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Peter Merschs Systemische Evolutionstheorie

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Begonnen von El Schwalmo, 17. August 2012, 09:38:24

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sciencelover

Zitat von: Maxi am 30. Dezember 2012, 19:32:36
Ich habe mir mal den von Sweeper verlinkten Text durchgelesen, bzw. überflogen, mir ist dabei v.a. diese Passage sauer aufgestoßen:
Zitat,,Die wichtigsten Produkte des »Unternehmens Deutschland« sind der Deutsche und die deutsche Kultur. Damit sollen ganz explizit nicht Menschen einer bestimmten genetischen Ausstattung oder gar Hautfarbe verstanden werden, sondern weiche Faktoren wie Bildung, Nachdenklichkeit, Kompetenz, Genauigkeit, Gewissenhaftigkeit, Ordnungsliebe, Motivation, freiheitlich-demokratische Gesinnung u.v.a.m.." (Ebd., S. 16).
,,»Made in Germany« war und ist ein Synonym für Qualität. Damit war und ist in erster Linie Kompetenz gemeint: »Die haben noch einmal etwas länger nachgedacht und genauer hingeschaut als andere, bevor sie ein Produkt auf den Markt gebracht und ausgeliefert haben. So etwas kann man fast unbesehen kaufen.«" (Ebd., S. 16).

Also, da brauch ich keine wissenschaftliche Ausbildung oder Herangehensweise an das Thema, das kann auch Ihre türkische Putzfrau erkennen, Herr sciencelover, dass das gefährliches Gedankengut ist.

Daran ist nichts gefährlich. Mersch macht an dieser Stelle aufmerksam, dass ein VW Golf kein Produkt Deutschlands ist, sondern des globalen Konzerns VW. Das Land Deutschland produziert etwas anderes.

Zitat von: Maxi am 30. Dezember 2012, 19:32:36
Des weiteren dieser Abschnitt:
ZitatBerufstätigkeit der Stabilität von Ehe entgegen: ,,»Frauen arbeiten. Deshalb werden Kinder teurer, denn sie kosten nun wertvolle Arbeitsszeit. Mit wachsenden Beschäftigungsmöglichkeiten wird es für Frauen immer teurer, nicht zu arbeiten. Anders gesagt, es wird immer schmerzlicher, Karrierechancen zugunsten der Familie zu opfern. Folglich werden weniger Kinder geboren - und damit schrumpft das gemeinsame Kapital der Eheleute. Daraus folgt nun, daß Scheidungen billiger werden, und deshalb haben wir immer mehr Scheidungen. Damit schließt sich aber der Kreis, denn Frauen müssen nun arbeiten, weil sie sich nicht mehr auf die Ressourcen der Männer verlassen können. Da kann es nicht überraschen, daß Scheidungen ihr naegatives Vorzeichen verloren haben. Die Scheidungsrate ist nämlich ein Maß für die ökonomische Unabhängigkeit der Frauen. Und wo Frauen mehr verdienen als ihre Männer, wächst die Scheidungsrate. Frauen, die mehr als ihr Ehemann verdienen, reichen doppelt so häufig die Scheidung ein wie Frauen, deren Männer mehr als sie verdienen. Je leichter es ist, sich scheiden zu lassen, um so geringer ist für den Partner der Anreiz, die Liebe zu nähren und zu pflegen. Wenn es einfach ist, sich scheiden zu lassen, ist man streitsüchtiger und investiert weniger Energie in die Anstrengung miteinander auszukommen. Man gibt sich nicht mit einem ›gut genug‹ zufrieden, sondern will die Partnerschaft optimieren - mit dem nächsten!«


(Fette Hervorhebung durch mich)

Das ist meiner Meinung nach kein Zitat von Mersch, sondern von Prof. Bolz. Ist der damit auch ein Pseudowissenschaftler. Sollten man den auch bei fehlenden Artikeln eintragen? Eine Hetzkampagne gegen ihn führen?

Zitat von: Maxi am 30. Dezember 2012, 19:32:36
Ich fasse zusammen: Die Frauen lassen sich nur aus dem Grund scheiden, weil sie zu viel Geld haben.

Sie beziehen sich m. E. auf Bolz und nicht auf Mersch.

Ich habe gerade bei Brune nachgeschaut: Es wird sogar als Bolz-Zitat ausgewiesen:

(Norbert Bolz, Die Helden der Familie, 2006, S. 37 [**])." (Ebd., S. 37).

Cosmo Kramer

Ihr seid doch Faschisten man!!!! Ihr seid scheiß Faschisten!!!   :wut

sweeper

Zitat von: Cosmo Kramer am 30. Dezember 2012, 19:43:53
Ihr seid doch Faschisten man!!!! Ihr seid scheiß Faschisten!!!   :wut

Und du bist der Pausenclown?
With magic, you start with a frog and end up with a prince.
With science, you start with a frog, get a PhD and are still left with the frog you started with...


Terry Pratchett

Cosmo Kramer


sweeper

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Terry Pratchett

sciencelover

Zitat von: sweeper am 30. Dezember 2012, 19:37:03
Also - Merschs Familienmanager-Modell soll demnach dazu beitragen, dass gebildete Frauen mehr Kinder bekommen?
Oder sollen die "fruchtbaren Königinnen" - entschuldigen Sie die deftige Redeweise des ungebildeten Mannes von der Straße! - die Kinder kriegen und aufziehen, welche die beruflich Erfolgreichen ("Arbeiterinnen") nicht haben wollen?

Wird es Leihmütter geben, oder wie wird sichergestellt, dass der wertvolle Genpool intelligenter, bildungsfähiger Frauen an die Folge-Generationen weitergegeben wird?

Was macht man mit den dummen Männern?
Gibt es die nicht? - Männer arbeiten ja meistens  immer sehr erfolgreich, nech?
Zahlen die unintelligenten Arbeiter dann für die dummen Kinder?
(die intelligenten kann man sich als Chimney Sweeper unterhaltsmäßig nicht leisten, fürchte ich...)

Dumme Männer sollten ja lieber nicht so viele eigene Kinder haben, damit die Ressourcen nicht durcheinander geraten, oder?

Was ist mit den Schwulen überhaupt??

Mersch hat darüber dicke Bücher geschrieben.

Die Grundidee ist: Der Staat schreibt Familienmanager-Stellen aus, auf die sich Frauen und Männer bewerben können. Er geht aber davon aus, dass es in der Regel Frauen sein werden.

Dazu muss man auch eine qualifizierte Ausbildung vorweisen, etwa wie eine Grundschullehrerin, da man in dem Job eine hohe Verantwortung trägt und viel wissen muss. Zur Ausbildung empfiehlt er sogar Kenntnisse darüber, wie man eine Wohnung erwirbt und sie per Darlehen absichert. Die Personen wären also gebildet.

Die Zahl der Familienmanagerin wird über die Gesamtfertilität der Gesellschaft gesteuert. Diese könnte - jedenfalls schreibt er das - sogar ähnlich international abgestimmt werden (wie CO2 etwa). Werden auf normale Weise (ohne FM) genügend Kinder geboren, würde der Staat keine neuen Stellen mehr ausschreiben. Diese Frauen könnten dann z. B. Grundschullehrerin oder was auch immer werden.

Die Familienmanagerinnen würden sich ihre Männer selbst aussuchen. So einfach ist das. Wenn sie keine dummen Männer wollen, hätten die dummen Männer in der Hinsicht das Nachsehen. Sie müssten es dann bei anderen Frauen versuchen, was heute auch funktioniert.

Mersch vermutet, dass die meisten Familienmanagerinnen gar nicht mit Männern zusammenleben wollen (nur gelegentlich), sondern mit anderen Familienmanagerinnen. Das ist aber eine persönliche Einschätzung.

Leihmütter? Wozu?



sweeper

ZitatLeihmütter? Wozu?

Weil vielleicht - entgegen Merschs Theorie - erfolgreiche Frauen dennoch auch gern mehrere eigene Kinder hätten?
Zitat
Die Familienmanagerinnen würden sich ihre Männer selbst aussuchen. So einfach ist das.
Ach so. Darauf wär ich nun nicht gekommen.
Uns Männern ist die Intelligenz der Frauen ja letztlich schnuppe.
Nur intelligente Frauen scheinen keine dummen Männer zu bevorzugen.

Von daher ist diese Annahme
ZitatWenn sie keine dummen Männer wollen, hätten die dummen Männer in der Hinsicht das Nachsehen. Sie müssten es dann bei anderen Frauen versuchen, was heute auch funktioniert.
mit einer gewissen Vorsicht zu betrachten.

Aber fallen nach Mersch die intelligenten Frauen und ihr Erbgut dann nicht aus der Gesamtrechnung raus?
Gibt es Langzeitstudien darüber, wie sich der IQ einer Bevölkerung verändert, wenn intelligente Männer nur mit dummen gebärfreudigen Frauen Kinder zeugen?
Das würde ich sicherheitshalber mal untersuchen - möglichst als RCT, doppelt verblindet und so weiter.

Wir haben nun immer noch nicht die Frage betrachtet, ob dumme Männer überhaupt Kinder zeugen sollten.
Sollte man die nicht besser zur Sicherheit sterilisieren?
Nicht dass diese Grobschlächtigen dann noch die leidlich gut ausgebildeten und genetisch wenigstens durchschnittlich ausgestatteten GrundschullehrerinnenFamilienmanagerinnen mit ihrem minderwertigen Erbgut ... ??
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Terry Pratchett

bayle

ZitatMersch vermutet, ...

Ich hab gerade mal probeweise ein RPG installiert (Grotesque Tactics). Unser Held begegnet als erstem jemandem, der von sich als "Seine Halbgöttliche Wenigkeit" spricht.

Wiesodenn1

Man kann in dicken Büchern viel Stuss zusammenschreiben.
Bernhard Hoëcker: "Homöophatie ist, wenn Du über ein Feld läufst, furzt und sagst es ist gedüngt."

Dr. Ici Wenn

Zitat von: sciencelover am 30. Dezember 2012, 19:53:29
Mersch hat darüber dicke Bücher geschrieben.

Das ist oft das Problem.

Wittgensteins Tractatus logico-philosophicus bleibt bei so ca. 100 Seiten im Taschenbuchformat.

71hAhmed

Zitat von: Wiesodenn1 am 30. Dezember 2012, 20:02:41
Man kann in dicken Büchern viel Stuss zusammenschreiben.
Manchen reichen dafür wenige Zeilen.  :teufel

sciencelover

Zitat von: sweeper am 30. Dezember 2012, 19:59:47
ZitatLeihmütter? Wozu?

Weil vielleicht - entgegen Merschs Theorie - erfolgreiche Frauen dennoch auch gern mehrere eigene Kinder hätten?

Meistens ist das langjährige Aufziehen das größere Problem.

Zitat von: sweeper am 30. Dezember 2012, 19:59:47
Aber fallen nach Mersch die intelligenten Frauen und ihr Erbgut dann nicht aus der Gesamtrechnung raus?
Gibt es Langzeitstudien darüber, wie sich der IQ einer Bevölkerung verändert, wenn intelligente Männer nur mit dummen gebärfreudigen Frauen Kinder zeugen?
Das würde ich sicherheitshalber mal untersuchen - möglichst als RCT, doppelt verblindet und so weiter.

Verstehe ich nicht. Das Familienmanagermodell gründet nicht auf dem IQ (der wird nicht gemessen), sondern auf Bildung. Familienmanagerinnen sind gebildete (und damit wohl ziemlich zwangsläufig intelligente) Frauen, da sie den akademischen Abschluss zur Familienmanagerin machen müssten. Stell sie dir einfachheitshalber als typische Grundschullehrerinnen vor. Wie sich der Rest der Bevölkerung (die andere Jobs haben) verhalten wird, wird von ihm nicht untersucht. Das Verhalten sollte aber so ähnlich sein wie jetzt. Eine Änderung könnte allerdings dadurch hervorgerufen werden, dass unter dem Familienmanagermodell Scheidungen und Unterhaltszahlungen (auch für Nichtfamilienmanagerinnen) drastisch vereinfacht werden. Da man bereits als Kinderloser Unterhalt zahlt (Geld, das an eine Familienmanagerin fließt), dürfte es einem ziemlich egal sein, wenn das Geld nach der Scheidung nicht an eine Familienmanagerin, sondern an die frühere Ehefrau bzw. die eigenen Kinder fließt. Man hat keine zusätzlichen Kosten, die viele heute gerne vermeiden möchten.

Bezüglich Intelligenz stützt sich Mersch übrigens sehr stark auf die Preference Theory der britischen Soziologin und Feministin Catherine Hakim. Die will herausgefunden haben, dass Frauen unterschiedliche Präferenzen bzgl. Beruf und Familie besitzen. Die meisten wollen Familie und Beruf, ein anderen Teil nur Beruf und ein ganz erheblicher Teil vor allem eine größere Familie. Frau Hakim hat herausgefunden, dass die Präferenzen unabhängig von Bildung und Intelligenz bestehen.

Man kann deshalb davon ausgehen, dass Frauen den Ämtern die Türen einrennen werden, sollte es den Beruf der Familienmanagerin geben. Und darunter werden sehr viele intelligente Frauen sein, die sich natürlich bei der Ausbildung besonders leicht tun, ggf. besonders gute Noten haben und dann auch bevorzugt gewählt werden, falls man so etwas wie einen Numerus Clausus einführen wollte. Und vor Angeboten von Männern werden sich die Frauen vermutlich ebenfalls kaum retten können.

Zitat von: sweeper am 30. Dezember 2012, 19:59:47Wir haben nun immer noch nicht die Frage betrachtet, ob dumme Männer überhaupt Kinder zeugen sollten.

Sollten? Ist das nicht ein Menschenrecht? Jedenfalls zurzeit noch.

Cosmo Kramer

Sehe ich das richtig, Familienmanagerinnen wären so ne Art Ameisenköniginnen? Nur gebären (und eben dazu noch aufziehen).  ???