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Telepathie im funktionellen MRI

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Begonnen von P.Stibbons, 22. Oktober 2012, 13:26:23

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Truhe

Zitat von: P.Stibbons am 25. Oktober 2012, 07:27:06
Zitat
das beschriebene Procedere ist geradezu eine Einladung zu den üblichen Tricks.

Kann ich so nicht nachvollziehen: das müsstest du jetzt konkret aus der Versuchsanordnung begründen.
Wo bzw wie soll da getrickst worden sein?

Ist nicht genau das immer wieder das Problem bei solchen Versuchen? Nur der Trickser weiß genau, wie er getrickst hat. Und nur wer wirklich die Durchführung beobachtet, kann evtl. bemerken, wo Tricks möglich sind, und wo anders verfahren wurde, als es im Papier beschrieben.

P.G.

Zitat von: P.Stibbons am 25. Oktober 2012, 10:32:36
ZitatIm übrigen hat die Kontrolle, ohne überhaupt eine Motivation zu haben, etwas zu Papier bringen zu wollen oder zu können, den Rahmen (ein Viereck) richtig "empfangen".

Doch, die Kontrolle sollte auch versuchen, zu "empfangen" und hat das gezeichnet, was sie meinte, "empfangen" zu haben.

Einen Rahmen auf ein leeres Blatt zu zeichnen, ist nun wohl eher völlig unspezifisch - zumal der Proband den Gitter-Ausschnitt  auch in einen eckigen Rahmen gesetzt hat und den Kreis wegließ.

Die Kontrolle ist von vorne herein davon überzeugt, dass sie gar nicht kann, was von ihr verlangt wird.  Wäre der Versuch tatsächlich erfolgreich, würde das der eigenen Überzeugung widersprechen und gar nicht ins eigene Weltbild passen ("Mr. JS, the comparison subject, is a 43 –year-old male, who was aware of various paranormal phenomena including telepathy, but did not have any paranormal abilities to the best of his knowledge.").

Ausgehend davon, dass als Kritzelei eigentlich Alles, ohne Einschränkung, hätte produziert werden können, ist ein Rechteck alles andere als unspezifisch. Irgendeine Art der Beeinflussung muss es also gegeben haben. Ein Rechteck ist nicht nichts, sondern muss aus irgendwelchen Gründen entstanden sein. Dass es beide gezeichnet haben, weist noch eindeutiger darauf hin, dass es bewusste oder unbewusste Vorgaben oder Erwartungen gab.
[url="http://www.alltrials.net/"]http://www.alltrials.net/[/url]

Truhe

Oder das wurde einfach als "Rahmen" oder "Vorbereitung der Arbeitsfläche" gezeichnet, während man noch grübelte, wie der eigentliche Inhalt aussehen könnte. ;D

gesine2

Zitatwie ich erläuterte, unterscheiden sie sich in der Kategorie: das in der Studie verwendete Symbol war abstrakt
Was das für einen Unterschied für die Problemlösung macht, müßtest Du allerdings noch etwas deutlicher ausführen, P.Stibbons. Übrigens benutzte ich 'qualitativ', dh ich sehe keinen Unterschied im Schwierigkeitsgrad des Nachzeichnens.
ZitatKann ich so nicht nachvollziehen ... Wo bzw wie soll da getrickst worden sein?
Der große Zeitabstand zwischen Zeichnen und Nachzeichnen ist das Einfallstor für jedwege Ablenkung, von denen das fMRI nur eine sein dürfte. Mir ist selbstverständlich nicht klar, inwieweit Dir die Wirkung selbst simpelster käuflicher Tricks aus der Bühnenmagie bewußt ist, ganz zu schweigen von den professionellen Varianten. Und falls es Dir noch nicht aufgefallen sein sollte: Der Proband GS ist ein Profi, die im paper beschriebene Nummer fällt unter 'Mentalist'.
Ähnliche Tricks habe ich auch schon erfolgreich aufgeführt, manche sind beliebig oft wiederholbar, weil das jeweilige Gegenüber psychisch ausgetrickst wird; einige sind nur endlich oft/Abend machbar, weil der Gimmick zuende geht; andere nur einmal, weil etwas Vorbereitung nötig ist. (Allerdings bin ich auch schon zweimal 'erwischt' worden, '..', weil ich nie vorgab, etwas anderes als Tricks (und das noch nicht einmal besonders gut) darzubieten)

Das ganze fMRI-paper ist ausschließlich dann interessant, wenn 'Telepathie findet statt' als wahr vorausgesetzt  und der Rest als 'wie'-Forschung verstanden wird. Genauso wie Benvenistes Potenzier-paper ausschließlich dann interessant ist, wenn 'Homöopathie wirkt' als wahr vorausgesetzt und der Rest als 'wie'-Forschung verstanden wird.
Läßt mensch diese implizite 'wahr'-Annahme weg, sind beide papers nicht das Papier wert, auf dem sie gedruckt wurden, denn es gibt in beiden Fällen wesentlich einfachere Erklärungsmodelle für die Ergebnisse, die außerdem nach aller bisherigen Erfahrung um Größenordnungen wahrscheinlicher sind.
ZitatDennoch bleibt die Frage, wie am Ende..
Simpel: Der eine nutzte einen Trick, der andere nicht.
_____________________
ne schöne jrooß, gesine2

P.Stibbons

Zitat von: gesine2 am 25. Oktober 2012, 17:48:56
Zitatwie ich erläuterte, unterscheiden sie sich in der Kategorie: das in der Studie verwendete Symbol war abstrakt
Was das für einen Unterschied für die Problemlösung macht, müßtest Du allerdings noch etwas deutlicher ausführen, P.Stibbons. Übrigens benutzte ich 'qualitativ', dh ich sehe keinen Unterschied im Schwierigkeitsgrad des Nachzeichnens.
ZitatKann ich so nicht nachvollziehen ...

Hi gesine2,

die Antwort blieb auf der Strecke, weil ich auf der Smartphone-Tastatur keine langen Beiträge schreiben wollte.

"Unterschied für die Problemlösung" trifft es nicht - imo ist eine abstrakte Graphik weniger für Confoundings anfällig, da sie per se zunächst kein Bedeutungsträger ist (außer man hätte sich im Voraus über eine Bedeutung verständigt, sie also zum Symbol eines gemeinsamen Bedeutungscodes definiert.

Eine gegenständliche Abbildung triggert immer Assoziationen, und da könnte es in der Tat eine gemeinsame unbewusste oder sogar bewusste Schnittmenge von Eindrücken geben, die man z.B. auf dem gemeinsamen Weg zum Experimentierort aufgesammelt hat.
Hier ging es nur darum: Signal wurde gesendet und "kam an" (oder nicht), und was passiert im Gehirn währenddessen (der wichtigere Part)

Allerdings stimme ich dir wie auch Pinheas und den anderen kritischen Stimmen zu:

man hätte sich gewünscht, dass die Versuchsanordnung alle Zweifel über mögliche Leakage ausräumt.
Dazu hätte gehört, dass die Graphik aus einem Fundus von (völlig unabhängig von den Untersuchern) vorbereiteten Proben randomisiert gezogen worden wäre. (Dies waren lt Paper übrigens die Versuchsbedingungen in der Uri Geller-Serie...)

Die Testperson hätte schon in der Röhre liegen müssen (und nicht nur in einem Nebenraum warten).
ZitatDas ganze fMRI-paper ist ausschließlich dann interessant, wenn 'Telepathie findet statt' als wahr vorausgesetzt  und der Rest als 'wie'-Forschung verstanden wird.
Was willst du damit sagen?
Jedes Experiment findet unter Rahmenbedingungen statt, die ein potentiell positives Resultat bzw die Bestätigung der Hypothese zumindest nicht verunmöglichen.
Das Spannende an dieser ganzen Fragestellung ist für mich - und nur darum habe ich es hier zur Diskussion gestellt :

wie müsste denn ein neurowissenschaftlicher Versuchsaufbau aussehen, der Confoundings und Tricks ausschließt, wenn wir einem hypothetischen Phänomen auf der Spur sind?
Da wir erst seit einigen Jahren mit bildgebenden Verfahren überhaupt dem Gehirn direkt "beim Denken zusehen" können, spricht m.E. nichts dagegen, auch solche Phänomene zu untersuchen.

edit:
eine amüsante Sammlung dokumentierter Begebenheiten und Begegnungen aus dem Leben Einsteins  zum Thema Parapsychologie und/oder Tricks habe ich hier entdeckt - manches dürfte bekannt sein, anderes vielleicht noch nicht:

http://parapsychologie.ac.at/programm/ws200809/Kugel_Einstein.pdf

Und nein: ich "glaube" das nicht - aber mich interessiert Einsteins Umgang mit diesen Phänomenen



gesine2

ZitatHier ging es nur darum: Signal wurde gesendet und "kam an" (oder nicht), und was passiert im Gehirn währenddessen
Und genau da liegt die implizite Annahme der Realität eines Phänomens, dessen Effekte beobachtet werden sollen. Solange aber "Signal wurde gesendet und kam an" nicht verifiziert ist, sind beobachtete Effekte nichtssagend.
ZitatDazu hätte gehört, dass die Graphik aus einem Fundus von (völlig unabhängig von den Untersuchern) vorbereiteten Proben randomisiert gezogen worden wäre.
Dazu hätte vor allem gehört, daß die Telepathen-Seite und die Probanden-Seite keinen Kontakt haben.
Zitatwie müsste denn ein neurowissenschaftlicher Versuchsaufbau aussehen, der Confoundings und Tricks ausschließt
Nun bin ich ja sicherlich nicht der Profi auf solchen Gebieten, aber getreu dem alten Slogan 'Wir wissen nicht, was jener Experte empfiehlt, doch wir...' hätte ich einen kleinen Dreistufenplan im Angebot:

  • T schlägt Anordnung für einen Versuch vor, P zeichnet, T telepathiert, Zeichnungsvergleich (was letztlich das ist, was stattfand). Bei Erfolg weiter.
  • Gruppe A betreut T, Gruppe B betreut einen T unbekannten P. (A,T) und (B,P) agieren unabhängig und kommunikationsfrei, räumliche Trennung von T und P in einem Gebäude á la YinYang-Zeichen, nebeneinanderliegende Kontaktzimmer durch Rigips, Ölpapier oder was auch immer getrennt, wenns in der Röhre funktionieren soll, muß das auch drin sein. P übergibt seine Zeichnung B, T übergibt seine Zeichnung A, alle verlassen den Versuchstempel und Kontrollgruppe C wertet aus. Das Ganze mehrfach mit verschiedenen P, bei Erfolg weiter.
  • wie 2. nur mit fMRI
ZitatEinstein[ s]  zum Thema Parapsychologie
Liest sich wie sämtliche sendungsbewußten Texte zur ESP, als gäbe es den Konjunktiv im Sonderangebot. Alle folgenden Zitate aus diesem Text:
Zitatsoll .. stattgefunden haben
kann sich so abgespielt haben oder auch nicht
inklusive des Klassikers
ZitatDie Seance hatte kein Ergebnis (..)
Das Medium sagte, es sei ein feindlicher Einfluß da
Köstlich...

Durchweg sind alle pro-ESP-Zitate von knallharten NaWis wie C.G.Jung (c'mon...), während Einsteins Zitate nur unter brachial aufs eigene Ziel zurechtgebogener Interpretation als 'pro' durchgehen. Doch die haarstäubendste Sequenz sind die letzten Abschnitte "TELEPATHISCHE  FERNWIRKUNGEN" und "ZEITMASCHINEN UND  DOPPELGÄNGER" (Majuskeln im Original), in der des Autors krasses Unverständnis der herangezogenen physikalischen Phänomene unübersehbar wird; das hätte genausogut von Broers & Co stammen können. Daraus noch schnell ein Beispiel für die Interpretationsbiegerei:
Zitat[EPR-Paradoxon] bezeichnete Einstein seit 1946 mit parapsychologischen Begriffen (..)
ohne spukhafte Fernwirkungen
Darum ging es Einstein doch: Mit der Wahl unangemessener Klassifizierungen die aufkommende, von ihm ungeliebte QM lächerlich zu machen - genausowenig darf aus seinem deutlich bekannteren "Gott würfelt nicht" geschlossen werden, daß er irgendeiner Religion angehangen hätte.
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ne schöne jrooß, gesine2

P.Stibbons

ZitatDazu hätte vor allem gehört, daß die Telepathen-Seite und die Probanden-Seite keinen Kontakt haben.

Das hatten sie auch nicht.
Der eine lag in der Röhre, der andere war draußen. Von diesem Moment an waren Sender und Empfänger also getrennt.
Zitat...Alle Vorsichtsmaßnahmen und auch viele Ausschlusskriterien ergeben sich durch das starke Magnetfeld, das für die MRT erforderlich ist. Das Gerät steht in einem abgeschirmten Raum, der nur betreten werden darf, wenn man keinerlei magnetisierbare, metallene Gegenstände bei sich führt...
Selbstverständlich ist auch übermäßige Angst vor Enge (Klaustrophobie) ein Ausschlusskriterium, weil die Röhre, in der man während der Untersuchung liegt, relativ eng ist...
Die Taktung von "activation" und "rest" zwischen beiden geschah über Lichtsignale.
Zitat...Die Aufgaben werden mit einer speziellen Videobrille präsentiert, unter die keine normale
Brille passt...
Wie viele Phasendurchgänge es gab, wird leider nicht genannt, es müssen aber relativ viele gewesen sein:
ZitatWenn man nämlich eine bestimmte Situation - man sieht z.B. eine prominente Person - häufig genug wiederholt (>30 mal), dann kann der Computer später die mit diesem Ereignis verbundenen Hirnprozesse aus der Gesamtmenge
aller Messdaten herausfiltern ("Signal").

Wenn es vorher keine Absprachemöglichkeit gab (!), dann dürfte es kein Leakage gegeben haben.
Eigentlich ist ein solches Setting sogar besonders gut geeignet, eine Verständigung zwischen Sender und Empfänger über einen "telepathisch gesendeten Inhalt" auszuschließen.



gesine2

ZitatDas hatten sie auch nicht. (..)
Von diesem Moment an waren Sender und Empfänger also getrennt.
Mal ganz abgesehen davon, daß ich mich nicht nur auf die beiden Personen, sondern die ganze Seite bzw Gruppe bezog: Der Widerspruch zwischen den beiden Sätzen fällt Dir doch auf, oder?

Leider ist ja die fast fertige Publikation aus dem McDonnell Laboratory for Psychical Research letztendlich doch nicht veröffentlicht worden, doch ich setze einen Hunderter darauf, daß die mindestens so positiv geklungen hätte wie das übers NCBI verlinkte Yoga-paper.
Damit ist nicht gesagt, daß ESP/PSI-Erforschung und Neurophysiologie bzw Neuropsycholgie nicht zusammenpassen würden, gibt ja durchaus interessante Ergebnisse, doch alle sauber durchgeführten Studien in Richtung Nachweis von ESP/PSI (Beispiel, J Cogn Neurosci. 2008 Jan;20(1):182-92) konnten bisher nur eines bestätigen: Die Nullhypothese.
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ne schöne jrooß, gesine2

P.Stibbons

Hmm, ich glaub, wir reden knapp an einander vorbei...aber danke für das Paper.   :grins2:

ZitatParapsychology is the scientific investigation of apparently paranormal mental phenomena (such as telepathy, i.e., ''mindreading''), also known as psi.

setzt voraus, dass es sich beim untersuchten Phänomen um ein Paranormales Phänomen handelt.

Ich denke aber, es könnte immerhin möglich sein, dass es sich in diesem speziellen Fall (also nicht Spukphänomene, sondern wirklich "nur" nonverbal ohne direkten Kontakt übertragene "Eindrücke" ) auch um Reste eines alten, vorsprachlichen Sinnesmodus handeln könnte, den einige Individuen (ähnlich wie bei der Synästhesie) aus ungeklärten Gründen noch ansatzweise benutzen können . (Vielleicht würde man unter Aborigines und anderen alten Stämmen da noch eher fündig - die mussten sich ja oft als Einzelne über große Entfernungen mit ihren Stammesgenossen "verständigen")

Über alles andere haben wir schon diskutiert.
Mir ging es hauptsächlich um die Frage, wie man einen solchen Versuchsaufbau optimieren kann, den ich ansatzweise für brauchbar halte. Am aussagekräftigsten fand ich dabei die unterschiedlich aktivierten Hirnareale - auch hier hätte mich das Gehirn des "Senders" ebenfalls interessiert...

Wenn nun ein künftiger Versuchsaufbau Ergebnisse produzieren sollte, die das Vorhandensein einer (wie auch immer beschaffenen) "telepathischen" Sinnes-Modalität bestätigen, dann wäre damit ja nicht die Parapsychologie oder Psi oder sonst was "bewiesen", sondern man müsste dann nach dem sinnesphysiologischen Korrellat suchen, das dem Phänomen zu Grunde liegt.
Ich finde das auch kein bisschen sensationell: den Melatoninrezeptor im menschlichen Auge etwa hat man ja auch erst ziemlich spät entdeckt.
Zitathttp://www.geekopolis.ca/psy110/Moulton_Kosslyn_2008_Neuroimaging_Psi.pdf
...In spite of these characteristics of the study, psi stimuli and non-psi stimuli evoked indistinguishable neuronal responses—although differences in stimulus arousal values of the same stimuli had the expected effects on patterns of brain activation. These findings are the strongest evidence yet obtained against the existence of paranormal mental phenomena...

Genau in dieser Eigenschaft unterscheidet sich der fMRI-Befund des von mir verlinkten Experiments eben - wie oben erläutert: die gemessenen Aktivierungsmuster waren bei gleichen Bedingungen völlig unterschiedlich.

bayle

Zitat von: P.Stibbons am 04. November 2012, 15:29:28
Ich denke aber, es könnte immerhin möglich sein, dass es sich in diesem speziellen Fall (also nicht Spukphänomene, sondern wirklich "nur" nonverbal ohne direkten Kontakt übertragene "Eindrücke" ) auch um Reste eines alten, vorsprachlichen Sinnesmodus handeln könnte, den einige Individuen (ähnlich wie bei der Synästhesie) aus ungeklärten Gründen noch ansatzweise benutzen können . (Vielleicht würde man unter Aborigines und anderen alten Stämmen da noch eher fündig - die mussten sich ja oft als Einzelne über große Entfernungen mit ihren Stammesgenossen "verständigen")

Meinst Du das ernst?

gesine2

ZitatMeinst Du das ernst?
Warum nicht, bayle, ist in mindestens einer Fernsehserie eindeutig nachgewiesen worden...
So langsam würde ich gerne mal wissen, welcher Wicht sich diese Story von den Aborigines hat aufschwatzen lassen (oder gar komplett selbst ausgedacht hat) und danach hier verbreitete. Ab Anfang der 90er dürfte der Hype wohl Marlo Morgan zu verdanken sein.

Eben beim schnellen Ursprung-Suchen kam ein echter Kreter aufs Tapet (aus dem Gedächtnis zitiert):
ZitatDu bist kein Aborigine und kennst auch keinen.
Außerdem gehört es zu der Kultur der Aborigines, nie zu lügen.
:rofl

back to P.Stibbons:
Zitatsetzt voraus, dass es sich beim untersuchten Phänomen um ein Paranormales Phänomen handelt
Ist es ja auch, in beiden Bedeutungen. Nicht nur jenseits der Norm (also des bekanntermaßen und immer wieder Vorkommenden=Nachgewiesenen), sondern auch nicht wissenschaftlich erklärbar. Letzteres ist selbstverständlich, ist doch das Phänomen an sich nicht beobachtet worden, bedarf also auch keiner Erklärung.
ZitatReste eines alten, vorsprachlichen Sinnesmodus .. (ähnlich wie bei der Synästhesie)
Steile These, wird doch eine Erklärung der Synästhesie üblicherweise (unbelegt) völlig woanders gesehen - irgendwas in Richtung belastbaren Beleg für Dein Postulat?
ZitatVielleicht würde man unter Aborigines und anderen alten Stämmen da noch eher fündig
done
ZitatAktivierungsmuster waren bei gleichen Bedingungen völlig unterschiedlich
Wie schon gesagt ist dies erst dann relevant, wenn die Existenz des vorgeblich damit korrelierten Phänomens auch nachgewiesen ist. Und um es nochmals zu klären:

  • der Proband war ein Bühnenprofi
  • solche Eigenbeeinflussung ist trainierbar
_____________________
ne schöne jrooß, gesine2

P.Stibbons

Zur Synästhesie wird ja nun viel geforscht:

http://www.synaesthesieforum.de/medien/links/

Insofern ist der von dir, gesine2, verlinkteWiki-Artikel wohl dringend überarbeitungsbedürftig, zumindest diese Passage:
ZitatUrsachen der Synästhesie

Auf Grund des gehäuften Auftretens starker Synästhesie innerhalb von Familien gibt es Vererbungstheorien, die sowohl von einer autosomal – dominanten oder x chromosomal dominanten Vererbung ausgehen. Daneben wird auch von Gehirnschädigungen oder Anfällen ausgegangen, die als Ursache für synästhetische Empfindungen stehen sollen (dabei entsteht meistens die sensorische Synästhesie)

Ich habe mich mit Synästheten und auch einem der Hannoveraner Forscher unterhalten - es scheint sich eher um ein Phänomen zu handeln, was im Kindesalter recht häufig ist und dann im Laufe der Zeit meist verloren geht:

http://www.synaesthesieforum.de/download/2004_van-leeuwen.pdf   (ab S.9)

http://www.synaesthesie.org/2about/forms/2012_dsg-flyer_synaesthesie-kinder_rgb.pdf

Ich selbst habe auch manchmal synästhetische visuelle Erlebnisse im Zusammenhang mit sehr obertonreichem Instrumentalspiel.
Das als Gehirnschädigung oder gar Anfallsleiden zu bezeichnen, halte ich für völlig verfehlt.
Viele Synästheten reden nicht gern über ihre Veranlagung, weil sie fürchten, für verrückt gehalten zu werden.

Zitat
ist doch das Phänomen an sich nicht beobachtet worden, bedarf also auch keiner Erklärung.

Ach so...du meinst, etwa so wie deine Auffassung zur Synästhesie?
ZitatSteile These, wird doch eine Erklärung der Synästhesie üblicherweise (unbelegt) völlig woanders gesehen - irgendwas in Richtung belastbaren Beleg für Dein Postulat?
Bislang bist du etwas im Rückstand mit Belegen, gesine2 ... dabei sinniere ich mehr öffentlich rum als dass ich postuliere...  ;)

Buschmänner vergaß ich zu erwähnen.  :aetsch:

Hier ist noch ein schönes Paper, das sich mit der Neuropsychologie von ungewöhnlichen Wahrnehmungen befasst (der Autor ist leider Australier...):
ZitatAbstract
The shamanic state is a human constant, arising from the substrate of the brain. Hunter-gatherer shamanism
is based on altered states of consciousness, induced by a variety of means.
This paper examines shamanism from a neuropsychiatric perspective, looking at disorders of self,
hallucinations, epilepsy, schizophrenia and other psychoses, lycanthropy, and sleep disorders. While the
majority of shamanic individuals are normal in that they do not have neuropsychiatric disorders, examination
of these conditions can illustrate the underlying brain mechanisms.
The speciation of Homo sapiens led to lateralisation of the brain with significant expansion in the left
temporo-occipital region that allowed the use of symbolism. Laterality changes – decreased left/increased
right hemisphere dominance – link schizophrenia, schizotypy and increased creativity
. From this it was a
short step to the phenomena intrinsic to shamanism..

bayle

Von hier aus haben wir's ja dann nicht mehr weit bis zur Glossolalie, zur Nahtoderfahrung, zur multiplen Persönlichkeitsstörung, zur Geistheilung und zur "transpersonalen Psychologie".

Onkel Heinz

ZitatDas als Gehirnschädigung oder gar Anfallsleiden zu bezeichnen, halte ich für völlig verfehlt.
Das möchte ich ausdrücklich bestätigen!

P.Stibbons

@Noddy: Danke  :grins2:

Ich kam mir schon grad etwas seltsam vor...

http://www.synesthesia.info/recent.html
Zitat
Preliminary Report from the Prague Synaesthesia Survey

Marcus R Watson - Department of Psychology, University of British Columbia, Vancouver, BC, Canada Jan Chromy - Institute of Czech Language and Theory of Communication, Charles University, Prague, Czech Republic Lyle Crawford - Department of Philosophy, Simon Fraser University, Burnaby, BC, Canada David Eagleman - Department of Psychiatry, Baylor College of Medicine, Birmingham, AL, USA Kathleen Akins - Department of Philosophy, Simon Fraser University, Burnaby, BC, Canada

We present results from the largest survey to date on synaesthesia. As part of a large-scale, cross-linguistic study, we asked 5,001 students at Charles University in Prague about their synaesthetic tendencies. Self-reports of colour synaesthesias (e.g. letter-colour, weekday-colour, etc) were tested using the online Synesthesia Battery website (Eagleman et al., 2007). Results show that there are at minimum 3.2% colour synaesthetes in the general population.
We also show that gender differences in reported rates of synaesthesia can be explained by response bias, as hypothesized by Simner et al. (2006). Women were more likely than men to respond positively to the survey questions, and more willing to comply with subsequent requests for further participation, but were no more likely to be confirmed synaesthetic by the consistency tests than their male counterparts.
We also discuss "less-than-perfect" synaesthesias, in which participants show highly consistent colour associations for only some inducers, e.g. grapheme-colour synaesthetes with only 12 consistently–coloured letters. Finally, we present the curious phenomenon of individuals who have extremely consistent colours for letters, weekdays, or months, but were apparently unaware of this fact prior to the survey. Between 10 and 20% of all the synaesthetes in our sample showed this peculiar trait. The implications of all these results for synaesthesia theory and research will be discussed.

http://www.synesthete.org/

Zitat
What is the Synesthesia Battery?

This battery of tests provides a standard battery of questions, tests and scoring. This test is available to the whole community of researchers and synesthetes for their use in making scientific progress. Your data will be kept entirely private, for use only by yourself, and by a researcher if you provide a valid email address for one...

...Additionally, if you are a researcher using MATLAB, I am making available the Texsyn Toolbox, a collection of MATLAB programs developed in Dr. David Eagleman's laboratory for testing various aspects of synesthetic experience..
http://www.synesthete.org/index.php?action=TexSynToolbox

http://www.synesthete.org/files/EaglemanetalSynesthesiaBattery2006.pdf