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[Scipio]

Ich habe im Wochenrückblick diesen Artikel gelesen: http://www.deutschlandfunk.de/religionswissenschaftler-blume-extremismus-zeigt-krise-an.694.de.html?dram%3Aarticle_id=395470

Und da finde ich folgende Passage am interessantesten:

Nach dem, was wir bisher wissen, könnte die Welt durchaus dann friedlicher gewesen sein, weil es dann wahrscheinlich auch keine Menschheit mehr geben würde. Es ist tatsächlich so, dass Menschen Sinnstiftung, Gemeinschaftsstiftung brauchen. Wir wissen das aus der Demographie zum Beispiel, religiöse Populationen können sehr kinderreich sein. Wir kennen noch keine einzige nichtreligiöse Population, die es geschafft hätte, demographisch stabil zu bleiben. In der gesamten Geschichte kennen wir keine. Das heißt, die Menschen brauchen das. Sie brauchen Erzählungen, sie brauchen Sinnstiftung, sie brauchen Gemeinschaft.

Was mich interessiert ist, gibt es also keine Alternativen zur sinnstiftenden Kraft von Religion? Wenn ich Herrn Blume richtig verstehe brauchen wir Religion bzw. deren sinnstiftende Kraft um nicht auszusterben. Ich frage mich, ob dass ohne Einschränkungen stimmt?

[celsus]

Was mich interessiert ist, gibt es also keine Alternativen zur sinnstiftenden Kraft von Religion? Wenn ich Herrn Blume richtig verstehe brauchen wir Religion bzw. deren sinnstiftende Kraft um nicht auszusterben. Ich frage mich, ob dass ohne Einschränkungen stimmt?

Ja, das ist Blumes Dauerbrenner. Und er verpackt das in zunächst mal nicht widerlegbare Allgemeinplätze, um zum Schluss wieder zur These zurückzukehren.

Außerdem habe ich ständig den Eindruck, dass er Korrelationen und Kausalitäten durcheinanderwirft. Das Zitat zeigt das ganz schön:

"Es ist tatsächlich so, dass Menschen Sinnstiftung, Gemeinschaftsstiftung brauchen. "

Ja, einverstanden. Der Mensch ist ein soziales und denkendes Wesen, deshalb braucht er das. Aber bisher fehlt jeglicher Beleg, dass sowas nur mit Religion möglich ist. Religion war eben immer da und das mit Gemeinschaft und Sinn natürlich auch.

Das Ding ist, wenn man nachfragt und er es erklärt, klingt das zumindest für mich total überzeugend, weil er klug argumentiert und unglaublich viel weiß. Wenn ich dann ein paar Stunden später in Ruhe drüber nachdenke, fällt mir wieder auf, dass mich die Rhetorik überzeugt hat, aber nicht der Inhalt. 


Ergänzung: Was ich bei ihm immer verstehe ist: Menschen brauchen Religion, sonst würde es sie ja nicht schon so lange geben. Aber vielleicht wächst das ja irgendwann einfach raus und wird nicht mehr benötigt, wie z.B. die Ganzkörperbehaarung, oder es verändert sich in eine ganz andere Richtung. Und was ist mit dem Menschen, die keine Religion brauchen und trotzdem Sinn und Gemeinschaft finden? Das werden immer mehr. Dafür muss es doch auch einen Grund geben.

Für mich ist Religion ein Mangel an Aufklärung, eine Kompensationsmethode, um unverstandene Dinge zu erklären. Und daraus mag dann ein Gemeinschaftssinn entstanden sein, als die Menschen anfingen zu wandern und mit anderen Religionen konfrontiert wurden. Aber was weiß ich schon. Blume ist der Religionswissenschaftler, der wird es schon wissen. Oder glauben zu wissen.

[RächerDerVerderbten]

Es ist einer der größten Erfolge internationaler Umweltpolitik: Nach dem weltweiten Verbot des Klimakillers FCKW beginnt die Ozonschicht zu heilen – Wissenschaftler gehen davon aus, dass sie sich bis zur Mitte dieses Jahrhunderts fast vollständig erholt hat. Die Grundlage dafür wurde vor genau 30 Jahren mit dem Montrealer Protokoll gelegt

https://www.facebook.com/bmub.bund/photos/a.1813207738909859.1073741830.1433861060177864/2051734428390521/?type=3

http://www.bmub.bund.de/pressemitteilung/das-ozonloch-ist-auf-dem-rueckzug/

Ich erinner mich noch gut an das Gezerre um Ozonloch, FCKW, Haarspray (ich war damals Spitzenverbraucher).

Dann wars jahrzehntelang überhaupt kein Thema mehr.

Und nun auf einmal diese beifallsheischende Jubelmeldung von Barbaras BMUB?

[Bloedmann]

Na die sollte dann wohl erst einmal eine ganz-heit-liche Klappsmühle des än eitsch ess...
http://www.n-tv.de/leute/Stalkerin-des-kleinen-George-festgenommen-article20035741.html

Die Grundschule von Prinz George hat bereits wenige Tage nach der Einschulung ihres prominenten Zöglings ungebetenen Besuch von einer hartnäckigen Monarchieverehrerin bekommen. Laut einem Bericht der Boulevardzeitung "The Sun" wurde eine 40-Jährige festgenommen, nachdem sie sich unerlaubt Zutritt zu der Schule verschafft hatte.

Die Verdächtige Louise Chantry sei ein selbsterklärter "Superfan" der Königsfamilie, schrieb das Blatt. Die arbeitslose ganzheitliche Heilerin wurde demnach schon am Mittwoch festgenommen - nach ihrem zweiten Eindringen in die Thomas's School in Battersea. Ihr werde versuchter Einbruch vorgeworfen. Gegen Zahlung einer Kaution wurde sie zunächst wieder freigelassen.

https://www.thesun.co.uk/news/4468990/prince-george-stalker-royal-superfan-fraud-st-thomas-battersea/

[celsus]

Na die sollte dann wohl erst einmal eine ganz-heit-liche Klappsmühle des än eitsch ess...

Tatsächlich habe ich schon einige Menschen getroffen, die sich als "ganzheitlicher Heiler/in" bezeichnen. Und wenig überrraschend hatte ich bei keiner davon das Gefühl, dass sie frei rumlaufen sollte.

[Scipio]

Wie ich finde eine sehr traurige Nachricht:

http://www.wiwo.de/politik/ausland/kriege-duerren-und-flutkatastrophen-mehr-als-800-millionen-menschen-von-hunger-betroffen/20334892.html

Jahrelang wuchs die Hoffnung, den Hunger in der Welt zu bezwingen. Doch Kriege, Dürren und Flutkatastrophen kehren die Entwicklung um. Die Zahl der Hungerleidenden steigt wieder.

[Tezcatlipoca]

Tatsächlich habe ich schon einige Menschen getroffen, die sich als "ganzheitlicher Heiler/in" bezeichnen. Und wenig überrraschend hatte ich bei keiner davon das Gefühl, dass sie frei rumlaufen sollte.

Die laufen gar nicht. Die schweben...

[Scipio]

Wenn dass stimmt wäre es schon hart:

Beamte in stehenden Einheiten leben oft tagelang zusammen. Daraus ergibt sich eine ganz eigene, geschlossene Polizei-Atmosphäre. Einmal saßen wir mit den Kollegen am Lagerfeuer und die, die vorher beim Bund waren, haben Lieder angestimmt – alte Wehrmachtslieder aus dem Dritten Reich, manche haben dabei sogar die Hand auf die Brust gelegt. Ich bin aufgestanden, habe gefragt ,Was soll der Scheiß?' und bin gegangen. Da saßen auch die Vorgesetzten dabei – und die interessiert das nicht. Das gehört halt dazu. An wen soll ich, als kleinstes Licht, mich denn dann noch wenden?

http://www.jetzt.de/politik/rassismus-in-der-polizei-ein-junger-polizist-berichtet

Das ganze ist allerdings ein Einzelbericht. Die Person ist nicht namentlich genannt worden also kann man das ganze nicht nachprüfen...... Dem sollte man nachgehen.... 

[Conina]

Oh Mann, die Welt ist komisch geworden:

http://edition.cnn.com/2017/09/14/europe/germany-far-right-lgbt-support/index.html?sr=fbCNN091417germany-far-right-lgbt-support0151PMStory

The gay men turning to the far right in Germany

By Atika Shubert, Nadine Schmidt and Judith Vonberg, CNN

Updated 1258 GMT (2058 HKT) September 14, 2017

Bremen, Germany (CNN)Karsten P. empties a test tube filled with metal pieces into the palm of his hand. They're the tiny screws and bolts that held his face together after he and his partner Sven were violently assaulted in a life-changing attack outside their local store.
Two surgeries later and fearful of being attacked again, the openly gay 52-year-old taxi driver -- who doesn't want to be identified because of concerns of another attack -- avoids public spaces and always takes pepper spray with him. He and his partner have also been forced to move neighborhoods in the northwest German city of Bremen following mounting costs as a result of being injured.
...........
'Homonationalism'
People like Karsten and Sven aren't alone in supporting the party. There is even a German term for gay support of the far right: "homonationalism." A 2016 survey from "MEN," a monthly magazine for gay men, showed that 17% of respondents openly supported the AfD, higher than the national average.
"A party like the AfD gives people from minorities an offer of social identity," says Beate Kupper, a social psychologist at Hochschule Niederrhein University in North Rhine-Westphalia who studies the far right in Germany. "If you identify strongly with a group and you have an 'out-group' that you can position yourself against, that is a good feeling for your personal belonging."

Kupper singles out Weidel's campaign speeches as a particular example of this. "If you look at Alice Weidel, she's an economist, so her expertise is on the economy. [But] she is not speaking that much about the economy. Her topic is very much devaluation and hatred towards Muslims. Muslims are now the identified out-group."

[Schwuppdiwupp]

Was soll jetzt "komisch" beziehungsweise anders sein als vor diesem CNN-Beitrag sein?

Die Leute wählen aus den unterschiedlichsten - zumeist egozentrischen - Gründen die AfD. Schwule und Lesben sind nicht per se besser als andere Gruppen der Bevölkerung.

[RächerDerVerderbten]

Jared Diamond war schon mal irgendwo Thema:

"Die Idee, Landwirtschaft zu betreiben, meint der weltberühmte Biologe Jared Diamond, sei der schlimmste Fehler der Menschheitsgeschichte gewesen."

http://blog.klausalfs.de/4233/deutschland-vor-dem-agrarende/

[Tezcatlipoca]

Jared Diamond war schon mal irgendwo Thema:

"Die Idee, Landwirtschaft zu betreiben, meint der weltberühmte Biologe Jared Diamond, sei der schlimmste Fehler der Menschheitsgeschichte gewesen."

Ja, genau!
Ohne Landwirtschaft gäbe es keine Atombomben.
Wer täglich stundenlang durch die Gegend stromern muss, um sich sein Futter zusammenzuklauben, hat halt keine Zeit, sich Gedanken über Physik usw. zu machen. Natürlich gäbe es auch keine Computer oder Fahrzeuge oder Antibiotika oder sonstwas, was uns heutzutage ermöglicht, gesättigt im Warmen zu hocken und Dünnsinn zu schwurbeln.
Vielleicht gäbe es ja auch keine Menschen mehr.
Würde keinem auffallen...

[Scipio]

Jared Diamond war schon mal irgendwo Thema:

"Die Idee, Landwirtschaft zu betreiben, meint der weltberühmte Biologe Jared Diamond, sei der schlimmste Fehler der Menschheitsgeschichte gewesen."

Ja, genau!
Ohne Landwirtschaft gäbe es keine Atombomben.
Wer täglich stundenlang durch die Gegend stromern muss, um sich sein Futter zusammenzuklauben, hat halt keine Zeit, sich Gedanken über Physik usw. zu machen. Natürlich gäbe es auch keine Computer oder Fahrzeuge oder Antibiotika oder sonstwas, was uns heutzutage ermöglicht, gesättigt im Warmen zu hocken und Dünnsinn zu schwurbeln.
Vielleicht gäbe es ja auch keine Menschen mehr.
Würde keinem auffallen...

Intelligenz ist halt auch nur ein "Werkzeugkasten".....

Wäre es im übrigen nicht sinniger das ganze an der Entwicklung des Faustkeils fest zu machen? Immer hin ist das die Initialzündung für technologischen Fortschritt gewesen.

[Belbo]

Das Problem war doch die Bändigung des Feuers, ich sag nur die Neandertaler waren die ersten Klimasünder!

[Tezcatlipoca]

Das Problem war doch die Bändigung des Feuers, ich sag nur die Neandertaler waren die ersten Klimasünder!

Deswegen sind sie ausgestorben!