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ADHS bei Kidmed

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Begonnen von Forbidden, 16. Februar 2012, 10:02:56

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40_Fieber

So kompliziert ist es nicht: Mit Speed bekommt man einfach Alles munter. Auch Depressive und Ärzte mit 3 Nachtwachen hintereinander.
Das ist schon seit bald 100 Jahren bekannt.

Ich weiß nicht, wer auf die Idee kam, MPH da so eine Sonderstellung und magische Wirkung einzuhauchen.

Aber da das sehr alt ist, stammt das wohl aus einer Zeit, als man das noch nicht so genau nahm.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-43837793.html

Unruhe und Konzentrationsprobleme zeigen ja nicht nur Kinder mit Gedächnisstörungen, sondern auch z.B. Alte mit Demenz. Wobei MPH wohl nicht mehr dagegen hilft, wenn Zellen weggebraten sind. Wohl aber gegen Trägheit.


Das sagen die KO-Nager:

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21516392

Es sieht eher wild aus, statt nach einer einfachen dopaminmäßigen Lösung. Ehrlich gesagt, sieht es nicht mal nach einer einzigen Krankheit aus, sondern nach einem Symptomkomplex, der sich aus irgend einem Schaden ergibt.
http://kidmed*info/

P.Stibbons

Keine Ahnung, warum du nun meinst, dich als Laie über den internationalen Expertenkonsens hinweg setzen zu wollen , 40_Fieber.
Du wirst wohl deine Gründe haben.

Damit reihst du dich leider (ungewollt?) ein in den unheilvollen Chor derer, die sich berufen fühlen, in einer gezielt angestachelten kontraproduktiven öffentlichen Diskussion vom hohen Ross herab sowohl Betroffenen als auch engagierten Fachleuten immer wieder Fahrlässigkeit, Pharmahörigkeit und was weiß ich noch vorzuwerfen.
Seltsam, dass dies für kein anderes psychiatrisches Störungsbild in dieser Absurdität zu beobachten ist.
So ist die Wirkung von Antidepressiva z.B. weit schlechter erforscht und belegt als gerade MPH. Die Nebenwirkungen sind viel unangenehmer und problematischer...

Ich kann dir nur empfehlen, dich mal in Ruhe in die Thematik einzuarbeiten - praktisch jedes halbe Jahr gibt es dazu neue Forschungsergebnisse aus allen involvierten neurowissenschaftlichen Disziplinen.
Man kann das alles im Web nachlesen.

Es empfielt sich aber, wenn man wirklich daran interessiert ist, den Betroffenen gerecht zu werden, nicht nur Studien oder Bücher zum Thema zu lesen.
Fortbildungen werden auch für Nichtmediziner angeboten, zum Beispiel hier und hier.

Ich sage dazu hier jetzt nichts mehr, weil mir meine Zeit zu schade ist, sie in einer fruchtlosen Diskussion zu verschwenden.




P.Stibbons

@ 40_Fieber:

Bedenke bitte auch, dass alles, was du hier im Zusammenhang mit dem Thread-Titel schreibst, öffentlich sichtbar ist und Auswirkungen haben kann - nicht nur auf dich.

Forbidden

Zitat von: 40_Fieber am 18. Februar 2012, 10:13:13


Unruhe und Konzentrationsprobleme

Das sind ZWEI Symptome, aber ADHS besteht doch aus viel mehr! Weißt Du das nicht?

ZitatEs sieht eher wild aus, statt nach einer einfachen dopaminmäßigen Lösung. Ehrlich gesagt, sieht es nicht mal nach einer einzigen Krankheit aus, sondern nach einem Symptomkomplex, der sich aus irgend einem Schaden ergibt.

Read more: http://forum.psiram.com/index.php?action=post;msg=89540;topic=8063.60;sesc=24f4095ce820e671977b1c995c1dcdce#ixzz1mkSvLfYQ


Hört sich für mich nach Hüther an  ???

40_Fieber

Zitat von: P.Stibbons am 18. Februar 2012, 12:39:03
Keine Ahnung, warum du nun meinst, dich als Laie über den internationalen Expertenkonsens hinweg setzen zu wollen , 40_Fieber.

Was ist daran falsch?
Der internationale Expertenkonsens geht seit den 90ern davon aus, das ADHS eine Störung von mehreren Neurotransmittern ist. Sie ist multifaktoriell und Genetik kann mitspielen, muß aber nicht.

Da man Kinder nicht aufschneiden darf, mußte man warten, bis an die Daten aus KO-Mäusen bekommt. Das ist nun seit einigen Jahren möglich und das kam eben unter anderem dabei heraus:

http://books.google.de/books?id=k7l4bdjNZHUC&pg=PA86&dq=neurotransmitter+adhs&hl=de&sa=X&ei=IsA_T7-BBMLx8QP0v8CqCA&ved=0CD8Q6AEwAg#v=onepage&q=neurotransmitter%20adhs&f=false

http://books.google.de/books?id=mnCzkU_B2ycC&pg=PA29&dq=neurotransmitter+adhs&hl=de&sa=X&ei=IsA_T7-BBMLx8QP0v8CqCA&ved=0CGgQ6AEwCQ#v=onepage&q=neurotransmitter%20adhs&f=false

Klar soweit?

Zitat
Damit reihst du dich leider (ungewollt?) ein in den unheilvollen Chor derer, die sich berufen fühlen, in einer gezielt angestachelten kontraproduktiven öffentlichen Diskussion vom hohen Ross herab sowohl Betroffenen als auch engagierten Fachleuten immer wieder Fahrlässigkeit, Pharmahörigkeit und was weiß ich noch vorzuwerfen.

Häh? Was kann ich für KO-Mäuse mit ADHS und was haben die mit den Medikamenten zu tun? Zu Medikamenten in der Psychiatrie gibts eh nur wenig zu sagen: 6 Klassen für hunderte Krankheiten. Man nimmt, was hilft und manchmal muß man probieren. So viel Auswahl hat man da nicht.

Zitat
Seltsam, dass dies für kein anderes psychiatrisches Störungsbild in dieser Absurdität zu beobachten ist.

Das scheint mir eher ein Problem der Wahrnehmung zu sein. Weder Depressive noch Psychotiker haben dauernd den Eindruck, daß man ihnen was wegnehmen will. Selbst dann nicht, wenn amerikanische Forscher den Nutzen von SSRIs auf ein Minimum zurück schrauben.

MPH hilft. Bei ADHS, Depressionen, ... . Es ist kein besonderes Medikament und es tut, was man von ihm erwarten kann. Warum muß man darüber dauernd im Netz quaken und das Medikament beweihräuchern?

Zitat
So ist die Wirkung von Antidepressiva z.B. weit schlechter erforscht und belegt als gerade MPH. Die Nebenwirkungen sind viel unangenehmer und problematischer...

Ja. Hab ich was anderes behauptet?

Zitat
Ich kann dir nur empfehlen, dich mal in Ruhe in die Thematik einzuarbeiten - praktisch jedes halbe Jahr gibt es dazu neue Forschungsergebnisse aus allen involvierten neurowissenschaftlichen Disziplinen.

Nee, da wäre ich nun nicht drauf gekommen. Ich habe gerade welche vorgestellt. Waren vielleicht ein bißchen zu kompliziert.  ::)

ZitatMan kann das alles im Web nachlesen.

Man kann das eben nicht. Im Web findet man hauptsächlich durchgeweichte Kost, die für den Durchschnittsbürger aufbereitet wurde. Das ist ja auch normal, sonst verstehts doch keiner.

Deswegen glauben hier auch immer noch welche, man könne mit MPH was diagnostizieren. Kann man nicht.

Zitat
Es empfielt sich aber, wenn man wirklich daran interessiert ist, den Betroffenen gerecht zu werden, nicht nur Studien oder Bücher zum Thema zu lesen.
Fortbildungen werden auch für Nichtmediziner angeboten, zum Beispiel hier und hier.

Was soll ich mit dem seichten Zeug für Nichtmediziner? Da steht doch nichts drin.

Das Problem ist nicht, daß ich was Falsches erzähle. Es versteht hier einfach keiner was ich sage.




http://kidmed*info/

40_Fieber

Zitat von: Forbidden am 18. Februar 2012, 16:36:59
Das sind ZWEI Symptome, aber ADHS besteht doch aus viel mehr! Weißt Du das nicht?

Das war ein Beispiel.

Zitat
Hört sich für mich nach Hüther an  ???

Ist aber das ADHS-Standardwerk von Prof Hamm.

Das ist hier eine ganz peinliche Nummer.

http://kidmed*info/


40_Fieber

Schreibfehler. Nicht Hamm, sondern Müller. Waren gerade nebeneinander auf dem Schirm

Bei Amazon gibts keine Medizinbücher mehr.

Michael Hamm ist Ernährungsdingens.
http://kidmed*info/

Forbidden

ZitatEs versteht hier einfach keiner was ich sage.

Read more: http://forum.psiram.com/index.php?topic=8063.msg89541;boardseen#new#ixzz1mkiFKJki

Ja, wieviele Falschfahrer haben wir denn???

40_Fieber

http://kidmed*info/

P.Stibbons

Ja, das ist gut. Das war schon länger angekündigt bei Springer.
Das hab ich auch.

Hast du es schon gelesen?

Da geht es in der Tat (auch) um Subtypen-Diagnostik

40_Fieber

Zitat von: Forbidden am 18. Februar 2012, 17:41:55
Ja, wieviele Falschfahrer haben wir denn???

Einige offenbar. Denn die Annahme multifaktorieller Ursachen ist nicht von Hüther.

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21903599

Zitat
Arch Dis Child. 2012 Mar;97(3):260-5. Epub 2011 Sep 7.
What causes attention deficit hyperactivity disorder?
Thapar A, Cooper M, Jefferies R, Stergiakouli E.
Source
Child and Adolescent Psychiatry Section, Department of Psychological Medicine and Neurology, Cardiff University, School of Medicine, Heath Park, Cardiff, CF14 4XN, UK; thapar@cf.ac.uk.
Abstract
Attention deficit hyperactivity disorder (ADHD) affects around 1-3% of children. There is a high level of comorbidity with developmental and learning problems as well as with a variety of psychiatric disorders. ADHD is highly heritable, although there is no single causal risk factor and non-inherited factors also contribute to its aetiology. The genetic and environmental risk factors that have been implicated appear to be associated with a range of neurodevelopmental and neuropsychiatric outcomes, not just ADHD. The evidence to date suggests that both rare and multiple common genetic variants likely contribute to ADHD and modify its phenotype. ADHD or a similar phenotype also appears to be more common in extreme low birth weight and premature children and those exposed to exceptional early adversity. In this review, the authors consider recent developments in the understanding of risk factors that influence ADHD.
PMID: 21903599 [PubMed - in process]
LinkOut - more resources

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21176172

Zitat
Ital J Pediatr. 2010 Dec 22;36(1):79.
The neurobiological basis of ADHD.
Curatolo P, D'Agati E, Moavero R.
Source
Department of Neuroscience, "Tor Vergata" University of Rome, Italy. curatolo@uniroma2.it
Abstract
Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder is not a single pathophysiological entity and appears to have a complex etiology. There are multiple genetic and environmental risk factors with small individual effect that act in concert to create a spectrum of neurobiological liability. Structural imaging studies show that brains of children with Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder are significantly smaller than unaffected controls. The prefrontal cortex, basal ganglia and cerebellum are differentially affected and evidence indicating reduced connectivity in white matter tracts in key brain areas is emerging. Genetic, pharmacological, imaging, and animal models highlight the important role of dopamine dysregulation in the neurobiology of Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder. To date, stimulants are the most effective psychopharmacological treatments available for Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder. Currently only immediate release methylphenidate and atomoxetine are approved for the treatment of ADHD in Italy. Drug treatment should always be part of a comprehensive plan that includes psychosocial, behavioural and educational advice and interventions.
PMID: 21176172 [PubMed - indexed for MEDLINE] PMCID: PMC301627

http://kidmed*info/

40_Fieber

Also wenn man Hüther an dem Punkt angreifen will (warum überhaupt? Ich hab mich mit dem gar nicht beschäftigt.)... .

Das geht nicht. Da wird ihm weltweit keiner widersprechen.
http://kidmed*info/

40_Fieber

Zitat von: P.Stibbons am 18. Februar 2012, 17:45:31
Hast du es schon gelesen?


Nicht alles. Ich hatte es zum Lernen ausgeliehen.
http://kidmed*info/

Forbidden

Zitat von: 40_Fieber am 18. Februar 2012, 17:55:10
Zitat von: Forbidden am 18. Februar 2012, 17:41:55
Ja, wieviele Falschfahrer haben wir denn???

Einige offenbar. Denn die Annahme multifaktorieller Ursachen ist nicht von Hüther.





Ja, dann solltest Du Dich auch gleich so ausdrücken... Hüther reduziert ADHS übrigens auch meist auf diese zwei Symptome runter...