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ADHS bei Kidmed

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Begonnen von Forbidden, 16. Februar 2012, 10:02:56

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Aulak

Fehldiagnosen von Diagnoseberechtigeten und Diagnosebefähigten sind mir nicht bekannt

Binky

Wie werden eigentlich Diagnosen/Fehldiagnosen evaluiert? Gibt es dazu Untersuchungen?

40_Fieber

@ Aulak:

Das mag daran liegen, daß Du nicht das Zentralregister für ADHS-Fehldiagnosen bist.

Diagnose- und verschreibungsberechtigt sind u.a.:

Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin, Erwachsenen-Psychiater und -Neurologen

http://www.g-ba.de/downloads/39-261-1185/2010-09-16_AM-RL3_Stimulantien_BAnz.pdf

Lediglich den Hausärzten wurde bisher verboten, an Kinderhirnen herum zu pfuschen. Die restlichen Ahnungsfreien sind geblieben.



Zitat
Wo habe ich Dir das "untergeschoben"?

*Zack* jetzt auch noch der naive Augenaufschlag. Das ist das Ergebnis von 40 Jahren weiblicher Emanzipation.


http://kidmed*info/

P.Stibbons

ZitatWie werden eigentlich Diagnosen/Fehldiagnosen evaluiert? Gibt es dazu Untersuchungen?

Das würde mich auch interessieren -

- vor allem im Hinblick auf aberwitzige Behauptungen von 90% Fehldiagnosen, wie es gerade von einer Zeitung Prof. Ulrike Lehmkuhl in den Mund gelegt wurde!

Mittlerweile äußern sich zum Glück doch einige engagierte Fachleute gegenüber einer solch fahrlässigen Mediendarstellung:

http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/neuro-psychiatrische_krankheiten/adhs/article/804665/schlechtes-image-adhs-therapie.html

http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/neuro-psychiatrische_krankheiten/adhs/article/804664/adhs-real.html

40_Fieber

Zitat von: Binky am 17. Februar 2012, 13:38:10
Wie werden eigentlich Diagnosen/Fehldiagnosen evaluiert? Gibt es dazu Untersuchungen?

Nein. Dann und wann quiekt eine Universitäre Kinder- und Jugendpsychiatrie. Die Charité meldete neulich, bei ihnen seien 9 von 10 ADHS-Diagnosen in Wirklichkeit andere Störungen. Hamm meint es seien 20%.
Ist aber auch logisch, wenn sich z.B. Kinder- und Jugendärzte zutrauen sowas zu diagnostizieren.
http://kidmed*info/

P.Stibbons

ZitatDie Charité meldete neulich, bei ihnen seien 9 von 10 ADHS-Diagnosen in Wirklichkeit andere Störungen.

Das stammt aus einem Zeitungsartikel, der Prof. Lehmkuhl ein solches Zitat in den Mund gelegt hat (?).

Es wäre interessant zu wissen, wie die Datenlage von Frau Lehmkuhl dazu wirklich ist.


Forbidden

Zitat von: 40_Fieber am 17. Februar 2012, 13:46:17
Zitat
Wo habe ich Dir das "untergeschoben"?

*Zack* jetzt auch noch der naive Augenaufschlag. Das ist das Ergebnis von 40 Jahren weiblicher Emanzipation.




Wenn ich Dir das hier untergeschoben habe musst Du es auch zitieren können. Kannst Du nicht also. Alles andere ist hilfloses geplänkel von Dir, wie fast alle Beiträge von Dir hier in diesem Thread.

P.Stibbons

Zitat von: 40_Fieber am 17. Februar 2012, 13:49:32
Zitat von: Binky am 17. Februar 2012, 13:38:10
Wie werden eigentlich Diagnosen/Fehldiagnosen evaluiert? Gibt es dazu Untersuchungen?

Nein. Dann und wann quiekt eine Universitäre Kinder- und Jugendpsychiatrie. Die Charité meldete neulich, bei ihnen seien 9 von 10 ADHS-Diagnosen in Wirklichkeit andere Störungen. Hamm meint es seien 20%.
Ist aber auch logisch, wenn sich z.B. Kinder- und Jugendärzte zutrauen sowas zu diagnostizieren.

Man könnte bestimmt auch hier mal anfragen:

http://www.zentrales-adhs-netz.de/ueber-das-netz/struktur/arbeitsgruppen.html

ZitatDiagnostik und Therapie bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS

Mitglieder
Prof. Dr. Dr. Tobias Banaschewski (Mannheim), Prof. Dr. Manfred Döpfner (Köln), PD Dr. Dr. Klaus-Peter Grosse (Höchstadt), PD Dr. Michael Huss (Berlin)

Geplante Stellungnahmen der Arbeitsgruppen

    Häufigkeit von ADHS bei Kindern und Jugendlichen
    Evidenzbasierte therapeutische Verfahren bei ADHS im Kindes- und Jugendalter
    Wirksamkeit von Homöopathie
    Wirksamkeit von Fettsäuren

40_Fieber

http://kidmed*info/

Forbidden

ZitatDie Charité meldete neulich, bei ihnen seien 9 von 10 ADHS-Diagnosen in Wirklichkeit andere Störungen.

Read more: http://forum.psiram.com/index.php?action=post;topic=8063.15;num_replies=23#ixzz1mdzCKqXg


Wenn das die Meldung von Prof. Dr. Lehmkuhl ist zeigt es nur mal wieder, wie unreflektiert Du sowas einfach übernimmst,  wenn nicht gibt doch mal die Quelle bitte her.

P.Stibbons


ZitatDas ist kein Fachleut. Wolfgang Geissel ist Editor bei der Ärztezeitung und schreibt jedes Medikament schön, für das er bezahlt wird

Doch, da war mindestens ein Fachleut dabei, nämlich bei den Kommentaren:

http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/neuro-psychiatrische_krankheiten/adhs/article/804665/schlechtes-image-adhs-therapie.html

Zitat[14.02.2012, 19:48:35]
Dr. Ulrich Kohns
Ist ADHS real?
Zu Risiken und Nebenwirkungen eines Artikels fragen Sie ihren Chefradakteur oder Journalisten!

Bedenkt die Redaktionskonferenz überhaupt, was Artikel bei Betroffenen auslösen können, in denen sachliche Kritik dann aber mit Unwahrheiten, Fehlinformationen, Unterstellungen, Falschinterpretationen, Behauptungen als Tatsache und persönliche Einschätzungen vermengt werden?

Eltern haben sich schweren Herzens entgegen medialer Meinung nach Jahren erfolgloser Therapie für eine medikamentöse Behandlung begleitet von fachärztlicher Betreuung zum Wohl des Kindes aufgrund fachärztlicher Empfehlung entschieden. Nebenwirkungen: Verunsicherung wegen ihrer Entscheidung, Misstrauen zum behandelnden Facharzt, Angst vor behaupteten, nicht gesicherten Folgen.
Risiken: Abbruch oder Aussetzen einer erfolgreichen, notwendigen Therapie mit Rückkehr früherer Symptome und damit verbundenem Leid des Kindes und der Familie.

Ich hoffe, dass die behandelnden Fachärzte diese Kinder in der Lage sind, Eltern und Kinder vor den möglichen Nebenwirkungen und Risiken des Artikels zu schützen. Es geht nicht darum, welches Handeln derzeit in Medien gut bewertet wird, sondern darum, dass allein vom Wohl des Kindes gedacht wird. Auch dazu kann eine medikamentöse Therapie zwingend notwendig sein und eine gute Entwicklung des Kindes sichern.


Dr. Ulrich Kohns, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychotherapeut

Zum Beschluss des GBA gibt es übrigens eine wichtige ergänzende Stellungnahme des zentralen ADHS-Netzes:

http://www.zentrales-adhs-netz.de/uploads/media/Modifikation_der_Arzneimittelrichtlinie_durch_den_G-BA__Nov._2010_.pdf

P.Stibbons

Wurde hier schon verlinkt, aber ich stells noch mal rein, weil es m.E. die Problematik sehr bündig schildert:

http://adhsspektrum.wordpress.com/2012/02/15/wer-darf-adhs-medikamente-verordnen/

Zitat...

...Nun sind in Deutschland die Regelungen für die Verordnung von Psychostimulantien (Methylphenidat und Amphetetamin) noch durch besondere Richtlinien verkompliziert.

BTM-Rezepte
Wie wahrscheinlich allgemein bekannnt, gehören die meisten ADHS-Medikamente mit Ausnahme von Strattera zu den sog. BTM-pflichtigen Medikamenten. Hier gelten also besondere Bestimmungen, da die Medikamente auf speziellen Rezeptvorlagen für Betäubungsmittel (sog. "BTM-Rezept") mit genau vorgegebenen Regeln zum Ausfüllen der Formulare bzw. Aufbewahrung von Kopien erfolgen muss. Nicht alle Ärzte wollen sich dies "antun" bzw. haben bei der zuständigen Zulassungsstelle (mit dem netten Namen "Bundesopiumstelle") solche Rezepte beantragt. Ärzte, die sich auf die Behandlung von ADHS verstehen bzw. spezialisiert haben, werden aber ganz sicher eine entsprechende Grundausstattung haben. Da viele Schmerzmedikamente (z.B. für Krebspatienten) aber eben auch unter die besonderen BTM-Regeln fallen, sind den meisten Ärzten diese Rezepte bzw. Regeln wohl vertraut...

Spezialisten für Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen

Weil es ja noch nicht kompliziert genug war, hat man nun in Deutschland noch eine weitere Einschränkung vorgenommen, die vor allem die Abgabe von Psychostimulantien durch Hausärzte (Fachärzte für Allgemeinmedizin bzw. Praktische Ärzte) erschweren soll. Diese "Basisärzte" haben in vielen Orten aber als Hausärzte eben die ganze Familie betreut und häufig die Medikation entsprechend übernommen, da Fachärzte für Kinderpsychiatrie eben selten zu finden sind bzw. lange Wartezeiten haben. Die Erstverordnung soll aber nicht mehr von diesen Ärzten erfolgen. Vielmehr wird gefordert, dass Spezialisten für Verhaltensstörungen die Verordnung von Psychostimulanzien vornehmen. Das sind Fachärzte.

Als Spezialisten für Verhaltensstörungen gelten:

    Kinderärzte (Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin)
    Kinder- und Jugendpsychiater
    Psychiater, Neurologen und Fachärzte für Nervenheilkunde (also in aller Regel "Erwachsenenpsychiater)
    ärztliche Psychotherapeuten mit einer speziellen Zusatzqualifikation für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen

Mir selber sind zwar zahlreiche Allgemeinmediziner bekannt, die seit Jahren Schwerpunktpraxen für ADHS etabliert haben. Sie gelten mit gutem Recht als "Spezialisten". Einige dieser Kollegen haben ihre Praxisschwerpunkt aufgegeben. In der alltäglichen Praxis wird dann die Regelung so ausgelegt, dass sie in Zusammenarbeit mit Psychotherapeuten / Kinderpsychiatern quasi ihre Spezialisierung und ihr besonderes Wissen nachgewiesen haben. So ganz eindeutig ist diese Regelung noch nicht.

Hier muss aus meiner Sicht betont werden, dass häufig diese Schwerpunktpraxen eben weit mehr Erfahrung haben als ein Erwachsenenpsychiater ohne Spezialisierung. Und selbst viele Kinderpsychiater (speziell mit analytischer Grundausrichtung) weigern sich ja sogar grundsätzlich, die Existenz von ADHS anzuerkennen bzw. verfügen eben gerade nicht über eine praktische Erfahrung oder Fortbildungen zur medikamentösen Therapie der ADHS.

Die angebliche Gefahr, dass nun jeder Wald- und Wiesenarzt oder gar Zahnärzte oder Ärzte aus anderen Fachgebieten mehr oder weniger aus Gefälligkeit oder ohne fundierte Begründung Stimulantien verordnen könnten, sehe ich nicht. In zahlreichen Untersuchungen zum Verordnungsverhalten von Ärzten hat sich dies nicht bestätigt. Und die Regelungen des BTM-Gesetzes sind schon diesbezüglich so ausgelegt, dass ein Missbrauch unwahrscheinlich ist.

90 Prozent "Fehldiagnosen", wie von Frau Prof. Lehmkuhl (angeblich) behauptet, sind nirgendwo in der Wissenschaft belegt. Entweder sie kann diese Behauptungen mit Studien belegen (ich warte ...) oder aber sie sollte diese Unterstellungen, die ja letztlich auch den eigenen Berufsstand der Kinderpsychiater bzw. an der kinderärztlichen ADHS-Versorgung beteiligter Pädiater in Misskredit bringen, zurücknehmen. Ansonsten sollte man berufsrechtlich ihre Äußerungen überprüfen, da sie den guten Gepflogenheiten ärztlichen Handelns widersprechen.

40_Fieber

Zitat von: P.Stibbons am 17. Februar 2012, 13:47:26
- vor allem im Hinblick auf aberwitzige Behauptungen von 90% Fehldiagnosen, wie es gerade von einer Zeitung Prof. Ulrike Lehmkuhl in den Mund gelegt wurde!

Weiß ich nicht, ob ihr das in den Mund gelegt wurde. Hat sie das gesagt?

Regional ist sowas durchaus drin, wenn beispielsweise nur ein Kinderarzt jeden mit dieser Diagnose entlässt, der bei drei nicht auf dem Baum ist.
Da rennen dann auch meist alle hin, die unbedingt diese Diagnose haben möchten. Sowas gibts hier auch.
http://kidmed*info/

Aulak

Wo ist eigentlich das Problem? mPH hilft nur beu ADHS. Probiert mans und es hilft nicht, wars kein ADHS.

Forbidden

ZitatRegional ist sowas durchaus drin, wenn beispielsweise nur ein Kinderarzt jeden mit dieser Diagnose entlässt, der bei drei nicht auf dem Baum ist.
Da rennen dann auch meist alle hin, die unbedingt diese Diagnose haben möchten. Sowas gibts hier auch.

Read more: http://forum.psiram.com/index.php?action=post;topic=8063.15;num_replies=27#ixzz1meDjKyFX

Kannst Du das auch belegen? Sorry aber DAS sind Anekdoten. Wenn Du das nicht wissenschaftl. belegen kannst ist die Behauptung hinfällig und sogar unverschämt. Und klar ist nun mal, das Patienten die einen entsprechenden Verdacht haben Ärzte aufsuchen die mit der betreffenden Symptomatik Erfahrung haben. Denen dann so was zu unterstellen ist ziemlich unprofessionell oder bist Du ein Fachmann und kannst beurteilen ob ein Kind betroffen ist oder nicht (ziemliche Anmaßung).