackt.

Conina

Dabei kriegt beim Alternativheiler jeder ganz individuell einen Einlauf, eine Darmentpilzung oder Sepia D12.l

Die Diagnose des Quackers steht schon, wärend man noch seine Jacke aufhängt.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Ladislav Pelc

Zitat von: Conina am 06. Oktober 2011, 15:00:39
Dabei kriegt beim Alternativheiler jeder ganz individuell einen Einlauf, eine Darmentpilzung oder Sepia D12.l

Die Diagnose des Quackers steht schon, wärend man noch seine Jacke aufhängt.

Um die Individualität dahinter zu erkennen, muss man selbstverständlich über die reichhaltige Erfahrung eines Alternativmediziners mit Einblick ins gut abgehangene, alte Wissen verfügen. Dass wir als normalsterbliche, wissenschaftlich-verkopfte Menschen sie Individualität nicht als solche erkennen, macht sie gleich noch viel individueller! :angel:

Eisentor

Zitat von: Ladislav Pelc am 06. Oktober 2011, 14:54:21
Anatol Stefanowitsch scheint recht vernünftige Ansichten zu vertreten; ein Beweis, dass nicht alle Geisteswissenschaftler irgendwie komisch drauf sind (nicht, dass ich das angenommen hätte).

Jörg Friedrichs "Eiergleichnis" liefert hingegen auch nur eine Verpackung für die immer gleichen Argumente der Alternativmediziner: Die Alternativmedizin kümmert sich um jeden Patienten individuell; die Schulmedizin behandelt dagegen alle recht willkürlich nach Schema F ohne auf die individuellen Probleme der Patienten zu achten; die Wirksamkeit der Alternativmedizin kann natürlich nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden, weil sie ja so individuell ist; die "Erfahrung" der Heilpraktiker muss daher mindestens ebenso als gültig anerkannt werden, wie jede wissenschaftliche Erkenntnis; und überhaupt: wer Heilt, hat Recht! Alles schon 100 mal dagewesen, 100 mal als widerlegt zurückgewiesen und 100 mal nichts sinnvolles mehr nachgekommen; das 101 mal bringt da keine weiteren Erkenntnisse, auch wenn man es in eine hübsche Eierei verpackt.
Vorallem sind in dem "Gleichnis" am Ende alle Eier gekocht...