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Telepathie im funktionellen MRI

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Begonnen von P.Stibbons, 22. Oktober 2012, 13:26:23

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bayle

Das Problem mit all solchen Phänomenen ist, dass es kaum eine Möglichkeit gibt, Untersuchungsartefakte zu vermeiden (oder auf deutsch: solche Sachen sind leicht in die Leute reinzufragen).

edit: steht eigentlich auch im abstract.

Onkel Heinz

Soweit ich weiß, gibt es einige "Regeln", die bei allen Synästhetikern gleich sind, z.B. haben bestimmte Zahlen/Buchstaben/Worte diesselbe Farbe. (a=5; e=3, 7=Dienstag etc.).

Ich dachte, dass die (einige) Tests darauf beruhen.

P.Stibbons

@Noddy:
Zitat
einige "Regeln", die bei allen Synästhetikern gleich sind
Da scheint es doch sehr große Unterschiede zu geben.
Eaglemans & Cytowics Buch dazu kann man ja anklicken und ein bisschen stöbern - ich glaub, ich schenk es mir zu Weihnachten...

Onkel Heinz

Zitat von: P.Stibbons am 04. November 2012, 21:24:17
Zitat
einige "Regeln", die bei allen Synästhetikern gleich sind
Da scheint es doch sehr große Unterschiede zu geben.
Was ja auch irgendwie Sinn macht. Ich habe schon verschiedene Tests gemacht und meine mich zu erinnern, dass da Zusammenhänge hergestellt wurden. Ist aber auch schon Jahre her.

Aber danke, dass du das Thema mal wieder in mein Blickfeld geholt hast!

P.Stibbons

Gern geschehen!

Ich bin auch überrascht, was sich da in einem Jahr wieder angesammelt hat.
Der David Eagleman, der die Shareware-Testbatterie entwickelt hat, scheint ja ein echter neurowissenschaftlicher Shooting Star zu sein und noch dazu ein mitreißender und inspirierender Referent. Find ich beeindruckend...  :grins2:         

Onkel Heinz

Ich habe den test gerade mal gemacht. Echt interessant und differenzierter als die bisherigen.
Eine Schwäche hat aber auch der – er bezieht sich nur auf Farben. Ist Gold eine Farbe? Was ist mit Formen? Aggregatzuständen? etc.

Was die Aussagekraft und Übertragbarkeit auf andere betrifft... muss ich mich mal mit beschäftigen. Sehr interessant...

P.Stibbons

Ja, die vielen anderen Synästhesien lassen sich natürlich nicht online testen.
Dazu hier im pdf:
Zitathttp://www.synesthete.org/files/EaglemanetalSynesthesiaBattery2006.pdf

Our computerized battery falls short of a full test since synesthesia comes in an enormous variety of cross-sensory forms (colors experienced in response to smells, tastes in response to words, shapes in response to tastes, and so on; Cytowic, 2002; Cytowic and Eagleman, 2006;Ward and Simner, 2003;Ward et al., 2005).
However, this battery provides an initial bedrock of tests that can be expanded with new tests in the future because
of its modular design
. The continued improvement of the battery anticipates the input and requests of the wider synesthesia community. It is hoped that the development of this software will be of benefit in speeding research within and among laboratories.
Da gibt es noch viel Spannendes zu erforschen!

gesine2

moin P.Stibbons

/Synästhesie/ Abgesehen davon, daß 'wird viel geforscht' und 'ist kaum belegt' kein Widerspruch ist, daß niemand hier bisher Synästhesie als Krankheit bezeichnet hat:
ZitatBislang bist du etwas im Rückstand mit Belegen
Da Du eine These gebracht hast ('Reste eines alten, vorsprachlichen Sinnesmodus') , ist die Forderung an mich Gegenbelege zu bringen, eine nicht einmal ansatzweise verkappte Beweislastumkehr.
ZitatAch so...du meinst, etwa so wie deine Auffassung zur Synästhesie?
Kann es sein, daß Du etwas den Überblick verlierst? Das angesprochene nicht nachgewiesene Phänomen war die Telepathie; meine Auffassung von egal was ist wohl kaum als (nachzuweisendes) Phänomen zu bezeichnen; die Verknüpfung zur Synästhesie ist nur von Dir gezogen worden.

Ach ja: Was bitte hat Kaplans paper mit Telepathie zu tun?
_____________________
ne schöne jrooß, gesine2

Belbo zwei

ZitatIch denke aber, es könnte immerhin möglich sein, dass es sich in diesem speziellen Fall (also nicht Spukphänomene, sondern wirklich "nur" nonverbal ohne direkten Kontakt übertragene "Eindrücke" ) auch um Reste eines alten, vorsprachlichen Sinnesmodus handeln könnte, den einige Individuen (ähnlich wie bei der Synästhesie) aus ungeklärten Gründen noch ansatzweise benutzen können . (Vielleicht würde man unter Aborigines und anderen alten Stämmen da noch eher fündig - die mussten sich ja oft als Einzelne über große Entfernungen mit ihren Stammesgenossen "verständigen")

Jetzt mal im Ernst, das ist doch Esoterikerdenke in Reinkultur. Die "Alten" die noch etwas beherrscht haben was wir heute verloren haben.......,

Belbo zwei

Zitat von: Belbo zwei am 05. November 2012, 08:36:11
ZitatIch denke aber, es könnte immerhin möglich sein, dass es sich in diesem speziellen Fall (also nicht Spukphänomene, sondern wirklich "nur" nonverbal ohne direkten Kontakt übertragene "Eindrücke" ) auch um Reste eines alten, vorsprachlichen Sinnesmodus handeln könnte, den einige Individuen (ähnlich wie bei der Synästhesie) aus ungeklärten Gründen noch ansatzweise benutzen können . (Vielleicht würde man unter Aborigines und anderen alten Stämmen da noch eher fündig - die mussten sich ja oft als Einzelne über große Entfernungen mit ihren Stammesgenossen "verständigen")

Jetzt mal im Ernst, das ist doch Esoterikerdenke in Reinkultur. Die "Alten" die noch etwas beherrscht haben was wir heute verloren haben.......,


Müssten dann nicht bei unseren nächsten Verwandten denSchimpansen z.B. diese Fähigkeiten noch voll entwickelt sein oder stellt man sich das so vor, dass bei Menschwerdung dieses Psipotential zu 100% vorhanden war um dann mit der Zivilsation sozusaagen ausgewaschen zu werden?

Conina

Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

P.Stibbons

@ Belbo zwei:
Nee- das ist einfach das neuropsychologische Wissen um unterschiedlich alte Gehirnanteile, die "normalerweise" unter dem strengen Kuratell des präfrontalen Cortex, besonders der dominanten (meist linken) Hemisphäre stehen - manchmal aber verselbständigen sie sich in für uns irritierender Weise.

Die Vorstellung, dass unser Denken auf gesunde Weise rein verünftig-rationalen Aspekten folgt, ist zwar angenehm,aber nicht mehr in dieser Ausschließlichkeit haltbar.

Man muss sich das eher so vorstellen, dass der überwiegende Teil unseres Prozessierens unbewusst verläuft: bestimmte Filterfunktionen bewirken, dass wir uns "normaler Weise" nur mit einem Teilausschnitt aller ankommenden Eindrücke bewusst auseinander setzen. Es gibt aber Zustände, in denen diese strikte Hierarchie aufgelockert ist.

Dies ist z.B. bei ADHSlern häufig der Fall: aufgrund ihrer Reizoffenheit müssen/können sie sich auf mehreren Ebenen gleichzeitig "rumschlagen" (mit dem Risiko einer gewissen mentalen Instabilität, aber dem Vorteil des schnellen, assoziativen und damit kreativen Verarbeitungsmodus).

Bei den Synästhetikern werden, so wie es aussieht, durch einen Sinneseindruck mehrere "Kanäle" gleichzeitig aktiviert.
Bei Menschen mit der - wie auch immer gearteten - Fähigkeit zu "cold reading" könnte das Phänomen auch auf einer solchen Multikanalität beruhen: das wäre dann eine Art Spezialbegabung.

Menschen, die von so etwas "befallen" sind, reden meist nicht gern darüber, weil sie von ihrer Umwelt oft nur Kopfschütteln ernten. Natürlich gibt es auch immer die raffinierten Täuscher; aber eigentlich sind diese zentralnervösen Besonderheiten eher angetan, die davon betroffenen Menschen zu irritieren. Schon aus diesem Grund verdienen diese Berichte, ernst genommen und untersucht zu werden.

Es gibt schon seltsame Phänomene.
Ein völliges Faszinosum sind für mich die Savants: also z.B. die berühmten Primzahlen-Zwillinge, oder auch Steven Wiltshire:
http://www.stephenwiltshire.co.uk/download_video.aspx?Id=3578

P.Stibbons

@ Conina:

Belbos Zitat stammt von mir, allerdings muss man es im Zshg der Argumentation lesen, und entsprechend möchte ich es anders schwärzen, nämlich mit Betonung auf alter vor-sprachlicher Sinnesmodus. Ich hoffe, durch die Erklärung in meiner Antwort auf Belbo wird das deutlicher.

P.Stibbons

@ Belbo zwei:

ZitatMüssten dann nicht bei unseren nächsten Verwandten denSchimpansen z.B. diese Fähigkeiten noch voll entwickelt sein oder stellt man sich das so vor, dass bei Menschwerdung dieses Psipotential zu 100% vorhanden war um dann mit der Zivilsation sozusaagen ausgewaschen zu werden?

Das ist wirklich eine wichtige Frage, und nicht ohne Grund arbeiten ja die neurowissenschaftlichen Forschungsverbünde mit den Primatenforschern und Anthropologen zusammen.
Der Ausdruck Psi-Potential stört mich jedoch, weil Psi impliziert, dass es sich um etwas "Über-Natürliches" handelt, das sich der wissenschaftlichen Erforschung entzieht. Einen extrem guten visuellen Orientierungssinn (wie er irgendwie wohl auch den Zeichnungen des Savant Wiltshire zugrunde liegt) würden wir ja auch nicht als Psi-Phänomen bezeichnen.

Ich liebe es, Dinge mal aus einem "verrückten" Blickwinkel zu betrachten, weil für mich der Perspektivenwechsel eine Hilfe ist, auf kreative Fragestellungen zu kommen.

Beispielsweise  fasziniert mich, wie es sein kann, dass der menschliche Kehlkopf in der Lage ist, Töne im Bereich von mindestens 3 +1/2 Oktaven in großer Lautstärke zu produzieren, obwohl wir die eigentlich nicht mehr für die Verständigung benötigen. Und ob Primaten auch einen solches Stimmorgan haben, mit dem sie quasi laut singen können.
Meine Nachforschungen ergaben: Die Gibbons haben das tatsächlich, und man kann schlussfolgern, dass das (nonverbale) Singen in einem vorsprachlichen Stadium dazu gedient hat, sich über große Entfernungen (z.B. im Urwald) emotional, also über Prosodie, zu verständigen:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/stimmtechnik-bei-affen-gibbons-singen-wie-sopranistinnen-a-851615.html
http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/312887
http://www.youtube.com/watch?v=JLOn8F0p96s

Entsprechend ist auch unser Gehirn immer noch organisiert: die Prosodie der Sprache (also die Sprach-Melodie und damit der implizitze Subtext) wird in einem anderen Areal prozessiert als die Syntax.
Das macht man sich sogar in der Rehabilitation von Aphasikern zunutze, die über gesungene Lieder und Sätze wieder an ihr Sprachvermögen kommen können.

Belbo zwei

Du bringst m.E. da drei Dinge durcheinander, einmal nachgewiesene Verhaltensweisen, wie den Gesang der Wale, funktionale Störungen wie bei den Synestikern, und übersinnliche Fähigkeiten. Im letzten Bereich argumentierst Du: ich könnte mir vorstellen, dass es das gibt, aus diesen Glaubensgründen und desshalb ist das wahrscheinlich, dieser Gang unterscheidet sich nur unwesentlich von dem von Frau Paul und Ihrer Urzeiternährung....