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Energiewende - es bleibt schwierig

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Begonnen von zwingenberger, 09. Oktober 2012, 09:29:37

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Conina

Ich hatte als Werkstattleihwagen mal ein E-Auto.
Mit einer Akkuladung kommt man im Sommer gerade mal so über den Tag.
Wenn man den morgens halbleer antreffen würde, bräuchte man gar nicht erst loszufahren.
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Nicht_Peter

Ja, beim Elektroauto muss und wird es wohl auch noch einige Verbesserungen geben, damit die Dinger (für den Normalverdiener) für den Alltag taugen. Grundsätzlich sind die Dinger imo ein guter Ansatz, um den CO2-Ausstoß des Straßenverkehrs zu senken.

Sauropode

Zitat von: Nicht_Peter am 07. September 2015, 22:43:30
Ja, beim Elektroauto muss und wird es wohl auch noch einige Verbesserungen geben, damit die Dinger (für den Normalverdiener) für den Alltag taugen. Grundsätzlich sind die Dinger imo ein guter Ansatz, um den CO2-Ausstoß des Straßenverkehrs zu senken.

Also an einem winstillen Wintertag ÖPNV nutzen. Oder Atomstrom. Sonst ist es Selbstbetrug.

MrSpock

Wie sieht eigentlich die gesamte Energie- und Umweltbilanz eines z. B: Tesla S aus? Hat einer schon was diesbezüglich in der Schublade? Ich kann mir denken, dass alleine die Produktion und die Entsorgung des Fahrzeugs sich nicht gerade positiv auf die Umwelt auswirkt. Das Problem des Feinstaubs durch Reifenabrieb ist damit ja auch nicht gelöst.

In der Betrachtung muss man den gesamten durchschnittlichen Lebenszyklus eines Fahrzeugs betrachten - von der Rohstoffbeschaffung, über die Produktion, die Vertriebswege, die Nutzung bis hin zur Entsorgung.
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

Conina

Du stellst die völlig falschen Fragen.  ;D ;D ;D
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

Nicht_Peter

Gar nicht mal so schlecht. Hier wäre ein PDF, wie sich nicht der Tesla, sondern die elektrische B-Klasse von Mercedes bei der Betrachtung des gesamten Lebenszyklus so verhält:
http://media.daimler.com/Projects/c2c/channel/documents/2582746_final_UZ_B_Kl_ED_dt_15_12.pdf

Kurze Zusammenfassung, ziemlich viel PR dabei: Die Herstellung ist tatsächlich für mehr CO2-Emissionen verantwortlich, durch der Fahrbetrieb wird das aber amortisiert. Bei Strom aus EU-Mix wird über den Lebenszyklus hinweg 24 % weniger CO2 als beim Verbrenner ausgestoßen, bei Strom aus Wasserkraft sogar 64 % weniger. Andere Hersteller wie etwa BMW machen bei Elektroautos noch wesentlich mehr in Sachen Nachhaltigkeit, da dürfte die Bilanz wohl noch besser ausschauen.

MrSpock

Na denn...warten wir mal auf den neuen Tesla X.  ;D
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

MrSpock

Jetzt ist die Wettervorhersage durch die Windräder bedroht:

http://www.manager-magazin.de/unternehmen/energie/wettervorhersage-in-gefahr-gericht-stoppt-windrad-bau-a-1051844.html

ZitatDoch das Windrad könnte das etwa elf Kilometer entfernte Wetterradar des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Essen stören, entschied das Gericht am Montag. Der Rotor der Windenergieanlage verursache sogenannte Störechos, die in der unmittelbaren Umgebung der Anlage die Radarmessungen beeinträchtigen könnten (Az.: 10 K 5017/13). Das stehe einer Genehmigung entgegen.
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

uran

Ich bin bei Elktromobilität weniger optimistisch, einfach mal überschlagsmäßig durchrechnen.
1 000 000 Elektroautos waren ja das deutsche Ziel für 2020, wir sind bei 25 000.
Aber gehen wir mal von einer Million Fahrzeuge mit jeweils 30 KWh Kapazität aus. Dann sind das 30 GWh, bei einem durchschnittlichen Leistungsbedarf (des deutschen Stromnetzes) von 60GW kann man sich ja schnell ausmalen was da maximal rauszuholen ist. Die minimale Leistung von PV+Wind waren so um die 60MW (IIRC).

Nichtsdestotrotz halte ich elektrifizierte Stadtbusse für eine gute Lösung. CO2 Einsparung ist da eher ein nebensächlicher Punkt.
Man müsste auch keine so großen Akkus verbauen, wenn man ein Wechselsystem hätte. Dieser Schritt wird jedoch kaum gewagt, wird wohl nicht so trivial sein, wie man sich das als Laie vorstellt.

Ps: Ich habe dieses Jahr eine Solar Inselanlage gebaut und bin mit den Kosten je KW unter der Tesla Powerwall gelandet, die ja der ganz große Durchbruch sein soll. Es ist leider immer noch so, dass es billiger ist Strom ungenutzt zu lassen, als ihn in Batterien zu speichern.

Groucho

Energieverbrauch 2014 weltweit nach Energieträgern aufgeschlüsselt:
http://www.bp.com/content/dam/bp/pdf/Energy-economics/statistical-review-2015/bp-statistical-review-of-world-energy-2015-full-report.pdf

Wer nicht lesen mag, das Wesentliche:

0,2 %:  Solar
0,9 %  Biomasse/Geothermie
1,1 %  Wind
4,4 %  Kernenergie
6,7%  Wasserkraft
23,7% Erdgas
30,1% Kohle
32,9% Öl

Groucho

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Institut für Technische Thermodynamik, Abt. Systemanalyse und Technikbewertung:

ZitatKurzstudie zur Kapazitätsentwicklung
in Süddeutschland bis 2025 unter Berücksichtigung
der Situation in Deutschland und
den europäischen Nachbarstaaten

- Kurzfassung -
im Auftrag des Ministeriums für Umwelt, Klima und
Energiewirtschaft Baden-Württemberg

Also im Auftrag des grün besetzten Ministeriums in BaWü:

http://www.dlr.de/dlr/Portaldata/1/Resources/documents/2014/20140917_DLR_IER_Kapazitaetsentwicklung_Sueddeutschland.pdf

Leider nichts Neues:

ZitatFazit der modellgestützten Untersuchung
• Die Modellrechnungen bestätigen weitgehend das Ergebnis der statischen Leistungsbilanz.
Im pessimistischen Fall könnte es in Süddeutschland trotz der berücksichtigten
Übertragungskapazitäten bereits 2018 (ohne Berücksichtigung der Reservekraftwerksverordnung
bereits 2017) zu Versorgungsengpässen kommen. Im gleichen Szenariojahr
treten erstmals auch Deckungslücken in Norddeutschland auf. Deckungslücken im Ausland,
insbesondere Frankreich und Polen, verstärken die Situation in Deutschland.
• Die Entwicklung im pessimistischen Fall zeigt, dass Netzausbau durchaus zu einer
Reduktion der Versorgungslücke führen kann. Darüber hinaus sind jedoch weitere Lastausgleichsoptionen
notwendig, um Versorgungssicherheit in Süddeutschland zu gewährleisten.

• Für Gesamtdeutschland zeigt die modellgestützte Untersuchung, dass selbst im optimistischen
Fall im Jahr 2021 Deckungslücken auftreten könnten, die nicht durch innereuropäischen
Stromaustausch gedeckt werden können. Diese erreichen im Jahr
2022 mit etwa 1 GW erstmals in signifikantem Ausmaße. Bedingt durch die Annahmen
zu den installierten Kraftwerken bzw. zur Sterbelinie ergeben sich auch in diesem Fall in
den Nachbarländern Frankreich und Polen Leistungsdefizite.

• Die modellbasierte Untersuchung der Versorgungssicherheit unterliegt einer Vielzahl
von Vereinfachungen und Näherungen, die sich maßgeblich auf die Ergebnisse auswirken
können. Dazu zählen vor allem die vereinfachte Abbildung der konventionellen
Kraftwerke und der Übertragungsnetze. Durch die Verwendung ausgewählter, vergangener
Wetter- und Strombedarfsjahre können die Modellrechnungen nur exemplarische
Ergebnisse eines möglichen zukünftigen Systembetriebs ermitteln. Gerade die Auswirkung
des Wetterjahres nimmt für steigende Anteile erneuerbarer Energien deutlich zu.
Insbesondere die Güte zukünftiger Windjahre kann in beiden Richtungen einen Einfluss
auf den Zeitpunkt einer tatsächlich auftretenden Versorgungslücke haben.

• Trotz aller durch die Methodik bedingten Einschränkungen und Näherungen lässt sich
aus den Modellergebnissen eine Tendenz hinsichtlich der Entwicklung der Versorgungssicherheit
ablesen. Es zeigt sich, dass der Ausbau der fluktuierenden erneuerbaren
Energien alleine nicht ausreicht, um die Versorgungssicherheit in der kommenden Dekade
zu gewährleisten. Im pessimistischen Fall ab 2018 jedoch spätestens bis 2022
muss der Ausbau der erneuerbaren Kapazitäten durch eine Ausweitung der Lastausgleichsoptionen
begleitet werden. Dazu zählen neben Stromnetzen auch Lastmanagement
sowie regelbare erneuerbare oder konventionelle Kraftwerke und Speicher.


MrSpock

Das heißt für mich im Klartext, dass die erneuerbaren Energien zwar ganz nett sind und auch weiter vorangetrieben werden sollten, wir aber kurz- bis mittelfristig nicht auf konventionelle Kraftwerke verzichten können. Ist das auch den Politkern klar? Zumal RWE u. a. wegen der Energiewende schwer am straucheln ist:

http://www.manager-magazin.de/unternehmen/energie/a-1053329.html

ZitatDie Aktie von RWE hat seit Januar mehr als 50 Prozent an Wert verloren - das Unternehmen muss laut "Handelsblatt" um seinen Verbleib im Dax Börsen-Chart zeigen fürchten.
Von allen Seelen, die mir begegnet sind auf meinen Reisen, war seine die menschlichste. (In Memoriam Groucho)

Zitat aus Star Trek II.

C12

Zitat von: MrSpock am 18. September 2015, 08:16:59
Das heißt für mich im Klartext, dass die erneuerbaren Energien zwar ganz nett sind und auch weiter vorangetrieben werden sollten, wir aber kurz- bis mittelfristig nicht auf konventionelle Kraftwerke verzichten können. Ist das auch den Politkern klar?
Ich denke schon dass das allen klar ist. Konventionelle grundlastfähige Großkraftwerke können auch in den nächsten 20 Jahren noch nicht vollständig ersetzt werden.
Heute haben die EU-Umweltminister sich übrigens darauf geeinigt, die CO2-Zertifikate ab 2019 um 1,5Milliarden Stück zu reduzieren, um deren Preis hochzutreiben
http://www.deutschlandfunk.de/vorbereitung-fuer-konferenz-in-paris-eu-umweltminister.1818.de.html?dram:article_id=331493 

Conina

Wozu sollte man die Grundlastkraftwerke eigentlich ersetzen?
Andauernd kommt das ein "noch".
Man kann das Pferd zum Wasser führen, aber nicht machen, dass es trinkt.

C12

Zitat von: Conina am 18. September 2015, 15:09:25
Wozu sollte man die Grundlastkraftwerke eigentlich ersetzen?
Andauernd kommt das ein "noch".
Damit meine ich existierende KohleKW und bestehende AKWs, nicht GrundlastKW perse. "Noch" meint; der Status Quo heutiger Energierzeugung mit fossilen Energieträgern ist ein Auslaufmodell, dass ersetzt werden soll/wird. Groucho hat es ja fünf post weiter vorn ja schön aufgeschlüsselt, die Weltstromproduktion basiert zu mehr als 80% auf fossilen Energieträgern. Die werden früher oder später ausgehen. Was bleibt ist Atom und Erneuerbare.