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Begonnen von fenkt, 16. Januar 2012, 21:34:03

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Bachblüte

Zitat von: Scipio 2.0 am 10. Februar 2021, 13:21:32
Leben wir bald in Städten von Amazon und Apple?

Zitat von: Facebook
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sailor

Wenn man auf hyperliberale Konsumbubbles steht ist man da sicher gut aufgehoben...

Aber ein wirklich gesellschaftsfähiges Modell selbst für die USA ist das nicht. Damit das funktioniert müsste jeder Bürger mindestens kostendeckend sein, am besten aber "Profit" abwerfen... und das tut eine Gesellschaft nun mal nicht. Man hat immer einen "teuren" bzw. "Zuschussbereich", der für Unternehmen nur interessant ist, wenn jemand anderes für die "Betreuung" (gut) bezahlt. In diesem Sinne werden diese Städte keine Abbilder der Gesellschaft sondern gated communities für bestimmte Gruppen, die allein kaum lebensfähig sind. Aber in den USA wirds dann auch Slums drum rum geben, die den Niedriglohndienstleistungssektor für diese Städte sicherstellen werden...

celsus

The best thing about science is that it works - even if you don't believe in it.

Scipio 2.0

Gibt es dafür irgend eine sinnvolle Begründung?

Falls nicht glaube ich, dass unsere Politiker noch im letzten Jahrhundert leben.

sailor

Im ersten Moment habe ich auch gedacht "Seriously?!"... aber der Link bringt licht ins Dunkel:

ZitatDas Online-Nachschlagewerk umfasst die Enzyklopädie, ein Jugend- und Kinderlexikon und ist damit der umfassendste fachlich betreute lexikalische Bestand im deutschsprachigen Raum. Damit Lernende eine Vielzahl von Informationen sicher bewerten können, brauchen Sie neben altersgerechten Einstiegsinformationen in übersichtlicher, konzentrierter und schülergerechter Form vor allem objektive Inhalte. Im Paket enthalten ist außerdem der Online-Kurs ,,Richtig Recherchieren", mit dem Schülerinnen und Schüler lernen, selbstbestimmt und verantwortlich mit digitalen Medien umzugehen. Damit wird digitales Lernmaterial angeschafft, das die Schulbiographie der Schülerinnen und Schüler von Lernanfängern bis zur Oberstufe begleiten und das in allen Unterrichtsfächern und fächerübergreifend eingesetzt werden kann. Neben Informationstexten, Bildern, Grafiken und Karten enthält das Brockhaus Online-Nachschlagewerk auch Audio- und Videodateien.

In dieser Verbindung macht das Sinn, wenn man "richtig recherchieren" lehren will, braucht man eine Basisquelle und da ist Brockhaus als "fachlich betreutes" Medium deutlich konsistenter als bspw. Wiki (ich hab nix gegen Wiki, im Gegenteil, wegen wiki ist bei mir der Brockhaus weg. Aber für "Anfänger" ist die Qualität der einzelnen Artikel in der Wikipedia zu schwankend, da kann man nicht durchgehend von "Standard" sprechen).

Scipio 2.0

OK, das klingt schon um einiges besser. Richtig recherchieren zu lernen ist schon Mal eine gute Idee.

Frozen Cock XXL

Zitat von: sailor am 19. Februar 2021, 11:13:25
In dieser Verbindung macht das Sinn, wenn man "richtig recherchieren" lehren will, braucht man eine Basisquelle und da ist Brockhaus als "fachlich betreutes" Medium deutlich konsistenter als bspw. Wiki (ich hab nix gegen Wiki, im Gegenteil, wegen wiki ist bei mir der Brockhaus weg. Aber für "Anfänger" ist die Qualität der einzelnen Artikel in der Wikipedia zu schwankend, da kann man nicht durchgehend von "Standard" sprechen).
Dafür kann durch die Nutzung von Wikipedia, so Lehrer, Zeit und Kursinhalte es hergeben, den zukünftig hoffentlich Recherchebefähigten der Umgang mit den bei Wikipedia angegebenen, weiterführenden Quellen gelehrt werden, auf dass die Informationssammleradepten zu echten Rechercheuren werden, anstatt lediglich zu vertrauensseligen Nachäffäffchen abzustumpfen, die nur den Brockhaus in Brocken auskotzen wiedergeben können.

celsus

ZitatAm Rosenmontag fuhren pandemiegerecht acht gewohnt provokante Mottowagen diesmal ohne jubelndes Publikum und einzeln durch Düsseldorfs Straßen. Einer davon thematisierte die De-Facto-Abschaffung des polnischen Abtreibungsrechts, was eine Beschwerde des polnischen Konsulats nach sich zog. Wagenbaukünstler Jacques Tilly verteidigt sein Werk.

https://hpd.de/artikel/polen-beschwert-sich-ueber-tilly-wagen-19014
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celsus

Zitat von: Scipio 2.0 am 19. Februar 2021, 11:37:18
OK, das klingt schon um einiges besser. Richtig recherchieren zu lernen ist schon Mal eine gute Idee.

Warum das in der Form eben keine gute Idee ist:

Zitat
    Gerade wenn es darum geht, Schüler:innen beizubringen, wie ,,richtiges Recherchieren" geht, ist eine proprietäre Online-Enzyklopädie der falsche Weg. Auf diese Wissensquelle haben sie nämlich nach der Schule keinen Zugriff mehr. Richtiges Recherchieren muss an der Lebenswirklichkeit der Schüler:innen ansetzen. Und dort beginnt die Recherche in der Regel mit einer Suche via Google, YouTube oder – im besten Fall – Wikipedia.

    In der oben zitierten Meldung zum Lizenzerwerb ist von ,,vor allem objektive[n] Inhalte[n]" die Rede. Entscheidend ist jedoch zu lernen, dass Objektivität immer umstritten und nie endgültig erreichbar ist. Genau diese Lektion wird aber nicht mit Blick in einen vermeintlich objektiven Online-Brockhaus erlernt. Umgekehrt lässt sich im Rahmen einer reflektierten Auseinandersetzung mit der freien Online-Enzyklopädie Wikipedia sehr gut vor Augen führen, wie Wissen diskursiv hergestellt wird.

    Selbst wenn es um gezielt für Kinder aufbereitete Inhalte geht, gibt es mit dem Klexikon inzwischen eine frei lizenzierte Alternative, die auf der Wikipedia aufbaut und sich gut für den Einsatz im Schulunterricht eignet.

https://netzpolitik.org/2021/statt-wikipedia-und-klexikon-nrw-zahlt-26-millionen-fuer-drei-jahre-online-brockhaus-an-schulen/
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Schwuppdiwupp

Und schwuppdiwupp sind wieder 2.600.000 € beim Teufel. Oder bei Parteifreunden. Oder so.

Wie viele iPads könnte man dafür kaufen?
Ach, was weiß denn ich ...

sailor

Das ist jetzt ein Strohmann. Niemand behauptet, dass Kinder/Jugendliche auch nach der Schulzeit NUR noch mit dem Brockhaus recherchieren sollen. Es geht um einen Startpunkt, einen Standard, der den Beginn einer "Rechercheur-Karriere" bedeutet, nicht den Normalzustand. Das Problem ist ja, dass bereits Kids von Google, youtube und Co "abhängig" sind und nicht mal wissen, was "gute" Informationen sind. Ausserdem kann man im Ver-/Abgleich zwischen proprietären und quelloffenen Lexika die Vor- und Nachteile anschaulich machen und verdeutlichen, warum beides seine Berechtigung hat.

Meiner Meinung nach sind im Unterricht nicht die Mittel das Problem, sondern die Lehrseite. Dort wissen viele nicht, wie sie mit und über neue Medien unterrichten sollen und wie man Handlungswissen überhaupt in Noten übersetzt. Der ganze Bereich der geisteswissenschaftlichen Fächer kann durch Digitalisierung auf "Pauken" verzichten, das schlechte alte Auswendiglernen von bspw. historischen Daten ist absolut obsolet, weil man es an jeder Ecke nachschlagen kann. Dagegen ist die Fertigkeit, Quellen/Literatur zu bewerten, extrem wichtig geworden, wird aber zu selten gelehrt und schon gar nicht auf "Neue Medien" angewandt.

@schwuppdiwupp: Wozu Ipads? Die "Schul-IT-Diskussion" ist völlig daneben, gerade zu Homeschoolingzeiten ein völliger Nebenkriegschauplatz. Man (Politik/Gesellschaft) vermeidet damit die Grundsatzdiskussion über digitale Teilhabe. Ein Ipad nützt zu Hause nicht wirklich, wenn es weder WLAN noch SIM-Karte gibt. Flächendeckendes Netz "für alle" über einen "Basistarif" mit Online-Bürgerkonto und angeschlossener Schul-IT müsste her... erst dann bringen auch Ipads für Schüler was und die Digitalisierung könnte nivellierend gegen die soziale Schere in Bildungskarrieren wirken. Aber darüber will keiner wirklich nachdenken, bzw. der Impuls dafür müsste aus der Bundesebene kommen. Bis dahin können die Schulträger (Kommunen!) noch so viele Ipads verteilen, auf denen dann eingescannte Papierarbeitsblätter per Email an die Eltern zum Ausdrucken geschickt werden^^

Schwuppdiwupp

War nicht als Strohmann gedacht.

Ich bin an einer "iPad-Schule". Fand die Mehrheit der Kollegen super. Meine Begeisterung hielt sich Grenzen. Wir haben ein gut ausgebautes WLAN und zu Hause ist das in 99 % der Fälle auch der Fall. Aber es ist nicht wahr, dass man heute keine langweiligen Fakten mehr wissen müsste. Man sollte schon noch was wissen im Sinne von im-Kopf-haben. Das vertiefe ich an dieser Stelle jetzt mal nicht. Sonst bekomme ich wieder eine Vogelscheuche vorgehalten.

Eine Online-Brockhaus-Enzyklopedie ist nur bedingt geeignet, verschiedene Quellen miteinander zu vergleichen. Es ist halt eine weitere von vielen anderen Quellen. Sollen die Kinder lernen: Brockhaus ist gut - Wikipedia ist schlecht? (Überspitzt formuliert!) Das kann's doch nicht sein.

Wo du aber voll ins Schwarze getroffen hast, ist, dass die Kinder dringend lernen müssen, gute von schlechten Quellen zu unterscheiden. Und leider trifft es wohl auf die Mehrzahl der Lehrer zu, dass sie sich nicht einmal bewusst sind, wie vielle Fake-News-Quellen gibt. Wenn ich alleine mal andeutungsweise von den typischen PSIRAM-Wiki-Insassen erzähle, bekomme ich zumeist nur ungläubige Reaktionen. Klar, von Chemtrails und Reptiloiden hat schon jeder mal irgendwann irgendwo gehört. Sind ja weit verbreitete Memes. Welches Ausmaß aber der Schwurbel zu allen möglichen Theman angenaommen hat, ist den meisten nicht bewusst. Logischerweise haben sie dann auch keien Ahnung, wie man das den Kids beibringt.

Hinzukommt, dass auch noch die Politik im Hintergrund lauert. Da Schulen zur politischer Neutralität verpflichtet ist, steckt man in einem Dilemma. Man denke nur mal an die ganzen Fake-News, die die AfD verbreitet hat. Wenn man dazu zu engagiert vorgeht, hat man schneller Eltern bei der Schulleitung sitzen, als einem lieb sein kann.
Ach, was weiß denn ich ...

Bachblüte

2,6 Millionen Euro, das ist eine ganze Menge Geld. Wikipedia hat ein Jahresbudget von etwa 100 Millionen US-Dollar.

Die neueste Auflage des Brockhaus hat etwa 300.000 Einträge. Demgegenüber stehen über 2,5 Millionen Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia (acht Mal so viel) und etwa 6 Millionen Artikel (20 Mal so viel) in der englischsprachigen Wikipedia.

Leider kenne ich den Brockhaus nicht gut genug (i.e., so gut wie gar nicht), um beurteilen zu können, ob er Wikipedias Vorsprung in der Anzahl von Artikeln durch entsprechend höhere Qualität wieder wettmacht.

celsus

Zitat    Der exil-chinesische Milliardär Guo Wengui betreibt in den USA Nachrichtenseiten und Stiftungen, die im großen Stil Verschwörungsideologien transportieren: Pro-Trump, radikal antikommunistisch und beliebt bei vielen QAnon-Anhängern.

    Seit mehreren Monaten baut er auch in Deutschland Ableger seines Netzwerks auf. Aktivisten übersetzen seine Verschwörungserzählungen ins Deutsche und verbreiten sie in den sozialen Medien.

    Die Gefahr durch Ideologien wie QAnon wurde lange unterschätzt. Durch das Guo-Netzwerk könnte QAnon in Deutschland weitere Anhänger finden.

https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/corona-guo-wengui-gnews-himalaya-farm-verschwoerungstheorie-100.html
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celsus

Finland's secret weapon in the fight against fake news: its kindergarten children

ZitatTeachers encourage children to evaluate and fact check websites, ask students to hunt for dubious news and find its source, and demonstrate how easy it is for statistics to be manipulated. It's taught across all disciplines. In art children might see how images can be digitally altered; in history propaganda campaigns are analysed; and in science vaccine disinformation is put to the test.

https://www.telegraph.co.uk/global-health/climate-and-people/finlands-secret-weapon-fight-against-fake-news-kindergarten/
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