Neuigkeiten:

Wiki * German blog * Problems? Please contact info at psiram dot com

Main Menu

Psycholytische Therapie

Postings reflect the private opinion of posters and are not official positions of Psiram - Foreneinträge sind private Meinungen der Forenmitglieder und entsprechen nicht unbedingt der Auffassung von Psiram

Begonnen von hallo, 08. Dezember 2013, 20:29:04

« vorheriges - nächstes »

HAL9000

Zitat von: Peiresc am 30. November 2024, 19:03:31Die Ergebnisse...
... schauen für mich Laien so aus, als könnte man sich das Medikament sparen.
Oder ist das zu einfach gedacht?

Peiresc

Zitat von: HAL9000 am 30. November 2024, 19:28:54als könnte man sich das Medikament sparen.

Na, noch ist es ja gar kein Medikament.

ZitatFrühestens in etwa fünf bis sieben Jahren, schätzte Psychiater Gerhard Gründer im Oktober 2022 gegenüber dem Deutschlandfunk ein. Denn es fehlen nach wie vor abschließende Untersuchungen dazu. Er leitet aktuell selbst am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim eine Psilocybin-Studie in Phase II. 144 Patienten nehmen daran teil, denen herkömmliche Therapien nicht helfen konnten. Die Fragestellung ist, ob bei schweren, behandlungsresistenten Depressionen durch eine Kombination aus Psychotherapie und dem Wirkstoff Besserung eintritt.

Ist diese Untersuchung abgeschlossen und belegt eine Wirksamkeit, ist vor der Zulassung eine weitere Hürde zu nehmen: Studienphase III, deutlich größer angelegt und mit einer Kontrollgruppe, die ein anderes Medikament erhält. Sie muss erneut beweisen, dass die Therapie wirksam und sicher ist, bevor eine Genehmigung erteilt wird. [...]
https://www.mdr.de/wissen/psychedelika-therapie-bei-depressionene-und-trauma-100.html

Das ist eine Meldung vor dem Bekanntwerden des EPIsoDE-Ergebnisses. Aktuell wird man eher sagen müssen, eine Zulassung in Deutschland steht in den Sternen.

HAL9000

Zitat von: Peiresc am 30. November 2024, 20:40:24Na, noch ist es ja gar kein Medikament.
Sorry, bin eben Laie. Ich korrigiere: ... als könnte man sich den Wirkstoff sparen. Besser? ;-)

zimtspinne

Zitat von: Typee am 26. August 2024, 17:57:03Ich habe das ganze Konzept dabei nie verstanden: wer glaubt denn, manfrau könne die Stube aufräumen, indem eine Bombe darin gezündet wird?

Dein Problem kann eingegrenzt werden: Du bist ein schamanischer NonResponder (ugs. Querulant)
Wo du Negativling eine Bombe siehst, sehen andere die Magie in Schneekugeln.

Dr. Andrea Jungaberle, Mitbegründerin der MIND-Foundation und Teil des Studienteams an der Berliner Charité, vergleicht diesen Prozess mit einer Schneekugel in Bewegung

Zitat,,Psychedelika haben die Fähigkeit, Dinge durcheinander zu schütteln. Und das ist der Grund, warum sie so wunderbar funktionieren." Die Partikel, die in der Schneekugel aufwirbeln, landen plötzlich ganz woanders als zuvor. So eröffnen sich nach einer Erfahrung mit Psychedelika ganz neue Gedanken und Perspektiven. Statt wie medikamentöse Therapien einen Mangel im Gehirn zu beheben, soll Psilocybin den Blick auf das verändern, was bereits da ist.

Die Charité Berlin ist zweites Prüfzentrum - die Umtriebigkeit der Charité Berlin bei pseudowissenschaftlichen Angelegenheiten wurde ja schon mehrfach und in verschiedenen Zusammenhängen thematisiert.
man könnte die Charite Berlin auch als Grenzgänger zwischen den (Wissens)Welten bezeichnen 8)


ZitatEine mystische Erfahrung?
Bei Probandin Lia hat sich durch die Sitzungen etwas verändert. ,,Ich hatte davor nicht denselben Zugang zu mir selbst, den ich gestern erlebt habe. Das war, als ob einfach keine Blockaden mehr wären zwischen mir und mir selbst", sagt sie nach ihrer ersten Erfahrung mit Psilocybin. Für Klaus geht es noch einen Schritt weiter: ,,Es ist die lebensveränderndste Erfahrung, die ich jemals gehabt habe."

Viele Menschen berichten nach einer psychedelischen Erfahrung von einem Gefühl der Verbundenheit mit allem oder von Begegnungen mit anderen Wesen. Diese Menschen haben den Eindruck, ihre Erfahrung nicht festhalten und in Worten ausdrücken zu können. Man spricht hier auch von einer mystischen Erfahrung, einer Erfahrung, die alles bisher Erlebte übersteigt. Auch einige Teilnehmende der EPIsoDE-Studie beschreiben derartige Erlebnisse und sind überwältigt – aber bei weitem nicht alle. Während manche eine völlig neue Sicht auf ihr Dasein zu bekommen scheinen, passiert bei anderen kaum etwas.

Auch die Dauer der Wirkung im Nachhinein ist individuell sehr unterschiedlich: Von keiner Veränderung bis hin zu einem halben Jahr oder längerer Symptomfreiheit ist alles dabei. Eine Schwierigkeit, die hierbei auf die ProbandInnen zukommt, ist die Integration des Erlebten in den Alltag. Welche Faktoren letztlich darüber entscheiden, wie nachhaltig eine psychedelische Therapie im Einzelfall ist, ist noch völlig unklar. Dies kann nur durch weitere Studien genauer untersucht werden. Sicher ist aber: Mit einer psychedelischen Erfahrung allein sind nicht alle Probleme auf einen Schlag verschwunden. Die Erfahrung ist ein Türöffner, der mögliche Beginn einer Veränderung.

Ich hätte als Studienname eXistenZ oder Inception vorgeschlagen. 
Reality is transphobic.

zimtspinne

Abstruse Idee für mich, davon auszugehen, neuronale Plastizität (deren Existenz ich nicht anzweifle) in erwünschte Richtungen formen und modifizieren zu können - via unberechenbare Wirkmechanismen von Psychedelica.

Größenwahnsinnige Ambition wie bei der "Geschlechtsangleichung".
Im Gehirn wie im gesamten Organismus laufen unzählige fein aufeinander abgestimmte und durch Mio Jahre Evolution geformte Vordergrund- und HintergrundProzesse, die nicht ansatzweise verstanden sind.

Sind auf den allerersten Blick vielversprechende Ergebnisse erkennbar (Virilisierungserscheinungen in Frauen unter  Androgensubstitution), darf man gerne einen zweiten und dritten Blick hinter die Kulissen werfen. Oder auf Frauen mit Androgenüberschuss/PCOS schauen.

Diese Verklärung der Studieninitiatoren fällt mir immer wieder auf, die haben doch längst keine neutrale Perspektive mehr und   professionelle Distanz verloren.  Ich warte auf KI-Überwachung der überenthusiastischen Studienärzte.

Reality is transphobic.

zimtspinne

Spannend ist die flexible Interpretation ähnlicher Ergebnisse in unterschiedlichen Forschungsrichtungen.

So wird die gesteigerte funktionelle Konnektivität (darstellbar im fMRT) in der Psychedelikaforschung positiv bewertet und korreliert mit einer stärkeren Depressionsverbesserung als mit der Standardtherapie/AD irgendwas.

In der Suchtforschung hingegen wird eine erhöhte dynamische Gehirn-Flexibilität (funktionelle Dynamik bzw Konnektivität des Gehirns) durch beispielsweise Tabakrauchen negativ bewertet. Und mit vorschneller Hirnalterung assoziiert.

ZitatErwartungsgemäß hatte das Rauchverhalten den größten Einfluss auf die Hirnalterung. Doch trug der Tabakkonsum nicht vorzugsweise zum Verlust von Hirnsubstanz bei, sondern erhöhte vor allem die funktionelle Konnektivität, also die Verschaltung von räumlich auseinander liegenden Nervenzellen. Selbst bei einem ruhenden Hirn war die Interaktion zwischen Hirnregionen bei Rauchern ausgeprägter als bei den Nichtrauchern. Rauchen, resümierten die Neurowissenschaftler, binde also Kapazitäten, die ansonsten dem Gehirn als Reserve zur Verfügung stehen, um die Folgen von Alterung oder einer Krankheitslast ohne Beeinträchtigungen zu kompensieren.
https://www.assmann-stiftung.de/der-abdruck-von-rauchen-alkohol-koerperlicher-und-sozialer-aktivitaet-im-gehirn-289/

Reality is transphobic.

zimtspinne

Evtl haben wir es hier mit einem protektiven Faktor der milden Depression zu tun, so gesamtevolutionär betrachtet. Mit psychoaktiven Wirkstoffen die "funktionelle Konnektivität" hochzuregulieren, bringt evtl kurzfristige Linderung. Aber wie geht es weiter, in der Lebenslänge?
Und welche Auswirkungen hätte eine Dauertherapie oder Erhaltungstherapie oder bei Bedarf Psilo-Kur? Wird das Gehirn in gewünschte Bahnen moduliert oder könnte dabei auch alles mögliche nicht so nette  herauskommen?
Mit einem Zyklus ist es ja offenbar nicht getan.
Mit so lästigen Fragen befassen die Enthusiasten sich dort überhaupt nicht.
zB hatte ich mal Ergebnisse aus den Fragebögen überflogen und es kamen nur Probanden bzw Patienten vor, die gar nicht bis sehr gut ansprachen. Keine mit negativen Folgen. Schwer vorstellbar, dass kein einziger Ängste erlebt hatte.

Ich frage mich, ob die Depressionsverbesserung auf die Drogen zurückzuführen ist oder auf das Rahmenprogramm: intensive psychotherapeutische Begleitung. Der Rest entfällt dann auf Plazeboeffekte.
Werden im Rahmen einer Studie illegale Substanzen konsumiert, könnte das vielseitige Auswirkungen auf die Psyche haben. Es könnte zu vorübergehender Blockadeauflockerung und Neubewertung des Lebens führen.
So wird es ja auch als Weckruf für die Psyche dargestellt. Hier stellt sich die Frage, ob eine Gewöhnung eintritt und beim nächsten depressiven Schub eine Dosiserhöhung oder Wechsel auf eine andere Substanz stattfinden muss. Toleranzentwicklung und psychische Abhängigkeit jedenfalls können nicht ausgeschlossen werden. Das wird aber in Studienflyern zum Teil behauptet. Abhängigkeit sei nicht bekannt.
Dass Frau Scheibenbogen das noch nicht für sich entdeckt hat und experimentiert, wundert mich eigentlich.
Geht aber ja nicht, weil zu eng mit Depressionen verknüpft. Jedoch könnte sie kreativ sein und auf virusbedingtes Chaos im Gehirn gehen. brain fog ist ja schon da.

oh nee, ich vertrödle schon wieder zu viel Zeit mit sowas, Buch lesen wäre eine gesündere Strategie für Zeitleerlauf (fadenübergreifend). Dient jetzt nur zur Abrundung, dass ich mir schon vor einiger Zeit ein, zwei solcher Studien näher angesehen hatte und einige offene Fragen in Erinnerung blieben.
Reality is transphobic.

eLender

Bei dem Thema sind leider zu viele eso-affine Parteien involviert, das hatte ich oben schon mal thematisiert. Es ist ein Ansatz, der mglw. eine therapeutische Bedeutung haben könnte. Aber wenn es wiederholt im RCT scheitert, ist das eine Hinweis, dass da mehr Hoffnung und Erwartung im Spiel ist, als es der Sache guttut. Das mit der Neuroplastizität ist auch ein Lieblingsthema der Esofraktion (Mind over Matter und so). Dabei geht es doch darum, dass man ggf. dysfunktionale Denkmuster leichter verändern kann (die ja im Hirn irgendwelche strukturellen Entsprechungen haben müssten). Anscheinend ist das auch die Wirkung klassischer ADs (s.o.). Das ist nicht so einfach, wie die Spiritualisten es glauben machen wollen (das heilende Selbst wird geweckt, ganz ohne weiteres Zutun). Es soll ja stets in ein psychotherapeutisches Konzept eingebunden werden (nein, keine Sitzungen im Urwald).

Das ist übrigens beim Thema Psychosomatik (MECFS und Co. lassen grüßen) ähnlich. Auch hier ist es momentan in Mode, von "Umprogrammierung" bzw. "Neukonditionierung" von unguten neuronalen Mustern zu sprechen (man weist auf die Neuroplastizität hin). Ich halte das nicht für Esozeugs, aber die Abgrenzung ist nicht immer so klar und einfach. Auch bei dem Thema sind die mit von der Partie. Ich kann ggf. mal einen Einblick geben. Ist immer schlecht für eigentlich auf Evidenz basierenden (neuen) Ansätzen, wenn die Esos sich da reinklinken. Lässt sich aber nicht immer vermeiden und sollte kein Grund sein, das gleich (pauschal) als Humbug abzutun.
Wollte ich nur mal gesagt haben!

zimtspinne

Zitat von: Peiresc am 30. November 2024, 19:03:31Bisher gab es eine Phase-II-Studie, veröffentlicht im NEJM,
https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa2032994
Vergleich mit Escitalopram (ein als wirksam geltendes Antidepressivum), [....]

Gegen Citalopram ließ man es auch schon antreten, außerdem gab es eine interessante Ministudie mit MDMA und Psilocybin und (aktiv) Placebo Nicotinamid (ich weiß es nicht mehr, evtl war Plazebo auch eine Niedrigdosis Psilocybin).

So klappt es ja mit der Verblindung evtl etwas besser und man kommt in die Nähe einer RCT.

Ein weiterer Vorschlag der Gurus war, unerfahrene Halluzinogen-Nutzer zu rekrutieren statt der sich immer vordrängelnden erfahrenen Konsumenten.
Wäre ich begeisterter Konsument, würde ich alles zusammenerzählen, um als unerfahrener Konsument in der Studie zu landen  8) Notfalls mal zuvor paar Monate aussetzen, falls ein Bluttest stattfindet.

Die Quellen werde ich nachreichen, habe mich nämlich gelegentlich etwas ins Thema eingelesen und fleißig gesammelt. Man glaubt nicht, was in diesen Hallu-Studien so alles passiert.
Ein Proband war beispielsweise mal bitter enttäuscht, dass eine halluzinogene Wirkung bei ihm ausblieb über mehrere Sessions hinweg. Irgendwann erhörte ihn einer der Studienärzte und erhöhte die Dosis und endlich endlich klappte es auch mit den bunten Bildern bei ihm.

Wer sich Sorgen um psychisch angeschlagene Gemüter als Teilnehmer solcher Studien macht, muss einfach nur an sich arbeiten und aufgeschlossener werden.  ;)
Reality is transphobic.

eLender

Hier noch eine P2 (Follow up), die die Wirksamkeit der Pilze im Vergleich zu einem AD untersucht. Die Reise zu den Sternen ist ja nicht unwirksam, mindestens genauso hilfreich wie die anderen Smileys. Man hätte zumind. eine Alternative zu den vorhandenen ADs, womöglich mit besserem Nebenwirkungsprofil (abgesehen vom Weltraumflug). Ich würde den Trip bevorzugen 8)

ZitatSix-week intensive treatments with either psilocybin or escitalopram (with psychological support) for MDD were associated with long-term improvements in depressive symptom severity. The greater degree of improvement in the PT arm at follow-up on psychosocial functioning, meaning in life, and psychological connectedness suggests warrant future research. However, these results are descriptive and should be interpreted with caution.
https://www.thelancet.com/journals/eclinm/article/PIIS2589-5370%2824%2900378-X/fulltext
Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Ich hatte neulich eine Buchrezi in einem anderen Faden gepostet (ging um diese Esoabzockerin, die einen Spiegel-Bestseller gelandet hat, anderes Thema). Das hier ist auch so ein Bestseller, und Denis Scheck hat das gelobt. Soll angeblich einer der führenden "Wissenschaftsjournalisten" auf dem Gebiet der körperlich/geistigen Gesundheit sein und sich streng auf wissenschaftliche Evidenz berufen. Man sollte nicht unterschätzen, was solche Gestalten für einen Einfluss auf Gesundheitsjünger haben. Das ist nochmal ein anderer Impakt, als ihn irgendwelche Gurus haben, die kaum jemand kennt:

ZitatDie mächtigste Einzelmethode, unsere Psyche richtiggehend zu transformieren, ist tatsächlich der Einsatz von Psychedelika. Schon eine einzige Sitzung kann in der Wirkung so umwälzend sein wie eine jahrelange Psychotherapie. Das habe ich am eigenen Leib erfahren, als ich es in Begleitung einer Therapeutin in den Niederlanden, wo solche begleiteten Trips legal sind, eingenommen habe. Die Sitzung hat mir negative Grundannahmen, die ich zuvor über mich selbst hegte, in eindrucksvoller Weise vor Augen geführt. Es ging vor allem darum, dass ich dachte, nicht gut genug zu sein. Indem mir das emotional bis in die Knochen bewusst wurde, konnte ich es viel besser verarbeiten und verändern.

Zunächst einmal will ich vorausschicken, dass Psychedelika nicht ohne Risiken sind. Man sollte nicht auf eigene Faust Trips unternehmen und eine psychedelische Reise schon gar nicht übers Knie brechen. Ihre Wirkung kann man so erklären: Das Ziel vieler Psychotherapien ist es, die unbewussten Grundannahmen, die wir über uns selbst und die Welt hegen – wie etwa, ich bin nicht liebenswürdig –, offenzulegen und dann zu korrigieren. Psychedelika führen uns diese tiefsitzenden Annahmen auf so ergreifende Weise vor Augen, dass wir sie emotional, nicht nur rational, wirklich begreifen können. Die meisten Menschen empfinden ihren Psilocybin-Trip als die spirituell bedeutsamste Erfahrung ihres Lebens, das zeigen Studien. In der Schweiz können Ärzte übrigens jetzt schon eine Ausnahmebewilligung für Psychedelika beantragen und im Rahmen einer Psychotherapie anwenden.
https://www.nzz.ch/wissenschaft/der-psychedelika-trip-war-eine-der-tiefgreifendsten-erfahrungen-meines-ganzen-lebens-ld.1727475

(Zur angeblich gesunden Ernährung haut er auch eher Privatansichten heraus, als irgendwelche Studienlagen – die sind nämlich weniger eindeutig)

Als ich das las, wollte ich das auch probieren. Wo kann man diese Trips buchen? Alleine traue ich mich nicht, wache ggf. morgens nackt auf einem Baum auf, umringt von chinesischen Touristen ::)

Wollte ich nur mal gesagt haben!

eLender

Nochmal Episode:

ZitatDoch so intensiv das Erlebnis war, die eine Sitzung mit hochdosiertem Psilocybin hat Heinrichs Symptome nicht verschwinden lassen. ,,Das zeigen auch die entsprechenden Scores in den Fragebögen, die wir nach den Sitzungen ausfüllen mussten", sagt Heinrich. ,,Ich bin nach wie vor genauso depressiv wie zuvor."
Mit diesem Ergebnis ist Heinrich nicht allein. Anfang September hat die Psychologin Lea Mertens bei einem Abschlusssymposium in Mannheim die vorläufigen Ergebnisse präsentiert. Sie arbeitet am Zentralinstitut für seelische Gesundheit und hat den Studienablauf mit entworfen. Eine offizielle Veröffentlichung in einem Fachmagazin steht noch aus. Trotzdem ist jetzt schon klar: Das hochgesteckte Studienziel haben Gründer und Mertens nicht erreicht. Eine 50-prozentige Reduktion der Depressionssymptome sechs Wochen nach der ersten Dosis wollten die Forschenden als Ansprechen auf die Behandlung werten. Das war bei vielen Patienten nicht der Fall.
Allerdings zeigte sich eine signifikant stärkere Verbesserung der durchschnittlichen Depressionssymptome nach 25 Milligramm Psilocybin im Vergleich zum Placebo. Die vorläufigen Ergebnisse deuten darauf hin, dass etwa ein Drittel der Teilnehmer durch eine hohe Dosis Psilocybin eine deutliche Verbesserung verspürt. Außerdem gibt es Hinweise, dass zwei Psilocybinsitzungen – unabhängig von der Dosierung – besser wirken könnten als eine einzige.
Welche konkreten Faktoren zu einer erfolgreichen Psilocybin-Sitzung beitragen, ist bislang nicht ausreichend erforscht. Ebenso wenig lässt sich mit Sicherheit sagen, welchen Effekt die therapeutische Begleitung hat und wie viele Therapiestunden nötig sind. ,,Um eine Zulassung bei den Behörden zu beantragen, braucht es Phase-3-Studien, also groß angelegte Studien mit mehreren Hundert Probanden", sagt Andreas Meyer-Lindenberg. Solche Studien stehen noch aus.
Aber auch wenn er noch immer krank ist: Für Alexander Heinrich hat sich etwas verändert. ,,Durch die Substanzsitzung weiß ich jetzt, dass ich auch anders fühlen kann", sagt er. ,,Dass mein Körper dazu in der Lage ist, Glück und Zufriedenheit zu empfinden." Daran habe er durch die Depression lange nicht geglaubt. ,,Es ist, als hätte jemand in einem ansonsten stockdunklen Raum einmal kurz das Licht angemacht und als wüsste ich jetzt: Da ist eine Tür, durch die geht es raus."
https://archive.is/e05sA (SZ Plus)

Nuja, eine Reise ins Zentrum des Universums auf Kassenkosten ist doch auch was. Wäre auch was für die dauerermüdeten Bettläger. Kommse endlich mal raus ::)
Wollte ich nur mal gesagt haben!