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ADHS bei Kidmed

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Begonnen von Forbidden, 16. Februar 2012, 10:02:56

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40_Fieber

Zitat von: Aulak am 17. Februar 2012, 15:08:04
Wo ist eigentlich das Problem? mPH hilft nur beu ADHS. Probiert mans und es hilft nicht, wars kein ADHS.


Wo hast Du das denn her? MPH hilft weder immer bei ADHS, noch anders herum. Es ist als Diagnostikum ungeeignet:

http://books.google.de/books?id=LToY8yDk2Q4C&pg=PA76&dq=adhs+diagnose+lehmkuhl&hl=de&sa=X&ei=zWY-T7zAFsL08QOC3eyOCA&ved=0CDQQ6AEwAA#v=onepage&q=adhs%20diagnose%20lehmkuhl&f=false

Leistungssteigernd wirkt das natürlich bei allen Leuten.



http://kidmed*info/

P.Stibbons

ZitatAutor: 40_Fieber
Zitat einfügen
ZitatZitat von: P.Stibbons am Heute um 13:47:26
- vor allem im Hinblick auf aberwitzige Behauptungen von 90% Fehldiagnosen, wie es gerade von einer Zeitung Prof. Ulrike Lehmkuhl in den Mund gelegt wurde!

Weiß ich nicht, ob ihr das in den Mund gelegt wurde. Hat sie das gesagt?

Zumindest wird sie so zitiert, und zwar offenbar ausgehend von einer dpa - Meldung, die dann zeitsynchron Anfang dieser Woche in mehreren online-Portalen und Artikeln zu lesen war.

http://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/pharmazie/news/2012/02/12/ein-goldesel-fuer-die-pharmaindustrie/6489.html

http://medicalobserver.com/news/2012023666/sind-90-prozent-der-adhs-diagnosen-falsch

http://m.faz.net/aktuell/politik/inland/ritalin-gegen-adhs-wo-die-wilden-kerle-wohnten-11645933.html

http://webjungs.de/jungs/mein_koerper_1/ritalin-hilft-gegen-die-krankheit-ein-junge-zu-sein/

Hier wird das Lehmkuhl- "Zitat" auch diskutiert:

http://adhs-chaoten.net/ads-adhs-presse-medien/17024-wilden-kerle-wohnen-faz-12-02-12-a-4.html#post206842

ZitatWildfang: Ich hab Frau Prof. Lehmkuhl frech gefragt, die Kontaktdaten stehen ja im Telefonbuch. Sie ist falsch zitiert worden.

...Ach was, lass die arme Frau Lehmkuhl in Ruhe. Das Gespräch mit der FAS ist wohl schon lange her - die Antwort war hinreichend genervt; ich war wohl nicht der erste der nachgefragt hat und ich veröffentlich keine Details...

...Sie wird sich schon gewaltig ärgern. Sie muss jetzt damit leben dass sie dauern gefragt wird "Sie haben doch gesagt dass ..." und im Internet Millionenfach so zitiert wird. Vielleicht gibt's einen Leserbrief... eine Gegendarstellung wäre natürlich schön aber da wehren sich die Zeitungen ja mit Händen und Füssen...

Forbidden

Zitat von: 40_Fieber am 17. Februar 2012, 16:00:06
Zitat von: Aulak am 17. Februar 2012, 15:08:04
Wo ist eigentlich das Problem? mPH hilft nur beu ADHS. Probiert mans und es hilft nicht, wars kein ADHS.


Wo hast Du das denn her? MPH hilft weder immer bei ADHS, noch anders herum. Es ist als Diagnostikum ungeeignet:

http://books.google.de/books?id=LToY8yDk2Q4C&pg=PA76&dq=adhs+diagnose+lehmkuhl&hl=de&sa=X&ei=zWY-T7zAFsL08QOC3eyOCA&ved=0CDQQ6AEwAA#v=onepage&q=adhs%20diagnose%20lehmkuhl&f=false

Leistungssteigernd wirkt das natürlich bei allen Leuten.

Liest Du eigentlich was du verlinkst???

Jeder der sich ein wenig damit auskennt weiß, dass MPH nur bei ADHSler die Leistung verbessert korrekt, ist wie Huss schreibt, wenn kein Leidensdruck besteht nur zur Verbesserung der Schulnoten MPH zu verschreiben.

Zwar steht da dass es auch bei Gesunden wirken kann, aber lange nicht so wie bei ADHSlern, dort liegt dann übrigens meist ein Placebo vor...

Aulak

Zitat von: 40_Fieber am 17. Februar 2012, 16:00:06
Zitat von: Aulak am 17. Februar 2012, 15:08:04
Wo ist eigentlich das Problem? mPH hilft nur beu ADHS. Probiert mans und es hilft nicht, wars kein ADHS.


Wo hast Du das denn her? MPH hilft weder immer bei ADHS, noch anders herum. Es ist als Diagnostikum ungeeignet:

http://books.google.de/books?id=LToY8yDk2Q4C&pg=PA76&dq=adhs+diagnose+lehmkuhl&hl=de&sa=X&ei=zWY-T7zAFsL08QOC3eyOCA&ved=0CDQQ6AEwAA#v=onepage&q=adhs%20diagnose%20lehmkuhl&f=false

Leistungssteigernd wirkt das natürlich bei allen Leuten.






der Leiter der Kindereurologie hier sagt was anderes, nämlich dass es zur Unterstützung der Diagnose verwendet wird und eben nicht bei gesunden irgendwas bringt, auch keine Leistungssteigerung.

Kann natürilch sein, dass Dr Helmut Peters aus Mainz sich nicht auskennt und nur durch Zufall Oberarzt wurde.  ::)
Empfohlen wurde Dr Peters uns von einem mit uns befreundetem KiA aus FFM der bei ihm gelernt hat.


Forbidden

Zitat von: Aulak am 17. Februar 2012, 16:14:27


der Leiter der Kindereurologie hier sagt was anderes, nämlich dass es zur Unterstützung der Diagnose verwendet wird und eben nicht bei gesunden irgendwas bringt, auch keine Leistungssteigerung.

Kann natürilch sein, dass Dr Helmut Peters aus Mainz sich nicht auskennt und nur durch Zufall Oberarzt wurde.  ::)
Empfohlen wurde Dr Peters uns von einem mit uns befreundetem KiA aus FFM der bei ihm gelernt hat.



Bei uns lief das damals auch so, nach einem vierjährigen Diagnosemarathon (wir hatten echt alles durch von Asperger über AVWS hin zu irgendwelchen Intoleranzen) und der endgültigen Diagnose durch unseren Kinder- und Jugendfacharzt der uns im Oktober 2005 dann die Möglichkeit der medikamentösen Therapie eröffnete war die gesamte Familie um Weihanchten dann so am Ende, das wir einfach nur noch dachten wir probieren es aus, entweder es hilft oder es hilft nicht, dann treten wir das Medikament eben schnellstmöglich wieder in die Tonne... Ich habe mich lange gesträubt, aber der Kinderarzt der dir Dr. Peters empfohlen hat, hat mir damals diesen Tip gegeben, weil wir einfach fertig waren. Ich weiß nicht ob ich mich ohne ihn getraut hätte meinem Sohn das Medikament zu geben. Das war damals eine ziemliche Hemmschwelle, die andere Eltern garantiert auch haben.

Mein Sohn war zu dem Zeitpunkt selbst schon depressiv, es war für ihn höchste Zeit, dass wir uns endlich dazu durchgerungen haben.

Bei dem kleinen kam bei der Einstellung dann eine reaktive Depression zum tragen, da er durch die Medis erst erkannte in welcher Sch*** er eigentlich sitzt, das war auch eine schwere Zeit, die wir zum glück auch hinbekommen haben.

Das im Blick ist 40_Fiebers auftreten sehr zynisch...

Aulak

Für mich war es keine Hürde, das auszuprobieren. Alles, was auch nur ansatzweise helfen könnte, hätte ich probiert, wenn ein Mediziner das empfiehlt.

Forbidden

Zitat von: Aulak am 17. Februar 2012, 16:46:28
Für mich war es keine Hürde, das auszuprobieren. Alles, was auch nur ansatzweise helfen könnte, hätte ich probiert, wenn ein Mediziner das empfiehlt.

Bei meinem jüngeren Sohn auch nicht mehr, beim großen schon, weil ich auf diesem Gebiet damals einfach noch zu ungebildet war. Das ist auch der Grund warum Eltern Skrupel vor der Medikation haben, so erlebe ich es zumindest auf der Arbeit.


Aulak

Naja, in dem Fall hab ich meinen Kinderärztn immer blind vertraut. Wer at schon Ahnung anfangs.

40_Fieber

Zitat von: Aulak am 17. Februar 2012, 16:14:27
der Leiter der Kindereurologie hier sagt was anderes, nämlich dass es zur Unterstützung der Diagnose verwendet wird und eben nicht bei gesunden irgendwas bringt, auch keine Leistungssteigerung.

Ritalin brachte schon bei Rita eine Leistungssteigerung. Deswegen heißt es ja auch Ritalin.

Die Behauptung ein Sympathomimetikum sei Gesunden wirkungslos, ist nicht nachvollziehbar. Und das wird heute auch nicht mehr so gelehrt.

Zitat
Das im Blick ist 40_Fiebers auftreten sehr zynisch...

Es ist total unsinnig auf Grund eigener Erfahrungen, allen anderen Kindern ein ADHS unterjubeln zu wollen und Bemühungen um eine bessere Diagnostik kategorisch als Irrsinn abzutun. Sie ist nun mal nicht optimal und das G-BA hat dem bereits Rechnung getragen. Allerdings nur halbherzig.

ADHS ist ausschließlich Sache der Kinder- und Jugendpsychiater. Und wenn man für die Anerkennung einer Krankheit eintritt, sollte man nicht kategorisch gegen Fortschritte mauern, weil man eine Anti-ADHS-Kampagne wittert.

Dieses Benehmen wirkt auch etwas eigenartig: Als würde man jemandem sein Lieblingsspielzeug klauen. Wirklich bizarr.
http://kidmed*info/

P.Stibbons

Zitat
ADHS ist ausschließlich Sache der Kinder- und Jugendpsychiater.

Nein.
Steht hier noch mal ausdrücklich - hatte ich aber oben schon verlinkt.

http://www.zentrales-adhs-netz.de/uploads/media/Modifikation_der_Arzneimittelrichtlinie_durch_den_G-BA__Nov._2010_.pdf

Im übrigen ist natürlich jeder mit der Thematik befasste Arzt gehalten, sein Wissen diesbezüglich auf dem neuesten Stand zu halten - m.a. W. sich entsprechend fortzubilden.
Dass dies tatsächlich geschieht, dafür garantiert leider auch das passende Facharztschild an der Praxis nicht...

Wünschenswert für fachübergreifenden praxisbezogenen Austausch sind ADHS-Qualitätszirkel.
Die gibts aber leider noch nicht flächendeckend

Aulak

Nicht wirkungslos, sondern paradox, ist die Wirkung beim Gesunden. Und das ist nicht leistungssteigernd, weil man dann nämlich am Rad dreht. Oder ist unser Kindernerurologe zu alt? Willst du das sagen?

P.Stibbons

Neuere Untersuchungen zu den unterschiedlichen Aufmerksamkeitsfunktionen und MPH:

http://www.ukaachen.de/content/page/1311230
Zitat
Aufmerksamkeitsdefizite und deren Beeinflussbarkeit durch MPH
Differentielle Beeinflussbarkeit der Aufmerksamkeitsfunktionen unter Methylphendiat bei Kindern mit ADHD
   

Kinder mit einer Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung sind durch eine mangelnde Impulskontrolle, motorische Unruhe und erhöhte Ablenkbarkeit gekennzeichnet. Laut den Diagnosekriterien nach der ICD-10 müssen sich diese Symptome bereits im Vorschulalter manifestieren. Dies führt im weiteren dazu, das gehäuft Psychostimulanzien, wie z.B. Methylphenidat, für Kinder im Vorschulalter verschrieben werden.

In dieser Studie wird untersucht, welchen Effekt die verschriebenen Stimulanzien auf die verschiedenen Aufmerksamkeitsfunktionen der Kinder haben und inwieweit sie von der Medikation profitieren. Hierzu werden die Kinder, im Alter zwischen vier und sieben Jahre einmal mit und ohne Medikation neuropsychologisch untersucht. Die Testung verläuft computergestützt und beinhaltet verschiedene Aufgaben zur Aufmerksamkeitsselektivität und Aufmerksamkeitsintensität. Zudem werden die feinmotorischen Fertigkeiten computergestützt überprüft. Durch den Vergleich der beiden Untersuchungen soll der Effekt der gegebenen Medikation auf die Aufmerksamkeit eingeschätzt werden. Im weiteren wird untersucht, welcher Subtyp von Aufmerksamkeitsdefiziten von einer Medikation profitiert. Die gewonnenen Ergebnisse sollen eine bessere Therapieplanung für Kinder mit Aufmerksamkeitsdefiziten und/oder Hyperaktivitätsstörung im Vorschulalter ermöglichen.

K. Konrad, T. Günther, B. Herpertz-Dahlmann

@ Aulak:

"paradoxe" Wirkung meint in diesem Zusammenhang:

das Methylphenidat, welches bei "normalen" Menschen entsprechend seiner Bauweise als Psycho"stimulans" wirkt (z.B. vermutlich tatsächlich etwas wacher und eben aufgedrehter macht), hat beim ADHSler eben eine fokussierende und äußerlich scheinbar "beruhigende" Wirkung  - wegen der anders gearteten Neurotransmitter -Situation und damit unterschiedlichen zentralen Steuerung.

Ein Träumerlein wird dadurch auch fokussiert und wirkt  - und erlebt sich selbst -  endlich angemessen "eingeschaltet".

Es kommt also nicht zu einer Leistungssteigerung (Doping), sondern die grundsätzlich schon vorhandenen "Fähigkeiten" können endlich angemessen abgerufen werden.

Forbidden

Zitat von: 40_Fieber am 17. Februar 2012, 17:19:39

Zitat
Das im Blick ist 40_Fiebers auftreten sehr zynisch...

Es ist total unsinnig auf Grund eigener Erfahrungen, allen anderen Kindern ein ADHS unterjubeln zu wollen und Bemühungen um eine bessere Diagnostik kategorisch als Irrsinn abzutun. Sie ist nun mal nicht optimal und das G-BA hat dem bereits Rechnung getragen. Allerdings nur halbherzig.

ADHS ist ausschließlich Sache der Kinder- und Jugendpsychiater. Und wenn man für die Anerkennung einer Krankheit eintritt, sollte man nicht kategorisch gegen Fortschritte mauern, weil man eine Anti-ADHS-Kampagne wittert.

Dieses Benehmen wirkt auch etwas eigenartig: Als würde man jemandem sein Lieblingsspielzeug klauen. Wirklich bizarr.

Was gäbe ich drum wenn uns diese "Spielzeug" jemand klauen könnte  :-\

Ich kann und will niemandem ein ADHS unterjubeln, und habe das auch noch nie getan! Wessen Sache das ist hat Stibbons ja schon geschrieben.

40_Fieber

Zitat von: Aulak am 17. Februar 2012, 17:38:58
Nicht wirkungslos, sondern paradox, ist die Wirkung beim Gesunden. Und das ist nicht leistungssteigernd, weil man dann nämlich am Rad dreht. Oder ist unser Kindernerurologe zu alt? Willst du das sagen?

Es ist natürlich leistungssteigernd.

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22169884

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20424828

Nix is mit Rad drehen. MPH wirkt gedächtnissteigernd.
Das ist noch nicht mal echt paradox.
http://kidmed*info/

Forbidden

Zitat von: 40_Fieber am 17. Februar 2012, 19:22:50

Nix is mit Rad drehen. MPH wirkt gedächtnissteigernd.
Das ist noch nicht mal echt paradox.


Stimmt, echt paradox ist das dann nicht, aber wie belegst Du nochmal die vielen Falschdiagnosen? (Was ja eigentlich Thema war)