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"Die kalte Sonne" - Kritik an Fritz Vahrenholts neuem Buch (ZEIT Online)

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Begonnen von Ratiomania, 08. Februar 2012, 19:27:25

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Binky

Zitat von: MrBaracuda am 13. Februar 2012, 12:42:19
Zitat von: Binky am 12. Februar 2012, 20:47:49
Wenn es Fakten, Studien usw. gibt, gerne wieder. Auf dieser Basis definitiv nicht.

Du willst sachlich reden, aber kommst selbst mit polemischem Stuss wie "ganz und gar nicht"? Da würd ich auch nimmer mehr wollen, wenn man dann eingesehen hat, dass man Unfug verzapft. Dein Zitat gibt auch net her, was du dir denkst.

Wieso, die Links beschreiben doch, dass es neuere Daten gibt, die der Sonne einen stärkeren Einfluß zuschreiben. Wie belastbar diese Aussagen sind, weiß ich nicht. Ich  behalte den Gadanke aber, vllt. KÖNNTE es ja so sein.

Mir geht es weder um Vahrenholt noch bin ich Klimaskeptiker. Ich versuche nur zwischen den Extrempolen "Klimaleugner" und "Ökofaschisten" irgendwie einen Durchblick zu bekommen. Wer behauptet, einen anthropogen verursachten Klimawandel gäbe es ist, ist genauso unseriös, wie einer, der CO2 als Giftgas bezeichnet.

Warum hab ich Unfug verzapft, weil ich meine, die Sonne wird ggf. unterschätzt? Oder wird mir wieder einmal etwas unterstellt, was ich nie geschrieben habe? Ist man denn sofort ein Klimadepp, wenn man es wagt, "ketzerische" Fragen zu stellen?

Wenn man Vahrenholt als Energie-Lobbyisten bezeichnet, dann sollte man fairerweise auch erwähnen, daß es ebenso auch Öko-Lobbyisten gibt.






Ridcully

Zitat von: Binky am 13. Februar 2012, 18:08:52Wieso, die Links beschreiben doch, dass es neuere Daten gibt, die der Sonne einen stärkeren Einfluß zuschreiben.

Ja wo denn? Vahrenholts und ähnliche "Skeptiker" behaupten das zwar gerne, aber wo sind diese Daten denn?

Er behauptet, der Anteil an der Erwärmung der letzten Jahrzehnte läge irgendwo zwischen 40-60%. Die Fachwissenschaftler gehen wenn ich das recht verstanden habe eher davon aus, dass für die letzten Jahrzehnte gar kein Zusammenhang zu beobachten ist (schon wegen der oben gebrachten auseinanderlaufenden Entwicklung von Solarwind und Temperatur), der Einfluss von Solarwind auf Wolkenbildung bisher nicht nachgewiesen ist auch eine hypothetische Abkühlung durch eine entsprechenden Einfluss der Sonne eher gering ausfallen würde.

Zitat von: Binky am 13. Februar 2012, 18:08:52Wenn man Vahrenholt als Energie-Lobbyisten bezeichnet, dann sollte man fairerweise auch erwähnen, daß es ebenso auch Öko-Lobbyisten gibt.

Wenn ein solcher ein ähnlich unseriöses Machwerk verfasst (z.B. mit giftigem CO2), gerne. Hier geht es aber um Vahrenholts neue Glanzleistung.

Binky

Das hier gefällt mir besser, Florian kennt sich da auch besser aus und kommt ohne ad hominems aus:

http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/02/vahrenholts-kalte-sonne-svensmarks-kosmische-strahlen-und-der-klimawandel.php

Ridcully, falls Du meine Links nicht öffnest, ich habe einen scinexx-Artikel verlinkt, der vor Vahrenholt veröffentlicht wurde.  

Und nein, es geht mir nicht darum, Vahrenholt menschlich zu bewerten, sondern mich mit dem Inhalt auseinanderzusetzten. Das ist auch Gegenstand der NATURwissenschaften.


Ridcully

Das ist schön dass dir der Link gefällt den ich dir oben angeboten habe.  :D

Ich hab den von dir verlinkten Artikel schon gelesen, nur wo der ansatzweise in Vahrenholts Richtung gehende Daten erwähnt ist mir unklar.

Binky

Ach, Du hast gemerkt, daß ich kein Vahrenholt-Befürworter bin, sondern nur wissen will, ob es überhaupt etwas zur Sonnenaktivität und Klima zu sagen gibt? Ganz goße Leistung, Du Blitzmerker!

Im Übrigen geht es mir genauso:

Zitatmein problem bei dem thema ist folgendes:
ich bin kein experte, bin aber aufgefordert zu entscheiden, wem ich glaube. das übersteigt meine möglichkeiten. beide seiten haben argumente, die nicht unplausibel klingen. ich habe aber schlicht & einfach nicht die kompetenz, mich zum richter aufzuschwingen und zu urteilen, wer recht hat.
nun könnte man sagen, vertrau den argumenten von denen, deren argumente du sonst auch teilst. das ist aber ein argumentum ad auctoritatem. weil ich die argumenten z.b. gegen astrologie teile, darf das nicht bedeuten, dass sämtliche argumente der kritiker zu anderen themen richtig sind. erschwerend kommt hinzu, dass schon frühere, wasserdicht bewiesene katastrophen wie das waldsterben, ausgeblieben sind.

glückicherweise spielt es keine rolle, ob ich persönlich an die klimakatastrophe "glaube". sie wird ganz ohne meine zustimmung stattfinden oder ausbleiben.

http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/02/vahrenholts-kalte-sonne-svensmarks-kosmische-strahlen-und-der-klimawandel.php#comment301494


Ridcully

Zitat von: Binky am 13. Februar 2012, 20:07:00
Ach, Du hast gemerkt, daß ich kein Vahrenholt-Befürworter bin, ...

Hab ich das etwa irgendwo behauptet? Du hast gefragt, was denn an Vahrenholts Thesen so empörend sei:

Zitat von: Binky am 12. Februar 2012, 13:13:14Warum ist es so ein Sakrileg, den Einfluß der Sonne auf das Klima anders zu wichten, wenn die Datenlage dies zuläßt?

Ich hab dir gesagt, wieso: weil die Datenlage es eben nicht zulässt und er damit den Boden einer wissenschaftlichen Diskussion verlässt. Der freie Umgang mit Daten und die Pose des von einer Meinungsdikatur Verfolgten ähnelt dabei Sarrazin. Wobei die Formulierung "Sakrileg" auch schon unterstellt, seine Kritiker würden quasi religiösen Dogmen anhängen und rhetorisch in dieselbe Kerbe schlägt.

Zitat von: Binky am 12. Februar 2012, 20:47:49Und nun ist gut mit dem Scheiß. Es geht nicht sachlich. Laßt mich damit in Ruhe. Ich mag nimmer.

Mir ist nach wie vor nicht klar, was daran unsachlich ist. Ok, die Fußnoten fehlten:

Zitat von: Binky am 12. Februar 2012, 20:47:49Wenn es Fakten, Studien usw. gibt, gerne wieder. Auf dieser Basis definitiv nicht.

Allerdings ist es, wie z.B. Florian schön darlegt nun wirklich nicht so, dass sich niemand mit den Hypothesen auseinandergesetzt hat, auf die Vahrenholts sich stützt.

Zitatmein problem bei dem thema ist folgendes:
ich bin kein experte, bin aber aufgefordert zu entscheiden, wem ich glaube. das übersteigt meine möglichkeiten. beide seiten haben argumente, die nicht unplausibel klingen. ich habe aber schlicht & einfach nicht die kompetenz, mich zum richter aufzuschwingen und zu urteilen, wer recht hat.

Ich hab mir die Argumente angesehen und finde die einen schlüssig und die anderen voller Löcher, Übertreibungen, Unterschlagungen etc.. Und während die Vertreter des wissenschaftlichen Mainstreams auf die Skeptiker eingehen, ignorieren diese regelmäßig die Gegenargumente und wiederholen immer denselben Mist. Erschwerend hinzu kommt der verschwörungstheoretische Duktus, der die Schwäche der Argumente wohl überspielen soll. Deshalb überzeugt mich die eine Seite und die andere eher nicht.

Das hat nichts mit Glauben zu tun. Was ist so schwer daran, sich dazu eine Meinung zu bilden? Das tut man bei allen möglichen anderen Themen doch auch. Die Behauptung, es ginge um Glauben, erinnert mich an die IDeologen mit ihrem "die Evolutionstheorie ist auch nur eine Theorie an die man glauben kann oder halt nicht". Oder die 9-11 Truther mit ihrem "die größte Verschwörungstheorie ist die offizielle". Muss man halt alles gleichberechtigt nebeneinander stehen lassen und wer das eine für hirnrissigen Schwachsinn hält der ist ein böser Unterdrücker der Meinungsfreiheit.

Zitaterschwerend kommt hinzu, dass schon frühere, wasserdicht bewiesene katastrophen wie das waldsterben, ausgeblieben sind.

Danke für das Beispiel. Der Wald war schwer geschädigt und ist es in weiten Teilen immer noch. Es geht ihm teils besser, weil viel Geld in Entschwefelungsanlagen und Katalysatoren investiert wurde, die Industrie im Osten zusammengebrochen ist, Böden gekalkt wurden und an exponierten Lagen unempfindlichere Bäume gepflanzt wurden. Daraus zu schlussfolgern, die Prognosen seien falsch gewesen, ist hirnrissig. Und alarmistische Presse ≠ wissenschaftliche Prognosen.


Binky

ZitatIch hab mir die Argumente angesehen und finde die einen schlüssig und die anderen voller Löcher, Übertreibungen, Unterschlagungen etc.. Und während die Vertreter des wissenschaftlichen Mainstreams auf die Skeptiker eingehen, ignorieren diese regelmäßig die Gegenargumente und wiederholen immer denselben Mist. Erschwerend hinzu kommt der verschwörungstheoretische Duktus, der die Schwäche der Argumente wohl überspielen soll. Deshalb überzeugt mich die eine Seite und die andere eher nicht.

Mich überzeugt "die andere" Seite nicht, auch wenn Du es nicht begreifen willst. Obwohl die Argumente von Florian für mich ebenfalls schlüssig sind, so sind dennoch nicht alle Faktoren des Klimageschehens zu 100% geklärt und daher sollte man die Augen für neuer Erkenntnisse offen halten.  

Du drischst immer wieder darauf ein, ich würde dem Vahrenholt glauben, klar in Agitation bist Du ja geübt, aber bei komplexen Geschehen ist es in der Wissenschaft wichtig, auch auf an den Rand zu schauen. Ebenso wie bei der Evolutionstheorie, die durch neuere Erkenntnisse eher nicht falzifiziert werden kann, wird es auch in der Klimaforschung Ergänzungen der bisherigen Modelle geben. Das aufgeregte Adhominem wie hier ist jedenfalls unangebracht.

Da man bei historischen Klimageschehen (mittelalterliches Klimaoptimum, Kleine Eiszeit) die Ursachen nicht völlig kennt, muß zumindest beim rezenten Geschehen ein gewisser Unsicherheitsfaktor angenommen werden. Das heißt noch lange nicht, den anthropogenen Anteil am Geschehen zu leugnen. (Bah, ich schreibs gleich in meine Signatur...ICH BIN KEIN KLIMAWANDELLEUGNER) Und daher - für mich ist die Sache eben nicht so klar wir Dir, welchen Anteil die einzelnen Klimafaktoren haben.

Danke Belbo  ::)

Ridcully

Zitat von: Binky am 14. Februar 2012, 07:24:34
Mich überzeugt "die andere" Seite nicht, auch wenn Du es nicht begreifen willst..

Was soll ich daran begreifen, du hast das bis jetzt nicht mal geschrieben. Wohl gedacht, aber ich kann doch nicht Gedanken lesen. Ich weiss nicht mal jetzt, welche Seite du wohl meinst. Ich vermute beide.

Zitat von: Binky am 14. Februar 2012, 07:24:34
Obwohl die Argumente von Florian für mich ebenfalls schlüssig sind, so sind dennoch nicht alle Faktoren des Klimageschehens zu 100% geklärt und daher sollte man die Augen für neuer Erkenntnisse offen halten.  .

Hat da wer was gegen gesagt?

Zitat von: Binky am 14. Februar 2012, 07:24:34Du drischst immer wieder darauf ein, ich würde dem Vahrenholt glauben, klar in Agitation bist Du ja geübt,.

Das ist nun wirklich gefühltes Textverständnis. Wo schreib ich bitte, du würdest Vahrenholt glauben? Und was weisst du bitte über meine Übung in Agitation?

Zitat von: Binky am 14. Februar 2012, 07:24:34aber bei komplaxen Geschehen ist es in der Wissenschaft wichtig, auch auf an den Rand zu schaunen. Esbenso wie bei der Evolutionstheorie, die durch neuere Erkenntnisse eher nicht falzifiziert werden kann, wird es auch in der Klimaforschung Ergänzungen der bisherigen Modelle geben..

Vahrenholt bringt aber nun mal keine neuen Erkenntnisse um die bisher vorherrschenden Modelle zu ergänzen, sondern will mit alten Hypothesen diese revolutionieren. Das schliesst nicht aus dass er Recht hat, allerdings muss er sich nicht wundern wenn er keinen überzeugen kann solange er nichts neues auf den Tisch legen kann.

Zitat von: Binky am 14. Februar 2012, 07:24:34
Das aufgeregte Adhominem wie hier ist jedenfalls unangebracht. .

Ich halte Vahrenholt wahlweise für einen Deppen oder einen loyalen Angestellten seines Brötchengebers, weil er alte Klimawandelskeptikermythen neu aufkocht. Ich halte seine Thesen nicht für Unsinn weil ich ihn doof finde, ich vermute seine Doofheit (wahlweise: Berufslügner) aufgrund seiner Thesen. Ein ad hominem funktioniert aber genau anders rum, da wird das Sachargument über die Person angegriffen.

Zitat von: Binky am 14. Februar 2012, 07:24:34Da man bei historischen Klimageschehen (mittelalterliches Klimaoptimum, Kleine Eiszeit) die Ursachen nicht völlig kennt, muß zumindest beim rezenten Geschehen ein gewisser Unsicherheitsfaktor angenommen werden..

Die Prognosen des Mainstreams sind doch nun alles andere als exakt und in Stein gemeisselt. Die sind eine einzige Ansammlung von Unsicherheitsfaktoren. Das mangelhafte Wissens der Wissenschaft ist aber kein hinreichender Grund, jeder völlig aus der Luft gegriffener oder zumindest durch keinerlei Daten unterstützter Hypothese den gleichen Wert zuzubilligen wie Theorien, welche die historische Entwicklung des Klimas weitgehend abbilden können. In der Diskussion bei Florian hat das wer ganz schön ausgedrückt:

Zitat von: AlderaminEs ist im übrigen zweierlei, den Trend der Klimaerwärmung erkannt und auf menschliches Handeln zurückgeführt zu haben, und die regionalen Auswirkungen einer Temperaturerhöhung vorherzusagen. Im zweiten Punkt bestehen die Unsicherheiten, die von Klimawandelleugnern so gerne als Argument gegen die Existenz des anthtropogenen Klimawandels schlechthin verwendet werden. Das kennt man aber auch von anderen Wissenschaftsleugnern: aus der Tatsache, dass es noch Unerforschtes gibt, das wir nicht erklären können (wäre es anders, bräuchte es gar keine Wissenschaft mehr!) folgern sie messerscharf, dass wir gar nichts wüssten und alles möglich sei.

Für etwas gemässigtere Vertreter wie Vahrenholts, welche den anthropogenen Klimawandel nicht grundsätzlich leugnen sondern nur für relativ unbedeutend erklären, gilt im Grunde nichts anderes.

Zitat von: Binky am 14. Februar 2012, 07:24:34Das heißt noch lange nicht, den anthropogenen Anteil am Geschehen zu leugnen. (Bah, ich schreibs gleich in meine Signatur...ICH BIN KEIN KLIMAWANDELLEUGNER) Und daher - für mich ist die Sache eben nicht so klar wir Dir, welchen Anteil die einzelnen Klimafaktoren haben.

Mir ist das durchaus nicht klar - nur sehe ich, dass die vorliegenden Daten recht deutlich nahelegen, dass der aktuelle Klimawandel ganz überwiegend durch die menschlichen Produktion von Treibhausgasen verursacht wird. Irgendeine halbwegs plausible alternative Erklärung gibt es bisher schlicht nicht. Alle vorgeschlagenen natürlichen Mechanismen, insbesondere Sonnenaktivität und Meeresströmungen, korrelierten in den letzten 30 Jahren nicht mit der langfristigen Entwicklung der Oberflächentemperatur auf unserem Planeten. Wenn nicht mal eine Korrelation vorliegt, ist eine kausale Beziehung doch wohl eher unwahrscheinlich. Dass (wenn) in vorindustrieller Vergangenheit hingegen eine Korrelation vorliegt, ist doch wohl auch ein deutlicher Fingerzeig dass diesmal weit überwiegend andere Kräfte am wirken sind. Dazu braucht man wahrlich nicht vom Fach zu sein um zu erkennen, wessen Thesen hier überzeugender sind.


Zur Größenordnung eines hypothetischen neues Aktivitätsminimums der Sonne:
On the effect of a new grand minimum of solar activity on the future climate on Earth

Zum Einfluss des Sonnenwindes auf die Wolkenbildung:
Kosmische Strahlung und Klimawandel: Wolkenforschung am Teilchenbeschleuniger

Allgemeiner:
Welche Rolle spielt die Sonne?

Das "Klimaestablishment" schlägt zurück:*
Vahrenholt irrt "Es wird weiterhin wärmer"

http://www.klima-luegendetektor.de/2012/02/13/nochmal-fritz-vahrenholt-ein-unredliches-buch/

Wider die Rosinenpickerei der Klimaskeptiker

BEHAUPTUNG: ,,NICHT DER MENSCH IST URSACHE, SONDERN..." Wegen sinkender Sonnenaktivität wird der Klimawandel demnächst pausieren


Zum Buch gibt es jetzt auch ein Faktencheck-Wiki: http://de.kaltesonne.wikia.com/wiki/KalteSonneCheck


* die Prognose war knapp daneben: Das Imperium der Meinungsmacher schlägt zurück!

PaulPanter

ZitatZum Buch gibt es jetzt auch ein Faktencheck-Wiki:
Das ist schön, da werde ich heute Abend gleich mal stöbern, was der noch so alles Verschwurbelt hat.

Binky

Zitat
Zitat von: Ridcully am 14. Februar 2012, 11:27:32
Zitat von: Binky am 14. Februar 2012, 07:24:34
Mich überzeugt "die andere" Seite nicht, auch wenn Du es nicht begreifen willst..

Was soll ich daran begreifen, du hast das bis jetzt nicht mal geschrieben. Wohl gedacht, aber ich kann doch nicht Gedanken lesen. Ich weiss nicht mal jetzt, welche Seite du wohl meinst. Ich vermute beide.

Nein. Ich meinte die "Abweichler". Trotzdem habe ich nachgedacht, was daran sein KÖNNTE.

Zitat
Zitat von: Binky am 14. Februar 2012, 07:24:34aber bei komplaxen Geschehen ist es in der Wissenschaft wichtig, auch auf an den Rand zu schaunen. Esbenso wie bei der Evolutionstheorie, die durch neuere Erkenntnisse eher nicht falzifiziert werden kann, wird es auch in der Klimaforschung Ergänzungen der bisherigen Modelle geben..

Vahrenholt bringt aber nun mal keine neuen Erkenntnisse um die bisher vorherrschenden Modelle zu ergänzen, sondern will mit alten Hypothesen diese revolutionieren. Das schliesst nicht aus dass er Recht hat, allerdings muss er sich nicht wundern wenn er keinen überzeugen kann solange er nichts neues auf den Tisch legen kann.

Genau das war meine Intention: Es ist nicht grundsätzlich ausgeschlossen. Mehr habe ich nicht behauptet.

Zitat
Zitat von: Binky am 14. Februar 2012, 07:24:34
Das aufgeregte Adhominem wie hier ist jedenfalls unangebracht. .

Ich halte Vahrenholt wahlweise für einen Deppen oder einen loyalen Angestellten seines Brötchengebers, weil er alte Klimawandelskeptikermythen neu aufkocht. Ich halte seine Thesen nicht für Unsinn weil ich ihn doof finde, ich vermute seine Doofheit (wahlweise: Berufslügner) aufgrund seiner Thesen. Ein ad hominem funktioniert aber genau anders rum, da wird das Sachargument über die Person angegriffen

Und ich kannte den vorher nicht und wollte mir ein Bild machen. Wer bei mir gleich mit der Bemerkung "er ist ein Depp" mit der Tür ins Haus fällt, darf sich nicht wundern, daß ich wiederum mißtrauisch werde.   ;)

Zitat
Zitat von: Binky am 14. Februar 2012, 07:24:34Da man bei historischen Klimageschehen (mittelalterliches Klimaoptimum, Kleine Eiszeit) die Ursachen nicht völlig kennt, muß zumindest beim rezenten Geschehen ein gewisser Unsicherheitsfaktor angenommen werden..

Die Prognosen des Mainstreams sind doch nun alles andere als exakt und in Stein gemeisselt. Die sind eine einzige Ansammlung von Unsicherheitsfaktoren. Das mangelhafte Wissens der Wissenschaft ist aber kein hinreichender Grund, jeder völlig aus der Luft gegriffener oder zumindest durch keinerlei Daten unterstützter Hypothese den gleichen Wert zuzubilligen wie Theorien, welche die historische Entwicklung des Klimas weitgehend abbilden können. In der Diskussion bei Florian hat das wer ganz schön ausgedrückt:

Zitat von: AlderaminEs ist im übrigen zweierlei, den Trend der Klimaerwärmung erkannt und auf menschliches Handeln zurückgeführt zu haben, und die regionalen Auswirkungen einer Temperaturerhöhung vorherzusagen. Im zweiten Punkt bestehen die Unsicherheiten, die von Klimawandelleugnern so gerne als Argument gegen die Existenz des anthtropogenen Klimawandels schlechthin verwendet werden. Das kennt man aber auch von anderen Wissenschaftsleugnern: aus der Tatsache, dass es noch Unerforschtes gibt, das wir nicht erklären können (wäre es anders, bräuchte es gar keine Wissenschaft mehr!) folgern sie messerscharf, dass wir gar nichts wüssten und alles möglich sei.

Für etwas gemässigtere Vertreter wie Vahrenholts, welche den anthropogenen Klimawandel nicht grundsätzlich leugnen sondern nur für relativ unbedeutend erklären, gilt im Grunde nichts anderes.

Das ist auch richtig so. Es ist nicht so, daß neue Daten die Theorie falsifizieren - analog zur ET.

Zitat
Zitat von: Binky am 14. Februar 2012, 07:24:34Das heißt noch lange nicht, den anthropogenen Anteil am Geschehen zu leugnen. (Bah, ich schreibs gleich in meine Signatur...ICH BIN KEIN KLIMAWANDELLEUGNER) Und daher - für mich ist die Sache eben nicht so klar wir Dir, welchen Anteil die einzelnen Klimafaktoren haben.

Mir ist das durchaus nicht klar - nur sehe ich, dass die vorliegenden Daten recht deutlich nahelegen, dass der aktuelle Klimawandel ganz überwiegend durch die menschlichen Produktion von Treibhausgasen verursacht wird. Irgendeine halbwegs plausible alternative Erklärung gibt es bisher schlicht nicht. Alle vorgeschlagenen natürlichen Mechanismen, insbesondere Sonnenaktivität und Meeresströmungen, korrelierten in den letzten 30 Jahren nicht mit der langfristigen Entwicklung der Oberflächentemperatur auf unserem Planeten. Wenn nicht mal eine Korrelation vorliegt, ist eine kausale Beziehung doch wohl eher unwahrscheinlich. Dass (wenn) in vorindustrieller Vergangenheit hingegen eine Korrelation vorliegt, ist doch wohl auch ein deutlicher Fingerzeig dass diesmal weit überwiegend andere Kräfte am wirken sind. Dazu braucht man wahrlich nicht vom Fach zu sein um zu erkennen, wessen Thesen hier überzeugender sind.

Schön und gut, nun hätte ich Lust gehabt, hier einmal entspannt zum Thema diskutieren zu können, meinetwegen Links tauschen usw. Dazu gehört, daß man auch Fragen stellen "darf", ohne daß jemand die Diskussion gleich in so eine Ecke treibt, als hätte man laut "JEHOVA" gerufen. Ich hätte noch einige Fragen, aber die lasse ich nun. Schade.


Ridcully

Über was hättest du denn konkret gerne diskutiert? Ich hab dich in keine Ecke gestellt.

------ OT -------

Zum Thema "kalte Sonne" liefert Google übrigens noch viel unterhaltsamere Links:

ZitatDie - als Ergebnis der neu gewonnenen Ansichten - vom Autor aufgestellte neue Theorie, widerspricht den Erklärungen der Wissenschaften für eine heiße Sonne eklatant und erklärt gleichzeitig auf eine verblüffend einfache Art und Weise, warum das Universum kalt und dunkel ist, da der Autor im verlauf seines Buches eine Beweisführung antritt, die in der Behauptung gipfelt, das unsere Sonne in Wirklichkeit kalt ist und kein Licht ausstrahlt!
http://www.geheimnis-eiskalte-sonne.de/

:D

Binky

Kalte Sonne .... *abwink*

Unabhängig von Vahrenholt, z.B.:

Im Laufe der Erdgeschichte hat sich Kohlenstoff in der Lithosphäre angereichert in Form fossiler Lagerstätten.

Damit müßte der Kohlenstoffanteil in der Atmosphäre und in den biologischen Kreisläufen im Laufe der Zeit immer geringer werden, und für die Photosynthese zum Mangelfaktor werden.

Die Verbrennung fossiler Sedimente müßte den Anteil des Kohlenstoffs in der Atmosphäre erhöhen und mehr davon in die biologischen Kreisläufe bringen. Damit stiege die Biomasseproduktion.

Andererseits wird zum C-Kreislauf gesagt, daß Plattentektonik + Vulkanismus den lithosphärischen C-Anteil recycelt, aber zu 100%?

Also kann das eine das andere ausgleichen?

Und weiter: die  Lagerstätten wurden in sehr langen Zeiträumen fossiliert, aber in sehr kurzen Zeiträumen freigesetzt. Die Auswirkungen sind daher radikaler, oder?

Das nur als Bsp., was mich zu diesem Themenbereich umtreibt.

Ridcully


Man muss sich vor Augen führen wie gering der Anteil des Kohlenstoffs in Biosphäre und Atmosphäre ist:

ZitatAtmosphäre 765 Gt C

Hydrosphäre 38.000 Gt C

Lithosphäre
Sedimente und daraus entstandene Carbonatgesteine:
Carbonate: Calcit CaCO3 und Dolomit CaMg(CO3)2 60.000.000 Gt C
Kerogen (fossile organische Stoffe, beispielsweise in Ölschiefer) 15.000.000 Gt C
Gashydrate 10.000 Gt C
Kohle, Erdgas, Erdöl 4.100 Gt C
Pedosphäre mit Humus, Torf, Sedimente, Mineralien 1.500 Gt
..
Terrestrische Ökosysteme enthalten 800 Gt C, marine 3 Gt C in der Biosphäre, was insgesamt einem Anteil von 0,001 % am globalen Gesamtkohlenstoff entspricht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstoffzyklus

Da muss also nichts aus der Biosphäre recycelt werden, da sollte schon verwitterndes Gestein genug Nachschub bringen können. Im Artikel steht auch was zu geschätzten Zahlen, scheint kompliziert zu sein.

Pflanzen wachsen wohl dank gestiegenen CO2-Gehaltes tatsächlich schneller. Nur wird die Biomasseproduktion wohl kaum linear mit dem Kohlenstoffgehalt der Atmosphäre steigen.


Ratiomania

Zitat von: Ridcully am 14. Februar 2012, 23:47:55
[..]

Da muss also nichts aus der Biosphäre recycelt werden, da sollte schon verwitterndes Gestein genug Nachschub bringen können. Im Artikel steht auch was zu geschätzten Zahlen, scheint kompliziert zu sein.

Pflanzen wachsen wohl dank gestiegenen CO2-Gehaltes tatsächlich schneller. Nur wird die Biomasseproduktion wohl kaum linear mit dem Kohlenstoffgehalt der Atmosphäre steigen.



Soweit ich weis haben Pflanzen ein unterschiedliches CO2-Optimum. Desweiteren hängt die Photosyntheseleistung mit dem Faktoren Temperatur/Luftfeuchte zusammen - die verändern sich ja auch...